Aus Liebe zum Leben
Ein Aufreger in den holländischen Medien: Die Journalistin Annemarie Haverkamp bricht mit ihrem aufrichtigen Buch „Dolgelukkig zijn wij” ein Tabu. Sie stellt als Mutter „brutal ehrlich”, wie die Presse schreibt, die Frage nach...
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Produktinformationen zu „Aus Liebe zum Leben “
Ein Aufreger in den holländischen Medien: Die Journalistin Annemarie Haverkamp bricht mit ihrem aufrichtigen Buch „Dolgelukkig zijn wij” ein Tabu. Sie stellt als Mutter „brutal ehrlich”, wie die Presse schreibt, die Frage nach Leben oder Tod ihres neugeborenen Kindes: Muss ein Kind – egal wie schwer seine Behinderung ist, wie groß die Schmerzen, wie groß das Leid – leben? In Deutschland ist das Buch jetzt unter dem Titel „Aus Liebe zum Leben” bei Weltbild erschienen.
2004: Nach der Geburt ihres Babys sitzen Annemarie und ihr Freund Bart wie betäubt im Kreissaal. Allein mit ihren Ängsten, ihr Kind wurde schnellstens weggebracht. Annemaries Schwangerschaft verlief perfekt, nie hätte die damals 28-Jährige damit gerechnet: Ihr Sohn kommt schwerstbehindert zur Welt. Sein Kopf hat die Form einer Birne, seine Stirn läuft spitz zu, sein Körper ist schlaff, seine Füße missgebildet, sein Herz arbeitet nicht richtig. Er hat eine seltene Chromosomenabweichung und niemand weiß, ob er die ersten Lebenstage überstehen wird.
Als die Eltern sich von dem ersten Schock erholt haben, stellen sie sich selbst und den Ärzten unbequeme Fragen: Haben wir das Recht, dieses Kind bedingungslos am Leben zu halten, ihm unzählige Operationen und medizinische Behandlungen zuzumuten? Oder dürfen, ja müssen wir es loslassen, gerade weil wir es so sehr lieben? Ist alles, was medizinisch machbar ist, auch richtig? Wer hat das Recht, darüber zu entscheiden? Die Eltern oder die Ärzte? Und wer hilft uns bei unserer Entscheidung?
„In diesem intimen Zeugnis behandelt Annemarie ein wichtiges gesellschaftliches Thema mit Nüchternheit und Klarheit, trotz des Leidens und des Zorns, die sie antreiben. Bewundernswert!“ Philippe Pozzo di Borgo, der „echte“ Philippe aus dem Erfolgsfilm „Ziemlich beste Freunde“ (2011)
2004: Nach der Geburt ihres Babys sitzen Annemarie und ihr Freund Bart wie betäubt im Kreissaal. Allein mit ihren Ängsten, ihr Kind wurde schnellstens weggebracht. Annemaries Schwangerschaft verlief perfekt, nie hätte die damals 28-Jährige damit gerechnet: Ihr Sohn kommt schwerstbehindert zur Welt. Sein Kopf hat die Form einer Birne, seine Stirn läuft spitz zu, sein Körper ist schlaff, seine Füße missgebildet, sein Herz arbeitet nicht richtig. Er hat eine seltene Chromosomenabweichung und niemand weiß, ob er die ersten Lebenstage überstehen wird.
Als die Eltern sich von dem ersten Schock erholt haben, stellen sie sich selbst und den Ärzten unbequeme Fragen: Haben wir das Recht, dieses Kind bedingungslos am Leben zu halten, ihm unzählige Operationen und medizinische Behandlungen zuzumuten? Oder dürfen, ja müssen wir es loslassen, gerade weil wir es so sehr lieben? Ist alles, was medizinisch machbar ist, auch richtig? Wer hat das Recht, darüber zu entscheiden? Die Eltern oder die Ärzte? Und wer hilft uns bei unserer Entscheidung?
