Ich will doch nur küssen / Barron Bd.1
Roman. Deutsche Erstausgabe
Liebe, Leidenschaft, Romantik - mit der neuen Barron-Serie zeigt sich Carly Phillips wieder einmal in Hochform
Von Männern hat Faith genug! Frisch geschieden kehrt sie in ihre Heimatstadt Serendipity zurück. Dort begegnet sie...
Von Männern hat Faith genug! Frisch geschieden kehrt sie in ihre Heimatstadt Serendipity zurück. Dort begegnet sie...
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Produktinformationen zu „Ich will doch nur küssen / Barron Bd.1 “
Liebe, Leidenschaft, Romantik - mit der neuen Barron-Serie zeigt sich Carly Phillips wieder einmal in Hochform
Von Männern hat Faith genug! Frisch geschieden kehrt sie in ihre Heimatstadt Serendipity zurück. Dort begegnet sie ausgerechnet dem Mann, den sie seit zehn Jahren nicht vergessen kann: Ethan Barron. Der attraktive Bad Boy stellt ihre Gefühlswelt gehörig auf den Kopf und lässt sie wieder von der großen Liebe träumen. Als dann aber Ethans Halbschwester auftaucht, wird alles schrecklich kompliziert.
Von Männern hat Faith genug! Frisch geschieden kehrt sie in ihre Heimatstadt Serendipity zurück. Dort begegnet sie ausgerechnet dem Mann, den sie seit zehn Jahren nicht vergessen kann: Ethan Barron. Der attraktive Bad Boy stellt ihre Gefühlswelt gehörig auf den Kopf und lässt sie wieder von der großen Liebe träumen. Als dann aber Ethans Halbschwester auftaucht, wird alles schrecklich kompliziert.
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Ich will doch nur küssen von Carly PhillipsKapitel 1
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Als Ethan Barron die Hauptstraße seiner Heimatstadt Serendipity entlangraste, hatte er nur einen Gedanken: Man kann vor der Vergangenheit nicht davonlaufen. Gerade er musste das wissen, schließlich hatte er es lange genug versucht.
Eigentlich machte er es immer noch, wenn man die Tatsache, dass er das alte Harrington-Anwesen unter einem Firmennamen gekauft hatte, dazuzählte. Aber dafür hatte er seine Gründe. Seine Brüder wollte er nur zu gerne wissen lassen, dass er wieder da war, aber die übrigen Bewohner von Serendipity sollten ruhig ein wenig rätseln, wer denn nun das Wahrzeichen der Stadt von der Börsenaufsichtsbehörde ersteigert hatte. Ethan hoffte, dass das Schicksal des Vorbesitzers kein schlechtes Omen für ihn sein würde. Sein neues Leben in der alten Heimatstadt sollte nämlich besser werden als das vorige.
Er war nach zehn Jahren zurückgekommen, um sich der Vergangenheit zu stellen und alles wieder ins Lot zu bringen - soweit das überhaupt möglich war. Bis jetzt hatten seine jüngeren Brüder keinerlei Interesse an einer Versöhnung gezeigt, obwohl er sich sehr darum bemühte. Er konnte es ihnen nicht verdenken - immerhin hatte er mit seiner Rücksichtslosigkeit ihr Leben zerstört. Und danach hatte er alles nur noch schlimmer gemacht, indem er sie einfach der Wohlfahrt überlassen und der Stadt den Rücken gekehrt hatte. Sie waren noch nicht bereit, ihm zu verzeihen.
Verständlicherweise.
Er hatte sich ja selbst noch nicht so richtig verziehen.
Nash und Dare waren inzwischen erwachsen und Ethan hatte so einiges an ihnen gutzumachen. Er würde ihnen beweisen, dass sie von jetzt an auf ihn zählen konnten, und dann würde ihr Groll ihm gegenüber - hoffentlich - allmählich schwinden. Er würde warten, ganz egal wie schwer es ihm fallen mochte und wie lange es dauerte. Der Kauf des auffälligsten Hauses der Stadt war nur der erste Schritt. Es war der Beweis, dass er etwas aus sich gemacht hatte und bereit war, sesshaft zu werden. Er war nicht mehr der egoistische Mistkerl, der mehr Schwierigkeiten verursacht hatte, als ihm heute lieb war.
Als er sich dem Haus näherte, in dem er seit drei Wochen wohnte, bemerkte er eine Frau, die mit dem Rücken zu ihm auf dem Rasen neben der langen Einfahrt stand. Er wendete den Wagen, parkte und stieg aus seinem Jaguar, der ein weiterer Beweis für seinen Erfolg war.
