Aus der Dunkelkammer des Bösen
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Einleitung
Argh, wie man sich doch irren kann. Nachdem die kleine Trilogie aus den Büchern Mordspuren (kniffelige Fälle und Serienmord, oft aus Sicht der Täter), Mordmethoden (spannende Ermittlungen, meist aus Sicht der Ermittler) und So arbeitet die moderne Kriminalbiologie (biologische Spuren am Tatort) erschienen waren, teilte ich dem Verlag mit, dass ich beim besten Willen keine neuen Themen mehr im Angebot hätte. Auch das Vorschicken der bezaubernden Lektorinnen, eine leckere Dinner-Einladung sowie ein fantastisches Fläschchen Apfelschnaps konnten das nicht ändern.
Das wäre es also gewesen - wenn nicht kurz darauf meine Frau Lydia einen gigantischen Berg Papier vor sich aufgestapelt hätte. Den Inhalt kannte ich: Es war die Akte des Serientäters Luis Alfredo Garavito, der in Kolumbien über dreihundert Jungen zu Tode gefoltert hat. Im Alltag überaus sanft, ja geradezu weichlich, ist mir der in seinen Taten so brutale Mann bis heute vor allem deshalb gut in Erinnerung, weil er bei meinen Besuchen immer die Kaffeetassen vertauschte. Ich kriegte seine, er meine. Immer. Begründung: Sein Kaffee könnte ja vergiftet sein.
Dass ich stürbe, hätte ihm die Gefängnisverwaltung tatsächlich einen Giftcocktail zugedacht, war ihm wurscht. So lernte ich jemanden kennen, der die Gefühle anderer einfach nicht versteht - nicht einmal dann, wenn er sich damit mörderisch unbeliebt macht. Dazu passte auch Garavitos Abschiedsgeschenk an mich: Eine Bibel mit der Widmung: »Gott versteht mich, die Menschen nicht.« Damit hat er vielleicht sogar recht, dachte ich.
»Ist dir eigentlich aufgefallen«, fragte mich Lydia nun, »dass es da einige interessante Tests in der Akte gibt? Du musst sie beim letzten Besuch in Kolumbien durchgeführt haben.«
Nein, das wusste ich nicht mehr. Stattdessen erinnerte ich mich, damals stundenlang vor dem Gefängnis in der glühenden Sonne gesessen und mir dabei meine Füße komplett verbrannt zu haben. Verflucht seien alle Sandalen dieser Welt! Schuld an meinem Fußrückenbrand war eigentlich die Übersetzerin. Sie hatte die Tests morgens mit in den Knast genommen, denn ausgerechnet an diesem Tag musste sie alleine zu unserem Täter: Es war Frauentag, das heißt, nur Frauen durften ins Gefängnis. Ich hatte sie noch angefleht, sich nicht von Garavito umgarnen zu lassen. Acht Stunden und gefühlte zwanzig Flaschen Limo später kam sie wieder. »Er hat so interessant erzählt«, meldete sie fröhlich, »warum hätte ich früher gehen sollen?«
Die Bildertests hatte ich recht zufällig herausgesucht, weil ich mir einfach nicht erklären konnte, warum der von Grund auf nette Mann Dinge getan hatte, die bereits mit einem Mindestmaß an Einsicht dazu führen müssten, dass man sich - anstatt die Taten zu begehen - entweder einweisen lässt oder von einer Brücke springt. Was war in Garavitos Gehirn so anders, dass er Kindern lebend den Kopf abschnitt, während er andere, gefesselte Kinder dabei zusehen ließ? Wie schaffte er es, sogar im Gefängnis unerkannt zu bleiben und von dort unter falschem Namen beinahe wieder freigelassen zu werden? Wie hatte er das Gericht dazu gebracht, eine Höchststrafe von nur fünfundzwanzig bis vierzig Jahren auszusprechen, wenn selbst der aufgeklärteste Mensch eine lebenslange Sicherheitsverwahrung fordern müsste? Und warum war der örtliche Priester davon überzeugt, dass sein Schäfchen Garavito durch die Taufe zu einem besseren Menschen wurde?
Zwar habe ich auch Psychologie im Nebenfach studiert, aber als herzenstief der Biologie verschriebener Student interessierte mich nicht so sehr die Software des Menschen als dessen harte Verdrahtung mit Nerven- und Sinneszellen. Den Beweggründen eines Serienmörders lässt sich so aber nicht auf die Spur kommen.
