ZERO - Sie wissen, was du tust
Roman
Schon mit seinem ersten Roman „Blackout“ sorgte der Wiener Marc Elsberg für einen Aufsehen erregenden Bestseller. Jetzt legt Marc Elsberg mit „Zero“ einen zweiten technologie-kritischen Thriller vor, der den Nerv der...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „ZERO - Sie wissen, was du tust “
Schon mit seinem ersten Roman „Blackout“ sorgte der Wiener Marc Elsberg für einen Aufsehen erregenden Bestseller. Jetzt legt Marc Elsberg mit „Zero“ einen zweiten technologie-kritischen Thriller vor, der den Nerv der Zeit trifft.
In „Zero“ macht uns Marc Elsberg mit der wichtigsten Ressource unserer Zeit bekannt: dem Wissen. Wissen ist Macht – dieser Satz war niemals richtiger als heute. Niemals zuvor in der Geschichte der Menschheit war es möglich, so viel Wissen über jeden von uns in so kurzer Zeit zu sammeln und zu nutzen.
Wissen Sie noch, wo Sie am 13. März gegen 19:00 Uhr waren? Nein? Fragen Sie Ihren Mobilfunkbetreiber – der weiß es. Wann haben Sie das letzte Mal in der Verbotszone einen anderen Wagen überholt? Das weiß ihr Autohersteller. Ihre Lebensgefährtin verspeist in letzter Zeit auffallend viele Essiggurken? Schwanger?? Das könnte Ihnen Ihr Drogeriemarkt sagen. Und den vermutlichen Geburtstermin gleich auch noch ...
Sie wollen das alles gar nicht so genau wissen, es erfüllt Sie eher mit Unbehagen? Genauso geht es auch der Protagonistin im neuen Buch von Marc Elsberg „Zero“. Die Journalistin Cynthia Bonsant stolpert bei den Recherchen zum Tod eines Jungen eher zufällig über die Internet-Plattform Freemee. Dieses Online-Startup-Unternehmen hat bereits mehrere Millionen Nutzer, sammelt und analysiert deren Daten – verbunden mit dem Versprechen auf ein besseres, komfortableres Leben.
Es wird ja auch immer bequemer und „smarter“ in der Welt der Apps, die man gratis und sekundenschnell aufs Handy laden kann: Apps sagen uns, wie wir essen, joggen, schlafen sollen ...
Nur einer warnt vor dem Preis, den wir alle für all dies bezahlen müssen: Online-Aktivist Zero. Er wird schnell zum meistgesuchten Mann der Welt. Journalistin Cynthia heftet sich an seine (digitalen) Fersen und gerät ebenfalls rasch ins Visier der smarten Freemee-Betreiber und ihrer sehr rustikalen Helfershelfer ...
Marc Elsberg ist mit „Zero“ erneut ein großer Wurf gelungen. In Rahmen eines spannenden Plots illustriert er höchst eindrucksvoll, wie gläsern jeder von uns bereits heute ist. In einer Welt, in der die Mächtigen nicht nur wissen, was wir letzten Sommer getan haben, sondern auch, was wir nächsten Sommer tun werden ... Ein intelligenter Thriller mit einer guten Portion Gesellschaftskritik. „Zero“ ist perfekte Unterhaltung für Ihren nächsten Urlaub – den Neuen von Marc Elsberg am besten gleich bei uns bestellen!
P.S.: Schicken Sie uns nicht Ihre Daten – wir haben Sie schon ;-)
In „Zero“ macht uns Marc Elsberg mit der wichtigsten Ressource unserer Zeit bekannt: dem Wissen. Wissen ist Macht – dieser Satz war niemals richtiger als heute. Niemals zuvor in der Geschichte der Menschheit war es möglich, so viel Wissen über jeden von uns in so kurzer Zeit zu sammeln und zu nutzen.
Wissen Sie noch, wo Sie am 13. März gegen 19:00 Uhr waren? Nein? Fragen Sie Ihren Mobilfunkbetreiber – der weiß es. Wann haben Sie das letzte Mal in der Verbotszone einen anderen Wagen überholt? Das weiß ihr Autohersteller. Ihre Lebensgefährtin verspeist in letzter Zeit auffallend viele Essiggurken? Schwanger?? Das könnte Ihnen Ihr Drogeriemarkt sagen. Und den vermutlichen Geburtstermin gleich auch noch ...
Sie wollen das alles gar nicht so genau wissen, es erfüllt Sie eher mit Unbehagen? Genauso geht es auch der Protagonistin im neuen Buch von Marc Elsberg „Zero“. Die Journalistin Cynthia Bonsant stolpert bei den Recherchen zum Tod eines Jungen eher zufällig über die Internet-Plattform Freemee. Dieses Online-Startup-Unternehmen hat bereits mehrere Millionen Nutzer, sammelt und analysiert deren Daten – verbunden mit dem Versprechen auf ein besseres, komfortableres Leben.
Es wird ja auch immer bequemer und „smarter“ in der Welt der Apps, die man gratis und sekundenschnell aufs Handy laden kann: Apps sagen uns, wie wir essen, joggen, schlafen sollen ...
Nur einer warnt vor dem Preis, den wir alle für all dies bezahlen müssen: Online-Aktivist Zero. Er wird schnell zum meistgesuchten Mann der Welt. Journalistin Cynthia heftet sich an seine (digitalen) Fersen und gerät ebenfalls rasch ins Visier der smarten Freemee-Betreiber und ihrer sehr rustikalen Helfershelfer ...
Marc Elsberg ist mit „Zero“ erneut ein großer Wurf gelungen. In Rahmen eines spannenden Plots illustriert er höchst eindrucksvoll, wie gläsern jeder von uns bereits heute ist. In einer Welt, in der die Mächtigen nicht nur wissen, was wir letzten Sommer getan haben, sondern auch, was wir nächsten Sommer tun werden ... Ein intelligenter Thriller mit einer guten Portion Gesellschaftskritik. „Zero“ ist perfekte Unterhaltung für Ihren nächsten Urlaub – den Neuen von Marc Elsberg am besten gleich bei uns bestellen!
P.S.: Schicken Sie uns nicht Ihre Daten – wir haben Sie schon ;-)
Klappentext zu „ZERO - Sie wissen, was du tust “
Wer sich im Netz bewegt, für den gibt es kein EntkommenSie wissen, WER wir sind, WO wir sind - und WAS wir als Nächstes tun werden!
London. Bei einer Verfolgungsjagd wird ein Junge erschossen. Sein Tod führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der gefeierten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten - und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die der Online-Newcomer einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen ...
Hochaktuell und bedrohlich: Der gläserne Mensch unter Kontrolle _
Lese-Probe zu „ZERO - Sie wissen, was du tust “
Marc ElsbergZero
Sie wissen, was du tust
Dieses Buch erhebt keinen Faktizitätsanspruch, obwohl reale Unternehmen erwähnt und realistische Abläufe thematisiert werden, die es so oder so ähnlich geben könnte. Die beschriebenen Personen, Begebenheiten, Gedanken und Dialoge sind fiktiv.
