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Atlas der erfundenen Orte

Die größten Irrtümer und Lügen auf Landkarten (Sprache: Englisch, Deutsch)
 
 
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»Vom Magnetberg am Nordpol bis zum Süßwassermeer in Australien - Edward Brooke-Hitching blättert 500 Jahre falscher Karten auf.« The Guardian

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Kommentar zu "Atlas der erfundenen Orte"
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    7 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 24.01.2018

    Atlas der erfundenen Orte/Edward Brooke-Hitching/5 Sterne

    Dieser mit historischem Kartenmaterial reich illustrierte Band listet die geografischen Irrtümer auf. Brooke-Hitching entlarvt sie ebenso unterhaltsam wie informativ als Aberglauben, Hirngespinste und Missverständnisse. Wundern darf sich der geneigte Leser über die Zähigkeit und Standhaftigkeit, mit denen einige dieser Irrtümer auch noch in Zeiten von GoogleMaps Bestand haben. Nicht, dass GoogleMaps fehlerfrei wäre, ….

    Zur leichteren Übersicht werden Inseln, Königreiche und/oder biblische Landstriche in alphabethischer Reihenfolge dargestellt von „Anian“ bis „Zeno-Karte“.

    Was aber hat nun Entdecker und Kartografen aller Jahrhunderte dazu getrieben, nicht existente Inseln und Gebirge in ihre Karten aufzunehmen? Wann und wo hat der Irrglaube seinen Ausgang gefunden?

    • Bei jenen Herrschern, die die Herkunft ihrer Bodenschätze verschleiern wollten? Welcher Herrscher gibt schon gerne preis, wo seine (Edel)Metallvorkommen liegen? Eben. (S. 69/ „Die Kassiteriden“)

    • Bei jenen, die es nicht aushielten, wenn auf der Karte weiße Flecken blieben und sie daher mit Fabelwesen ausfüllten? (siehe „Carta Marina“ S. 54)

    • Bei jenen Entdeckern und Kartografen, die von anderen abschrieben und es mit der Überprüfung der Daten nicht so genau nahmen?

    • Bei jenen, die nicht zugeben wollten, gar nicht dort gewesen zu sein?

    • Bei jenen, die sich tatsächlich geirrt und Luftspiegelungen für Inseln oder Berge gehalten haben?

    Vermutlich wird bei den meisten von allem etwas dabei gewesen sein.

    Sir Gregor McGregor (1786-1745) ist da vielleicht die Ausnahme, weil er bewusst den Leuten im „Fürstentum Poyais“ ein Paradies vorgegaukelt hat, um den potentiellen Siedlern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wie kommt es dazu?

    1821 gelten die südamerikanischen Staaten als prestigeträchtige und sichere Geldanlage, bei der Renditen versprochen werden, die in Europa der Nach-Napoleonischen Ära nicht erzielt werden können. So ergibt sich eine Immobilienspekulation, die hunderte verarmte Europäer (vornehmlich Briten) dazu treibt, ihre wenige Habe zu verkaufen und in das „Gelobte Land“ zu reisen. Im „Fürstentum Poyais“ angekommen, entdecken die Auswanderer, welcher Lüge sie aufgesessen sind. Nur 49 von 270 werden wieder nach London zurückkehren, die anderen sterben. Der Hochstapler McGregor versucht seinen Coup nochmals, diesmal in Frankreich und fliegt auf. Er flüchtet nach Venezuela und stirbt - unbehelligt von der Justiz - im Jahr 1845 (S. 190).

    Manchmal suchen Forscher und Entdecker vergeblich nach einer, in Seekarten verzeichneten Insel und finden eine andere Landmasse: So passiert 1721 als die Niederländische Westindien-Kompagnie nach „Davies Land“ suchen lässt und die „Osterinsel“ findet. (S. 80)

    Nicht nur (See)Karten inspirieren die Menschen, sich auf die Suche nach unbekannten Orten zu begeben. Nein, auch die fixe Idee ein „irdisches Paradies“ (S. 92) zu finden, spornt Gelehrte aller Epochen an, nach diesem zu suchen: Antike Griechen und Römer nach dem „Goldenen Zeitalter“ und die Christen nach dem „Garten Eden“, der in Mesopotamien vermutet wird. Mit dem Erscheinen der mathematisch berechneten Längen- und Breitengrade des ptolemäischen Systems (Grundlage der heutigen Kartografie) werden die bislang gültigen „mappae mundi“ ersetzt. Diese mathematischen Karten machen den, mit allerlei Fantasiegeschöpfen und Glaubensinhalten versehenen Karten, den Garaus. Dafür ist ab der Renaissance wenig Platz, der praktische Inhalt ist wichtiger.

