Steirerkreuz
Sandra Mohrs vierter Fall
Als Sandra Mohr und Sascha Bergmann ins Mürzer Oberland gerufen werden, erwartet sie ein seltsamer Leichenfund. Ein Mann und ein Hund wurden kopfüber an einem Baum aufgehängt. Ist der Tatort unweit des Pilgerweges nach Mariazell ein Hinweis auf einen...
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Produktinformationen zu „Steirerkreuz “
Klappentext zu „Steirerkreuz “
Als Sandra Mohr und Sascha Bergmann ins Mürzer Oberland gerufen werden, erwartet sie ein seltsamer Leichenfund. Ein Mann und ein Hund wurden kopfüber an einem Baum aufgehängt. Ist der Tatort unweit des Pilgerweges nach Mariazell ein Hinweis auf einen religiös motivierten Ritualmord? Welche Rolle spielt die blinde Magdalena, um die sich im Dorf alles zu drehen scheint? Und was verbirgt Pater Vinzenz, der sich so rührend um sie kümmert? Die Spuren führen die LKA-Ermittler in die Vergangenheit ....
Lese-Probe zu „Steirerkreuz “
Steirerkreuz von Claudia RossbacherKapitel 14
Othmar Jelinek hätte Sandra auch an Jesus Christus erinnert, wenn die Dorfwirtin die Ähnlichkeit niemals angesprochen hätte. Ein dunkler Vollbart und lange Haare, die Jelinek, anders als in der Zeugenbeschreibung, offen trug, umrahmten das schmale Gesicht mit der langen Nase. Den Blick aus seinen dunkelbraunen Augen hatte die Wirtin zurecht als stechend bezeichnet. Der ausgeprägte Amorbogen war ihr hingegen, vermutlich wegen des Oberlippenbartes, nicht aufgefallen. Das weiße ärmellose Muskel-Shirt, das der schlanke, gut trainierte Mann zur weiten, ebenso weißen Leinenhose trug, ließ erkennen, dass seine Armtätowierungen bis über die haarlose Brust reichten. Wenn nicht sogar weiter hinunter über den flachen Bauch, was man in dem schummrigen Licht, das nachts vor seiner Wohnungstür brannte, nur erahnen konnte. Den Arm, den Jelinek Sandra zur Begrüßung entgegenstreckte, zierte die von der Zeugin erwähnte Jungfrau Maria, umrankt von Rosen, einem flammenden Herzen und dem lateinischen Gruß ›Ave Maria‹. Auf dem anderen prangten Jesus mit der Dornenkrone, ein Kreuz und der schriftliche Wunsch nach christlicher Erleuchtung: ›Dominus illuminatio mea‹. Zwischendrin umschwirrten Engel, Tauben und Wolkengebilde die beiden Hauptfiguren. Während die Ermittler dem lebenden sakralen Kunstwerk vom Vorzimmer zum alten, schäbigen Sofa in dem kleinen Wohnschlafzimmer folgten, erkannte Sandra, dass die Tattoos auf den Schulterblättern ihre Fortsetzung fanden. Was da hervorblitzte, sah für sie wie die Spitzen zweier Engelsflügel aus. Keinesfalls waren das typische Gefängnistätowierungen, war sie sich fast sicher. Weder, was die Motive noch die beachtliche Kunstfertigkeit des Tätowierers betraf. Dass Jelinek zwölfeinhalb Jahre in der JVA Karlau
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inhaftiert gewesen war, weil er drei Frauen vergewaltigt hatte, wussten sie inzwischen aus seiner Polizeiakte. Außerdem, dass er erst vor 13 Monaten entlassen worden war. Die Annahme, dass er irgendwann Bekanntschaft mit Peter Schindlecker gemacht hatte, lag dementsprechend nahe. »Ja, ich hab den Peter sehr gut gekannt«, beantwortete Jelinek Sandras erste Frage und sah ihr dabei direkt in die Augen. Sein Blick hatte etwas Hypnotisches, äußerst Unangenehmes, das ihr Gänsehaut bereitete. Sie konnte nicht anders, als ihm auszuweichen. »Wir haben uns einige Jahre lang die Zelle geteilt. Von 2002 bis zu seiner Entlassung«, fuhr Jelinek fort, während Sandra die vielen ungerahmten Kohlezeichnungen an der Wand betrachtete, die, dicht an dicht aufgeklebt, beinahe wie eine Tapete anmuteten. Stilistisch stammten die Bilder wohl von ein und demselben Künstler, nahm sie an, obgleich sie keine Ahnung von Kunst hatte. Außerdem erkannte sie einige der Motive wieder, die den Körper des Mannes zu ihrer Linken zierten. Hatte Jelinek die Vorlagen des Tätowierers abzeichnen lassen und zu Hause aufgehängt? Oder stammten die Bilder von einem Künstler, und Jelinek hatte sie sich in die Haut stechen lassen? »Die habe alle ich gezeichnet. Einige davon lasse ich mir tätowieren. Nach und nach. Begonnen hab ich schon bei meinen Freigängen damit«, beantwortete er Sandras unausgesprochene Fragen. Ihr offensichtliches Interesse an den Zeichnungen war ihm also nicht entgangen.
© Gmeiner Verlag
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Autoren-Porträt von Claudia Rossbacher
Claudia Rossbacher, geboren in Wien, zog es nach ihrem Tourismusmanagementstudium in die Modemetropolen der Welt, wo sie als Model im Scheinwerferlicht stand. Danach war sie Texterin, später Kreativdirektorin in internationalen Werbeagenturen. Seit 2006 arbeitet sie als freie Autorin in Wien. In dieser Zeit entstanden unter anderem mehrere Kriminalromane und Kurzkrimis. Ihr erster Alpen-Krimi "Steirerblut" wurde für den ORF verfilmt (Regie: Wolfgang Murnberger). "Steirerherz" und "Steirerkind" konnten sich, wie schon Sandra Mohrs erster Fall, monatelang in der österreichischen Schwarzer Beststellerliste behaupten.
Bibliographische Angaben
- Autor: Claudia Rossbacher
- 2014, 9. Aufl., 284 Seiten, Maße: 12 x 20 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Gmeiner-Verlag
- ISBN-10: 3839215366
- ISBN-13: 9783839215364
- Erscheinungsdatum: 03.02.2014
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