„In diesem intimen Zeugnis behandelt Annemarie ein wichtiges gesellschaftliches Thema mit Nüchternheit und Klarheit, trotz des Leidens und des Zorns, die sie antreiben. Bewundernswert!“ Philippe Pozzo di Borgo, der „echte“ Philippe aus dem Erfolgsfilm „Ziemlich beste Freunde“ (2011)
Autoren-Porträt von ANNEMARIE HAVERKAMP
Annemarie Haverkamp ist 39 Jahre alt. Völlig unerwartet kam 2004 ihr Sohn Job schwer behindert auf die Welt. Als sie sich von dem Schrecken erholt hatte, beschloss Annemarie, in der Zeitung De Gelderlander eine Kolumne über Job zu schreiben. Weil sie der Außenwelt gerne zeigen möchte, wie es wirklich ist, das alltägliche Leben mit einem behinderten Kind.Annemarie Haverkamp hat kulturelle Anthropologie studiert, als Journalistin bei De Gelderlander gearbeitet, war Chefin des Magazins Luxity und ist jetzt Chefredakteurin der Universitätszeitung Vox. Außerdem schreibt sie als freiberufliche Journalistin für u.a. die niederländische Zeitungen NCR und nrc. next. Neben regelmäßigen Gastauftritten als Expertin in Radio- oder Fernsehsendungen, hält sie Lesungen über ihr Leben mit Job.
Die Kolumnen, die Annemarie Haverkamp auch jetzt noch schreibt, sind gesammelt in drei (niederländischen) Büchern erschienen. Ende 2013 erschien der letzte Sammelband: Jarige Job (Job hat Geburtstag).
Autoren-Interview mit ANNEMARIE HAVERKAMP
Interview: Bob van Huët (Auslandschef der DPD De Persdienst)Ihr Baby wurde unerwartet mit einer seltenen Chromosomenabweichung geboren. Warum denken Sie war das Medieninteresse für ihr Buch in Holland so groß?
Es ist ein ehrliches Buch. Das hat man mir zumindest oft gesagt. Sogar „brutal ehrlich“ oder „konfrontierend ehrlich“ wie die Presse schrieb. Das hat mit der grundsätzlichen Erwartung von Mutterliebe zu tun, wenn ein Kind geboren wird. Eine Mutter darf an der Existenz ihres Kindes nicht zweifeln. Es ist ein riesiges Tabu zu denken, dass das Kind mit all seinen geistigen und physischen Problemen vielleicht eigentlich besser nicht sein sollte. Die Menschen erwarten, dass Mütter ihre Kinder einfach in ihre Arme schließen. Ich glaube nicht, dass Mütter und Väter nicht starke innerliche Zweifel haben bei dem Gedanken, welches Leben ihr schwerbehindertes Kind haben wird. Ich habe es aufgeschrieben wie es war.
Das Thema Ihres Buches ist in Deutschland wohl noch sensibler als in Holland.
Ja, ich denke schon, denn wenn Sie diese Meinung haben, wird das direkt mit Euthanasie verbunden und damit, was im zweiten Weltkrieg geschah. Kindern mit Behinderungen wurde damals angeblich geholfen, aber das hieß, dass man sie tötete, weil das „besser“ für alle war. Das ist ein sehr gefährlicher Gedankengang. Ich möchte mit meinem Buch zur gesellschaftlichen Debatte darüber in Deutschland beitragen. Ich glaube aber nicht, dass man der Diskussion wegen einem Kriegs-Trauma aus dem Weg gehen sollte. Denn das Thema Liebe zum Leben ist immer aktuell. Nicht nur bei Kindern, sondern auch bei älteren Menschen, die selber nicht mehr weiterleben wollen.
Das klingt ziemlich schwer, ihr Buch liest sich aber wie eine Familiengeschichte. Es gibt Tragik, aber es wird auch oft gelacht.
Es ist eine
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wahre Geschichte. Es war die schwierigste Zeit meines Lebens und dem meines Mannes. Aber es gab nicht nur Elend. Es geht auch um die intensive Liebe für meinen Sohn und wie sich meine Muttergefühle entwickelten. Darüber hinaus gibt es Humor, weil der dazu beiträgt das ganze erträglich zu machen. Als wir fürchteten, dass unser Kind Trisomie 18 haben könnte, was eine schwerwiegende Chromosomenstörung ist, woran Kinder innerhalb eines Jahres sterben können, dachten wir, dass der Arzt zu uns gesagt hätte: Ihr Kind hat „Tiramisu“. Wir wagten es nicht jemanden darüber zu informieren, denn wenn dein Kind an Tiramisu leidet, nimmt dich doch keiner mehr ernst.“
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Bibliographische Angaben
- Autor: ANNEMARIE HAVERKAMP
- 226 Seiten, Maße: 14,3 x 22 cm, Geb. mit Su.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3828929672
- ISBN-13: 9783828929678
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