Anmerkung
Zero mag sich teilweise wie eine Utopie lesen, doch alle hier beschriebenen Technologien werden bereits eingesetzt.
Dank Datensammelns und ausgefeilter Computerprogramme sind Unternehmen seit Jahren in der Lage, unser zukünftiges Verhalten in vielen Bereichen mit immer höherer Genauigkeit voraussagen.
Dadurch können sie uns entsprechende Angebote machen – oder diese unterlassen. Mittlerweile stehen auf diesem Gebiet auch immer mehr Anwendungen für den persönlichen Gebrauch zur Verfügung. Von Navigationssystemen (»Auf dieser Route wirst du den Stau vermeiden!«) über Fitness-Apps (»Deine empfohlenes Laufpensum für die kommende Woche ...«)
bis zu virtuellen Coaches (»Stellen Sie sich bitte folgende Situation vor ...«) versprechen sich immer mehr Menschen ein komfortableres, gesünderes, sichereres, besseres Leben. Nur die Ratgeberprogramme sind noch nicht so weit entwickelt.
Datenbrillen sind in einigen Staaten bereits erhältlich. Trotzdem ist dieses Buch ein Roman. Die Figuren sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit lebenden Personen unabsichtlich oder zufällig.
Für einige Begriffe finden Sie am Ende des Buches ein Glossar.
Marc Elsberg, Februar 2014
Peekaboo777:
Alle bereit? Danach gibt es für keinen von uns mehr einen sicheren Platz auf der Welt. Teldif:
Bereit.
xxxhb67:
Bereit.
ArchieT:
Bereit.
Snowman:
Bereit.
Submarine:
Bereit.
Nachteule:
Bereit.
Peekaboo777:
Okay. Dann: Los!
Montag
»Hast du Steine da
... mehr
drin?«a drin?«, ächzt Cynthia Bonsant, als sie einen Umzugskarton auf den Arbeitsplatz ihres neuen Tischnachbarn wuchtet. Das Ding renkt ihr fast die Schultern aus.
»Jede Menge cooler Gadgets«, schwärmt Jeff. »Testprodukte fürs Technikressort.« Er zieht ein Plastikstehaufmännchen mit blinkenden Augen aus dem Karton voll technischer Geräte und Kabel.
Cynthia Technik-ressort! Genervt fährt sie sich mit den Fingern durch das Haar, fingerlange Strubbel, die daraufhin in alle Richtungen abstehen. Sie streicht sie wieder zurecht, während ihr Blick durch das neue Großraumbüro schweift, in dem Print- und Onlinejournalisten des Daily zusammengepfercht werden.
An sechs langen Tischreihen packen alte und neue Kollegen geschäftig ihre Habseligkeiten aus, stapeln, ordnen, wie am Fließband eines Büroartikelversands.
Ein Bildschirm reiht sich an den nächsten; zwischen ihnen montiert das IT-Team letzte Kabel, die wie Gedärm aus den Geräten baumeln. Noch mehr Kollegen kommen in den Raum, ihre Kartons vor dem Bauch, drängen sich durch, suchen ihre Plätze. Auf sie alle herab flackert von der riesigen Monitorwand an der Saalfront ein Bildgewitter weltweiter Nachrichtensender, Webseiten, sozialer Netzwerke. Darunter ein Ticker für die Neuankömmlinge:
»Willkommen im Newsfloor des Daily!«
»Newsfloor«, murmelt Cyn. »Maschinenraum wäre passender.«
Sie wendet sich ihrer eigenen Umzugbox zu. Keine coolen Gadgets.
Entschieden stellt sie ihre abgewetzte Dose mit Stiften vor den neuen Bildschirm. Daneben legt sie den Notizblock.
Als sie wieder hochsieht, hat Jeff aufgehört zu räumen und starrt gebannt auf seinen Monitor. Auch andere Kollegen haben ihre Fließbandarbeit unterbrochen und rotten sich in flüsternden Gruppen vor den Bildschirmen zusammen.
»Ist ja irre«, murmelt Jeff und reibt sich den Bartversuch an seinem Kinn. »Schau dir das an!«
Im selben Moment stürzt der Chefredakteur aus seinem Büro. Anthony Heast.
»Bringt die Übertragung auf die Videowand!«
Dort zeigen längst alle Monitore dasselbe: verwackelte Luftaufnahmen eines Golfplatzes.
Im Wald dahinter verstreut Dächer. Über einem wehen die Stars and Stripes.
»Eine Drohne ... eine Drohne greift ihn an ...«,
stammelt Jeff.
Jetzt erkennt auch Cyn den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Er legt einen Golfball zum Abschlag bereit. Neben ihm seine Frau, auf zwei weiteren Abschlagplätzen dreschen ihre beiden Kinder lustlos auf Bälle ein. In einigen Metern Abstand zu der Präsidentenfamilie langweilen sich fünf Sicherheitsleute hinter ihren dunklen Brillen.
»Diese Bilder vom Urlaubsdomizil des Präsidenten werden seit wenigen Sekunden live ins Internet gesendet«, plappert ein aufgeregter TV-Moderator von der Videowand. »Kurz davor informierte eine Organisation namens ›Zero‹ Öffentlichkeit und Medien über soziale Netzwerke von der Aktion. Noch wissen wir nicht, wie die Drohne die Sicherheitsvorkehrungen überwunden hat – geschweige denn, was Zero vorhat!«
Als die fliegende Kamera auf den US-Präsidenten zurast, beginnt Cyns Herz schneller zu schlagen. Sieht das dort keiner? Einige Kollegen stoßenSchreckensschreie aus. Selbst die Umzugsarbeiterhaben ihre Arbeiten unterbrochen und stierenauf die Videowand.
Der Präsident holt Schwung, schlägt, blickt dem Ball nach. Er rammt den Schlägerkopf in den Rasen und ruft dem Ball etwas hinterher. Keine Nettigkeit, vermutet Cyn angesichts seiner Grimasse. Da verzerrt sich sein Gesichtsausdruck. Sein Arm streckt sich aus, der Finger zeigt genau auf die Kamera, er wendet sich um zu den Leibwächtern, dann rennt er los zu seiner Frau und den schockstarren Kindern. Mehrere Sicherheitsleute hasten ihm hinterher. Aus dem Wald schießen zwei dunkle Geländewagen. Ihre Reifen wühlen den Rasen auf, während sich die Sicherheitsleute schützend über den Präsidenten und seine Familie werfen.
Ein Trupp Männer erscheint zwischen den Bäumen und den überdachten Abschlagstellen. Ein paar von ihnen eilen zur Präsidentenfamilie. Die übrigen blicken sich nervös um oder starren durch Feldstecher, tippen hektisch auf Smartphones und Tablets ein, brüllen in ihre Headsets.
Die Traube aus Sicherheitsmännern bugsiert die First Family hastig in den vorderen Wagen. Erde und Rasenfetzen spritzen hoch, und das Auto rast in den Wald davon. Erst als Cyn tief durchatmet, wird ihr bewusst, dass sie vor Aufregung die Luft angehalten hat.
