Alte Wege nach Siebenbürgen
Auf den Spuren der deutschen Einwanderer. Mit dem Fahrrad von Luxemburg nach Hermannstadt
"Ich werde auf einer Fahrradreise von Luxemburg nach Siebenbürgen nicht genau den Karren- und Fußspuren meiner Ahnen folgen können. Doch ich wollte zumindest auf einigen Straßen fahren, die schon im Mittelalter Reise- und Handelswege waren. Ich würde meine...
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Produktinformationen zu „Alte Wege nach Siebenbürgen “
Klappentext zu „Alte Wege nach Siebenbürgen “
"Ich werde auf einer Fahrradreise von Luxemburg nach Siebenbürgen nicht genau den Karren- und Fußspuren meiner Ahnen folgen können. Doch ich wollte zumindest auf einigen Straßen fahren, die schon im Mittelalter Reise- und Handelswege waren. Ich würde meine Reise so planen, dass ich soweit wie möglich in Korridoren fahre, in denen es im Mittelalter mit Sicherheit Wege gab." (Alfred Schuster)
Lese-Probe zu „Alte Wege nach Siebenbürgen “
Ur-kunde entnehmen könnte. Diese berichten, dem Zeitgeist entspre-
chend, von hospites und nobilis, die mit Privilegien ausgestattet
wurden, jedoch niemals von Handwerkern, Berg- und Hütten-
leuten, Händlern und Bauern. Was die Menschen bewogen hat,
ihre Heimat zu verlassen, wissen wir nicht, darüber können wir
nur spekulieren.
Soziale Gründe waren sicherlich eine der Ursachen. Doch galt
das für alle? Einige von ihnen wurden wohl vom Entdeckergeist ge-
trieben, andere könnten von Neugierde beseelt gewesen sein, und
viele waren bloß Mitläufer.
Nicht zuletzt waren auch Abenteurer unter ihnen. Zum Beispiel
Kreuzfahrer, die, aus welchem Grund auch immer, den kürzeren
Weg nach Siebenbürgen dem langen, beschwerlichen, unsicheren
nach Jerusalem vorgezogen haben. Andere wiederum, enttäuscht
vom Misserfolg im Heiligen Land, könnten auf dem Rückweg nach
Europa nach Siebenbürgen abgezweigt sein, in der Hoffnung, dort
ihr Seelenheil oder die versprochenen Schätze - Freiheit, Grund
und Boden - zu finden. Es waren immer die unruhigen Geister, die
der Menschheit neue Lebensräume erschließen konnten, die die
Welt verändert haben. Warum sollte es bei der Besiedlung Sieben-
bürgens anders gewesen sein?
Beim Abschied gibt mir meine Frau ein Kärtchen, auf dem ein
Fahrrad abgebildet ist. Darauf hat sie einen Wunsch geschrieben,
der auf meiner Reise zu meinem täglichen Gebet werden wird:
Irischer Segenswunsch
Möge die Straße uns zusammenführen
und der Wind in deinem Rücken sein;
sanft falle der Regen auf deine Felder,
und auf dein Gesicht der Sonnenschein.
Führe die Straße, die du gehst,
immer nur zu deinem Ziel bergan.
Hab, wenn es kühl wird, warme Gedanken
und den vollen Mond in dunkler Nacht.
Hab unterm Kopf ein weiches Kissen,
habe Kleidung und das tägliche Brot;
bevor der Teufel merkt: Du bist schon tot.
Bis wir uns mal wiedersehen,
hoffe ich, dass Gott dich nicht verlässt;
Er hält dich in seinen Händen,
doch halte seine Faust dich nie zu
... mehr
fest.
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand.
Es ist kühl an diesem klaren Morgen im Juni, als ich ins Auto
steige, um mir einen Traum zu erfüllen. Rad und Gepäck sind ver-
staut, und Andreas, einer meiner ehemaligen Studenten, wartet, bis
ich mich von meiner Frau verabschiede. Noch einmal umarmt sie
mich, schaut mir in die Augen und bittet mich, die Reise abzubre-
chen, wenn ich meine, sie werde zu schwer. "2500 Kilometer, das
ist viel", sagt sie leise. "Bedenke, du bist jetzt siebzig." Ich will das
Kärtchen lesen, doch sie drängt mich sanft auf den Beifahrersitz
und sagt: "Lies es auf der Fahrt. Mach s gut!"Andreas fährt langsam vom Grundstück, und ich sehe meine
Frau winkend ins Haus gehen. Bis ich wiederkomme, werden Wo-
chen vergehen. Ab jetzt beschäftigt mich nur noch meine Reise. In
die Stille hinein fragt Andreas: "Warum startest du in Luxem burg,
und warum gerade jetzt, 2007?""Es gibt drei Gründe", sage ich."Erstens gehört der Großraum Luxemburg sicher zu den Regionen,