Während er auf die Fremde zuging, ließ er den Blick über ihr schulterlanges blondes Haar und ihre dunkle Denim-Jeans gleiten. Dazu trug sie eine kragenlose, teuer wirkende Jacke - und das bei diesen Temperaturen.
Jetzt drehte sie sich zu ihm um. Eine große, schwarze Sonnenbrille verdeckte ihre Augen und die Hälfte ihres Gesichts. Sie kam ihm zwar nicht direkt bekannt vor, doch bei ihrem Anblick durchzuckte ihn ein unbestimmtes Gefühl.
»Kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich mache nur einen kleinen Spaziergang.«
Ihre leise Stimme weckte tief in ihm eine Erinnerung, die genauso schnell verschwand, wie sie gekommen war.
»Das hier ist aber ein Privatgrundstück.« Er deutete mit dem Kopf auf die Straße in der Hoffnung, dass sie den Wink verstehen würde.
Ihm war nicht nach Small Talk mit einer Fremden zumute, obwohl er zugeben musste, dass ihre attraktive Erscheinung sein Interesse geweckt hatte. Aber er war wegen seiner Familie hier, und er konnte bei seinen Bemühungen, seine Fehler wiedergutzumachen, keine Ablenkung gebrauchen, selbst wenn sie so sexy und vielversprechend war wie diese hier. Seiner Erfahrung nach waren gerade solche Frauen die gefährlichsten.
Sie hob die Sonnenbrille ein paar Zentimeter an und beäugte ihn mit ihren goldbraunen Augen lange und bedächtig, als könnte sie bis auf den Grund seiner Seele blicken. Als würde sie sich ein Urteil über ihn bilden.
»Mhm, immer noch dasselbe arrogante Aas«, brummte sie, und ihre Stimme klang jetzt nicht mehr sanft, sondern verärgert.
Vertraut.
Sie setzte die Sonnenbrille wieder auf, straffte die Schultern und schlug den Weg zur Straße ein, wie er es von ihr verlangt hatte.
»Bleiben Sie stehen«, rief er ihr im Befehlston nach. »Ich bin kein verdammtes Jo-Jo«, blaffte sie ihn über die Schulter hinweg an und ging weiter.
Doch er musste sie aufhalten. »Bleiben Sie stehen, habe ich gesagt.« Mit ein paar raschen Schritten war er bei ihr und packte sie am Arm.
»Was ist denn noch?«, keifte sie und entwand sich ungehalten seinem Griff. Er legte den Kopf schief und fragte sich, was nur über ihn gekommen war. »Kennen wir uns?«, fragte er mit einem unguten Gefühl, denn er ahnte bereits, wie die Antwort lauten würde.
»Sag du es mir.« Sie schob sich die Sonnenbrille ins Haar. Nun konnte er ihr Gesicht zum ersten Mal ganz sehen, ihre weiche, cremig weiße Haut mit ein paar Sommersprossen auf der perfekten Nase. In ihrem Halsgrübchen war ihr heftig schlagender Puls zu sehen. Der Anblick rief bei Ethan die Erinnerung an einen schwülen Sommertag wach. Er auf seinem Motorrad, sie in einem Cheerleader-Outfit auf dem Nachhauseweg von der Schule. Auf dem Weg zu dem Haus, das jetzt ihm gehörte.
»Ich glaub, mich tritt ein Pferd«, murmelte er, und weitere Erinnerungen stürmten auf ihn ein.
Er hatte ihr angeboten, sie nach Hause zu fahren, und zu seiner grenzenlosen Überraschung war sie darauf eingegangen. Statt sie einfach nach Hause zu bringen, war er jedoch mit ihr zu einem verlassenen Gebäude am Stadtrand gefahren, und dort hatte er sie bis zur Besinnungslosigkeit geküsst. Er hatte mehr gewollt, sie hatte ihn abgewiesen.
Wie recht er doch gehabt hatte - man konnte nicht vor der Vergangenheit davonlaufen.
»Du erinnerst dich also doch«, sagte sie in herausforderndem Tonfall.
Er nickte. »Die Prinzessin aus der Villa auf dem Hügel«, murmelte er halblaut.