Ihr Puls beschleunigt sofort wieder, als die fliegende Kamera das Fahrzeug durch das lückenhafte Blätterdach über der Straße im Blick behält. Der zweite Wagen schließt auf. Aus seinen Fenstern lehnen Männer mit Maschinenpistolen und suchen den Himmel ab, bis die Geländewagen einen Gebäudekomplex erreichen und in einer Garageneinfahrt verschwinden. »Okay«, verkündet der TV-Kommentator atemlos, als sich die Tür hinter ihnen schließt. »Der Präsident und seine Familie scheinen vorerst in Sicherheit.« »Ist unser Liveticker startbereit?«, ruft Anthony und lockert seine Krawatte. »Können wir den Stream auf unserer Homepage einbetten? Titel: US-Präsident unter Attack...«
Aufgeregte Rufe im Maschinenraum bringen ihn zum Schweigen. Auf wackligen Bildern aus einer hell erleuchteten Garage erkennt Cyn die zwei Geländefahrzeuge. Angespannt verlassen der Präsident, seine Familie und ihre Beschützer die Wagen. Dabei haben sie die eingedrungene Drohne noch gar nicht bemerkt. Bis ein Kind kreischt. Und das Gerenne von vorn losgeht. Als wären sie mit einem Schwarm Hornissen eingeschlossen, denkt Cyn und schaudert.
Im Schutz der Leibwächter erreicht die Präsidentenfamilie den Ausgang der Garage, während zwei zurückgebliebene Wachmänner hilflos mit ihren Waffen in der Luft herumfuchteln. Hinter ihnen schwirrt ein faustgroßer Schatten durch den Raum. »Fuck! Wie sind die hier hereingekommen?«, poltert einer und richtet den Lauf seiner Waffe auf die Kamera. Die Bilder auf der Videowall lösen sich auf in verwischte Muster von Wänden, Fahrzeugen, Personen, begleitet von ohrenbetäubenden Schüssen. Dann werden die Monitore schwarz und lassen hektisch durcheinanderredende Moderatoren zurück.
Durch den Maschinenraum zieht ein kollektives Seufzen. Cyn fragt sich, ob aus Erleichterung oder Enttäuschung.
»Scheiße!«, ruft Jeff, als die Bilder zurückkehren. »Die haben noch eine Kamera da drin!«
Froschperspektive, ein Durcheinander laufender Beinpaare. Irgendwo hockt diese versteckte Kamera wie ein Tierchen, dem Jäger den Garaus machen wollen. Cyn merkt, dass sie unwillkürlich mit dem Tierchen mitfiebert. Obwohl es womöglich gerade den US-Präsidenten ermorden will.
»Da sind noch welche, Chuck!«, bellt Stabschef Erben Pennicott ins Telefon. Seine freie Hand ballt sich vor Anspannung zur Faust. Auf den Bildschirmen der Computer und Fernseher in Erbens Arbeitszimmer erreichen Präsidentenfamilie und Leibwächter den Ausgang des nächsten Raums. Nur zwei Paar schwere schwarze Schuhe bleiben im Bild. Plötzlich rast die Kamera an ihnen vorbei, hinter dem Präsidenten her. Schüsse krachen. Schreie gellen. Für einen unendlich wirkenden Augenblick fängt die Kamera die angstgeweiteten Augen des mächtigsten Mannes der Welt ein, die dunkle Öffnung seines schreienden Mundes.
Verdammt!, und noch einmal verdammt!, denkt Erben und verzieht das Gesicht. Diese Bilder gehen um die ganze Welt. Und sie werfen kein gutes Licht auf den Präsidenten. Von Souveränität keine Spur!Nach einer neuen Feuersalve wird der Monitor schwarz. Mit dem Telefonhörer am Ohr starrt Erben auf die Bildschirme. Er weiß nicht, wer die Schüsse abgab. Ihre Leute oder die Drohnen? Die Stimmen der Fernsehkommentatoren überschlagen sich. Was, wenn der Präsident oder jemand aus seiner Familie getroffen wurde? Er rennt los.
Mühelos sprintet er durch die Flure und Zimmerfluchten des weitläufigen Gebäudekomplexes. Erneut krachen Schüsse. Noch ein Raum, in dem allein zehn Leute wohnen könnten, die Flügeltür an der gegenüberliegenden Wand steht offen. Wie panisch schreiende Zwerge laufen die Kinder des Präsidenten im Schutz dreier mächtiger Leibwächter auf ihn zu, dahinter die First Lady, der Präsident und mehrere Personenschützer. Aus den Augenwinkeln sieht Erben einen Schatten zwischen ihren Füßen huschen. Der Tross rauscht an ihm vorbei, die Sicherheitsmänner feuern ziellos Richtung Boden.
»Seid ihr verrückt?«, schreit er die Männer an. »Wo ist das Scheißding?«, flucht er, während sein Blick zwischen der Video-Übertragung auf seinem Smartphone und verschiedenen Punkten im Raum hin und her fliegt.
»Dort!«, ruft ein Leibwächter neben ihm und zielt unter eines der Sofas.
Erben schlägt ihm den Arm hoch. Die Geschosssalve donnert in die Zimmerdecke, eine Wolke Verputzsplitter regnet auf sie nieder.
»Hör auf herumzuballern!«, bellt er. Er hat den kleinen Laufroboter entdeckt. Rasch windet er sich aus seinem Sakko und stürzt auf die metallene Spinne zu. Wie ein Hundefänger sein Netz schleudert er das Jackett über das Gerät und wirft sich darauf.
»Oh!«, stoßen mehrere Anwesende im Newsfloor enttäuscht aus, als die Bilder von den Monitoren verschwinden. Doch das Bedauern währt nur kurz.
Ein Johlen begleitet den Wechsel zur Froschperspektive einer weiteren Kamera. Sie zeigt Erben Pennicott, der mit einer Hand in seiner zusammengeknüllten Jacke sucht, bis er triumphierend die Faust herauszieht. Zwischen seinen kräftigen Fingern zappeln ein paar Metallbeinchen. Mit ein paar schnellen Handgriffen reißt er sie heraus. Seine Hände erforschen fachkundig den mausgroßen Rest.
»Was ist das?«, fragt Cyn. »Was tut er da?«
»Was schon?«, erwidert Jeff. »Das ist ein Minilaufroboter mit Kamera. Pennicott hatte noch als Student ein eigenes Internetunternehmen, das er für Hunderte Millionen verkauft hat. Der kennt sich mit solchen Dingern aus.« Tatsächlich präsentiert der Stabschef Sekunden darauf zwischen zwei Fingern etwas, das Cyn nicht erkennt.