Kurz gesagt, der Fall Garavito steckte damals fest. Ich wusste nur absolut nicht, wo. Weil ich im Denken sehr schlicht, im Rumprobieren aber umso größer bin, hatte ich daher einfach den Stapel Tests eingepackt, bei dem die Aufgaben aus simplen Bildern bestehen (siehe Abb. unten). Ich dachte, das würde eventuell die Kommunikation mit Garavito erleichtern. Leider fiel auf das für den Besuch festgelegte Datum der erwähnte Frauentag. Die Auswertung des Tests hatte ich danach offenbar aufgrund meines von Limo erweichten Hirns und der durchaus nagenden Sorge um die beim Besuch des Serientäters verschollene Übersetzerin aus den Augen verloren.
»Das ist ja lustig«, sagte Lydia mit ihrem Stirnrunzeln, das aus einer ganz anderen Welt kommt. »Hast du dir wirklich nie Gedanken darüber gemacht, dass Psychologen solche Täter begutachten und beschreiben? Und dass dafür dieselben Regeln gelten, die auch ein Naturwissenschaftler anwendet: Vorhersagbarkeit und Nachprüfbarkeit? «
Nein, hatte ich nicht. Wer Sperma, Blut, Drogen und Insekten einsammelt und ordentlich beschriftet, macht sich eben keine Gedanken um vermurkste Lebensläufe. Das sollte sich ändern.
Wir durchforsteten fortan Zeitungen, Artikel und meine eigenen Fälle nach den »missing links«, also den seelischen Beschreibungen der Täter. Das machte so viel Spaß, dass ich sogar einige meiner Vorträge entsprechend umbaute. Ergebnis war, dass wir ganz neue Nachfragen aus dem Publikum erhielten - von Opfern, Tätern, Angehörigen und Informanten. Es war überwältigend. Die Vorgänge, wie sie in der modernen forensischen Seelenkunde erforscht werden, waren großteils unbekannt. Nicht nur mir, sondern auch den meisten Zuschauern.
Deshalb haben wir einige der spannendsten Fälle hier aufgeschrieben. Die psychologischen Teile des Buches stammen von Lydia, das Übrige von mir. Dass der Stil dabei ein wenig wechselt, ist gewollt. Genau so reden wir mit den Klienten - jeder ein bisschen anders und mit verschiedenen Schwerpunkten und Sichtweisen, aber dennoch als Team, das hinterher alles zu einem hoffentlich stimmigen Gesamtbild zusammenfügt. Deswegen haben wir auch kleine Zusatztexte eingebaut, in denen Sie neben Gesprächen mit einigen unserer Informanten auch am Wegesrand unserer Forschungen liegende Blüten und Kräuter finden.
Dieses Buch war übrigens eine Höllenarbeit, für die wir vieles hintenanstellten. Bücher schreiben ist keine romantische Tändelei für nette Abendstunden ... erst recht nicht, wenn es um vermurkste Verbrechen und noch vermurkstere Verbrecher geht. Es hatte aber zwei hübsche Vorteile. Erstens ärgere ich mich nicht mehr über Taten, die meiner Meinung nach eigentlich nie hätten passieren dürfen, denn in den meisten Fällen habe ich jetzt verstanden, warum es so kam, wie es kam. Schön war diese Einsicht nicht. Aber, wie der Kölner sagt: »Et is, wie et is.« Zudem: Was man versteht, lässt sich vielleicht auch ändern. Das gilt auch für Erkeimendes in der Dunkelkammer des Bösen.
Zweitens geht unsere kriminalistische Buchserie nun also doch mit einem neuen Blickwinkel weiter, den Sie so garantiert nirgendwo aufbereitet finden. Wir schließen Türen auf, von denen selbst ich nichts geahnt hätte, wenn mich meine Frau nicht zu psychologischen Kongressen und schmutzigen Gerichtsverhandlungen geschleppt sowie allerhand neue Forschungsarbeiten ausgegraben hätte, die Sigmund Freud prähistorisch aussehen lassen.
Außerdem muss ich unserem stets neugierigen Publikum bei öffentlichen Veranstaltungen danken. Ihre Nachfragen sind es, die uns immer wieder darüber nachdenken lassen, ob ein Fall wirklich so abgelaufen sein kann, wie es »alle« meinen. Ergebnis davon ist beispielsweise der Baukasten für Straftäterseelen, den Lydia Ihnen hier vorstellt.
So entstand eine Sammlung von Kriminalfällen, die wir nicht nur spannend finden, sondern die teils nicht nur das Leben der Betroffenen, sondern auch das unsere verändert haben. Wer sich eher für technische Einzelheiten der Fälle interessiert, surft einfach die kostenlose und werbefreie Webseite »benecke.com« an, wo auch Spezialartikel ohne Registrierung und Schnickschnack gratis aufrufbar sind. Muss aber nicht sein - Sie halten ja das deutlich unterhaltsamere Buch in Händen.
