Abenteuer Mekong
5700 Kilometer von Vietnam bis ins Hochland von Tibet
Mit Andreas Pröve auf seinem bisher extremsten Abenteuer: Als erster Mensch im Rollstuhl folgt er dem Lauf des Mekong, vom gewaltigen Mündungsdelta in Vietnam bis ins eisige Quellgebiet auf über 5000 Meter Höhe im tibetischen Hochland. Ob waghalsige...
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Produktinformationen zu „Abenteuer Mekong “
Klappentext zu „Abenteuer Mekong “
Mit Andreas Pröve auf seinem bisher extremsten Abenteuer: Als erster Mensch im Rollstuhl folgt er dem Lauf des Mekong, vom gewaltigen Mündungsdelta in Vietnam bis ins eisige Quellgebiet auf über 5000 Meter Höhe im tibetischen Hochland. Ob waghalsige Verkehrsmanöver zur Rushhour in Ho-Chi-Minh-Stadt, kambodschanische Tänze, die von der Schönheit der Welt erzählen, oder chinesische Lehrer, die rückwärts gehen - mit glühender Neugier und feinsinnigem Humor erweckt der Autor die verschiedenen Facetten des Alltags an der »Mutter aller Wasser« zu buntem Leben. Und es scheint, als habe Buddha während der Reise seine Hand im Spiel ...
Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Abenteuer Mekong “
Der ganz normale WahnsinnAuf dem Gehsteig habe ich einen herrlichen Blick auf die grüßte Attraktion der Stadt den Verkehr. Was ich sehe, kriegt mein Verstand nicht zu fassen: ein Paradox, an dem jeder Chaosforscher seine Freude hätte. Es rauscht ein Meer bunt behelmter Geisterfahrer auf Mopeds in allen Richtungen an mir vorüber. Überall sehe ich Kollisionen voraus, hüre schon das Krachen von Blech und Plastik, doch nichts passiert. Es muss ein Wunder sein. Oder besitzen diese Menschen ein mir unbekanntes Sinnesorgan, das sie befähigt, sich mit schlafwandlerischer Sicherheit durch ein schier undurchdringliches Gewirr anderer Mopeds zu lavieren?
Ich bin fasziniert. Grüßte Bewunderung habe ich für die Linksabbieger. Sie müssen sehenden Auges in den gegenläufigen Verkehr fahren. Eigentlich Selbstmord. Todesmutige Individualisten, Rebellen mit eigenem Kopf, kürzen den Kreisverkehr ab und fahren links herum, um sich den scheinbar unsinnigen Umweg zu sparen. Geht gar nichts mehr, muss der Bürgersteig herhalten.
Spiegelt sich hier etwa die vietnamesische Mentalität? Wenn es so ist, muss es ein Volk von Querdenkern, Anarchisten und Partisanen sein. Auf Anhieb sympathisch.
Nach einer Weile glaube ich, hinter den Überlebenstrick der Dschungelkämpfer auf zwei Rädern gekommen zu sein: Es ist der Blickkontakt, er muss es sein. Kommunikation mit den Augen ist das Geheimnis, denn die Hupe wird kaum bemüht, und eine spezielle Geste gibt es nicht.
Mir ist klar, Ho-Chi-Minh-Stadt hält für mich ihren Initiationsritus bereit. Überlebe ich sie und das bedeutet, alles zu vergessen, was ich in der Fahrschule gelernt habe , bin ich optimal auf meine Reise entlang des Mekong vorbereitet.
Ich docke das Handbike vor meinen Rollstuhl, setze die Kurbel in die richtige Position und lege den ersten Gang ein. Sogleich fühle ich mich wie der Kajakfahrer beim Einsetzen ins Wildwasser. Eine große Herausforderung wartet auf mich, ohne dass ich die leiseste Ahnung hätte, wie das Spiel
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ausgeht. Ich fahre den Bürgersteig entlang bis zu einer Absenkung und fädele mich in den Strom ein. Das klappt schon ganz gut. Doch beim Überqueren der Kreuzung kommt es fast zu einer Kollision mit einem Stadtbus. Sosehr ich auch den Blickkontakt mit einem Lächeln suche und alle lächeln freundlich zurück , ich bewege mich doch wie ein Fremdkürper in der Masse. Fluchtartig ziehe ich mich zum rettenden Ufer, zum Gehsteig, zurück. Offensichtlich fehlt mir irgendein Trick, um sicher über die Straße zu kommen. Es ist wohl das rechte Augenmaß für die passende Lücke. Immerzu stürze ich mich in den Verkehr. Und jedes Mal lerne ich dazu, vor allem, was ich eigentlich längst weiß: Mein Rolli ist genau sechsundfünfzig Zentimeter breit, und jede Lücke von sechzig Zentimetern reicht.
Dann, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, gehüre ich plützlich dazu. Linksabbiegen gegen den Verkehr?, kein Problem, wie von selbst tut sich eine Lücke auf. Den Kreisverkehr austricksen?, niemand nimmt mir das übel. Jetzt der Härtetest: bei Rot über die Ampel fahren und in den Querverkehr eintauchen. Es funktioniert.