»Mobilfunkkarte!«, tönt Pennicotts Bass über die Monitore, während die Sicherheitsleute hektisch nach weiteren Kameras suchen. Dann brüllt er: »Lasst sofort alle regionalen Mobilfunknetze abschalten!« Ein dunkler Schatten bedeckt die verbliebene Kamera, die Stimmen klingen nur noch dumpf. Jemand hat auch dem zweiten Laufroboter ein Jackett übergeworfen. »Wer oder was ist Zero?«, poltert Anthonys Stimme durch den Newsfloor. »Terroristen? Charly, hast du schon was?«
»Internetaktivisten«, antwortet Charly und kratzt sich am Hinterkopf. Er ist ein Fossil des Daily, Cyn kennt ihn aus der Printredaktion. Sie könnte wetten, dass er die Tage bis zu seiner Rente Morgen für Morgen auf einer Liste abhakt, und das nicht erst seit heute. »So ähnlich wie Anonymous. Nur unbekannt. Haben ein paar Videos ins Netz gestellt und dazu einen Ratgeber, wie man sich angeblich vor der allgemeinen Überwachung schützen kann. The Citizen‹s Guerilla Guide to the Surveillance Society.«
»Na, unbekannt sind die jetzt wohl nicht mehr. Verdammt, was für eine dreiste Story! Ich möchte nicht in der Haut dieser Typen stecken, wenn das FBI sie erwischt!«
Ein paar Minuten lauscht Cyn dem aufgeregten Schnattern ihrer Kollegen, bis ihnen dämmert, dass der Spaß vorbei ist. Aus dem Urlaubsquartier des Präsidenten kommen keine weiteren unautorisierten Bilder. Die Umzugsarbeiter kriechen zurück unter die Schreibtische, um Kabel anzuschließen und letzte Schrauben festzuziehen.
»Und jetzt?«, fragt Jeff.
»Jetzt macht ihr mir daraus eine Story!«, antwortet Anthony. Er ist ein smarter Typ in Cyns Alter, ein Manager und Buchhalter, der gern Kreativer wäre, wie seine Kleidung und Frisur verraten. Er wurde von den Eigentümern auf den Posten gesetzt, um die Mediengruppe »in die Zukunft zu führen«. Die natürlich im Internet liegt. »Jeff, Charly, ihr recherchiert über Zero. Grabt alles aus, was ihr nur finden könnt! Cyn covert die Ermittlungen.«
»Internet ist nicht mein Ressort«, erinnert sie ihn, während er in einem Umzugskarton herumwühlt. Ohne aufzusehen erwidert er: »Internet ist euer aller Ressort.«
»Keine Toten, keine Verletzten«, meint Charly wenig enthusiastisch. »Wenn das alles war, ist die Aufregung übermorgen vorbei.«
»Aber bis dahin melken wir die Geschichte!«, ruft Anthony erregt, während seine Arme in der Kiste stecken. »Wo sind sie denn?«, murmelt er. »Ah, da!« Stolz reckt er drei kleine Kartons hoch. Im Lauf- schritt bringt er sie Cyn, Charly und Jeff. »Damit ihr die Story modern präsentieren könnt!«, erklärt er.
»Mann, geil!«, freut sich Jeff. »Die neuen Glasses!«
Fix reißen seine Finger die Packung auf. Er holt eine Brille heraus, die er sofort aufsetzt. Der nächste Griff gilt seinem Smartphone auf dem Schreibtisch. »Was ist das?«, fragt Cyn Charly.
»Datenbrillen, Cyberbrillen - nenn sie, wie du willst«, grummelt der. »Auf deren Gläser lässt du dir projizieren, was du sonst auf dem Bildschirm deines Smartphones siehst.«
»Seit wann gibt es denn so etwas?«
»Ach komm, Cyn«, entgegnet Jeff leicht belustigt. »Die musst du doch kennen! Google und andere haben die ersten Exemplare schon 2012 präsentiert.«
»Hat uns ein neuer Anbieter zum Testen zur Verfügung gestellt«, erklärt Anthony begeistert. »Passt doch wunderbar zum Thema!«
»Was soll ich damit?«, will Cyn wissen. »Ich bin Zeitungsredakteurin. Ich schreibe.«
»Live recherchieren, berichten. Mit der Brille hast du deine Umgebung ständig im Blick und bekommst alle notwendigen Informationen direkt ins Sichtfeld eingespielt. Das ist die Zukunft!«
Cyn dreht das Gestell zwischen den Fingern. »Ich bin doch keine TV-Reporterin.«
»Jeder ist heute jede Sorte Reporter!«, doziert Anthony. »Besser, du gewöhnst dich schnell daran, sonst braucht man dich bald nicht mehr.«
»Wenn heute ohnehin jeder ein Reporter ist«, mault Cyn, »braucht man mich schon jetzt nicht mehr.« »Das habe ich gehört«, sagt Anthony. »Pass bloß auf, Cynthia, dass ich dich nicht beim Wort nehme. Einige Computerprogramme schreiben bereits selbstständig Artikel, die man von menschlichen nicht unterscheiden kann. Höchstens dadurch, dass sie besser sind als die der Menschen«, lacht er. Dabei kommt er ihr so nahe, dass nur sie ihn versteht, und zischt: »Du stehst ohnehin auf meiner Liste.«
Genervt wendet sich Cyn von ihm ab. Neben ihr wackelt Jeffs Kopf hin und her. »Wow! Geil!« Sie betrachtet das Brillengestell in ihrer Hand. »Sieht aus wie eine ganz normale Brille.«
»Bewusst«, meint Charly. »Die meisten Leute mögen es nicht, wenn du mit einer Datenbrille in ihrer Gegenwart herumläufst. Haben Angst, dass sie beobachtet und gefilmt werden.«
»Zurecht«, lacht Jeff.
»Wahrscheinlich nehmen die alles auf, was sie sehen und hören«, mutmaßt Cyn. »Und das wird dann irgendwo gespeichert.«
»Ja, genau«, kichert Jeff. »Cyn mutiert zur Brillenträgerin für ein Unternehmen, das Einblicke auch in die letzten verborgenen Winkel ihres Lebens gewinnen will.«
»Du machst mir die Sache richtig schmackhaft! Ich bin ja schon froh, wenn ich mein Handy zum Laufen bekomme.«
Tatsächlich steckt an dem Smartphone auf ihrem Schreibtisch ein altmodischer Telefonhörer. Ihre Tochter hat ihn ihr vor zwei Jahren geschenkt, um sie auf den Arm zu nehmen.
»Komm, ich richte dir die Brille rasch ein«, bietet Jeff an.
Cyn lässt ihn gewähren, sie selbst würde bestimmt Stunden brauchen, während Jeff die drahtlose Verbindung zwischen Cyns Smartphone und der Datenbrille in Sekunden herstellt.
»Setz sie auf«, fordert Jeff sie auf. »Ton bekommst du über das Brillengestellt durch Schwingungen direkt auf die Knochen hinter deinen Ohren.«
»Das ist jetzt ein Scherz.«
»Nein. Das ist eine bewährte Technik, die schon seit Jahrzehnten in Hörgeräten eingesetzt wird.« »Pronto, Herrschaften!« Anthony klatscht in die Hände. »!«
Cyn verdreht die Augen. »Also, wer ist dieser Zero?« »Hab ihn auf dem Schirm«, sagt Charly und rückt behäbig seinen Stuhl zur Seite, um Cyn und Jeff Platz zu machen.