Sie stemmte eine Hand in die Hüfte. »Und du als neuer Hausherr bist dann was - der Märchenprinz?«
Also hatte es sich bereits herumgesprochen. Vermutlich musste er sich dafür bei seiner Haushälterin Rosalita bedanken, die er zusammen mit dem Haus übernommen hatte. Sie brauchte den Job, konnte ihn aber auf den Tod nicht ausstehen. Sie redete bei der Arbeit ununterbrochen und berichtete ihm haarklein sämtliche Klatsch- und Tratschgeschichten über Serendipity und seine Bewohner, obwohl es ihn nicht die Bohne interessierte. Zweifellos hatte sie der Tochter des ehemaligen Besitzers erzählt, wer ihr damaliges Zuhause gekauft hatte.
»Also?« Die Worte der unerwarteten Besucherin holten ihn unvermittelt in die Gegenwart zurück.
Ethan musste lachen. Ihre Dreistigkeit war geradezu bewundernswert. »Ich wusste gar nicht, dass du so eine Klugscheißerin bist«, sagte er grinsend.
Sie hob eine ihrer fein gezeichneten Augenbrauen. »Das liegt vermutlich daran, dass du so gut wie gar nichts über mich weißt. Du hast mich nie richtig kennengelernt«, konterte sie mit einem hochnäsigen Tonfall, der ihm bekannt vorkam.
»Und wessen Schuld war das?« Er wollte sie aus der Reserve locken, denn der Gedanke an ihre Zurückweisung schmerzte selbst nach all den Jahren noch verblüffend heftig.
Ihr Blick verriet ihm, dass auch sie sich noch sehr genau erinnern konnte. Es überraschte ihn, dass ihre bernsteinfarbenen Augen noch immer tief in ihre Seele blicken ließen. In seiner Jugend hatte es ihn fasziniert, wie rein und unberührt sie gewirkt hatte, verglichen mit den Mädchen, mit denen er sich sonst herumgetrieben hatte: toughe Mädels, die sich jedem bereitwillig hingaben, besonders ihm, der seinem Böse-Buben-Image jederzeit problemlos gerecht wurde.
Sie war anders gewesen. Etwas Besonderes. Noch ein Grund, wieso ihn ihre Zurückweisung so hart getroffen hatte.
Wie es aussieht, ist das ein weiteres Puzzleteil aus meiner Vergangenheit, mit dem ich mich noch einmal gründlich auseinandersetzen sollte, dachte er. Es irritierte ihn, dass ihn das nach wie vor so aus dem Konzept brachte. Allerdings war sie damals erst sechzehn gewesen und ein wohlerzogenes Mädchen obendrein. Sie hätte sich keinem Mann hingegeben, schon gar nicht ihm.
Sie trat in ihren hochhackigen Sandalen von einem Fuß auf den anderen.
Fühlte sie sich nicht wohl in ihrer Haut, oder konnte sie es bloß nicht erwarten, endlich von hier wegzukommen? Ethan entschied sich für Ersteres, weil ihm der Ge danke gefiel, dass ihr die Begegnung ebenso naheging wie ihm. Ganz tief unter die Haut, genau wie damals.
Sie setzte die Sonnenbrille wieder auf. »Okay, jetzt haben wir aber genug in Erinnerungen geschwelgt. Geh du mal schön nach Hause.« Sie deutete auf den Hügel. »Ich werde dasselbe tun.«
»Und wo ist dein Zuhause?« Alles, was er zurzeit über ihre Familie wusste, war, dass ihr Vater im Gefängnis saß und ihre Mutter am anderen Ende der Stadt wohnte, was zweifellos ein ziemlicher Abstieg für eine einst wohlhabende Frau von ihrem gesellschaftlichen Status war.
Ethan hatte keine Ahnung gehabt, dass die Prinzessin auch wieder hier war. Offensichtlich hatte Rosalita es vorgezogen, diese Information für sich zu behalten.
»Ich hab mich bei Joe's unten an der Hauptstraße eingemietet.« Sie schnippte mit gespielter Gleichgültigkeit ihr Haar über die Schulter.
Doch er durchschaute ihre Nonchalance. Joe's war die Art von Bar, in der genau die Typen herumhingen, zu denen Ethan früher gehört hatte. Aber er hatte nicht vor, sie deswegen zu bemitleiden. »Interessant«, sagte er nur.
»Was?« Sie schürzte die glänzenden Lippen.
Es war bestimmt nicht ihre Absicht, verführerisch zu wirken, aber sie war es trotzdem. Er hätte ihr zu gerne noch einmal einen heißen, feuchten Kuss geraubt ... Was wohl geschehen wäre, wenn sie damals, vor all den Jahren, der Versuchung nachgegeben hätte?
