Afrikanische Totenklage
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Schonungslose Dokumentation und engagiertes Plädoyer zugleich. Völkermord in Ruanda, Hungersnot in Äthiopien, Diamantenkrieg in Sierra Leone - ganz Schwarz-Afrika droht in den Sog von Gewalt und Chaos gezogen zu werden. Peter Scholl-Latour, Vollblutjournalist und Reporterlegende, untersucht die Ursachen, beleuchtet die sozialen und kulturellen Hintergründe und benennt die Verantwortlichen. In "Afrikanische Totenklage" dokumentiert der Bestsellerautor schonungslos die harten Fakten auf dem "vergessenen Kontinent". Zugleich ist es ein engagiertes Plädoyer gegen die Gleichgültigkeit in der übrigen Welt.
"Erschreckend wahrhaftig ... Seine Analysen sind schwer zu widerlegen. Hinzu kommt ein geradezu enzyklopädisches Wissen über die Entwicklung des Schwarzen Kontinents ..."
Frankfurter Allgemeine Zeitung
"... geht über das Hörensagen und den bloßen Augenschein hinaus ... hebt sich wohltuend ab von der kurzlebigen Aktualität des heutigen Medienbetriebs."
Berliner Zeitung
"Scholl-Latour schont nichts und niemand. So analysiert er mitleidlos die Krise." Kölner Stadtanzeiger
Autoren-Porträt von Peter Scholl-Latour
Peter Scholl-Latour, 1924 geboren, war nach seinem Studiumzunächst Korrespondent für die ARD in Afrika und Indochina, dann Studioleiterin Paris, für einige Jahre auch Fernsehdirektor des WDR und Herausgeber des"Stern". Zahlreiche Buchveröffentlichungen unterstreichen seinen Rufals kritischer Journalist. Für seine Arbeit wurde er u.a.mit dem Grimme-Preis und der Goldenen Kameraausgezeichnet.
Interview mit Peter Scholl-Latour
"Der Fluch des neuenJahrtausends" enthält über 100 Kolumnen und Filmskripte aus den Jahren1997 bis 2001. Was macht die Texte heute noch aktuell?
Zunächsteinmal finde ich es erstaunlich, welch hohe Auflage dieses Buch erreicht hat. Essind ja im Wesentlichen Artikel übernommen, die ich für die "SchweizerIllustrierte" geschrieben habe. Ich hatte meinen Lektor gebeten, er solle dieArtikel zusammenstellen. Aber der Erfolg beweist ja, wie aktuell meine Textesind und dass sich meine Prognosen fast durchgehend erfüllt haben.
Sie widmen sichKriegsschauplätzen weltweit - von Bosnien bis Kongo. Hat Sie eine der Regionen,in denen Sie gearbeitet haben, ganz besonders geprägt?
Ichfinde, im Alter von 80 Jahren und mit 60 Jahren Berufserfahrung kann man das sonicht sagen. Afrika zum Beispiel hat mich sehr geprägt. Ich halte "AfrikanischeTotenklage" für eines meiner besten Bücher. Die Berichterstattung aus Indochinahat mich wohl noch stärker beeinflusst. 1951 hatte ich meine erste großeOrientreise unternommen. In Paris und Beirut studierte ich Politikwissenschaft sowieArabistik und Islamkunde. Ich berichtete aber auch über den Vietnamkrieg und warKorrespondent in Paris. Seit dem Frankreich-Exil von Ayatollah Khomeini lässtmich der Islam nicht mehr los. Den Irak kenne ich seit meiner erstenOrientreise. Ich war auch beim ersten Golfkrieg, dem bei weitem blutigstendabei, und ich kenne beide Seiten des Konfliktes - die irakische und dieiranische. Wenn man heute allerorten von Globalisierung spricht, ergibt sichdaraus auch eines: Man muss sämtliche Weltregionen kennen, die aufeinandereinwirken.
Alsdamals mein Buch "Das Schwert des Islam", eine Wiedergabe von Fernsehskripten,erschien, sind viele Orientalisten über mich hergefallen. Heute bin ichderjenige, der zur Mäßigung rät und gegen antiislamische Tendenzen argumentiert.Wir haben es mit einer revolutionären Bewegung zu tun, die im Westen auftotales Unverständnis stößt.
Zum 11. September 2001:Hätte dieser bislang schlimmste aller Terroranschläge Ihrer Einschätzung nachverhindert werden können?
Dasist reine Spekulation. Man kann einen Terroranschlag nicht verhindern. Und wirkennen noch nicht alle Hintergründe der Anschläge. Sie sind nicht nur inAfghanistan und in Hamburg ausgeheckt worden. Es muss arabische Unterstützungin den USA gegeben haben. Die Familie bin Laden war ja zum Beispiel starkvertreten in den USA.
Wenn Sie ein Berater derBundesregierung wären - gibt es einen Rat, den Sie ihr für die künftigeAußenpolitik geben würden?
Ichwürde raten aufzurüsten. Wir brauchen eine schnelle Interventionsarmee, eine Elitetruppe,die zahlenmäßig nicht groß sein muss. Und wir brauchen nukleare Abschreckung. Deutschlandmuss mit den starken europäischen Partnern zusammenarbeiten. Das sindGroßbritannien und Frankreich. Und da London stark an Washington gebunden ist,kommt als Partner im Moment nur Frankreich in Frage. Die NATO als Gremium istüberholt. Wenn die Amerikaner Torheiten begehen, muss Widerspruch möglich sein.Die Entscheidungsstränge müssen auch in Europa zusammenlaufen. Zum Beispielkann uns die Expedition nach Afghanistan noch teuer zu stehen kommen.
- Autor: Peter Scholl-Latour
- 2003, 539 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Maße: 12,6 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442152194
- ISBN-13: 9783442152193
- Erscheinungsdatum: 01.05.2003
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