aus denen meine Ahnen, wie ich die Siedler nenne, die im 12. und
13. Jahrhundert nach Siebenbürgen ausgewandert sind, stammen.
Der zweite ist: Luxemburg und mein Geburtsort Hermannstadt
sind 2007 partnerschaftliche 'Europäische Kulturhauptstädte'. Und
der dritte ist ein ganz persönlicher: Ich mache mir mit dieser Reise
ein Geburtstagsgeschenk zum Siebzigsten."Während der Fahrt stellt Andreas eine Menge Fragen. Ich er-
zähle ihm von meinen Beweggründen und Erwartungen und las-
se dabei noch einmal (das wievielte Mal schon?) die vergangenen
Wochen und Monate gedanklich vorbeiziehen. Fast ein Jahr lang
haben die Vorbereitungen gedauert. Viele Karten habe ich konsul-
tiert, mögliche Reisewege eingezeichnet, um soweit wie möglich
auf Wegen zu fahren, die meine Ahnen irgendwann vor über 800
Jahren gegangen sind, als sie ihre Heimat, die irgendwo zwischen
Lüttich (franz. Liége, wallonisch Lî
Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand.
Es ist kühl an diesem klaren Morgen im Juni, als ich ins Auto
steige, um mir einen Traum zu erfüllen. Rad und Gepäck sind ver-
staut, und Andreas, einer meiner ehemaligen Studenten, wartet, bis
ich mich von meiner Frau verabschiede. Noch einmal umarmt sie
mich, schaut mir in die Augen und bittet mich, die Reise abzubre-
chen, wenn ich meine, sie werde zu schwer. "2500 Kilometer, das
ist viel", sagt sie leise. "Bedenke, du bist jetzt siebzig." Ich will das
Kärtchen lesen, doch sie drängt mich sanft auf den Beifahrersitz
und sagt: "Lies es auf der Fahrt. Mach s gut!"Andreas fährt langsam vom Grundstück, und ich sehe meine
Frau winkend ins Haus gehen. Bis ich wiederkomme, werden Wo-
chen vergehen. Ab jetzt beschäftigt mich nur noch meine Reise. In
die Stille hinein fragt Andreas: "Warum startest du in Luxem burg,
und warum gerade jetzt, 2007?""Es gibt drei Gründe", sage ich."Erstens gehört der Großraum Luxemburg sicher zu den Regionen,
aus denen meine Ahnen, wie ich die Siedler nenne, die im 12. und
13. Jahrhundert nach Siebenbürgen ausgewandert sind, stammen.
Der zweite ist: Luxemburg und mein Geburtsort Hermannstadt
sind 2007 partnerschaftliche 'Europäische Kulturhauptstädte'. Und
der dritte ist ein ganz persönlicher: Ich mache mir mit dieser Reise
ein Geburtstagsgeschenk zum Siebzigsten."Während der Fahrt stellt Andreas eine Menge Fragen. Ich er-
zähle ihm von meinen Beweggründen und Erwartungen und las-
se dabei noch einmal (das wievielte Mal schon?) die vergangenen
Wochen und Monate gedanklich vorbeiziehen. Fast ein Jahr lang
haben die Vorbereitungen gedauert. Viele Karten habe ich konsul-
tiert, mögliche Reisewege eingezeichnet, um soweit wie möglich
auf Wegen zu fahren, die meine Ahnen irgendwann vor über 800
Jahren gegangen sind, als sie ihre Heimat, die irgendwo zwischen
Lüttich (franz. Liége, wallonisch Lî
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Inhaltsverzeichnis zu „Alte Wege nach Siebenbürgen “
Der erste Tag 7Luxemburg 17
Bis Trier ist es nicht weit 25
Über den Hunsrück 33
Mainz 47
Am Main unterwegs 59
Von Nürnberg in die Oberpfalz 81
Entlang der Donau bis Passau 97
Österreich Austria Ostarrichi 106
Von Melk nach Klosterneuburg 125
Wien ist eine Reise wert 137
Das Tor zum Osten 146
Unbekanntes, fremdes Land 161
Sachs Szasz Saxones 168
Vom Bakonywald zur Donau 175
Von der Donau zur Theiß 182
Vieles ist anders 196
Von Arad nach Fget 205
Hermannstadt ist nicht mehr weit! 213
Die letzten Kilometer 228
Epilog 233
Karten 236
Bibliographische Angaben
- Autor: Alfred Schuster
- 2011, 239 Seiten, 31 farbige Abbildungen, Maße: 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Schiller Verlag
- ISBN-10: 3941271474
- ISBN-13: 9783941271470
- Erscheinungsdatum: 07.07.2011
Kommentar zu "Alte Wege nach Siebenbürgen"
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