    Die Gier nach Gold und anderen (Boden)schätzen, lässt schon früh Wagemutige nach der „goldenen Insel“ suchen. Der Höhepunkt der Eroberungen wird dann im 15. und 26. Jh. in Mittel- und Südamerika nach „El Dorado“ suchen. Kolumbus, Pizzaro, Cortez und Sir Walter Raleigh werden auf der Jagd nach dem Gold nicht nur ihre Schiffe, Männer sondern oft auch ihr eigenes Leben verlieren. Und warum? Weil sie dem Mythos des „Goldenen Mannes“ aufgesessen sind. Einer Tradition der Chibcha-Indianer (heute Kolumbien), die ihren neuen König bei seiner Inthronisation mit feinem Goldstaub bedeckten. (S. 100)

    Doch nicht nur die Menschen der frühen Jahrhunderte sind Täuschungen erlegen. Viele sehen das, was sie sehen wollen. Sie sehen Berge oder Inseln, die ihnen von Wolkenbänken vorgegaukelt werden. Sie sehen Ruinen, wo es nur eigenwillige Gesteinsformation gibt.

    Ein gutes Beispiel hierfür ist „Verlorene Stadt in der Kalahari“ (S. 142), eine angebliche Entdeckung des amerikanischen Erfinders William Leonard Hunt. Auf der Suche nach Diamanten in der Kalahari durchquert er diese, und behauptet, eine uralte Zivilisation entdeckt zu haben. Um seinen Worten Gewicht beizumessen, reicht er seinen Reisebericht inklusive Karte bei der Royal Geographical Society in London und der Berliner Gesellschaft für Erdkunde ein. Ganz bescheiden überlässt er die Beurteilung seiner Entdeckung anderen. Nachfolgende Expeditionen finden keine versunkene Hochkultur, sondern nur natürliche Basaltformationen vor. Allein bis 1967 zählt man 26 Versuche, die „verlorene Stadt“ zu finden. Doch das ist noch nicht das Ende der Suche. 2010 und 2016 werden Ultraleichtflugzeuge zur Auffindung eingesetzt.

    Die berühmten „Kong-Berge“ in Äquatorialafrika werden 1889 von Luis Gustav Binger regelrecht zertrümmert. Binger, Offizier aus Straßburg, ist einer der ersten die vor Ort gewesen sind. Zu seiner Überraschung findet er weit und breit keine Berge, ja nicht einmal die kleinsten Hügel.

    Doch wie kommt ein Gebirge, das angeblich 6.000 km parallel zum 10. Breitengrad laufen soll, in die Landkarte(n)? Der Fehler/Irrtum wird dem englischen Geografen James Renell zugeschrieben, der 1795-97, alleine (!) nur mit einem kleinen Taschensextanen und zwei Schrotflinten im Gepäck, durch Afrika reist. Doch auch Renell übernimmt nur Gerüchte anderer Europäer, die im 16. Jahrhundert über diesen angeblichen Gebirgszug berichten. (S. 146)

    Selbst in der Gegenwart werden nicht existierende Oste von den Karten gestrichen: „Sandy-Island“ wurde erst 2012 entfernt, da sich dort, wo lt. Koordinaten die Insel sein sollte, sich nichts als Meer befindet, an dieser Stelle 1.300 Meter tief. (S. 206)

    Meine Meinung:

    Historische Landkarten sind ein faszinierendes Thema. Der Autor ist als Sammler solcher Karten bekannt.
    Minutiös listet er die erfundenen Orte auf und erzählt die Entstehungsgeschichte der Irrtümer. Die eine oder andere wird auch als bewusste Fälschung entlarvt.

    „Wenn im 16. und 17. Jh. Seekarten veröffentlicht wurden, enthielten sie oft bewusstfalsche Angaben, weil die Regierungen verhindern wollten, dass feindliche Staaten davon profitierten.“ (Julio Zamora, Präsident der Geografischen Gesellschaft Mexikos/S. 41)

    Dem ist wohl wenig hinzuzufügen.

    Wer sich mit Kartografie beschäftigt, kommt an diesem Buch nicht vorbei, obwohl es eine ganze Menge Literatur über historische Karten gibt.

    Die deutsche Übersetzung aus dem Englischen ist gut gelungen.
    Das Buch besticht durch seine hochwertige Ausfertigung. Zu jedem der erfundenen Orte gibt es eine oder mehrere farbige Karten. Durch das Hineinzoomen mittels Kartenausschnitt in die jeweilige Region, lässt sich auch eine kleine Insel gut verorten.

    In rotes Leinen gebunden und mit einem bunten Schutzumschlag, der an Pergament gemahnt, ist das Buch ein wertvolles Geschenk nicht nur für Liebhaber historischer Karten.

    Fazit:

    Selten hat mich ein Buch über alte Karten so gefesselt, wie dieses Buch. Gerne gebe ich 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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