Er zwang sich, in die Gegenwart zurückzukehren und ihre Frage zu beantworten. »Der Untergang der Mächtigen. Das ist interessant.« Kein Mitleid, sondern die Wahrheit, dachte er und sah ihr geradewegs in die Augen, ohne zu blinzeln.
Sie hob ein klein wenig das Kinn an. »Wie gesagt, du weißt gar nichts über mich.«
»Dann klär mich auf.«
Sie atmete tief durch und überlegte offenbar, wie viel sie ihm erzählen sollte, was er nur zu gut verstehen konnte.
»Ich bin hier, um einen Neuanfang zu wagen«, erklärte sie schließlich. »Ich möchte ein Geschäft für Raumausstattung und Wohndesign eröffnen. Was ist mit dir?«
Er zuckte mit den Achseln. Ziemlich einfache Frage. »Ich bin der Besitzer einer Waffensoftwarefirma.«
Sie klappte den Mund auf und gleich wieder zu.
»Nein, ich bin nicht im Gefängnis gelandet«, sagte er, weil ihm ihr überraschter Blick nicht entgangen war.
»Ich hatte nicht angenommen ...«
Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Hast du doch.«
Zum ersten Mal huschte der Anflug eines Lächelns über ihr Gesicht. »Ich gebe zu, ich hatte so etwas vermutet, aber seit ich erfahren habe, dass du unser Haus gekauft hast, ist mir klar, dass du das Ruder irgendwie herumgerissen haben musst.«
Er registrierte einen Anflug von Bewunderung in ihrer Stimme, der ihm zwar gefiel, den er aber eigentlich nicht verdiente. Schließlich hatte er so einigen Leuten das Leben versaut. Erst in den letzten Jahren hatte sich alles zum Besseren gewendet: Die Armee hatte ihm das Studium finanziert, und er hatte es geschafft, sich mit seiner Begeisterung für Computerspiele den Lebensunterhalt zu verdienen. Nach zwei Einsätzen im Ausland hatte er in einer Militärbasis in den USA im Softwarebereich gearbeitet und daneben an seinem eigenen Projekt gebastelt.
Nach dem Abschluss hatte er einen Job bei Lockheed angenommen, war aber mit den strikten Vorschriften dort nicht klargekommen. Also hatte er sich selbstständig gemacht und bald ein paar Aufträge erhalten, mit denen er sich über Wasser halten konnte, bis er im Laufe der darauffolgenden Jahre ein Programm entwickelt hatte, das die kommende Generation von Militärflugzeugen revolutionierte. Er hatte das Programm an die Regierung verkauft und ein kleines Vermögen damit gemacht, das es ihm ermöglicht hatte, ihr altes Haus zu kaufen.
Aber das würde sie bestimmt nicht interessieren. »Und warum bist du hier?«, fragte er, um von sich abzulenken.
Sie wussten beide, dass er das Land, das Grundstück und besonders ihr altes Zuhause meinte.
Sie schluckte schwer. Er hatte ganz offensichtlich ein Thema angeschnitten, das für sie äußerst schmerzhaft war. »Ich wollte mir das Haus anschauen«, gab sie zu. »Meine Erinnerungen auffrischen.«
Er nickte verständnisvoll. Es war bestimmt alles andere als leicht für sie, damit fertigzuwerden, dass ihre Familie in Ungnade gefallen war. Trotzdem war sie zurückgekommen. Dazu gehörte Mut und Kraft.
Vielleicht hatten sie ja doch etwas gemeinsam, dachte er und musste sich eingestehen, dass sie ihm imponierte.
Sie hatte recht. Er hatte sie nie richtig kennengelernt, und er wusste nach wie vor so gut wie nichts über sie, aber er verspürte plötzlich das starke Bedürfnis, das zu ändern. Wenn er ausreichend Zeit und Energie erübrigen könnte, sich mit einem Menschen auseinanderzusetzen, der nicht zu seiner Familie gehörte ...
Konnte er aber nicht.
»Ich muss jetzt wirklich gehen«, sagte sie. »Diese Hitze macht mich fertig. Ich wollte eigentlich nur einen kurzen Spaziergang durch die Stadt machen, aber irgendwie bin ich dann hier oben gelandet.«
Wie auf ein Stichwort bemerkte Ethan plötzlich einen Schweißtropfen, der sich von ihrem Hals einen Weg in ihr Dekolleté bahnte. Er lief direkt zwischen ihre Brüste, die sich deutlich unter dem Seidentop abzeichneten, das sie unter der Jacke trug.