Also: Viel Spaß beim Lesen.
Mark Benecke Köln, im Mai 2011
KAPITEL 1
HITLERS ZÄHNE
Es war unglaublich kalt. So kalt, dass mir zum ersten Mal im Leben der Schädelknochen einzufrieren drohte, mir die Ohren fast abfielen und ich mir nichts dringender herbeisehnte als eine winddichte Mütze mit möglichst großen Schlappohren. Egal, wie doof die aussehen würde.
Wir standen am Roten Platz, am Hintereingang des Kreml. Ein sehr netter, aber etwas zauseliger Mann in hellblauer Polyesterfluffjacke - von unserem »Fixer« (von engl. »to fix«: etwas richten) zweifellos großzügig bestochen - begrüßte uns und führte uns in die Kellerräume. Ich staunte: Alles, wirklich jede Ecke und jeder Winkel, stand voller Lenin-Nippes. Große und kleine Büsten - teils verhüllt, damit der Staub der Zeit sie nicht zerfressen möge, teils aber auch wie soeben erst aufgestellt - duckten sich in gedeckten Farben unter endlose Regalreihen und Kellerdecken (siehe Abb. unten).
Ein Schrank kam mir besonders seltsam vor. Er war als einziger versiegelt, allerdings nur mit einer billigen Schnur. Dieses Siegel hätte ich sogar mit meinem Taschenmesser vorsichtig lösen und dann wieder ankleben können. Es interessierte aber offenbar eh niemanden. Auf die Frage, was in diesem Schrank »versiegelt« sei, bekam ich die Antwort: »Das sind Stalins persönliche Gegenstände ... seine Pfeife und so was.« Der zumindest für meine Augen laxe Umgang mit solchen sonst oft in Staatsmuseen ausgestellten Dingen verwirrte mich. War nicht sogar Helmut Kohls Strickjacke ein bewundertes Ausstellungsstück im Bonner Haus der Geschichte? Gehörten da die persönlichen Gegenstände von zumindest nach außen hin maßlos übersteigert verehrten Führungsgestalten nicht auch entweder in eine Hochsicherheitskammer oder hinter Panzerglas?
Doch wohin wir auch kamen, es war überall das Gleiche: Der Eingang des Staatsarchivs wurde von einem vielleicht siebzehnjährigen Soldaten bewacht, und in der Geheimdienstzentrale hingen keine Gemälde an der Wand, sondern die - allerdings sehr hübschen - Deckel von Pralinenschachteln. Auch das Rauchverbot im KGB war nicht ganz ernst zu nehmen: Das Schild hing falsch herum, sodass der Qualm nach unten zog. Ich steckte mir also erstmal eine Pfeife an (meine eigene, nicht die von Stalin) und überlegte.
Das Ziel unserer Tour durch Moskau war es, Dinge zusammenzutragen, die noch nie zuvor und auch später nie wieder ein Forscher so detailliert untersuchen durfte. Dazu gehörten neben einem Schädelstück aus dem Hof des Führerbunkers vor allem die angeblichen Zähne Hitlers. Uns wurden aber auch eine Art Entgiftungsbox, die Pistolen von Goebbels und Hitler, die Lehne des Sofas, auf dem sich die Hitlers erschossen hatten, und - für mich am interessantesten - die handschriftlichen Originalerinnerungen einiger Personen aus dem Führerbunker vorgelegt. All das war in mehreren Instituten verstreut. Die wenigen Kollegen, die Zugang zu den Beweisstücken hatten, durften oft nur alte Schwarz-Weiß- Fotos ansehen oder ohne Kamera einen raschen Blick auf die Gegenstände werfen. Selbst der KGB-Agent, der mir half, kannte nur die Gegenstände aus seiner Behörde, nichts anderes.
Im Laufe der Jahre kamen noch weitere spannende Fundstücke hinzu, beispielsweise die Röntgenbilder von Hitlers Kopf, als er noch lebte. Das alles geschah auf teils sehr abenteuerlichen Wegen, wie ich gleich berichten werde. Wer sich mit Hitler einlässt, und sei es nur mit seinen Überresten, braucht neben starken Nerven auch reichlich Widerstandskraft gegen Verfolgungswahn.
