Wüstenblume
Waris Dirie, das Ex-Topmodel aus Somalia, wurde als Kind beschnitten - ohne Narkose. Sie hatte das Glück zu überleben. Heute kämpft sie als Uno-Botschafterin gegen dieses grausame Ritual. Sonderedition mit zahlreichen Filmfotos und umfangreichem Bonusmaterial.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Wüstenblume “
Waris Dirie, das Ex-Topmodel aus Somalia, wurde als Kind beschnitten - ohne Narkose. Sie hatte das Glück zu überleben. Heute kämpft sie als Uno-Botschafterin gegen dieses grausame Ritual. Sonderedition mit zahlreichen Filmfotos und umfangreichem Bonusmaterial.
Klappentext zu „Wüstenblume “
IHRE GESCHICHTE HAT MILLIONEN BEWEGT!Vom Nomadenmädchen zum internationalen Top-Model - Waris Diries Leben gleicht einem Traum. Und einem Alptraum: Denn als kleines Mädchen wurde sie Opfer eines grausamen Rituals. In diesem Buch berichtet sie von dem schrecklichen Unrecht, das ihr widerfahren ist.
"Der Film brachte all meine Erinnerungen mit einer solchen Wucht zurück, dass es mich überwältigte. Doch ich weiß, dass 'Wüstenblume' eine wichtige Botschaft hat, die von allen Menschen geteilt wird: die Achtung vor der menschlichen Würde." Waris Dirie
Lese-Probe zu „Wüstenblume “
Wüstenblume von Waris DirieVorwort
für die deutsche Ausgabe
von Wüstenblume
Als ich als kleines Mädchen in der somalischen Wüste aufwuchs, kannte ich weder Bücher noch Kinofilme. In meiner Welt gab es so etwas nicht. Die Menschen meiner Heimat waren vollauf mit dem Hüten von Kamelen, dem Beschaffen von Nahrung und Wasser, dem täglichen Überlebenskampf beschäftigt. Nur sehr wenige konnten lesen, und kaum jemand hatte die Chance, andere Teile der Welt zu sehen – und sei es auch nur im Fernsehen oder Kino. Und doch kamen wir viel herum. Denn wir waren Nomaden. Wir wurden in der Wüste geboren und verbrachten unser ganzes Leben in der Wüste. Und, wenn Allah es so wollte, würden wir dort auch sterben.
Umso merkwürdiger erscheint es mir heute immer noch, welchen ungewöhnlichen Weg mein Leben nahm.
Mit vierzehn verließ ich meine Heimat, um der Zwangsverheiratung zu entgehen, und lebte als Dienstmädchen in London. Dort wurde ich später als Model entdeckt – und machte schließlich eine internationale Karriere.
Später setzte ich mich als UN-Sonderbotschafterin und Menschenrechtskämpferin gegen die weibliche Genitalverstümmelung ein, die nicht nur mein eigenes Leben stark geprägt hat, sondern die noch heute täglich 6000 Frauen auf der Welt über sich ergehen lassen – ein katastrophales Unrecht, gegen das ich mit aller Kraft kämpfe.
2002 habe ich meine eigene Organisation, die Waris Dirie Foundation, gegründet. Ihr Ziel ist es, der Welt dieses Thema bewusstzumachen, die Menschen aufzurütteln, damit sie sich mit ganzer Kraft gegen diese Schande des 21. Jahrhunderts wehren.
Auch wenn mir immer bewusst war, dass mein Leben einen sehr unerwarteten und ungewöhnlichen Verlauf genommen hat, ahnte ich vor zwölf Jahren, als ich dieses Buch schrieb, nicht, was für ein
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großer Erfolg der Wüstenblume beschieden sein würde. Mittlerweile ist es in zahlreichen Ländern erschienen und wurde weltweit über 11 Millionen Mal verkauft. Und nun ist dieses Buch sogar verfilmt worden.
Als Kind hatte ich viele Träume, aber ich habe mir niemals ausgemalt, mein eigenes Leben in einem Kinosaal an mir vorüberziehen zu lassen. Als ich den Film vor einigen Wochen zum ersten Mal anschaute, war es nicht einfach, mein eigenes Leben auf der Leinwand zu sehen. Als ich das Kino verließ, war ich innerlich unglaublich aufgewühlt. Doch ich wusste, dass dieser Film eine wichtige Botschaft hat, die von allen Menschen geteilt wird: die Achtung menschlicher Würde. Ich würde mir wünschen, dass die Weltreligionen geschlossen gegen weibliche Genitalverstümmelung aufträten.