Ethan unterdrückte ein Stöhnen. Ja, sie war gefährlich, aber er konnte sie unmöglich in diesen lächerlichen Schuhen zu Fuß zurückgehen lassen. In ihrem Aufzug würde sie umkommen vor Hitze. »Ich bringe dich nach Hause.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß es zu schätzen, aber ...«
»Es ist unerträglich heiß, und ich würde mein letztes Geld darauf verwetten, dass dir die Füße höllisch wehtun. Also, komm schon ... « Er legte eine kleine Kunstpause ein. »Oder hast du etwa Angst davor, mit mir allein zu sein, Prinzessin?«
Sie schnappte nach Luft, dann musste sie grinsen. »Ich habe keine Angst, und das weißt du auch.«
Und einfach so, auf einen Schlag, fühlte er sich um zehn Jahre zurückversetzt. Er hatte sie aufgefordert, zu ihm aufs Motorrad zu steigen, und sie hatte es getan. Damals hatte sie Angst vor ihm gehabt, und das hatte er gespürt. Doch sie war über ihren Schatten gesprungen, und nichts hatte ihm je einen derartigen Kick beschert.
Diese Erregung wollte er noch einmal erleben. Er wollte spüren, wie sie die Arme um ihn schlang, ihren Körper an den seinen presste und darauf vertraute, dass sie bei ihm sicher war. Aber vor allem wollte er, dass sie ihre Fingernägel in seine Haut bohrte, und zwar nicht, weil sie auf einem Motorrad saß. Wenn sie auf seiner Maschine schon derart in Fahrt gekommen war, wie würde sie dann erst beim Sex abgehen? Er fragte sich, ob sie schreien würde, wenn er in sie eindrang und sie zum Orgasmus brachte. Sie hatte ihn während der Motorradfahrt unglaublich angetörnt, sodass er sich kaum noch aufs Fahren konzentrieren konnte. Sein bestes Stück war so hart gewesen, dass es wehgetan hatte. Aber als er versucht hatte, etwas dagegen zu unternehmen, hatte sie ihn abblitzen lassen. Natürlich, was sonst?
Tja, er konnte nicht leugnen, dass sie immer noch dieselbe Wirkung auf ihn ausübte.
Er drehte sich zum Auto um, damit sie es nicht bemerkte. »Komm schon, ich fahr dich nach Hause.«
»Vorher musst du mir noch eine Frage beantworten.«
Er biss die Zähne zusammen und warf ihr einen Blick über die Schulter zu.
»Die da wäre?«
»Weißt du, wie ich heiße, oder bin ich für dich einfach immer noch bloß die verwöhnte Prinzessin?«
Natürlich erinnerte er sich an ihren Namen, aber ›Prinzessin‹ gefiel ihm einfach besser. Doch nach ihrem entschlossenen Gesichtsausdruck zu urteilen, war ihr seine Antwort wichtig.
Als könnte er ihren Namen je vergessen. Er dachte an den Philosophiekurs, den er im letzten Highschooljahr belegt hatte. Sie war im Kurs gewesen, eine der wenigen jüngeren Schülerinnen. Der Lehrer hatte ihnen aufgetragen, die Bedeutung ihrer Namen zu erforschen, und Ethan war dort gewesen, als die kesse Cheerleaderin über ihren Namen referiert hatte, weil er ausnahmsweise einmal nicht geschwänzt hatte. Es war ein Name, der für bedingungsloses, vollkommenes Vertrauen stand - etwas, das ihm noch nie jemand entgegengebracht hatte.
»Und?« Sie klopfte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden.
Er schüttelte den Kopf und stieß einen Seufzer hervor. »Nun steig schon endlich ein ... Faith.«
Mist. Faith Harrington biss sich auf die Wange. Ethan wusste also doch, wie sie hieß, dabei hatte sie händeringend nach einer Ausrede gesucht, nach irgendeinem Grund, um nicht in diesen Wagen zu steigen und auf engstem Raum mit einem Mann zusammengepfercht zu sein, der so unbeschreiblich sexy war.
Schon als Jugendlicher hatte er ihr mit seinem Böse-Buben-Image Respekt eingeflößt, und die neue, verbesserte Erwachsenenversion mit den etwas zu langen rabenschwarzen Haaren raubte ihr schier den Atem. Was sie sich natürlich nicht anmerken lassen würde. Faith würde es nie wieder zulassen, dass ein Mann zu viel Macht über sie bekam.