Ein Schädel ohne Zähne
Doch zurück zum eiskalten, spiegelglatten Roten Platz. Nachdem das Team von National Geographic dort mit mir den Keller voller Lenin-Figuren angeschaut und gelernt hatte, dass hier einiges anders aufbewahrt wird als erwartet, gelangten wir zum Lenin-Mausoleum. Ich war mir nicht ganz sicher, was das mit Hitler zu tun haben sollte, ließ mich aber überraschen. Und wirklich - der Präparator von Lenins Leiche, mit dem wir am Vorabend gesprochen hatten, berichtete nun von seinem gefährlichen Job. Je nachdem, welcher politische Wind gerade wehte, war es mal besser und mal schlechter gewesen, die Leiche des eigentlich verehrten Staatslenkers zu pflegen. Auch hier lernte ich also etwas: Nämlich dass politische Strömungen keineswegs so nachvollziehbar verlaufen, wie ich mir das als Biologe mit einem guten Schuss Naivität vorgestellt hatte. Dass dieses Alarmlicht (»Achtung, es könnte alles anders sein, als es scheint«) nun auch für mögliche Hintergründe unserer Schädeltour angeschaltet war, half mir bei unserer nächsten Station, dem Staatsarchiv.
Das Merkwürdige dort war nämlich, dass es sich um eine nichtgeheimdienstliche Organisation handelt. Warum also sollte Hitlers Schädel dort liegen? Schließlich hatte der militärische Geheimdienst Smersch die beiden verkohlten Hitlers (Adolf und Eva) aus ihrem flachen Erdloch ausgebuddelt. Hierzulande ist der Smersch höchstens aus den James-Bond-Romanen Casino Royale, Leben und sterben lassen und Goldfinger bekannt - Bond hat dort eine Rechnung mit dem Smersch offen, weil ihm Agent »Le Chiffre« alias »Die Nummer« das russische Zeichen »Sha« für »Spion« in die linke Hand schnitt. In den Filmen heißt die Einheit allerdings nicht Smersch, sondern »S.P.E.C.T.R.E.«. Der geheime Dienst war aber trotz dieser scheinbar harmlosen Romanverwurstung gewiss nicht so leutselig, Beweisstücke ans öffentlich zugängliche
Staatsarchiv durchzureichen. Wenn schon das bloße Erhalten von Lenins Leiche den Präparator mehrfach fast vor ein Erschießungskommando gebracht hätte, was würde dann wohl mit Smersch- Agenten passieren, die ein solch bedeutendes Beweisstück einfach an die Öffentlichkeit auslagern?
Wie gut, dass wir einen Historiker im Team hatten. Wer dieser Mann wirklich war, habe ich erst später erfahren ... für mich war er zunächst einmal der einzige Historiker, den ich überhaupt kenne. Tatsächlich ist Gerhard Weinberg derjenige Mann, der nicht nur Hitlers angebliche Tagebücher untersuchte, sondern der auch die vielleicht beste Gesamtschau des Zweiten Weltkrieges geschrieben hat (A World at Arms, dt. Eine Welt in Waffen, Stuttgart 1995). Beim Abendessen erzählte mir Weinberg zwei Dinge, die dank meines nun aktivierten Nichts-Ist-Wie-Du-Denkst-Spinnensinns sogar zu mir durchdrangen:
Erstens: Stalin wollte Hitler, um es propagandamäßig ausschlachten zu können, unbedingt als weinerliches Weichei sterben lassen, das sich - O-Ton - »wie ein Weib« vergiftet und nicht wie ein Offizier erschossen hatte.
Zweitens: Hitler hatte fürchterliche Angst davor, als Lebender oder als Leiche durch Moskau gezerrt zu werden. Vielleicht hatte er dabei Bilder von römischen Feldherren vor Augen, die besiegte Führer in der Tat so vorführten. Das war auch der Grund, warum Hitler befahl, seine Leiche zu verbrennen.
Konnte es sein, dass der Geheimdienst die ewigen Lügen Stalins hintertreiben wollte? Denn der Kremlchef wollte angeblich weder wissen, ob sein verhasster Gegner Hitler überhaupt tot sei, noch, wohin er im Falle des Überlebens verschwunden sein könnte. Selbst der Befreier Berlins, Marschall Georgij Schukow (Žukov) musste auf Geheiß Stalins im Juni 1945 Journalisten in Berlin mitteilen: »Wir haben keinen Leichnam gefunden, der als Hitler identifiziert werden konnte. Er mag im letzten Augenblick mit einem Flugzeug entkommen sein.«
Auch Stalin selbst erzählte auf der Potsdamer Konferenz amerikanischen Lunchgästen einen Monat später, Hitler sei noch am Leben und habe sich möglicherweise nach Spanien oder Argentinien abgesetzt. (Dort soll er nach Meinung von Verschwörungstheoretikern im Jahr 1985 im Alter von sechsundneunzig Jahren gestorben sein.) Durch diese Propagandalüge Stalins entstanden die noch heute umlaufenden Gerüchte, Hitler sei in Japan, Skandinavien, Argentinien oder auf dem Mond anzutreffen.
