John Lennon - Die Biographie
2010 wäre John Lennon 70 Jahre alt geworden: Diese Biographie zeigt die vielen schillernden Facetten des großen Musikers und Menschen.
John Lennons Musik trifft die Menschen mitten ins Herz. Er schrieb Beatles-Songs wie...
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Produktinformationen zu „John Lennon - Die Biographie “
2010 wäre John Lennon 70 Jahre alt geworden: Diese Biographie zeigt die vielen schillernden Facetten des großen Musikers und Menschen.
John Lennons Musik trifft die Menschen mitten ins Herz. Er schrieb Beatles-Songs wie "Strawberry Fields" oder Solo-Hits wie "Imagine". Diese Biographie führt Sie mit vielen Insider-Infos von Johns engsten Weggenossen durch das Leben des genialen Musikers und engagierten Menschen.
Lese-Probe zu „John Lennon - Die Biographie “
»Ich war kein Wunschkind« John Lennon kam mit einer musikalischen und komödiantischen Begabung auf die Welt, die ihn weit von seinen Wurzeln forttragen sollte. Als junger Mann lockten ihn die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten und der Glamour jenseits des Atlantiks. Es gelang ihm das seltene Kunststück, als Brite den Amerikanern ihre eigene Musik nahezubringen und dabei so überzeugend wie ein einheimischer Künstler – wenn nicht sogar besser – zu spielen. Er war mit seiner Truppe über Jahre in Amerika unterwegs, wo sie in einer Stadt nach der anderen ihr Publikum beglückten – mit grellen Anzügen, lustigen Frisuren und einem fröhlichen Grinsen, das ansteckend wirkte. Die Rede ist hier natürlich nicht von dem Beatle John Lennon, sondern von seinem Großvater gleichen Namens, besser bekannt als Jack – Jack Lennon, 1855 in Dublin geboren. Der Familienname ist irischen Ursprungs, abgeleitet von O’Leannein oder O’Lonain. Jack gab als seinen Geburtsort immer Dublin an, obwohl es Belege dafür gibt, dass seine Familie schon lange vorher die Irische See überquert hatte, um sich in der großen irischen Gemeinde von Liverpool niederzulassen. Er arbeitete zunächst in einem Kontor, aber in den 1880ern wanderte er wie viele seiner Landsleute nach New York aus. Viele Iren in der Neuen Welt waren Arbeiter oder auch bei der Polizei beschäftigt. Jack jedoch wurde Mitglied der Andrew Roberton’s Coloured Operatic Kentucky Minstrels. Sein Engagement dort mag kurz und oberflächlich gewesen sein, aber er wurde dadurch Teil der ersten transatlantischen Popmusikindustrie. Die amerikanischen Minstrelgruppen, in denen Weiße ihre Gesichter schwarz färbten und übergroße Anzüge und Schuhe trugen, sangen sentimentale Lie der vom Swanee River, von »Bimbos« und »Negern«. Solche Combos erfreuten sich gegen Ende
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des 19. Jahrhunderts großer Beliebtheit, sowohl mit ihren Bühnenauftritten als auch mit ihren Kompositionen. Als Roberton’s Coloured Operatic Kentucky Minstrels 1897 durch Irland tourten, nannte der Limerick Chronicle sie die unbestrittenen Weltmeister des höheren Minstrel, und die Dublin Times meinte, sie seien die Besten, die man je in diesem Genre gesehen habe. Einem zeitgenössischen Handbuch ist zu entnehmen, dass die Truppe etwa 30 Mitglieder hatte, dass auch echte schwarze Künstler unter den Geschminkten waren und dass eine ihrer Spezialitäten eine Parade durch die Straßen der Städte war, in denen sie auftraten. Die Musik brachte diesem John Lennon, im Gegensatz zu seinem Enkel, den er nie kennengelernt hat, keinen weltweiten Ruhm ein. Es war lediglich eine Episode seines Lebens, von der seine Nachkommen so gut wie nichts wussten. Um die Jahrhundertwende kehrte er nach Liverpool zurück und nahm sein altes bürgerliches Leben als Angestellter wieder auf, diesmal in den Diensten der Booth Shipping Line. Mit ihm zurück kam seine Tochter Mary, das einzige Kind seiner ersten Ehe – diese hatte seinen Ausfl ug in die Welt des Showgeschäfts nicht überlebt. Als Mary auszog, um eine Stelle als Dienstmädchen anzutreten, schien Jack auf ein einsames Alter zuzusteuern. Stattdessen heiratete er jedoch seine Haushälterin, eine junge Liverpooler Irin namens Mary Maguire, meist Polly genannt. Zwar war sie zwanzig Jahre jünger als er und konnte weder lesen noch schreiben, aber sie erwies sich als die ideale Ehefrau – sie war selbstlos, praktisch veranlagt und sehr tüchtig. Die beiden wohnten in einem der kleinen Terrassenhäuser in der Copperfield Street in Toxeth, einem Stadtteil mit dem Spitznamen Dickens-Land, weil die Straßen nach Figuren aus Dickens’ Romanen benannt waren. Wie Mr. Micawber in der Geschichte von David Copperfield sprach Jack gelegentlich davon, zu seinem früheren Leben auf der Bühne zurückzukehren und so Reichtümer für seine Frau anzuhäufen, damit sie, wie er es formulierte, »in Seide furzen« könnte. Aber seine musikalischen Auftritte beschränkten sich auf den Pub um die Ecke und gelegentliche Familienfeiern. In seiner zweiten Ehe brachte es Jack noch mal auf acht Kinder. Zwei starben im Säuglingsalter, was die abergläubische Polly auf ihre katholische Taufe zurückführte. Daher wurden die sechs anderen nach dem protestantischen Ritus getauft und überlebten alle: fünf Jungen, George, Herbert, Sydney, Alfred und Charles, und ein Mädchen, Edith. Polly vollbrachte die heroische Leistung, sie mit Jacks bescheidenem Einkommen alle durchzufüttern. Allerdings beschränkte sich ihr Speisezettel im Wesentlichen auf Brot, Margarine, starken Tee und Labskaus (von diesem Gericht leitet sich der Spitzname der Bewohner Liverpools, Scouses, ab) – eine Kost, der es an wichtigen Nährstoffen fehlte. Am schwersten von dieser einseitigen Ernährung betroffen war der vierte Junge, Alfred, geboren 1912. Er litt als Kleinkind an Knochenerweichung, mit der Folge, dass seine Beine verkrüppelten. Die einzige Behandlung, die Kinderärzte damals vornahmen, bestand darin, Eisenschienen an den Beinen zu befestigen. Man hoffte, dass das zusätzliche Gewicht und der Zug auf die Schienen das Wachstum der Beine und der Muskulatur fördern würde. Obwohl Alfs Beine über Jahre hinweg mit diesen Schienen belastet waren, blieben seine Beine verkrüppelt und verkürzt, und er wurde nicht größer als 1,50 Meter. Dennoch wuchs er zu einem gutaussehenden jungen Mann heran, mit einer üppigen schwarzen Mähne, fröhlichen Augen und der typischen Nase der Lennons, einem dünnen, steil abfallenden Zinken, mit scharf gezeichneten Nasenflügeln.
Copyright © 2009 by Droemer Knaur
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Bibliographische Angaben
- Autor: Philip Norman
- 1022 Seiten, teilweise farbige Abbildungen, teilweise Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 13,6 x 21,5 cm, Hochw. Broschur mit Klappeinb.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3828932533
- ISBN-13: 9783828932531
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