Aber sie würde sich von ihm in die Stadt fahren lassen. Ihre Füße schmerzten in den hochhackigen Sandalen und waren nach dem ungeplanten Spaziergang zweifellos geschwollen. Seit sie vor ein paar Wochen in die Stadt zurückgekehrt war, hatte sie einen weiten Bogen um das Zuhause ihrer Kindheit gemacht, aber heute hatte es sie magisch angezogen. Sie wusste nicht, wieso. Vielleicht hatte sie herausfinden wollen, warum sie erst viel zu spät bemerkt hatte, dass ihr Vater, den sie so bewundert hatte, gar nicht der war, für den sie ihn gehalten hatte. Vielmehr war er ein skrupelloser Geschäftsmann gewesen, der mit seinem Schneeballsystem eine Menge Menschen um ihr Geld gebracht hatte, die Reichen genauso wie die weniger Betuchten.
Er hatte alle hinters Licht geführt - einschließlich seiner eigenen Tochter.
Mit seinem Verhalten hatte er ein Loch von der Größe des Staates New York in Faiths Herz gerissen, und dann war auch noch ihr Exmann mit einem Lkw über die Reste gebraust und hatte das Wenige zerstört, das noch heil geblieben war. Mittlerweile war sie frei - von ihrem Vater hatte sie sich losgesagt, von Carter Moreland hatte sie sich scheiden lassen. Sechs Monate war das nun her, und sie wollte mit keinem von beiden je wieder etwas zu schaffen haben. Stattdessen war sie nach Hause zurückgekehrt, um herauszufinden, wer Faith Harrington eigentlich war.
Sie blinzelte in die Nachmittagssonne. Ethan wartete noch immer auf eine Entscheidung von ihr, was sie daran erinnerte, dass Faith Harrington offenbar eine Schwäche für einstige Rebellen hatte, die extrem sexy und begehrenswert waren.
Oh-oh.
Sie schob kämpferisch ihr Kinn nach vorn und marschierte an ihm vorbei zum Auto. Er kam ihr zuvor und öffnete ihr die Beifahrertür. Als sie ihm leichtsinnigerweise in die Augen sah, traf sie das Verlangen in seinem Blick völlig unvorbereitet. Sie blinzelte erschrocken.
Er deutete ihre Überraschung falsch. »Nun guck nicht so erstaunt. Ich habe an meinen Manieren gearbeitet, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
Sie musste lächeln. »Soweit ich mich entsinne, hattest du auch damals schon gute Manieren.« Er hatte ihr vom Motorrad geholfen, als sie schließlich bei ihr zu Hause angelangt waren, und dem verächtlichen Blick ihrer Mutter keine Beachtung geschenkt.
Ethan schüttelte den Kopf. »Das hätte meine Mom bestimmt gern gehört«, entgegnete er trocken.
Aber Faith registrierte den Anflug von Traurigkeit in seiner Stimme und nutzte die Gelegenheit, um ihm ihr Beileid auszusprechen: »Das mit dem Unfall deiner Eltern tut mir leid. Was für eine sinnlose, schreckliche Tragödie.« Die ganze Stadt war erschüttert gewesen.
Bis zum heutigen Tag hatte sie nicht gewusst, wie die Sache für Ethan ausgegangen war, und sie war heilfroh, dass er gesund und munter war, auch wenn ihm inzwischen ihr ehemaliges Zuhause gehörte.
»Danke.« Einer seiner Kiefermuskeln zuckte leicht. »Sie hätten in jener Nacht gar nicht unterwegs sein sollen.« Er trat verlegen von einem Fuß auf den anderen, dann räusperte er sich. »Willst du nicht endlich einsteigen?«, fragte er mit einer entsprechenden Geste und einem leicht genervten Unterton.
Sie spürte, dass er das Thema wechseln wollte, und setzte sich in den Wagen. Der glänzende schwarze Jaguar mit dem knallroten Interieur passte gut zu ihm. Groß und eindrucksvoll und zugleich dunkel und tiefgründig.
Ethan schlug die Tür zu, ging zur Fahrerseite und nahm Platz. Dann setzte er die Sonnenbrille auf und startete den Motor, und sogleich setzte die angenehm kühlende Wirkung der Klimaanlage ein. Faith seufzte erleichtert auf, ohne es zu wollen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, an so einem brütend heißen Sommertag hierher zu spazieren?
Ethan hob kurz seine Sonnenbrille an. Ein vielsagendes Lächeln umspielte seine sexy Lippen. »Heiß?«, fragte er sie.
Faith entging weder die Zweideutigkeit seiner Bemerkung noch der amüsierte Blick seiner tiefbraunen Augen.