Sie verstößt gegen die Gebote der Religion.
Warum ist es also so schwer für die höchsten Vertreter aller Religionen, sich klar gegen diese Praxis auszusprechen?
Ich verstehe bis heute nicht, warum sich die einflussreichsten Politiker dieser Welt, angefangen von US-Präsident Barack Obama, bis zum von mir verehrten südafrikanischen Nobelpreisträger Nelson Mandela, nicht gegen weibliche Genitalverstümmelung aussprechen. Warum diese Männer, obwohl sie ihre Wurzeln in meinem Kontinent haben, dieses Thema konsequent ausblenden. Darauf finde ich keine Antwort.
Unsere Welt ist heute an einem kritischen Punkt. Wer denkt, dass alles so bleiben wird wie bisher, der irrt. Unsere Welt leidet an keiner Grippe, die man rasch kurieren kann. Sie krankt an ihrem System. An zu viel Egoismus, Habgier, Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Und sie wird noch immer von Männern dominiert.
Doch es gibt auch Hoffnung. Durch meine Bücher sind viele Menschen weltweit auf das Unrecht aufmerksam geworden, das an den Frauen Afrikas begangen wird. Durch den Film werden es noch mehr sein. Und ich habe die ehrliche Überzeugung, dass ich durch meine Arbeit mit meiner Foundation wenigstens etwas dazu beitragen kann, das Leben für meine afrikanischen Schwestern lebenswerter zu machen. Jeder kleine Erfolg, den wir erringen, macht mich glücklich.
Seit die Wüstenblume 1998 erstmals auf Deutsch erschien, ist mein Leben weitergegangen. Nicht nur habe ich die Waris Dirie Foundation gegründet, ich habe auch zahlreiche Preise und Ehrungen für mein Menschenrechtsengagement erhalten. Ich habe viele Staatsmänner und Politiker getroffen und mit ihnen über das Problem der weiblichen Genitalverstümmelung gesprochen. Ich habe drei weitere Bücher geschrieben, die viele Menschen auf der ganzen Welt gerührt haben. Mit meiner Mutter, der ich mein Leben lang die Schuld an meiner Verstümmelung gab, habe ich mich ausgesöhnt. Das Schönste aber vielleicht: Ich habe ein zweites Kind bekommen, Leon, der erst ein paar Monate alt ist und das süßeste Geschöpf unter der Sonne. Er ist aus meinem Leben nun ebenso wenig wegzudenken wie sein älterer Bruder Aleeke. Er gibt mir Hoffnung für die Zukunft.
Ich möchte dieses Vorwort schließen mit einem großen Dank – einem Dank an Sie, meine Leserinnen und Leser, ohne die Wüstenblume nicht der Erfolg geworden wäre, der er heute ist. Denn erst dieser Erfolg hat dazu geführt, dass ich mich in dem Maße gegen das Unrecht gegenüber den afrikanischen Frauen engagieren konnte – und gehört wurde. Ich verspreche Ihnen, ich gebe meinen Kampf nicht auf.
Waris Dirie, Wien, im Juni 2009
Übersetzung: Bernhard Jendricke, Christa Prummer-Lehmair, Gerlinde Schermer-Rauwolf, Barbara Steckhan
Copyright © 1998 für die deutschsprachige Ausgabe
bei Schneekluth Verlag GmbH, München
Ein Unternehmen der Verlagsgruppe Droemer Weltbild
Als Kind hatte ich viele Träume, aber ich habe mir niemals ausgemalt, mein eigenes Leben in einem Kinosaal an mir vorüberziehen zu lassen. Als ich den Film vor einigen Wochen zum ersten Mal anschaute, war es nicht einfach, mein eigenes Leben auf der Leinwand zu sehen. Als ich das Kino verließ, war ich innerlich unglaublich aufgewühlt. Doch ich wusste, dass dieser Film eine wichtige Botschaft hat, die von allen Menschen geteilt wird: die Achtung menschlicher Würde. Ich würde mir wünschen, dass die Weltreligionen geschlossen gegen weibliche Genitalverstümmelung aufträten.