Stalin blieb bei seiner hirnverbrannten Darstellung - hirnverbrannt deshalb, weil seine Diplomaten und Agenten durch die Geschichte in schwere Bedrängnis kamen. Kurz zuvor hatten sie nämlich noch die Version vertreten müssen, dass der tote Hitler gefunden worden sei. Man druckte sogar das Foto einer unverbrannten » Hitlerleiche« und produzierte ein Filmchen davon. Beides musste nun wieder zurückgezogen werden. Das war eine der ganz wenigen Propagandaaussagen Stalins, die er rückgängig machte und durch eine neue Story ersetzte. Was allerdings vollkommen sinnlos war. Denn alle Überlebenden aus dem Führerbunker - zuletzt lebten dort noch etwa zweihundert Menschen - hatten getrennt voneinander und vor verschiedenen Mächten und in allen Details übereinstimmend berichtet, Hitler habe sich erschossen und seine Leiche sei vor dem Führerbunker verbrannt worden. Stalin wusste also genau, wo Hitler war, wie seine Leiche aussah und, damit einhergehend, dass er tot war (siehe Box: Hitlers Grab, S. 51). Auch alle internationalen Zeitungen berichteten von Hitlers Tod, und schon am 1. Mai 1945 hatten Stalins Truppen aus Berlin Hitlers Tod gemeldet. Das berichteten mir übereinstimmend sowohl die Übersetzerin von General Schukow, als auch Lew Bezymenskij, Dolmetscher und Aufklärungsoffizier (also Agent) ebenfalls für Schukow. Die Nachricht an Stalins Sekretär lautete:
»Genosse Stalin. Bei einem Posten der 8. Gardearmee meldete sich der Chef des Generalstabs der Infanterie, General Kreps (gemeint ist Hans Krebs, letzter Generalstabschef des Heeres; er suizidierte sich wenig später im Führerbunker, nachdem Stalin keine Verhandlungen, sondern nur die Kapitulation annehmen wollte, M.B.), der Folgendes berichtete: Am 30. April um 15.50 Uhr Berliner Zeit setzte Hitler durch Selbstmord seinem Leben ein Ende.«
Schukow berichtete später, dass Stalin auf diesen Anruf geantwortet habe: »Hat der Lump ausgespielt! Schade, dass wir ihn nicht lebend erwischt haben.«
Das sowjetische Propagandachaos wurde also immer größer und lächerlicher. Dennoch widersprach niemand aus der Sowjetunion der Darstellung, dass Hitler angeblich geflohen sei. Stalin war bekannt dafür, Menschen anderer Meinung rasch ermorden zu lassen - Hunderttausende solcher Auftragsmorde sind bekannt.
Kein Wunder, dass sogar das erste Buch über Hitlers Tod aus der Sowjetunion nur unter der Bedingung erscheinen durfte, dass ausdrücklich auf einen Bittermandelgeruch und Glassplitter von einer Giftampulle zwischen Hitlers Zähnen hingewiesen wurde. Diese Darstellung folgte dem damals unveröffentlichten Sektionsbericht vom 8. Mai 1945 aus dem Leichenschauhaus der Kliniken in Berlin-Buch. Darin hatte Rechtsmediziner Faust Schkarawski (den schicken Vornamen erhielt er, weil sein Vater Goethe-Liebhaber war) zusammen mit dem Chefanatom der Roten Armee, N. A. Krajewski, festgestellt:
»Das Vorhandensein der Überreste einer zerdrückten Glasampulle in der Mundhöhle (...) der ausgeprägte Bittermandelgeruch (...) und die gerichtschemische Untersuchung der inneren Organe, wobei Zyanverbindungen festgestellt wurden, (...) gestatten der Kommission, den Schluss zu ziehen, daß der Tod in diesem Fall durch Vergiftung mit Zyanverbindungen verursacht wurde.«
Autor des Buches, in dem der Obduktionsbericht dann 1968 erstmals erschien, war Lew Bezymenskij. Er bezog sich wegen der vom KGB vorgegebenen Linie nur auf die Giftpassage des Sektions berichtes, nicht aber auf eine mögliche Ausschussöffnung im Schädel. Als ich im Jahr 2001 mit ihm sprach, regte ihn die ganze Sache noch so auf, dass er fast ohnmächtig wurde und wir das Interview unterbrechen mussten. Im Jahr 2007 starb er. Er lebte zuletzt in einer mit Büchern randvoll gestellten Wohnung in einem überheizten Moskauer Wohnblock. Die Heizungstemperatur war nur zu regeln, indem man die Fenster öffnete oder schloss. Es war eine unwirkliche Welt.