Augenblicklich fühle ich mich wie der Teil eines gigantischen Fischschwarmes, in dem eine wundersame Harmonie alle Verkehrsregeln ersetzt, gerade so, als hätte Buddha seine Hand im Spiel gerade so, als wäre ich unverwundbar. Welch ein Start für eine Reise, die fünftausendsiebenhundert Kilometer weiter in der chinesischen Provinz Qinghai an der Quelle des Mekong zu ihrem Hühepunkt kommen soll.
Sieben verschiedene Namen wird der Fluss bis dahin haben, sieben buddhistische Länder durchqueren oder streifen. Für Millionen Menschen ist der Mekong die Lebensgrundlage, die "Mutter aller Wasser".
Im tibetischen Hochland, dort oben, wo er entspringt, nennen sie ihn Zaqu, das Wasser der Felsen. Doch bereits für die Chinesen in Yunnan ist er Lancangjiang, der Turbulente, Burma bezeichnet ihn als Mekaung Myit, majestätischer Fluss.
Dann, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, gehüre ich plützlich dazu. Linksabbiegen gegen den Verkehr?, kein Problem, wie von selbst tut sich eine Lücke auf. Den Kreisverkehr austricksen?, niemand nimmt mir das übel. Jetzt der Härtetest: bei Rot über die Ampel fahren und in den Querverkehr eintauchen. Es funktioniert.
Augenblicklich fühle ich mich wie der Teil eines gigantischen Fischschwarmes, in dem eine wundersame Harmonie alle Verkehrsregeln ersetzt, gerade so, als hätte Buddha seine Hand im Spiel gerade so, als wäre ich unverwundbar. Welch ein Start für eine Reise, die fünftausendsiebenhundert Kilometer weiter in der chinesischen Provinz Qinghai an der Quelle des Mekong zu ihrem Hühepunkt kommen soll.
Sieben verschiedene Namen wird der Fluss bis dahin haben, sieben buddhistische Länder durchqueren oder streifen. Für Millionen Menschen ist der Mekong die Lebensgrundlage, die "Mutter aller Wasser".
Im tibetischen Hochland, dort oben, wo er entspringt, nennen sie ihn Zaqu, das Wasser der Felsen. Doch bereits für die Chinesen in Yunnan ist er Lancangjiang, der Turbulente, Burma bezeichnet ihn als Mekaung Myit, majestätischer Fluss.
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Inhaltsverzeichnis zu „Abenteuer Mekong “
InhaltDer ganz normale Wahnsinn
Die Spuren des Vietnamkriegs
Auf ins Delta
Im Land der Khmer
Phnom Penh, eine ganze Stadt in Feierlaune
Geister, Gütter und Dämonen
»Zuladung« ist in Kambodscha ein dehnbarer Begriff
Wegelagerer in Uniform
Angkor - in Stein gehauene Harmonie
Die Spinnen von Skuon
Unsere erste Nacht am Ufer des Mekong
Eine gigantische Sackgasse
Laos, eine weitere Kleptokratie
Einmal Robinson sein
Streubomben, heimtückische Ausgeburt der Waffenindustrie
Als Passagier im Torpedo
Allein durch China
Lost in Translation
Nebel in den Bergen - Fotografenpech
Jao Lan - Nebel in den Bergen bringt Glück
Chinesen und der Tourismus, eine unheilige Allianz
Eine folgenschwere Entscheidung
Abschied von Catleen
Lebensgefahr im Tunnel
Der Kormoranfischer und seine Vügel
Lijiang
An der Grenze meiner Leistungsfähigkeit
Gan-bei, lasst uns die Gläser trocknen!
Tibet ist atemberaubend
Ich gehe fast vor die Hunde
Ein Pilz durchkreuzt meinen Plan
Doujie - meine letzte Hoffnung
Bei tibetischen Yakbauern
Am Ende aller Wege
Das Ziel
Nachspiel
Autoren-Porträt von Andreas Pröve
Andreas Pröve, Fotojournalist und ehemaliger Tischler, geboren 1957, verunglückte als 23-Jähriger mit seinem Motorrad und ist seitdem querschnittsgelähmt. Drei Jahre nach dem Unfall brach er zu seiner ersten großen Indien-Reise im Rollstuhl auf; später durchquerte er monatelang Asien, wo er unter anderem für »terres des hommes« über Kinderarbeit recherchierte. Auch den Vorderen Orient hat er ausgiebig bereist. Andreas Pröve erschloss sich mit dem Rollstuhl alle Erdteile. Von seinen Reisen berichtet er in packenden Reportagen und Multivisionen. Er wurde mit dem Weitsichtpreis ausgezeichnet und veröffentlichte bislang drei Bücher: »Mein Traum von Indien«, »Meine orientalische Reise« und zuletzt »Erleuchtung gibt's im nächsten Leben«. Mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt Andreas Pröve in der Lüneburger Heide.
Bibliographische Angaben
- Autor: Andreas Pröve
- 2015, 1. Auflage, 304 Seiten, 30 farbige Abbildungen, Maße: 12,1 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: National Geographic Taschenbuch
- ISBN-10: 3492405517
- ISBN-13: 9783492405515
- Erscheinungsdatum: 09.03.2015
Rezension zu „Abenteuer Mekong “
»Ein spannendes Buch über eine extreme Reise.« Die Zeit 20130321
Pressezitat
»Ein spannendes Buch über eine extreme Reise.« Die Zeit 20130321
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