Der verletzte Mensch
Was unterscheidet Menschen, die an ihren Verletzungen zerbrechen, von jenen, die sogar daran wachsen?
Vertrauensbruch, ein unbedachtes Wort, Verrat, Ausgrenzung - Jeder hat schon verletzt, jeder wurde schon verletzt und manchmal...
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Produktinformationen zu „Der verletzte Mensch “
Was unterscheidet Menschen, die an ihren Verletzungen zerbrechen, von jenen, die sogar daran wachsen?
Vertrauensbruch, ein unbedachtes Wort, Verrat, Ausgrenzung - Jeder hat schon verletzt, jeder wurde schon verletzt und manchmal schaden wir uns auch selbst, weil wir vor anderen nicht zu unseren Bedürfnissen stehen. Doch was unterscheidet Menschen, die an ihren Seelenschmerzen zerbrechen, von denen, die daran wachsen? Einfühlsam klärt dieses Buch über die vielschichtigen Facetten des Verletzens auf - und verhindert dadurch, dass die Angst vor weiteren Verletzungen die Sehnsucht nach Liebe erstickt.
Klappentext zu „Der verletzte Mensch “
Im Laufe unseres Lebens werden wir alle zu Experten: Ausgrenzung, Verrat, Demütigung, Vertrauensbruch, Gleichgültigkeit. Jeder hat schon verletzt. Jeder wurde schon verletzt. Ein unbedachtes Wort kann eine Kindheit zerstören. Eine kleine Unachtsamkeit zu einem Wundbrand in der Seele des anderen führen. Manchmal verletzen wir uns auch selbst, indem wir uns aus mangelndem Mut oder falschem Stolz von unserem Ursprung und unseren eigenen Bedürfnissen trennen. Mit viel Einfühlsamkeit und ohne Scheu vor Tabus entfaltet Andreas Salcher eine Landkarte der verborgenen Verletzungen und fragt: Was unterscheidet Menschen, die an ihren Wunden zerbrechen, von jenen, die sogar daran wachsen? Wie können wir verhindern, dass die Angst vor weiteren Verletzungen unsere Sehnsucht nach Liebe erstickt? Langzeitstudien zeigen, welche Schutzfaktoren Menschen dabei helfen können, auch die schmerzhaftesten Prüfungen des Lebens zu bewältigen. Diese Ergebnisse stimmen in verblüffender Weise mit den Erkenntnissen einiger der bedeutendsten Denker, spirituellen Lehrer und Wissenschaftler überein, die an diesem Buch mitgearbeitet haben. Versöhnen Sie sich selbst und mit der Welt. Denn in Ihrer tiefsten Verletzung liegt Ihr größtes Talent.
Lese-Probe zu „Der verletzte Mensch “
Felix und wie er uns lehrte, die Welt zu liebenFelix ist anders. Außer einer Hand und dem Kopf kann er nichts mehr bewegen. Er wird beatmet und manchmal muss Schleim abgesaugt werden. Die Folgen eines Autounfalls. Felix ist sechs Jahre alt, querschnittsgelähmt und für den Rest seines Lebens an den Rollstuhl gefesselt. Seine Eltern haben nach dem Kindergarten versucht, einen Platz in einer „normalen“ Grundschule für ihn zu finden. Felix wurde von allen abgelehnt. Die Begründung der Schulen war vor allem die Angst der Lehrer, denn das Kind muss rund um die Uhr in der Schule durch eine Krankenschwester betreut werden. Geistig ist Felix völlig normal.
Sonja Schärf, eine junge Lehrerin an einer privaten Grundschule, wird von ihrer Direktorin gefragt, ob sie sich zutraue, das Kind in ihre erste Klasse aufzunehmen. „Ich habe gesagt, dafür sind wir da. Das ist eine Aufgabe. Ich habe natürlich nicht gewusst, worauf ich mich einlasse, aber ich habe mich darauf gefreut.“ Von ihren Kolleginnen schlägt ihr Skepsis entgegen: „Das tust du dir an, da steht doch dann immer eine schulfremde Person bei dir in der Klasse.“ Der Verantwortliche der Schulbehörde verweigert eine zusätzliche Integrationslehrerin mit den Worten: „Wozu brauchen wir das, ihr steht euch dann doch nur gegenseitig im Weg herum.“ Im Sommer macht sich Sonja Schärf viele Gedanken und bereitet sich genau vor. So hat sie vor allem viele Bewegungsspiele für ihre Klasse geplant und fragt sich, wie das denn werden wird, wenn Felix nirgends mitmachen kann.