Ob die Glassplitter tatsächlich im Mund von Hitlers Leiche lagen oder nicht, wollte Bezymenskij selbst am Ende seines Lebens nicht endgültig entscheiden. Er hielt die Geschichte mit der Giftampulle aber für eher korrekt und erzählte mir, dass der Kopfschuss seiner Meinung nach aus politischen Gründen unter den Tisch fallen musste. Diese Aussage - dass Hitler durch einen Schuss starb - deckt sich nicht nur mit den Berichten aller Zeugen aus dem Führerbunker, sondern vor allem auch mit der Schilderung Johann Rattenhubers, dem Leiter des »Kommandos zum Schutz des Führers«. Er berichtete allerdings seltsamerweise, dass Hitler sich nicht selbst erschossen habe, sondern dies seinen persönlichen Adjutanten bzw. Diener Otto Günsche habe erledigen lassen. Ich bin mir da nicht so sicher, denn die Schussrichtung, eher von unten als von der Seite, ist für eine Erschießung durch andere sehr ungewöhnlich.
Aber Bezymenskij hatte dieselbe Erfahrung gemacht wie ich: Wo Agenten ihre Finger im Spiel haben, wird das Forschen schwierig - nur war es in seinem Fall auch lebensgefährlich. Er hielt sich in seinem Buch an das, was ihm vorgelegt und angeraten wurde.
Für mich ergab sich aus der Zusammenfassung aller Gespräche, Akten und Erinnerungen, dass Hitler sich vergiftet und erschossen hat. Solch ein merkwürdiger Doppel-Freitod ist technisch problemlos möglich, weil Zyankali erst nach einer halben Minute oder - je nach Menge - auch noch später zum Tod führt. So bleibt genug Zeit, um noch eine Pistole abzudrücken.
Eigentlich konnten sich die Hitlers sicher sein, dass das Gift wirken würde, denn sie hatten kurz vorher die Wirkung an Hitlers geliebter Schäferhündin Blondi und ihrem Sohn Wolf ausprobiert. Die beiden Tiere starben am Gift. Doch wer konnte schon wissen, ob bei Hitlers Kapsel nicht ein Herstellungsfehler aufgetreten war? Oder ob das Gift bei einem schwereren Körper als dem eines Hundes genauso schnell wirkte? So fiel wohl der Entschluss, dass nur Gift plus einem Schuss - der alleine mit viel Pech ebenfalls nicht hundertprozentig zum Tod führen musste - den gewünschten sicheren und schnellen Tod bewirken würden. Die Rechnung ging auf und Hitler starb.
Archivwechsel
Während wir das Schädelstück also mithilfe der Abteilungsleiterin herauskramten, fragte ich mich, ob irgendjemand mit schwinden
der Macht Stalins ein Informationsleck schaffen wollte. Denn eine Austrittsöffnung an Hitlers Schädel würde jedem klarmachen, dass er sich auf jeden Fall erschossen hatte. Damit wäre das Thema der »weibischen« Vergiftung vom Tisch gewesen.
»Wie also«, fragte ich die Archivarin, »sind Sie eigentlich auf das Schädelstück gestoßen?« »Ganz einfach«, sagte sie. »Eines Tages kamen hier KGB-Agenten mit einer Bibliotheks-Kiste vorbei. Auf der stand deutlich lesbar ›Operation Mythos‹. Da wir mit geheimdienstlichen Dingen immer vorsichtig waren, haben wir die Kiste einfach in eine Ecke gestellt. Dort stand sie dann erst einmal herum.«
Diese Geschichte, so eigentümlich sie sich auch anhören mag, konnte ich gut nachvollziehen. Denn dass man in den chaotischen, vernachlässigten Krimskrams-Bergen des Archivs eine suspekte Kiste leicht verschwinden und von der auch sonst dort herrschenden Staubschicht bedecken lassen konnte, das konnte ich vor Ort gut erkennen.
Auch der frühere Direktor des Staatsarchivs, Sergei Mironenko, kennt das: »Ganz reibungslos geht es hier wirklich nicht vonstatten. Alleine im Jahr 1993 wurden uns beispielsweise dreihundert tausend Aktenordner übergeben. Für die KGB-Archive ist die Zusammenarbeit auch nicht ganz einfach. Boris Jelzin hatte deren Neuordnung befohlen, aber manche der örtlichen KGB-Dienststellen tun sich mit der Übersendung ihrer Unterlagen an uns schwer. Der zentrale Apparat ist behäbig. Immerhin gibt es aber schon einen Leseraum im Zentralarchiv des Ministeriums für Sicherheit. Das Ganze ist noch nicht vollständig gelöst, aber wir haben einen Anfang gemacht.« Es gab sogar eine Fernsehserie über - so der Titel der Show - Archivmysterien des Staatsarchivs. Sie lief in den Jahren 2000 und 2001 auf dem staatlichen russischen Sender RTR.