Von einem düsteren Schwarzweiß-Bildschirm blickt Cyn ein Männergesicht entgegen, das ihr bekannt vorkommt - melancholischer und doch stechender Blick, volles Haar, mit Mühe zurückgekämmt, der schmale Schnurrbart wie eine dritte Augenbraue über den Lippen.
»Das ist aber George Orwell!«, stellt sie fest. »Heute muss ich mich bei dir beschweren«, erklärt der englische Schriftsteller. »1948 schrieb George Orwell ein Buch. Er nannte es 1984.« Während des Redens verwandelt sich Orwells Gesicht, als wäre es aus Gummi, zu einem teigigen Glatzkopf mit schwarzer Brille und grimmiger Miene. Auch seine Stimmenfarbe ändert sich, wird tiefer. »Darin überwacht eine allmächtige Spitzeldiktatur ihre Bürger lückenlos und schreibt ihnen vor, wie sie zu leben haben.«
Das Buch musste Cyn in der Schule lesen. Man schrieb das Jahr 1989, weit und breit regierte kein weltweiter Überwachungsstaat, stattdessen krachte der Kommunismus samt seinen Spitzelapparaten zusammen. »Hui, wie gruseln wir uns, wenn wir uns das vor stellen! Eine Horrorvision! Der Werbespruch für das Buch war übrigens: ›Big Brother is watching you‹. Heute ist Big Brother eine Fernsehshow.«
Dieser Zero hat wohl Spaß an der Verwandlung. In seinen fließend wechselnden Gesichtern erkennt Cyn als Nächstes den US-Präsidenten, dann den britischen Premier, die deutsche Kanzlerin und andere Regierungschefs. Sie muss an ein Michael-Jackson- Video ihrer Jugend denken, nur war das damals viel statischer. Auch die Stimme verändert sich laufend, mal klingt sie wie eine Frau, dann wie ein Mann, und dennoch empfindet Cyn den Klang nicht als fremd, sondern als angenehm. Der eigenartige Singsang übt eine geradezu hypnotische Wirkung auf sie aus.
»Jetzt stell dir einmal deine Regierung vor. Sie will nur das Beste für ihre Bürger. Sie entwickelt richtig tolle Systeme, um jeden Einzelnen zu beschützen:
PRISM, XKEYSCORE, TEMPORA, INDECT,
und wie sie alle heißen. Diese wundervollen Systeme sammeln und verwerten an Daten, was sie nur kriegen können, um jegliche Gefahr für die Bürger schon im Vorhinein zu erkennen.«
Cyn ertappt sich bei einem Grinsen. Immerhin, Zero hat Humor.
»... und was haben die Regierungen davon? Als ›Big Brother‹ werden sie beschimpft! Warum verfolgt die National Security Agency denn die weltweite Telefonund Internetkommunikation?« Das Bild wechselt.
In dunklem Anzug mit Sonnenbrille steht Zero in einer U-Bahn. Rund um ihn herum plappern Leute in ihre Mobiltelefone. »Glaubst du, es ist ein Vergnügen, den lieben langen Tag mit einem gigantischen Haufen Belanglosigkeiten, Wichtigtuereien und Schwachsinn zugemüllt zu werden? Das tut man sich nur an, wenn man es wirklich, wirklich gut mit den Menschen meint! Weil man hofft, in diesem Haufen den Terroristen zu finden. Fühlst du dich jetzt sicherer?
Das hoffe ich doch! Nein? Du beschwerst dich? Nennst den Staat noch immer ‚Big Brother’? Wie in 1984?«
Die Bilder verändernden sich schnell und fordern Cyns volle Konzentration. Zero ist jetzt eine junge Frau, blond, in roten Sportshorts und weißem Shirt.
Sie läuft durch Reihen grauer, trauriger Einheitsmenschen, die auf einen Riesenmonitor mit ernstem Sprecher starren, und schwingt einen riesigen Hammer über ihrem Kopf.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2014 by Blanvalet Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH.
»Jede Menge cooler Gadgets«, schwärmt Jeff. »Testprodukte fürs Technikressort.« Er zieht ein Plastikstehaufmännchen mit blinkenden Augen aus dem Karton voll technischer Geräte und Kabel.
Cynthia Technik-ressort! Genervt fährt sie sich mit den Fingern durch das Haar, fingerlange Strubbel, die daraufhin in alle Richtungen abstehen. Sie streicht sie wieder zurecht, während ihr Blick durch das neue Großraumbüro schweift, in dem Print- und Onlinejournalisten des Daily zusammengepfercht werden.
An sechs langen Tischreihen packen alte und neue Kollegen geschäftig ihre Habseligkeiten aus, stapeln, ordnen, wie am Fließband eines Büroartikelversands.
Ein Bildschirm reiht sich an den nächsten; zwischen ihnen montiert das IT-Team letzte Kabel, die wie Gedärm aus den Geräten baumeln. Noch mehr Kollegen kommen in den Raum, ihre Kartons vor dem Bauch, drängen sich durch, suchen ihre Plätze. Auf sie alle herab flackert von der riesigen Monitorwand an der Saalfront ein Bildgewitter weltweiter Nachrichtensender, Webseiten, sozialer Netzwerke. Darunter ein Ticker für die Neuankömmlinge:
»Willkommen im Newsfloor des Daily!«
»Newsfloor«, murmelt Cyn. »Maschinenraum wäre passender.«
Sie wendet sich ihrer eigenen Umzugbox zu. Keine coolen Gadgets.
Entschieden stellt sie ihre abgewetzte Dose mit Stiften vor den neuen Bildschirm. Daneben legt sie den Notizblock.
Als sie wieder hochsieht, hat Jeff aufgehört zu räumen und starrt gebannt auf seinen Monitor. Auch andere Kollegen haben ihre Fließbandarbeit unterbrochen und rotten sich in flüsternden Gruppen vor den Bildschirmen zusammen.
»Ist ja irre«, murmelt Jeff und reibt sich den Bartversuch an seinem Kinn. »Schau dir das an!«
Im selben Moment stürzt der Chefredakteur aus seinem Büro. Anthony Heast.
»Bringt die Übertragung auf die Videowand!«
Dort zeigen längst alle Monitore dasselbe: verwackelte Luftaufnahmen eines Golfplatzes.
Im Wald dahinter verstreut Dächer. Über einem wehen die Stars and Stripes.
»Eine Drohne ... eine Drohne greift ihn an ...«,
stammelt Jeff.
Jetzt erkennt auch Cyn den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Er legt einen Golfball zum Abschlag bereit. Neben ihm seine Frau, auf zwei weiteren Abschlagplätzen dreschen ihre beiden Kinder lustlos auf Bälle ein. In einigen Metern Abstand zu der Präsidentenfamilie langweilen sich fünf Sicherheitsleute hinter ihren dunklen Brillen.
