Abbitte

Autoren-Porträt von Ian McEwan

Geborenwurde Ian McEwan am 24.6.1948 in Aldershot, einem englischen Militärstützpunkt.Seinem Vater, einemschottischen Hauptfeldwebel, und dessen Versetzungsbefehlen folgend, wuchs erunter anderem in Singapur und Libyen auf. Nach dem Abitur arbeitete er alsMüllmann und studierte dann an der University of East Anglia Literatur; unter anderem beiMalcolm Bradbury, bei dem er einen Kurs in kreativem Schreiben belegte. Seinespätere Frau Penny Allen, eine Journalistin, Astrologin und Heilpraktikerin, sagteeinmal, er sei damals "leicht verspätet zu einem energischen undextrovertierten Hippie gediehen". McEwan tuckerte unter anderem in einem altenVW-Bus von Amsterdam nach Afghanistan. Später unterrichtete er selbst an der UniversitätSussex. Seit 1975 lebt er als freier Schriftsteller.

Mit Penny,die aus erster Ehe zwei Töchter mitbrachte, hat Ian McEwan noch zwei Söhne. Der"Hippie" hat sich gewandelt: "Mich interessiert es heute nicht mehr, die Saurauszulassen. Ich möchte wissen, wie man sich anständig verhalten kann in einerWelt, wo es schwierig ist, sich anständig zu verhalten. Ich möchte Glückbeschreiben können."

McEwans ersterliterarischer Erfolg ging aus seiner Magisterarbeit hervor: Mit der Sammlungvon Kurzgeschichten, die 1982 auf Deutsch unter dem Titel "Erste Liebe, letzteRiten" erschien, gewann er 1976 den Somerset-Maugham-Preis. "Der Zementgarten" (1978)war nicht nur als Buch ein großer Erfolg, sondern gewann später auch in derVerfilmung von Andrew Birkin bei der Berlinale 1993 den Silbernen Bären. 1998 brachteder Roman "Amsterdam" McEwan den Booker Prize ein, für "Abbitte" wurde ihm 2003 der DeutscheBücherpreis verliehen. Sein Roman "Saturday" (2005) stürmte bereits kurz nachErscheinen die Bestsellerlisten - nicht zuletzt weil das Buch im Zusammenhangmit den Londoner Terroranschlägen vom Juli 2005 enorm an Aktualität gewonnenhatte.