Aktuelle Anforderungen an die Prüfung des Liquiditätsrisikomanagements bei Kreditinstituten
Kreditinstituten eröffnen sich begründet durch ihre Geschäftstätigkeit besondere Risiken, die abhängig vom jeweiligen Geschäftsmodell sowie der geschäftspolitischen Grundausrichtung sind. Insbesondere sind Marktpreisrisiken, Adressenausfallrisiken,...
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Produktinformationen zu „Aktuelle Anforderungen an die Prüfung des Liquiditätsrisikomanagements bei Kreditinstituten “
Klappentext zu „Aktuelle Anforderungen an die Prüfung des Liquiditätsrisikomanagements bei Kreditinstituten “
Kreditinstituten eröffnen sich begründet durch ihre Geschäftstätigkeit besondere Risiken, die abhängig vom jeweiligen Geschäftsmodell sowie der geschäftspolitischen Grundausrichtung sind. Insbesondere sind Marktpreisrisiken, Adressenausfallrisiken, operationelle Risiken und Liquiditätsrisiken zu steuern. Letztere finden vor allem seit der Finanzmarktkrise Beachtung und ein geeignetes Risikomanagement tritt daher immer mehr in den Vordergrund.Die vorliegende Studie hinterfragt kritisch die aktuellen Anforderungen an die Prüfung des Liquiditätsrisikomanagements bei Kreditinstituten. Dies geschieht im Rahmen der Abschlussprüfung, der Prüfung durch die Interne Revision und durch die Bankenaufsicht. Dabei werden aufsichtsrechtliche und gesetzliche Bestimmungen vorgestellt und die Ursachen der Finanzmarktkrise, die durch mangelhaftes Risikomanagement bedingt sind, diskutiert. Ein Einblick in ausgewählte, aktuell verwendete Instrumente beziehungsweise Konzepte wird ermöglicht.
Lese-Probe zu „Aktuelle Anforderungen an die Prüfung des Liquiditätsrisikomanagements bei Kreditinstituten “
Textprobe:Kapitel 3, Erkenntnisse aus der Finanzmarktkrise:
3.1, Ursachen der Finanzmarktkrise im Risikomanagement:
Die Ursachen der jüngsten Finanzmarktkrise, die ausgehend von der Subprimekrise in eine Vertrauenskrise und schließlich unter anderem in einer Liquiditätskrise mündete, sind vielschichtig. Letztlich kann die Krise als das Ergebnis einer Kette von Fehleinschätzungen gesehen werden, denen Bankmanager, aber auch Ratingagenturen, Politiker, Zentralbanken und Aufsichtsbehörden aufgesessen sind. Eine nicht unerhebliche Inkongruenz der Fristigkeiten von Investitionen zu Refinanzierung sowie eine teils unverhältnismäßig hohe Übernahme von Risiken durch den Einsatz komplexer Finanzinstrumente, verbunden mit einem darauf folgenden hohen Vertrauensverlust der Marktteilnehmer, leisteten ihren Beitrag zu ihrer Entstehung. Methoden und Anreizsysteme vor allem der Kreditinstitute haben ein risikofreudiges Verhalten der Marktteilnehmer tendenziell gefördert. In vielen Banken warendie Instrumente zur Bewertung und Steuerung von Risiken vorhanden. Allerdings wurden die Informationen in der strategischen Unternehmenssteuerung nicht genutzt, oder die eingesetzten Limitsysteme wurden derart justiert, dass die rote Ampel wieder grün war. Eine maßgebliche Ursache für die Finanzmarktkrise lag letztlich in der Verletzung des Grundprinzips einer wertorientierten Unternehmensführung: dem Abwägen der erwarteten Renditen und der dafür einzugehenden Risiken.