„Wir haben den Kindern gleich am ersten Schultag die Situation genau erklärt. Auch scheinbar schwierige Dinge, wie das mit dem händischen Abpumpbeutel funktioniert, wenn das Beatmungsgerät ausgeschaltet ist. Wir zeigten ihnen die Geräte und ließen sie alles probieren. Dass der Beatmungsschlauch aus dem Hals
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herausrutschen kann, warum das kein Problem sei und wie man ihn wieder hineinsteckt. Für die meisten Kinder war die Situation keine Belastung, sie haben alles angenommen und ausprobiert. Bis auf ein Mädchen, das sehr ängstlich dreingeschaut hat. Nach ein paar Tagen hat sich dann ihre Mutter an mich per Mitteilungsheft gewandt und mir geschrieben, dass Felix ein Problem für die Klasse sei, weil ihre Tochter sich fürchte. Darauf habe ich ziemlich brutal zurück geschrieben: Das Problem sei nicht Felix, das Problem sei auch nicht ihr Kind, das Problem sei sie selbst. Eine Woche später hat genau dieses Mädchen Felix als erstes Kind den Schlauch wieder hineingesteckt. Das war eines der ersten Erlebnisse, wo ich mir gedacht habe: ‚So, jetzt haben wir es geschafft.‘“
Sonja Schärf lockert ihren Unterricht mit vielen Gruppenarbeiten auf und freut sich, dass alle Felix in ihrer Gruppe haben wollten. Wenn alle getanzt haben, saß er in seinem Rollstuhl und lachte von einem Ohr bis zum anderen. Wenn die Lehrerin fragte, ob alle ein Lied singen wollen, schrie Felix als Erster Ja, obwohl er nicht laut mitsingen konnte. Die Kinder bestanden auch darauf, Felix selbst in den Pausen zu füttern und das nicht der Krankenschwester zu überlassen. Interessanterweise entwickelten die Kinder aber nicht nur für Felix ein besonderes Mitgefühl, sondern auch füreinander. So etwas hatte Sonja Schärf vorher nie erlebt. Offensichtlich erkannten die Kinder dieses Mehr an Zuwendung und es wurde ihnen bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, gesund zu sein oder dass es einem gut geht. Dass die Kinder aber nicht ihre sprichwörtliche Ehrlichkeit verloren hatten, zeigte sich, als ein Schüler aus einer anderen Klasse „stolz“ seine Gipshand vorführte. Ein Mädchen sagte dann zu dem Jungen: „Ich möchte auch so eine Gipshand haben“, und Felix schrie: „Ja, ich auch.“ Und darauf entgegnete das Mädchen: „Was willst du denn noch, jetzt hast du ohnehin schon einen Rollstuhl.“
Welche Gratwanderung sie auf sich genommen hat, wurde der jungen Lehrerin bei einem Ausflug an einen See bewusst. Die Kinder wollten schwimmen und Felix wollte mitmachen. Felix’ Mutter, die dabei war, ging also auch mit ihm ins Wasser. Danach legte sie ihn auf den Steg zum Trocknen. Die Kinder saßen herum und drohten scherzhaft, Felix ins Wasser zu werfen.
Felix war sogleich begeistert von der Idee: „Ja, super, schmeißt mich hinein.“ Die Mutter griff natürlich sofort ein und erklärte den Kindern, dass sie das nicht dürften. Wenn Felix nämlich ins Wasser falle, käme Wasser in die Lunge und er könnte daran sterben. Darauf sagte ein Mädchen zur Mutter: „Dann hast du es doch leichter.“ Das war ein Augenblick, in dem es die junge Lehrerin ins Herz stach.
Felix ist natürlich ein geänderter Name. Ich habe Sonja Schärf nach unserem Gespräch ersucht, einen auszuwählen: „Felix, der Glückliche, denn ich habe nie erlebt, dass er schlecht drauf war. Er war immer fröhlich, wollte Fußballer werden, denn er hat nie die Hoffnung aufgegeben, eines Tages gesund zu werden. Wenn die Burschen Fußball gespielt haben, stand er mit seinem elektrischen Rollstuhl immer im Tor und hatte dabei Tormannhandschuhe an“, begründete sie ihre Wahl.