Der filmreife Codename Operation Mythos« ist also gar nicht so verrückt. Wer zudem hin und wieder mit Schlapphüten - so unsere interne Bezeichnung für Agenten aller Art - zu tun hat, kennt die bei ihnen manchmal herrschende Vorliebe für betont unauffällige oder geheimnisvolle Tarnnamen und Vorgangsbezeichnungen. Bis hierhin konnte die Geschichte von der mythischen Operation also stimmen. Die Frage war allerdings, ob in guter alter Agentenmanier nicht eine weitere, tiefere Täuschung und Lüge dahintersteckte.
»Einige Jahre später«, erzählte die Archivarin weiter, »öffneten wir die bis dahin herumstehende Kiste endlich. Darin lag ein Knochenstück und ein Zettel, auf dem stand: ›Stammt von Hitler‹. Für uns war das nicht sonderlich spannend. Das einzige Mal, dass sich jemand dafür interessiert hat, war bei einer Ausstellung in Moskau, auf der wir das Fragment zeigten. Wenn Sie wollen, könnten Sie es nach Deutschland mitnehmen und dort ausstellen. Was meinen Sie dazu?«
Ich biss mir auf die Lippe, weil ich nicht lachen wollte - eine Ausstellung mit dem Schädel Hitlers in Deutschland, das wäre vermutlich wirklich ein Erfolg. Fragte sich nur, welche Zuschauer diese Show anziehen würde ...
Mittlerweile stand das Schädelstück vor mir. Es lag, fein gebettet auf einige Taschentücher und ein Stückchen dünnen Schaumstoffs, in einer antiken Diskettenbox.
Copyright © 2011 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln
Sie arbeitet(e) mit an unterschiedlichen psychischen Störungen leidenden Menschen sowie mit Gewalt- und Sexualstraftätern. Ihre Interessensschwerpunkte sind Persönlichkeitsstörungen, Sexualität, Traumastörungen, Kriminalpsychologie, die psychologischen Betrachtungen von Subkulturen (unter anderem BDSM, Gothic, Vampyre) und abergläubischen Überzeugungen.
- Autoren: Mark Benecke , Lydia Benecke
- 2013, 3. Auflage 2015, 431 Seiten, Maße: 12,5 x 18,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404607449
- ISBN-13: 9783404607440
- Erscheinungsdatum: 19.07.2013

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4 Sterne
31 von 53 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Pink Anemone, 21.04.2017
In der Dunkelkammer des Bösen rücken wir ganz nah heran an erstaunliche Verbrechen. Wir treffen auf Killer wie Dr. Holmes, den ersten bekannten Serienmörder der USA. 1893 baute dieser Gaskammer, Krematorium und Präparationstische, um Hunderte von Menschen zu foltern und zu töten.
Wir widmen uns Vergewaltigern, Nekrophilen, Sadisten, Sexualmördern und anderen Tätern. Wir schauen in ihr Innerstes und wir besuchen sie im Knast. Wir fragen uns: Wie entstehen "Monster"? Gibt es kaltblütige Killer wirklich, oder sind sie Opfer der Umstände? Müssen Täter pädophil sein, um sich an Kindern zu vergehen? Was steckt hinter den Fällen Fritzl und Kampusch, und waren das grausige Ausnahmen?...(Klappentext)
--------------------------------
Zugegeben, der Klappentext im inneren des Buches ist etwas reißerischer als der Inhalt, wobei der Inhalt keineswegs leichte Lektüre enthält. Zudem kommt hier eher Lydia Benecke zu Wort und nur selten der Mikrobiologe selbst. Geschicktes Marketing sage ich da nur.
Nichtsdestotrotz hat mich dieses Buch mehr oder weniger gefesselt. Mehr oder weniger nicht aufgrund fehlender Spannung, sondern da die Thematik alles andere als leichte Kost ist und ich aufgrund dessen hin und wieder Lesepausen einlegen MUSSTE. Nicht nur, um sonst den Glauben in die Menschheit vollends zu verlieren, sondern weil manche Themen wirklich unter die Haut gehen.