»Und wie«, antwortete sie gedehnt. Sie konnte gar nicht anders, als sich auf das kleine Geplänkel einzulassen.
Ethan schüttelte den Kopf, ließ die Brille auf die Nase zurückgleiten und steuerte den Wagen auf die Hauptstraße. Er fuhr mit einer Hand auf dem Lenkrad; die andere ruhte lässig auf der Gangschaltung. Faith konnte nur mit Mühe den Blick von seiner großen, starken Hand abwenden, die den Schaltknüppel umschlossen hielt.
»Du kannst mich vor dem Cuppa Café rauslassen«, sagte sie mit einer Stimme, die ihr selbst fremd vorkam, als der Coffeeshop an der Hauptstraße in Sicht kam.
»Wie du willst.« Ethan stellte das Auto auf einem freien Parkplatz direkt vor dem Lokal ab, ließ den Motor aber laufen.
Sie drehte sich zu ihm. »Danke, dass du mich hergefahren hast.«
Er legte den rechten Arm auf ihrer Sitzlehne ab. »War mir ein Vergnügen, Prinzessin.«
»Das war einmal«, murmelte sie in sich hinein. Wahrscheinlich hatte er keine Ahnung, wie sehr er mit seiner Aussage über den Untergang der Mächtigen den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
»Tja, ich schätze, man sieht sich.« Faith öffnete die Tür und stieg aus.
Sie steuerte geradewegs auf den Coffeeshop zu, denn sie musste jetzt dringend etwas anderes riechen als Ethans männlichen, sinnlich-erregenden Duft. Vor zehn Jahren hatte er mehr von ihr haben wollen als nur einen Kuss, und er hatte damit bei ihr ein Verlangen geweckt, für das sie mit sechzehn noch viel zu jung gewesen war. Sie hatte ihn begehrt, auf eine Weise, die alles bisher Erlebte in den Schatten gestellt hatte. Er hatte nicht geahnt, wie viel ihr sein Kuss bedeutet hatte - obwohl ihr sonnenklar gewesen war, dass sie für ihn nur ein weiteres Mädchen in seiner Sammlung war.
Aber das war lange her. Mittlerweile war sie erwachsen, und sie war sich der Reaktion ihres Körpers auf ihn voll und ganz bewusst. Allerdings befand sie sich gerade an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie sich wohl lieber erst einmal um sich selbst kümmern sollte, ehe sie sich mit einem Mann einließ. Besonders mit einem Mann, der so unglaublich starke Gefühle bei ihr auslöste.
...
Übersetzung: Ursula C. Sturm
Copyright © 2012 dieser Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Als Ethan Barron die Hauptstraße seiner Heimatstadt Serendipity entlangraste, hatte er nur einen Gedanken: Man kann vor der Vergangenheit nicht davonlaufen. Gerade er musste das wissen, schließlich hatte er es lange genug versucht.
Eigentlich machte er es immer noch, wenn man die Tatsache, dass er das alte Harrington-Anwesen unter einem Firmennamen gekauft hatte, dazuzählte. Aber dafür hatte er seine Gründe. Seine Brüder wollte er nur zu gerne wissen lassen, dass er wieder da war, aber die übrigen Bewohner von Serendipity sollten ruhig ein wenig rätseln, wer denn nun das Wahrzeichen der Stadt von der Börsenaufsichtsbehörde ersteigert hatte. Ethan hoffte, dass das Schicksal des Vorbesitzers kein schlechtes Omen für ihn sein würde. Sein neues Leben in der alten Heimatstadt sollte nämlich besser werden als das vorige.
Er war nach zehn Jahren zurückgekommen, um sich der Vergangenheit zu stellen und alles wieder ins Lot zu bringen - soweit das überhaupt möglich war. Bis jetzt hatten seine jüngeren Brüder keinerlei Interesse an einer Versöhnung gezeigt, obwohl er sich sehr darum bemühte. Er konnte es ihnen nicht verdenken - immerhin hatte er mit seiner Rücksichtslosigkeit ihr Leben zerstört. Und danach hatte er alles nur noch schlimmer gemacht, indem er sie einfach der Wohlfahrt überlassen und der Stadt den Rücken gekehrt hatte. Sie waren noch nicht bereit, ihm zu verzeihen.
Verständlicherweise.
Er hatte sich ja selbst noch nicht so richtig verziehen.