„Für mich waren die Jahre mit Felix eine ungeheure Bereicherung, weil ich gelernt habe, mit Behinderung umzugehen. Vorher hatte ich diesen Zugang nie. Eigentlich sollten alle Lehrer und Schüler einmal diese Erfahrung machen.“ Aber wir können doch nicht in jede Klasse ein behindertes Kind setzen, frage ich verständnislos nach. „Warum nicht?“, entgegnet sie mir entwaffnend.
„Ich glaube, dass das für das soziale Mitgefühl wahnsinnig wichtig wäre. Wie viele Erwachsene können mit Behinderten nicht umgehen und fühlen sich völlig unsicher.“
Doch würde es nicht reichen, wenn wir in unseren Schulen einfach allen Schülern mehr Aufmerksamkeit schenken würden? Und ganz besonders jenen, die ein bisschen anders sind? Und sollten wir nicht alles tun, um Lehrerinnen wie Sonja Schärf jene Wertschätzung zu geben, die sie verdienen? Es gäbe genug Menschen, die alle Qualitäten hätten, die einen ausnehmend guten Lehrer auszeichnen. Warum arbeiten so wenige von ihnen an Schulen? Weil jede Gesellschaft nicht nur die Regierung hat, die sie verdient, sondern auch die Lehrer. Viele talentierte Schüler könnten eines Tages zu guten Lehrern statt zu gut bezahlten Managern, Anwälten oder Bankern ausgebildet werden. Das Geld fehlte ihnen nicht, würden sie mit Respekt bezahlt. Wenn unsere Gesellschaft mehr Respekt für die Lehrer hätte, dann würden noch mehr unserer Besten Lehrer werden – und das wäre der entscheidende Schlüssel für bessere Schulen.
Harvard-Professor Howard Gardner, der Entdecker des Konzepts der multiplen Intelligenz, stellte in einem Gespräch mit mir folgende Hypothese auf:2 Würde man versuchen, ein Ranking zum Ansehen des Lehrerberufs in allen Ländern der Welt vorzunehmen und es einem Ranking der besten nationalen Schulsysteme gegenüberstellen, wäre er davon überzeugt, dass beide fast übereinstimmen würden.
Was sind Ihrer Meinung nach die drei wichtigsten Werte, die Sie Ihren eigenen Kindern beibringen würden, um sie bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten?
Auch dieses Kapitel möchte ich mit den Antworten von drei besonderen Menschen auf diese Frage schließen: Mihaly Csikszentmihalyi, Howard Gardner und Sonja Schärf.
Mihaly Csikszentmihalyi:
1. Zwischenmenschliche Fähigkeiten: Teamlernen, das Verständnis eigener und fremder Gefühle, Arbeiten und Führung in Gruppen.
2. Verantwortung: Und damit meint er nicht strafende Moralpredigten, sondern die Aufgabe, schon Kindern beizubringen, dass jede Handlung eine Konsequenz hat. Wenn man also dem Bruder oder der Schwester etwas antut, hat das Konsequenzen, genauso wie bei den Eltern, aber auch jeder Eingriff in die Natur hat Folgen.
3. Wir sind nicht allein auf diesem Planeten: Damit meint er die Vermittlung eines systemischen Verständnisses dafür, dass wir auf der Erde alle Teile eines gemeinsamen Ganzen sind. Auch hier geht es ihm um ein auf der Vernunft basierendes Konzept, das Kindern schon früh klarmacht, dass wir alle nur gemeinsam überleben können.