Sie verstößt gegen die Gebote der Religion.
Warum ist es also so schwer für die höchsten Vertreter aller Religionen, sich klar gegen diese Praxis auszusprechen?
Ich verstehe bis heute nicht, warum sich die einflussreichsten Politiker dieser Welt, angefangen von US-Präsident Barack Obama, bis zum von mir verehrten südafrikanischen Nobelpreisträger Nelson Mandela, nicht gegen weibliche Genitalverstümmelung aussprechen. Warum diese Männer, obwohl sie ihre Wurzeln in meinem Kontinent haben, dieses Thema konsequent ausblenden. Darauf finde ich keine Antwort.
Unsere Welt ist heute an einem kritischen Punkt. Wer denkt, dass alles so bleiben wird wie bisher, der irrt. Unsere Welt leidet an keiner Grippe, die man rasch kurieren kann. Sie krankt an ihrem System. An zu viel Egoismus, Habgier, Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Und sie wird noch immer von Männern dominiert.
Doch es gibt auch Hoffnung. Durch meine Bücher sind viele Menschen weltweit auf das Unrecht aufmerksam geworden, das an den Frauen Afrikas begangen wird. Durch den Film werden es noch mehr sein. Und ich habe die ehrliche Überzeugung, dass ich durch meine Arbeit mit meiner Foundation wenigstens etwas dazu beitragen kann, das Leben für meine afrikanischen Schwestern lebenswerter zu machen. Jeder kleine Erfolg, den wir erringen, macht mich glücklich.
Seit die Wüstenblume 1998 erstmals auf Deutsch erschien, ist mein Leben weitergegangen. Nicht nur habe ich die Waris Dirie Foundation gegründet, ich habe auch zahlreiche Preise und Ehrungen für mein Menschenrechtsengagement erhalten. Ich habe viele Staatsmänner und Politiker getroffen und mit ihnen über das Problem der weiblichen Genitalverstümmelung gesprochen. Ich habe drei weitere Bücher geschrieben, die viele Menschen auf der ganzen Welt gerührt haben. Mit meiner Mutter, der ich mein Leben lang die Schuld an meiner Verstümmelung gab, habe ich mich ausgesöhnt. Das Schönste aber vielleicht: Ich habe ein zweites Kind bekommen, Leon, der erst ein paar Monate alt ist und das süßeste Geschöpf unter der Sonne. Er ist aus meinem Leben nun ebenso wenig wegzudenken wie sein älterer Bruder Aleeke. Er gibt mir Hoffnung für die Zukunft.
Ich möchte dieses Vorwort schließen mit einem großen Dank – einem Dank an Sie, meine Leserinnen und Leser, ohne die Wüstenblume nicht der Erfolg geworden wäre, der er heute ist. Denn erst dieser Erfolg hat dazu geführt, dass ich mich in dem Maße gegen das Unrecht gegenüber den afrikanischen Frauen engagieren konnte – und gehört wurde. Ich verspreche Ihnen, ich gebe meinen Kampf nicht auf.
Waris Dirie, Wien, im Juni 2009
Übersetzung: Bernhard Jendricke, Christa Prummer-Lehmair, Gerlinde Schermer-Rauwolf, Barbara Steckhan
Copyright © 1998 für die deutschsprachige Ausgabe
bei Schneekluth Verlag GmbH, München
Ein Unternehmen der Verlagsgruppe Droemer Weltbild
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Autoren-Porträt von Waris Dirie
Waris Dirie wuchs in einer Nomadenfamilie in der somalischen Wüste auf. Im Alter von fünf Jahren erlebte sie die Qualen der Beschneidung - ein Ritual, an dessen Folgen ihre Schwester und zwei Cousinen gestorben sind. Mit vierzehn floh sie zu Verwandten nach Mogadischu und arbeitete dann vier Jahre als Hausmädchen bei ihrem Onkel in London. Mit achtzehn wurde Waris Dirie als Model entdeckt. Lange war es ihr nicht möglich, darüber zu sprechen, was ihr in jungen Jahren zugestoßen war. Doch nach und nach reifte in Waris Dirie der Entschluss, ihre Leiden vor der Öffentlichkeit nicht mehr länger zu verheimlichen. Sie schrieb ihr Aufsehen erregendes erstes Buch "Wüstenblume", das zu einem riesigen Bestseller in 21 Ländern wurde und auch in Deutschland über 100 Wochen auf der Bestsellerliste stand. Heute lebt sie mit ihrem kleinen Sohn in New York und engagiert sich als Sonderbotschafterin der UNO gegen die Beschneidung von Frauen, die noch heute in 28 Ländern der Welt praktiziert wird. 2013 wurde Waris Dirie mit dem "Thomas-Dehler-Preis" für ihr Menschenrechts-Engagement ausgezeichnet. Gerlinde Schermer-Rauwolf, geboren 1959, übersetzt seit mehr als 25 Jahren zusammen mit Robert A. Weiß im Kollektiv Druck-Reif Belletristik, politische und kunsthistorische Sachbücher sowie Reiseliteratur. Sie lebt in München. Bernhard Jendricke arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren mit Rita Seuß zusammen. Gemeinsam haben sie neben Romanen von Clare Clark Werke von Gore Vidal, Peter Heather und Jeremy Scahill ins Deutsche übertragen.
