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Alles wird hell

Roman
 
 
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»Ich stehe schon fast am Gartenzaun. Schaue auf meine Füße. Sie stehen ganz genau nebeneinander. Höchstens noch sieben Schritte bis zum Tor. Höchstens. Als ich wieder hochschaue, sehe ich mich. Eine alte Frau. Ich stehe auf meiner Gartentreppe und rauche....
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Kommentare zu "Alles wird hell"
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  • 5 Sterne

    12 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    vielleser18, 17.03.2015

    Als Buch bewertet

    ulia Jessen lässt ihre Protagonistin Oda erzählen, sich erinnern. Was bleibt am Ende ? Welche Begegnungen haben die tiefsten Eindrücke hinterlassen ?
    Zahlreiche Tage ziehen an ihrem Auge vorbei. Tage, an denen Oda viel gefühlt hat. Denn Gefühle hinterlassen Spuren. Es sind die schönsten Tage, die dunkelsten Stunden, das sind die, die bleiben.

    Es ist Julia Jessens ganz besonderer Schreibstil, der mich von Anfang an gefesselt hat. Der mich gefanngen genommen hat. Wir tauchen ein in Oda, können uns mit ihr identifizieren. So klar sind ihre Gedanken, Emotionen. So nachvollziehbar. So ehrlich. Und ich habe mir genau vorstellen können, dass es so jemanden wie Oda tatsächlich geben kann.

    Auch die Entwicklung von der jungen, fünfjährigenOda, dann die sechzehnjährige, über die fast vierzigjährige, bis hin zur alten Oda, ist realistisch. Die Veränderungen der Gedanken, der Taten, von jung bis alt, ist absolut nachvollziehbar.

    Der Sprache von Julia Jessen ist schnörkellos einfach. Keine Bandwurmsätze, sondern punktiert auf den Punkt gebracht, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Immer wieder sind es gerade die kürzesten Sätze, die die Emotionen freilegen. Ein Beispiel:

    " Und ich bin sogar ganz glücklich beim Schlafen. Zwischendurch.
    Es ist so. Ich kann es nicht ändern gerade. Mein Leben steht irgendwie im Regal, denke ich.
    Und alles ist doch gut. Eigentlich ist doch alles gut. Ich habe eine sehr schöne Sammlung da. Im Regal." (S. 116/117)


    "Wenn man etwas in einem Loch verbuddelt, ist es fort. Man sieht es nicht mehr.
    Man hat es nach unten verschoben. Unter die Oberfläche, auf der das Leben sich bewegt.
    Es steht nicht mehr im Weg rum. Und es ist mir ganz klar, dass ich das tun muss. Ich werde begraben müssen .So einiges......." (S. 215)




    Sie lässt Oda als Ich-Erzählerin erzählen und in der Gegenwartsform. So können wir in ihre Haut schlüpfen. Es ist ein lebendiger Schreibstil, mit viel wörtlichen Reden, mit einer großen Familie, die alle etwas zu sagen haben, die Oda durch ihr Leben begleiten.
    Die Geschichte einer Frau, deren Leben nicht nur eitler Sonnenschein ist, die sich finden muss, die ausbrechen will, aber nicht kann, die Schicksalsschläge zu verkraften hat, Wege finden muss und deren Leben gar nicht so außergewöhnlich ist.

    Eine Geschichte, die einem zum Nachdenken bringt - über das Leben, die Vergänglichkeit und über das was man eigentlich will.
    Ein Buch, das poetisch und realistisch zugleich ist. Bei dem man genußvoll lesen kann, das einem aber auch ans Herz und unter die Haut geht.

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  • 5 Sterne

    7 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Goldtime, 13.04.2015

    Als eBook bewertet

    "Wenn der Boden bebt, soll man tanzen"

    Dieser außergewöhnliche Debut-Roman der Schauspielerin und Autorin Julia Jessen beschreibt das Leben der Tänzerin Oda und ihrer Familie.
    Oda bringt Dinge ans Tageslicht, die andere nicht wahrhaben wollen - und setzt damit einiges in Bewegung, was das fragile System ihrer eigenen "Tintenfischfamilie" ins Wanken bringt, aber letztlich immer befreiend wirkt.
    Als Kind schockiert Oda mit unbequemen Fragen. Als Jugendliche deckt sie den schwelenden Konflikt zwischen der verbitterten Oma Hella und ihrer Mutter, der eigensinnigen Betty, auf. Als erwachsene Ehefrau und Mutter bricht sie ihr Ehegelübde - und rettet damit sich selbst - wie auch ihre festgefahrene Ehe. Als alte Frau bricht sie mit dem Tabu der Sterbehilfe.
    Oda stellt viele Fragen, als sie jung ist - und findet im Laufe ihres Lebens Antworten. Die Wahrheit tritt aus der Dunkelheit ans Licht, und an Ende "wird alles hell"...

    Julia Jessen, geb. 1974, studierte Literaturwissenschaften, brach ab, um eine Schauspielausbildung zu absolvieren. Sie spielte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen. Seit 2010 betreibt sie ein eigenes Institut für Schauspiel und Persönlichkeitsbildung.

    Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen, da er in einer ganz eigenartigen, poetischen, nachdenklichen Sprache geschrieben ist. Anfangs brauchte ich einige Seiten, um mich voll und ganz auf diesen "Gedankenstrom" der eigenwilligen Oda einzulassen, doch dann wurde das Lesen geradezu zur Sucht. Besonders beeindruckt hat mich die Weiterentwicklung der Figur, die sich auch in der Erzählsprache zeigt. Viele Stellen haben mich besonders berührt, z.B. die Trauerrede von Odas Vater (S. 70):
    "Auf gute, leichte Gedanken und schwere Herzen. Lasst uns heute die Hochzeiten und die Tiefzeiten verbinden... Wenn einem der Boden unter den Füßen bebt...dann sollte man tanzen!"
    Oder Odas "Midlife-Crisis": "Denn es ist schrecklich, immer so müde zu sein. Und es ist schrecklich, wenn niemand schuld ist, nur das Leben, das einfach so vorbeiwellt. Und es ist wunderbar, wenn man aufwacht."
    Fantasievolle Bilder runden die Geschehnisse ab: Oda tanzt "den Staub in der Luft", und manchmal tanzen die Worte "Breakdance auf der Zunge".

    Fazit: ein lesenswertes Buch, das zum Träumen einlädt, und auch zum intensiven Betrachten des Augenblicks. 5 von 5 Sternen!

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