Howard Gardner:
1. Integrität und Ethik
2. Großzügigkeit, die Bereitschaft, anderen zu helfen
3. Ein Gebiet zu finden, wo das Kind sein Potenzial entfalten kann.
Das letzte Wort soll jener Lehrerin gehören, die Felix lehrte, die Welt zu lieben und bereit war, von ihm zu lernen. Lehrerinnen wie Sonja Schärf sollten wir viel mehr zuhören:
1. Respekt: Kindern beizubringen, dass die eigene Freiheit dort endet, wo die des anderen beginnt.
2. Das selbstständig-kritische Auseinandersetzen mit der Welt.
3. Herzensbildung: Die Kinder der Klasse von Felix haben vor allem gelernt, nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Menschen da zu sein. „Es war unglaublich, wie liebevoll die Kinder miteinander umgegangen sind. Ich hatte nie wieder eine Klasse, in der so viel Mitgefühl spürbar war.“
Sonja Schärf lockert ihren Unterricht mit vielen Gruppenarbeiten auf und freut sich, dass alle Felix in ihrer Gruppe haben wollten. Wenn alle getanzt haben, saß er in seinem Rollstuhl und lachte von einem Ohr bis zum anderen. Wenn die Lehrerin fragte, ob alle ein Lied singen wollen, schrie Felix als Erster Ja, obwohl er nicht laut mitsingen konnte. Die Kinder bestanden auch darauf, Felix selbst in den Pausen zu füttern und das nicht der Krankenschwester zu überlassen. Interessanterweise entwickelten die Kinder aber nicht nur für Felix ein besonderes Mitgefühl, sondern auch füreinander. So etwas hatte Sonja Schärf vorher nie erlebt. Offensichtlich erkannten die Kinder dieses Mehr an Zuwendung und es wurde ihnen bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, gesund zu sein oder dass es einem gut geht. Dass die Kinder aber nicht ihre sprichwörtliche Ehrlichkeit verloren hatten, zeigte sich, als ein Schüler aus einer anderen Klasse „stolz“ seine Gipshand vorführte. Ein Mädchen sagte dann zu dem Jungen: „Ich möchte auch so eine Gipshand haben“, und Felix schrie: „Ja, ich auch.“ Und darauf entgegnete das Mädchen: „Was willst du denn noch, jetzt hast du ohnehin schon einen Rollstuhl.“
Welche Gratwanderung sie auf sich genommen hat, wurde der jungen Lehrerin bei einem Ausflug an einen See bewusst. Die Kinder wollten schwimmen und Felix wollte mitmachen. Felix’ Mutter, die dabei war, ging also auch mit ihm ins Wasser. Danach legte sie ihn auf den Steg zum Trocknen. Die Kinder saßen herum und drohten scherzhaft, Felix ins Wasser zu werfen.
Felix war sogleich begeistert von der Idee: „Ja, super, schmeißt mich hinein.“ Die Mutter griff natürlich sofort ein und erklärte den Kindern, dass sie das nicht dürften. Wenn Felix nämlich ins Wasser falle, käme Wasser in die Lunge und er könnte daran sterben. Darauf sagte ein Mädchen zur Mutter: „Dann hast du es doch leichter.“ Das war ein Augenblick, in dem es die junge Lehrerin ins Herz stach.
Felix ist natürlich ein geänderter Name. Ich habe Sonja Schärf nach unserem Gespräch ersucht, einen auszuwählen: „Felix, der Glückliche, denn ich habe nie erlebt, dass er schlecht drauf war. Er war immer fröhlich, wollte Fußballer werden, denn er hat nie die Hoffnung aufgegeben, eines Tages gesund zu werden. Wenn die Burschen Fußball gespielt haben, stand er mit seinem elektrischen Rollstuhl immer im Tor und hatte dabei Tormannhandschuhe an“, begründete sie ihre Wahl.
„Für mich waren die Jahre mit Felix eine ungeheure Bereicherung, weil ich gelernt habe, mit Behinderung umzugehen. Vorher hatte ich diesen Zugang nie. Eigentlich sollten alle Lehrer und Schüler einmal diese Erfahrung machen.“ Aber wir können doch nicht in jede Klasse ein behindertes Kind setzen, frage ich verständnislos nach. „Warum nicht?“, entgegnet sie mir entwaffnend.