»Diese Bilder vom Urlaubsdomizil des Präsidenten werden seit wenigen Sekunden live ins Internet gesendet«, plappert ein aufgeregter TV-Moderator von der Videowand. »Kurz davor informierte eine Organisation namens ›Zero‹ Öffentlichkeit und Medien über soziale Netzwerke von der Aktion. Noch wissen wir nicht, wie die Drohne die Sicherheitsvorkehrungen überwunden hat – geschweige denn, was Zero vorhat!«
Als die fliegende Kamera auf den US-Präsidenten zurast, beginnt Cyns Herz schneller zu schlagen. Sieht das dort keiner? Einige Kollegen stoßenSchreckensschreie aus. Selbst die Umzugsarbeiterhaben ihre Arbeiten unterbrochen und stierenauf die Videowand.
Der Präsident holt Schwung, schlägt, blickt dem Ball nach. Er rammt den Schlägerkopf in den Rasen und ruft dem Ball etwas hinterher. Keine Nettigkeit, vermutet Cyn angesichts seiner Grimasse. Da verzerrt sich sein Gesichtsausdruck. Sein Arm streckt sich aus, der Finger zeigt genau auf die Kamera, er wendet sich um zu den Leibwächtern, dann rennt er los zu seiner Frau und den schockstarren Kindern. Mehrere Sicherheitsleute hasten ihm hinterher. Aus dem Wald schießen zwei dunkle Geländewagen. Ihre Reifen wühlen den Rasen auf, während sich die Sicherheitsleute schützend über den Präsidenten und seine Familie werfen.
Ein Trupp Männer erscheint zwischen den Bäumen und den überdachten Abschlagstellen. Ein paar von ihnen eilen zur Präsidentenfamilie. Die übrigen blicken sich nervös um oder starren durch Feldstecher, tippen hektisch auf Smartphones und Tablets ein, brüllen in ihre Headsets.
Die Traube aus Sicherheitsmännern bugsiert die First Family hastig in den vorderen Wagen. Erde und Rasenfetzen spritzen hoch, und das Auto rast in den Wald davon. Erst als Cyn tief durchatmet, wird ihr bewusst, dass sie vor Aufregung die Luft angehalten hat.
Ihr Puls beschleunigt sofort wieder, als die fliegende Kamera das Fahrzeug durch das lückenhafte Blätterdach über der Straße im Blick behält. Der zweite Wagen schließt auf. Aus seinen Fenstern lehnen Männer mit Maschinenpistolen und suchen den Himmel ab, bis die Geländewagen einen Gebäudekomplex erreichen und in einer Garageneinfahrt verschwinden. »Okay«, verkündet der TV-Kommentator atemlos, als sich die Tür hinter ihnen schließt. »Der Präsident und seine Familie scheinen vorerst in Sicherheit.« »Ist unser Liveticker startbereit?«, ruft Anthony und lockert seine Krawatte. »Können wir den Stream auf unserer Homepage einbetten? Titel: US-Präsident unter Attack...«
Aufgeregte Rufe im Maschinenraum bringen ihn zum Schweigen. Auf wackligen Bildern aus einer hell erleuchteten Garage erkennt Cyn die zwei Geländefahrzeuge. Angespannt verlassen der Präsident, seine Familie und ihre Beschützer die Wagen. Dabei haben sie die eingedrungene Drohne noch gar nicht bemerkt. Bis ein Kind kreischt. Und das Gerenne von vorn losgeht. Als wären sie mit einem Schwarm Hornissen eingeschlossen, denkt Cyn und schaudert.
Im Schutz der Leibwächter erreicht die Präsidentenfamilie den Ausgang der Garage, während zwei zurückgebliebene Wachmänner hilflos mit ihren Waffen in der Luft herumfuchteln. Hinter ihnen schwirrt ein faustgroßer Schatten durch den Raum. »Fuck! Wie sind die hier hereingekommen?«, poltert einer und richtet den Lauf seiner Waffe auf die Kamera. Die Bilder auf der Videowall lösen sich auf in verwischte Muster von Wänden, Fahrzeugen, Personen, begleitet von ohrenbetäubenden Schüssen. Dann werden die Monitore schwarz und lassen hektisch durcheinanderredende Moderatoren zurück.
Durch den Maschinenraum zieht ein kollektives Seufzen. Cyn fragt sich, ob aus Erleichterung oder Enttäuschung.
»Scheiße!«, ruft Jeff, als die Bilder zurückkehren. »Die haben noch eine Kamera da drin!«
Froschperspektive, ein Durcheinander laufender Beinpaare. Irgendwo hockt diese versteckte Kamera wie ein Tierchen, dem Jäger den Garaus machen wollen. Cyn merkt, dass sie unwillkürlich mit dem Tierchen mitfiebert. Obwohl es womöglich gerade den US-Präsidenten ermorden will.
»Da sind noch welche, Chuck!«, bellt Stabschef Erben Pennicott ins Telefon. Seine freie Hand ballt sich vor Anspannung zur Faust. Auf den Bildschirmen der Computer und Fernseher in Erbens Arbeitszimmer erreichen Präsidentenfamilie und Leibwächter den Ausgang des nächsten Raums. Nur zwei Paar schwere schwarze Schuhe bleiben im Bild. Plötzlich rast die Kamera an ihnen vorbei, hinter dem Präsidenten her. Schüsse krachen. Schreie gellen. Für einen unendlich wirkenden Augenblick fängt die Kamera die angstgeweiteten Augen des mächtigsten Mannes der Welt ein, die dunkle Öffnung seines schreienden Mundes.
Verdammt!, und noch einmal verdammt!, denkt Erben und verzieht das Gesicht. Diese Bilder gehen um die ganze Welt. Und sie werfen kein gutes Licht auf den Präsidenten. Von Souveränität keine Spur!Nach einer neuen Feuersalve wird der Monitor schwarz. Mit dem Telefonhörer am Ohr starrt Erben auf die Bildschirme. Er weiß nicht, wer die Schüsse abgab. Ihre Leute oder die Drohnen? Die Stimmen der Fernsehkommentatoren überschlagen sich. Was, wenn der Präsident oder jemand aus seiner Familie getroffen wurde? Er rennt los.
Mühelos sprintet er durch die Flure und Zimmerfluchten des weitläufigen Gebäudekomplexes. Erneut krachen Schüsse. Noch ein Raum, in dem allein zehn Leute wohnen könnten, die Flügeltür an der gegenüberliegenden Wand steht offen. Wie panisch schreiende Zwerge laufen die Kinder des Präsidenten im Schutz dreier mächtiger Leibwächter auf ihn zu, dahinter die First Lady, der Präsident und mehrere Personenschützer. Aus den Augenwinkeln sieht Erben einen Schatten zwischen ihren Füßen huschen. Der Tross rauscht an ihm vorbei, die Sicherheitsmänner feuern ziellos Richtung Boden.
»Seid ihr verrückt?«, schreit er die Männer an. »Wo ist das Scheißding?«, flucht er, während sein Blick zwischen der Video-Übertragung auf seinem Smartphone und verschiedenen Punkten im Raum hin und her fliegt.
»Dort!«, ruft ein Leibwächter neben ihm und zielt unter eines der Sofas.