Autoren-Interview mit Waris Dirie
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Körper und Seele geschützt sein werden.
Mit gerade mal 13 Jahren haben Sie alles hinter sich gelassen, weil Sie nicht den Mann heiraten wollten, den Ihr Vater für Sie ausgesucht hatte. Selbst in Ländern wie Deutschland ist es nicht ungewöhnlich, dass zum Beispiel türkische Mädchen von ihren Eltern verheiratet werden. Warum, glauben Sie, ist diese Tradition immer noch so stark?
Alle diese Traditionen dienen doch nur zur Unterdrückung der Frauen - verschleiern, zwangsverheiraten, verkaufen, verstümmeln, versklaven. Durch die Immigration werden den Menschen in Europa diese Probleme erst richtig bewusst gemacht. Nun sind alle Menschen und die Politiker gefordert, durch sensible Aufklärungsarbeit die Rechte der Frauen zu stärken.
Leben Sie noch in New York? Und würden Sie diese Stadt Ihr Zuhause nennen?
Ich lebe nicht mehr in New York, sondern seit einiger Zeit in Wien, wo auch der Sitz meiner Waris Dirie Foundation ist (Info: www.waris-dirie-foundation.com). Als Nomadin ist mein Zuhause immer dort, wo ich mich wohl fühle.
Die Fragen stellte Roland Große Holtforth, literaturtest.de.
Mit gerade mal 13 Jahren haben Sie alles hinter sich gelassen, weil Sie nicht den Mann heiraten wollten, den Ihr Vater für Sie ausgesucht hatte. Selbst in Ländern wie Deutschland ist es nicht ungewöhnlich, dass zum Beispiel türkische Mädchen von ihren Eltern verheiratet werden. Warum, glauben Sie, ist diese Tradition immer noch so stark?
Alle diese Traditionen dienen doch nur zur Unterdrückung der Frauen - verschleiern, zwangsverheiraten, verkaufen, verstümmeln, versklaven. Durch die Immigration werden den Menschen in Europa diese Probleme erst richtig bewusst gemacht. Nun sind alle Menschen und die Politiker gefordert, durch sensible Aufklärungsarbeit die Rechte der Frauen zu stärken.
Leben Sie noch in New York? Und würden Sie diese Stadt Ihr Zuhause nennen?
Ich lebe nicht mehr in New York, sondern seit einiger Zeit in Wien, wo auch der Sitz meiner Waris Dirie Foundation ist (Info: www.waris-dirie-foundation.com). Als Nomadin ist mein Zuhause immer dort, wo ich mich wohl fühle.
Die Fragen stellte Roland Große Holtforth, literaturtest.de.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Waris Dirie
- 2009, 375 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Maße: 12,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Bernhard Jendricke, Christa Prummer-Lehmair, Gerlinde Schermer-Rauwolf
- Verlag: Droemer/Knaur
- ISBN-10: 3426783428
- ISBN-13: 9783426783429
- Erscheinungsdatum: 14.08.2009
Rezension zu „Wüstenblume “
"Mit einer aufrüttelnden Botschaft will die Frauenrechtlerin Waris Dirie der weltweit praktizierten Genitalverstümmelung bei jungen Mädchen und Frauen den Kampf ansagen." Münchner Merkur, 06.02.2010
Kommentare zu "Wüstenblume"
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