„Ich glaube, dass das für das soziale Mitgefühl wahnsinnig wichtig wäre. Wie viele Erwachsene können mit Behinderten nicht umgehen und fühlen sich völlig unsicher.“
Doch würde es nicht reichen, wenn wir in unseren Schulen einfach allen Schülern mehr Aufmerksamkeit schenken würden? Und ganz besonders jenen, die ein bisschen anders sind? Und sollten wir nicht alles tun, um Lehrerinnen wie Sonja Schärf jene Wertschätzung zu geben, die sie verdienen? Es gäbe genug Menschen, die alle Qualitäten hätten, die einen ausnehmend guten Lehrer auszeichnen. Warum arbeiten so wenige von ihnen an Schulen? Weil jede Gesellschaft nicht nur die Regierung hat, die sie verdient, sondern auch die Lehrer. Viele talentierte Schüler könnten eines Tages zu guten Lehrern statt zu gut bezahlten Managern, Anwälten oder Bankern ausgebildet werden. Das Geld fehlte ihnen nicht, würden sie mit Respekt bezahlt. Wenn unsere Gesellschaft mehr Respekt für die Lehrer hätte, dann würden noch mehr unserer Besten Lehrer werden – und das wäre der entscheidende Schlüssel für bessere Schulen.
Harvard-Professor Howard Gardner, der Entdecker des Konzepts der multiplen Intelligenz, stellte in einem Gespräch mit mir folgende Hypothese auf:2 Würde man versuchen, ein Ranking zum Ansehen des Lehrerberufs in allen Ländern der Welt vorzunehmen und es einem Ranking der besten nationalen Schulsysteme gegenüberstellen, wäre er davon überzeugt, dass beide fast übereinstimmen würden.
Was sind Ihrer Meinung nach die drei wichtigsten Werte, die Sie Ihren eigenen Kindern beibringen würden, um sie bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten?
Auch dieses Kapitel möchte ich mit den Antworten von drei besonderen Menschen auf diese Frage schließen: Mihaly Csikszentmihalyi, Howard Gardner und Sonja Schärf.
Mihaly Csikszentmihalyi:
1. Zwischenmenschliche Fähigkeiten: Teamlernen, das Verständnis eigener und fremder Gefühle, Arbeiten und Führung in Gruppen.
2. Verantwortung: Und damit meint er nicht strafende Moralpredigten, sondern die Aufgabe, schon Kindern beizubringen, dass jede Handlung eine Konsequenz hat. Wenn man also dem Bruder oder der Schwester etwas antut, hat das Konsequenzen, genauso wie bei den Eltern, aber auch jeder Eingriff in die Natur hat Folgen.
3. Wir sind nicht allein auf diesem Planeten: Damit meint er die Vermittlung eines systemischen Verständnisses dafür, dass wir auf der Erde alle Teile eines gemeinsamen Ganzen sind. Auch hier geht es ihm um ein auf der Vernunft basierendes Konzept, das Kindern schon früh klarmacht, dass wir alle nur gemeinsam überleben können.
Howard Gardner:
1. Integrität und Ethik
2. Großzügigkeit, die Bereitschaft, anderen zu helfen
3. Ein Gebiet zu finden, wo das Kind sein Potenzial entfalten kann.
Das letzte Wort soll jener Lehrerin gehören, die Felix lehrte, die Welt zu lieben und bereit war, von ihm zu lernen. Lehrerinnen wie Sonja Schärf sollten wir viel mehr zuhören:
1. Respekt: Kindern beizubringen, dass die eigene Freiheit dort endet, wo die des anderen beginnt.
2. Das selbstständig-kritische Auseinandersetzen mit der Welt.
3. Herzensbildung: Die Kinder der Klasse von Felix haben vor allem gelernt, nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Menschen da zu sein. „Es war unglaublich, wie liebevoll die Kinder miteinander umgegangen sind. Ich hatte nie wieder eine Klasse, in der so viel Mitgefühl spürbar war.“
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Autoren-Porträt von Andreas Salcher
Andreas Salcher ist Mitbegründer der Sir Karl Popper Schule für besonders begabte Kinder. 2004 initiierte Andreas Salcher die "Waldzell Meetings" im Stift Melk, an denen sieben Nobelpreisträger und der Dalai Lama teilgenommen haben. Seine Bücher sind ein leidenschaftliches Plädoyer für mehr Achtsamkeit im Umgang miteinander und vor allem mit uns selbst. 2009 wurde Andreas Salcher zum "Autor des Jahres" gewählt. Für "Der verletzte Mensch" und "Meine letzte Stunde" wurde er 2012 jeweils mit dem "Platin Buch" ausgezeichnet.
Bibliographische Angaben
- Autor: Andreas Salcher
- 2009, 8. Aufl., 224 Seiten, Maße: 15,5 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: ecoWing
- ISBN-10: 3902404698
- ISBN-13: 9783902404695
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