Dadurch, dass vor allem Lydia Benecke in diesem Buch das Wort hat, geht es hier nicht, bzw. nur selten, um Blutspuren oder sonstige Materialien die ein Täter hinterlässt, sondern um die Pathopsychologie. Die Diagnosen dazu werden anhand von Serienkillern, Vergewaltigern, etc. aufgezeigt und beschäftigt sich mit den Fragen was einen Psychopathen ausmacht, wie er zu einem werden konnte und was in ihm vorgeht.
Hierbei werden z.B. auch sog. pathopsychologische Bausteine erklärt, welche zur Beurteilung eines "Klienten" verwendet werden. Dafür werden psych. Erkrankungen wie z.B. der Narzissmus grob erklärt und dessen Eigenschaften in Punkte aufgegliedert. Hat ein Mensch fünf der vorhandenen neun Punkte erreicht, hat dieser eine narzisstische Persönlichkeitsstörung (Übrigens: Trump erhielt nach meinen Berechnungen 8 von 9 Punkten / Erdogan 9 von 9 Punkten; lt. Definition nach Robert Hare zu Psychopathen, sind auch hier beide ganz vorne dabei - dingdingding, wir haben gleich zwei Gewinner; wie beruhigend).
Klingt ziemlich simpel, ist es jedoch nicht, sonst könnte doch jeder Hobbypsychologe (wie ich, anhand von Trump und Erdogan *g*) ein Profiling durchführen.
Es ist interessant hinter die Kulissen zu blicken. Hinter die Kulissen eines Psychologen, aber auch hinter die Kulisse einer Gedankenwelt eines Psychopathen.
Dies geschieht in einem allgemein verständlichen und lockeren Plauderton.
Die Themen umfassen u. A.:
- Hitler Zähne (meiner Meinung nach passte dieses Thema irgendwie nicht so ganz zu den übrigen Themen)
- Pädophilie
- Sexualmörder und Vergewaltiger
- Nekrophilie
- Narzissmus
- Antisoziale und Psychopathen
- Übersinnliche Ermittlungen (Medien)
etc.
Wie schon erwähnt keine leichte Kost und daher nichts für schwache Nerven. Ich fand es jedoch interessant und auch spannend.
Fazit:
Eine Lektüre, die zwar aufgrund der Thematik nicht immer leicht zu lesen ist, mich aber trotzdem fesseln konnte und ich nun auch eine andere Sichtweise kennenlernte.
Ich kann dieses Buch vor allem Lesern empfehlen, die sich bereits mit Pathopsychologie beschäftigen (z.B. Studenten als Begleitlektüre / wenn ich dies gemacht hätte, hätte ich als Diplomarbeit sicher nicht das 08/15 Thema Alkoholismus genommen *g*), oder sich für diese interessieren, da es aufgrund der Fallbeispiele gute Einblicke gewährt, sowohl in die Diagnosen, als auch hinter die Kulissen.
Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung und ich werde wohl auch noch andere Bücher von Lydia Benecke lesen. -
3 Sterne
45 von 88 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Claudia S., 11.12.2015
Wieder einmal nimmt uns Mark Benecke mit in sein Arbeitsleben, aber diesmal ohne Maden und anderes Getier. Dadurch das Lydia Benecke an diesem Buch auch mitgeschrieben hat, geht es diemal mehr um die Psyche und die dunklen Seiten der Menschen.
Reale Taten werden gut und verständlich erklärt und direkte Gespräche mit den Tätern lassen mich denken, wie kann man sowas nur tun. Auf der anderen Seite liest man auch über Gespräche von Angehörigen von Opfern, die immer ihr Leben lang Opfer bleiben oder auch als Täter einfach gesehen werden, weil das Gericht das so für sich entschieden hat. Viele Menschen sind daran zerbrochen, oder sitzen unschuldig in Haft.
Sehr bewegt haben mich die ganzen Einzelheiten zu der Tat von Josef Fritzl aus Österreich, der seine Tochter 24 Jahre lang in seinem unterirdisch ausgebauten Keller gefangen gehalten hat, sie unendlich quälte und vergewaltigte. Die ihm 7 Kinder gebar, praktisch seine eigenen Kinder und gleichzeitig seine Enkel. Unvorstellbar wie diese Frau mit den Kindern in ein normales Leben zurückfinden soll.
Ein Buch welches aufklärt, aber auch tief berührt, wie unmenschlich sich manche Menschen verhalten können.
Atlas - Die Geschichte von Pa Salt / Die sieben Schwestern Bd.8
Lucinda Riley, Harry Whittaker
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19.99 €
19.99 €
17.49 €
12.40 €
7.99 €
Atlas - Die Geschichte von Pa Salt / Die sieben Schwestern Bd.8
Lucinda Riley, Harry Whittaker
24.70 €
Statt 39.99 €
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19.99 €
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4 von 5 Sternen
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