Erben schlägt ihm den Arm hoch. Die Geschosssalve donnert in die Zimmerdecke, eine Wolke Verputzsplitter regnet auf sie nieder.
»Hör auf herumzuballern!«, bellt er. Er hat den kleinen Laufroboter entdeckt. Rasch windet er sich aus seinem Sakko und stürzt auf die metallene Spinne zu. Wie ein Hundefänger sein Netz schleudert er das Jackett über das Gerät und wirft sich darauf.
»Oh!«, stoßen mehrere Anwesende im Newsfloor enttäuscht aus, als die Bilder von den Monitoren verschwinden. Doch das Bedauern währt nur kurz.
Ein Johlen begleitet den Wechsel zur Froschperspektive einer weiteren Kamera. Sie zeigt Erben Pennicott, der mit einer Hand in seiner zusammengeknüllten Jacke sucht, bis er triumphierend die Faust herauszieht. Zwischen seinen kräftigen Fingern zappeln ein paar Metallbeinchen. Mit ein paar schnellen Handgriffen reißt er sie heraus. Seine Hände erforschen fachkundig den mausgroßen Rest.
»Was ist das?«, fragt Cyn. »Was tut er da?«
»Was schon?«, erwidert Jeff. »Das ist ein Minilaufroboter mit Kamera. Pennicott hatte noch als Student ein eigenes Internetunternehmen, das er für Hunderte Millionen verkauft hat. Der kennt sich mit solchen Dingern aus.« Tatsächlich präsentiert der Stabschef Sekunden darauf zwischen zwei Fingern etwas, das Cyn nicht erkennt.
»Mobilfunkkarte!«, tönt Pennicotts Bass über die Monitore, während die Sicherheitsleute hektisch nach weiteren Kameras suchen. Dann brüllt er: »Lasst sofort alle regionalen Mobilfunknetze abschalten!« Ein dunkler Schatten bedeckt die verbliebene Kamera, die Stimmen klingen nur noch dumpf. Jemand hat auch dem zweiten Laufroboter ein Jackett übergeworfen. »Wer oder was ist Zero?«, poltert Anthonys Stimme durch den Newsfloor. »Terroristen? Charly, hast du schon was?«
»Internetaktivisten«, antwortet Charly und kratzt sich am Hinterkopf. Er ist ein Fossil des Daily, Cyn kennt ihn aus der Printredaktion. Sie könnte wetten, dass er die Tage bis zu seiner Rente Morgen für Morgen auf einer Liste abhakt, und das nicht erst seit heute. »So ähnlich wie Anonymous. Nur unbekannt. Haben ein paar Videos ins Netz gestellt und dazu einen Ratgeber, wie man sich angeblich vor der allgemeinen Überwachung schützen kann. The Citizen‹s Guerilla Guide to the Surveillance Society.«
»Na, unbekannt sind die jetzt wohl nicht mehr. Verdammt, was für eine dreiste Story! Ich möchte nicht in der Haut dieser Typen stecken, wenn das FBI sie erwischt!«
Ein paar Minuten lauscht Cyn dem aufgeregten Schnattern ihrer Kollegen, bis ihnen dämmert, dass der Spaß vorbei ist. Aus dem Urlaubsquartier des Präsidenten kommen keine weiteren unautorisierten Bilder. Die Umzugsarbeiter kriechen zurück unter die Schreibtische, um Kabel anzuschließen und letzte Schrauben festzuziehen.
»Und jetzt?«, fragt Jeff.
»Jetzt macht ihr mir daraus eine Story!«, antwortet Anthony. Er ist ein smarter Typ in Cyns Alter, ein Manager und Buchhalter, der gern Kreativer wäre, wie seine Kleidung und Frisur verraten. Er wurde von den Eigentümern auf den Posten gesetzt, um die Mediengruppe »in die Zukunft zu führen«. Die natürlich im Internet liegt. »Jeff, Charly, ihr recherchiert über Zero. Grabt alles aus, was ihr nur finden könnt! Cyn covert die Ermittlungen.«
»Internet ist nicht mein Ressort«, erinnert sie ihn, während er in einem Umzugskarton herumwühlt. Ohne aufzusehen erwidert er: »Internet ist euer aller Ressort.«
»Keine Toten, keine Verletzten«, meint Charly wenig enthusiastisch. »Wenn das alles war, ist die Aufregung übermorgen vorbei.«
»Aber bis dahin melken wir die Geschichte!«, ruft Anthony erregt, während seine Arme in der Kiste stecken. »Wo sind sie denn?«, murmelt er. »Ah, da!« Stolz reckt er drei kleine Kartons hoch. Im Lauf- schritt bringt er sie Cyn, Charly und Jeff. »Damit ihr die Story modern präsentieren könnt!«, erklärt er.
»Mann, geil!«, freut sich Jeff. »Die neuen Glasses!«
Fix reißen seine Finger die Packung auf. Er holt eine Brille heraus, die er sofort aufsetzt. Der nächste Griff gilt seinem Smartphone auf dem Schreibtisch. »Was ist das?«, fragt Cyn Charly.
»Datenbrillen, Cyberbrillen - nenn sie, wie du willst«, grummelt der. »Auf deren Gläser lässt du dir projizieren, was du sonst auf dem Bildschirm deines Smartphones siehst.«
»Seit wann gibt es denn so etwas?«
»Ach komm, Cyn«, entgegnet Jeff leicht belustigt. »Die musst du doch kennen! Google und andere haben die ersten Exemplare schon 2012 präsentiert.«
»Hat uns ein neuer Anbieter zum Testen zur Verfügung gestellt«, erklärt Anthony begeistert. »Passt doch wunderbar zum Thema!«
»Was soll ich damit?«, will Cyn wissen. »Ich bin Zeitungsredakteurin. Ich schreibe.«
»Live recherchieren, berichten. Mit der Brille hast du deine Umgebung ständig im Blick und bekommst alle notwendigen Informationen direkt ins Sichtfeld eingespielt. Das ist die Zukunft!«
Cyn dreht das Gestell zwischen den Fingern. »Ich bin doch keine TV-Reporterin.«
»Jeder ist heute jede Sorte Reporter!«, doziert Anthony. »Besser, du gewöhnst dich schnell daran, sonst braucht man dich bald nicht mehr.«
»Wenn heute ohnehin jeder ein Reporter ist«, mault Cyn, »braucht man mich schon jetzt nicht mehr.« »Das habe ich gehört«, sagt Anthony. »Pass bloß auf, Cynthia, dass ich dich nicht beim Wort nehme. Einige Computerprogramme schreiben bereits selbstständig Artikel, die man von menschlichen nicht unterscheiden kann. Höchstens dadurch, dass sie besser sind als die der Menschen«, lacht er. Dabei kommt er ihr so nahe, dass nur sie ihn versteht, und zischt: »Du stehst ohnehin auf meiner Liste.«
Genervt wendet sich Cyn von ihm ab. Neben ihr wackelt Jeffs Kopf hin und her. »Wow! Geil!« Sie betrachtet das Brillengestell in ihrer Hand. »Sieht aus wie eine ganz normale Brille.«
»Bewusst«, meint Charly. »Die meisten Leute mögen es nicht, wenn du mit einer Datenbrille in ihrer Gegenwart herumläufst. Haben Angst, dass sie beobachtet und gefilmt werden.«
»Zurecht«, lacht Jeff.