Definitiv zu wenig beachtet wurde in der Vergangenheit die Bedeutung von Liquiditätsrisiken und Reputationsrisiken, die oft als nicht wesentlich eingestuft und in das Gesamtrisikomanagement nicht einbezogen wurden. Als Begründung dafür ist vermutlich unter anderem eine nach damaligem Stand schwierige Quantifizierbarkeit sämtlicher Liquiditätsrisiken zu sehen, zumal sich trotz der Entwicklung erster Modelle diesbezüglich in den letzten Jahren noch kein Branchenstandard entwickeln konnte. Ferner wähnten sich viele Institute
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in der Vergangenheit in einer komfortablen Liquiditätssituation. Die Routine eines über Jahre hinweg gut funktionierenden Interbankenmarktes gab den Banken zusätzlich gefühlte Sicherheit . Liquiditätsrisiken wurden im Risikomanagement oft stiefmütterlich behandelt und wenn überhaupt nur mit geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten in die Berechnung der Risikotragfähigkeit einbezogen. Vor allem die Eintrittswahrscheinlichkeiten der Inanspruchnahme der Liquiditätslinien von Special Purpose Vehicles (SPV) und Conduits wurden über Jahre z. T. massiv unterschätzt.
Offenbar gab es im Bewusstsein einiger Unternehmen auch keinen wirklichen operativen Verantwortlichen für die Liquidität. Nicht die für Risiken oder speziell das Subprime-Geschäft zuständigen Vorstände, sondern meist der die Generalverantwortung tragende Vorstandsvorsitzende wurde zur Rechenschaft gezogen. Ferner führten die Tatsachen, dass Liquiditätsmanager, speziell Treasurer, zum einen oft direkte Ergebnisverantwortung haben oder Bestandteil der Kapitalmarktbereiche sind, zum anderen Liquiditätshaltung jedoch nun mal Geld kostet und die Rendite mindert, zu einem asymmetrischen persönlichen Risikoprofil und zu tendenziell geringerer Haltung von Liquiditätsreserven. Auch nach den Vorgaben der MaRisk waren Liquiditätsrisiken nur in der Regel als wesentlich einzustufen, und eine Nichtberücksichtigung im Risikotragfähigkeitskonzept musste lediglich nachvollziehbar begründet werden. Dabei stellt sich die Frage, ob die Begründung der Institute mit Blick auf die eingetretenen Liquiditätsprobleme im Nachhinein durch die Bankenaufsicht, aber auch die Wirtschaftsprüfer als nachvollziehbar angesehen werden konnte.
Die Berichterstattung der Institute über Liquiditätsrisiken vor dem Beginn der Finanzmarktkrise wirft gleichermaßen Fragen auf. Beispielsweise stellte die IKB ihr Liquiditätsrisikomanagement im Rahmen der Risikoberichterstattung im Lagebericht 2006/200
Offenbar gab es im Bewusstsein einiger Unternehmen auch keinen wirklichen operativen Verantwortlichen für die Liquidität. Nicht die für Risiken oder speziell das Subprime-Geschäft zuständigen Vorstände, sondern meist der die Generalverantwortung tragende Vorstandsvorsitzende wurde zur Rechenschaft gezogen. Ferner führten die Tatsachen, dass Liquiditätsmanager, speziell Treasurer, zum einen oft direkte Ergebnisverantwortung haben oder Bestandteil der Kapitalmarktbereiche sind, zum anderen Liquiditätshaltung jedoch nun mal Geld kostet und die Rendite mindert, zu einem asymmetrischen persönlichen Risikoprofil und zu tendenziell geringerer Haltung von Liquiditätsreserven. Auch nach den Vorgaben der MaRisk waren Liquiditätsrisiken nur in der Regel als wesentlich einzustufen, und eine Nichtberücksichtigung im Risikotragfähigkeitskonzept musste lediglich nachvollziehbar begründet werden. Dabei stellt sich die Frage, ob die Begründung der Institute mit Blick auf die eingetretenen Liquiditätsprobleme im Nachhinein durch die Bankenaufsicht, aber auch die Wirtschaftsprüfer als nachvollziehbar angesehen werden konnte.
Die Berichterstattung der Institute über Liquiditätsrisiken vor dem Beginn der Finanzmarktkrise wirft gleichermaßen Fragen auf. Beispielsweise stellte die IKB ihr Liquiditätsrisikomanagement im Rahmen der Risikoberichterstattung im Lagebericht 2006/200
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Bibliographische Angaben
- Autor: Christian Moneke
- 2015, Erstauflage., 108 Seiten, 10 Abbildungen, Maße: 19 x 27 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Igel Verlag RWS
- ISBN-10: 3954852799
- ISBN-13: 9783954852796
- Erscheinungsdatum: 04.09.2017
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