»Wahrscheinlich nehmen die alles auf, was sie sehen und hören«, mutmaßt Cyn. »Und das wird dann irgendwo gespeichert.«
»Ja, genau«, kichert Jeff. »Cyn mutiert zur Brillenträgerin für ein Unternehmen, das Einblicke auch in die letzten verborgenen Winkel ihres Lebens gewinnen will.«
»Du machst mir die Sache richtig schmackhaft! Ich bin ja schon froh, wenn ich mein Handy zum Laufen bekomme.«
Tatsächlich steckt an dem Smartphone auf ihrem Schreibtisch ein altmodischer Telefonhörer. Ihre Tochter hat ihn ihr vor zwei Jahren geschenkt, um sie auf den Arm zu nehmen.
»Komm, ich richte dir die Brille rasch ein«, bietet Jeff an.
Cyn lässt ihn gewähren, sie selbst würde bestimmt Stunden brauchen, während Jeff die drahtlose Verbindung zwischen Cyns Smartphone und der Datenbrille in Sekunden herstellt.
»Setz sie auf«, fordert Jeff sie auf. »Ton bekommst du über das Brillengestellt durch Schwingungen direkt auf die Knochen hinter deinen Ohren.«
»Das ist jetzt ein Scherz.«
»Nein. Das ist eine bewährte Technik, die schon seit Jahrzehnten in Hörgeräten eingesetzt wird.« »Pronto, Herrschaften!« Anthony klatscht in die Hände. »!«
Cyn verdreht die Augen. »Also, wer ist dieser Zero?« »Hab ihn auf dem Schirm«, sagt Charly und rückt behäbig seinen Stuhl zur Seite, um Cyn und Jeff Platz zu machen.
Von einem düsteren Schwarzweiß-Bildschirm blickt Cyn ein Männergesicht entgegen, das ihr bekannt vorkommt - melancholischer und doch stechender Blick, volles Haar, mit Mühe zurückgekämmt, der schmale Schnurrbart wie eine dritte Augenbraue über den Lippen.
»Das ist aber George Orwell!«, stellt sie fest. »Heute muss ich mich bei dir beschweren«, erklärt der englische Schriftsteller. »1948 schrieb George Orwell ein Buch. Er nannte es 1984.« Während des Redens verwandelt sich Orwells Gesicht, als wäre es aus Gummi, zu einem teigigen Glatzkopf mit schwarzer Brille und grimmiger Miene. Auch seine Stimmenfarbe ändert sich, wird tiefer. »Darin überwacht eine allmächtige Spitzeldiktatur ihre Bürger lückenlos und schreibt ihnen vor, wie sie zu leben haben.«
Das Buch musste Cyn in der Schule lesen. Man schrieb das Jahr 1989, weit und breit regierte kein weltweiter Überwachungsstaat, stattdessen krachte der Kommunismus samt seinen Spitzelapparaten zusammen. »Hui, wie gruseln wir uns, wenn wir uns das vor stellen! Eine Horrorvision! Der Werbespruch für das Buch war übrigens: ›Big Brother is watching you‹. Heute ist Big Brother eine Fernsehshow.«
Dieser Zero hat wohl Spaß an der Verwandlung. In seinen fließend wechselnden Gesichtern erkennt Cyn als Nächstes den US-Präsidenten, dann den britischen Premier, die deutsche Kanzlerin und andere Regierungschefs. Sie muss an ein Michael-Jackson- Video ihrer Jugend denken, nur war das damals viel statischer. Auch die Stimme verändert sich laufend, mal klingt sie wie eine Frau, dann wie ein Mann, und dennoch empfindet Cyn den Klang nicht als fremd, sondern als angenehm. Der eigenartige Singsang übt eine geradezu hypnotische Wirkung auf sie aus.
»Jetzt stell dir einmal deine Regierung vor. Sie will nur das Beste für ihre Bürger. Sie entwickelt richtig tolle Systeme, um jeden Einzelnen zu beschützen:
PRISM, XKEYSCORE, TEMPORA, INDECT,
und wie sie alle heißen. Diese wundervollen Systeme sammeln und verwerten an Daten, was sie nur kriegen können, um jegliche Gefahr für die Bürger schon im Vorhinein zu erkennen.«
Cyn ertappt sich bei einem Grinsen. Immerhin, Zero hat Humor.
»... und was haben die Regierungen davon? Als ›Big Brother‹ werden sie beschimpft! Warum verfolgt die National Security Agency denn die weltweite Telefonund Internetkommunikation?« Das Bild wechselt.
In dunklem Anzug mit Sonnenbrille steht Zero in einer U-Bahn. Rund um ihn herum plappern Leute in ihre Mobiltelefone. »Glaubst du, es ist ein Vergnügen, den lieben langen Tag mit einem gigantischen Haufen Belanglosigkeiten, Wichtigtuereien und Schwachsinn zugemüllt zu werden? Das tut man sich nur an, wenn man es wirklich, wirklich gut mit den Menschen meint! Weil man hofft, in diesem Haufen den Terroristen zu finden. Fühlst du dich jetzt sicherer?
Das hoffe ich doch! Nein? Du beschwerst dich? Nennst den Staat noch immer ‚Big Brother’? Wie in 1984?«
Die Bilder verändernden sich schnell und fordern Cyns volle Konzentration. Zero ist jetzt eine junge Frau, blond, in roten Sportshorts und weißem Shirt.
Sie läuft durch Reihen grauer, trauriger Einheitsmenschen, die auf einen Riesenmonitor mit ernstem Sprecher starren, und schwingt einen riesigen Hammer über ihrem Kopf.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2014 by Blanvalet Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH.
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Autoren-Porträt von Marc Elsberg
Elsberg, MarcMarc Elsberg wurde 1967 in Wien geboren. Er war Strategieberater und Kreativdirektor für Werbung in Wien und Hamburg sowie Kolumnist der österreichischen Tageszeitung »Der Standard«. Heute lebt und arbeitet er in Wien. Mit seinen internationalen Bestsellern BLACKOUT, ZERO und HELIX etablierte er sich auch als Meister des Science-Thrillers. BLACKOUT und ZERO wurden von »Bild der Wissenschaft« als Wissensbuch des Jahres in der Rubrik Unterhaltung ausgezeichnet und machten ihn zu einem gefragten Gesprächspartner von Politik und Wirtschaft.
Bibliographische Angaben
- Autor: Marc Elsberg
- 2014, 479 Seiten, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3764504927
- ISBN-13: 9783764504922
- Erscheinungsdatum: 26.05.2014
Rezension zu „ZERO - Sie wissen, was du tust “
"[...] mit seinem neuen Buch hat [Elsberg] die Gelegenheit, endgültig einer der Vorsprecher dieses vielleicht wichtigsten gesellschaftlichen Diskurses unserer Zeit zu werden." Handelsblatt
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