Nash und Dare waren inzwischen erwachsen und Ethan hatte so einiges an ihnen gutzumachen. Er würde ihnen beweisen, dass sie von jetzt an auf ihn zählen konnten, und dann würde ihr Groll ihm gegenüber - hoffentlich - allmählich schwinden. Er würde warten, ganz egal wie schwer es ihm fallen mochte und wie lange es dauerte. Der Kauf des auffälligsten Hauses der Stadt war nur der erste Schritt. Es war der Beweis, dass er etwas aus sich gemacht hatte und bereit war, sesshaft zu werden. Er war nicht mehr der egoistische Mistkerl, der mehr Schwierigkeiten verursacht hatte, als ihm heute lieb war.
Als er sich dem Haus näherte, in dem er seit drei Wochen wohnte, bemerkte er eine Frau, die mit dem Rücken zu ihm auf dem Rasen neben der langen Einfahrt stand. Er wendete den Wagen, parkte und stieg aus seinem Jaguar, der ein weiterer Beweis für seinen Erfolg war.
Während er auf die Fremde zuging, ließ er den Blick über ihr schulterlanges blondes Haar und ihre dunkle Denim-Jeans gleiten. Dazu trug sie eine kragenlose, teuer wirkende Jacke - und das bei diesen Temperaturen.
Jetzt drehte sie sich zu ihm um. Eine große, schwarze Sonnenbrille verdeckte ihre Augen und die Hälfte ihres Gesichts. Sie kam ihm zwar nicht direkt bekannt vor, doch bei ihrem Anblick durchzuckte ihn ein unbestimmtes Gefühl.
»Kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich mache nur einen kleinen Spaziergang.«
Ihre leise Stimme weckte tief in ihm eine Erinnerung, die genauso schnell verschwand, wie sie gekommen war.
»Das hier ist aber ein Privatgrundstück.« Er deutete mit dem Kopf auf die Straße in der Hoffnung, dass sie den Wink verstehen würde.
Ihm war nicht nach Small Talk mit einer Fremden zumute, obwohl er zugeben musste, dass ihre attraktive Erscheinung sein Interesse geweckt hatte. Aber er war wegen seiner Familie hier, und er konnte bei seinen Bemühungen, seine Fehler wiedergutzumachen, keine Ablenkung gebrauchen, selbst wenn sie so sexy und vielversprechend war wie diese hier. Seiner Erfahrung nach waren gerade solche Frauen die gefährlichsten.
Sie hob die Sonnenbrille ein paar Zentimeter an und beäugte ihn mit ihren goldbraunen Augen lange und bedächtig, als könnte sie bis auf den Grund seiner Seele blicken. Als würde sie sich ein Urteil über ihn bilden.
»Mhm, immer noch dasselbe arrogante Aas«, brummte sie, und ihre Stimme klang jetzt nicht mehr sanft, sondern verärgert.
Vertraut.
Sie setzte die Sonnenbrille wieder auf, straffte die Schultern und schlug den Weg zur Straße ein, wie er es von ihr verlangt hatte.
»Bleiben Sie stehen«, rief er ihr im Befehlston nach. »Ich bin kein verdammtes Jo-Jo«, blaffte sie ihn über die Schulter hinweg an und ging weiter.
Doch er musste sie aufhalten. »Bleiben Sie stehen, habe ich gesagt.« Mit ein paar raschen Schritten war er bei ihr und packte sie am Arm.
»Was ist denn noch?«, keifte sie und entwand sich ungehalten seinem Griff. Er legte den Kopf schief und fragte sich, was nur über ihn gekommen war. »Kennen wir uns?«, fragte er mit einem unguten Gefühl, denn er ahnte bereits, wie die Antwort lauten würde.
»Sag du es mir.« Sie schob sich die Sonnenbrille ins Haar. Nun konnte er ihr Gesicht zum ersten Mal ganz sehen, ihre weiche, cremig weiße Haut mit ein paar Sommersprossen auf der perfekten Nase. In ihrem Halsgrübchen war ihr heftig schlagender Puls zu sehen. Der Anblick rief bei Ethan die Erinnerung an einen schwülen Sommertag wach. Er auf seinem Motorrad, sie in einem Cheerleader-Outfit auf dem Nachhauseweg von der Schule. Auf dem Weg zu dem Haus, das jetzt ihm gehörte.
»Ich glaub, mich tritt ein Pferd«, murmelte er, und weitere Erinnerungen stürmten auf ihn ein.
Er hatte ihr angeboten, sie nach Hause zu fahren, und zu seiner grenzenlosen Überraschung war sie darauf eingegangen. Statt sie einfach nach Hause zu bringen, war er jedoch mit ihr zu einem verlassenen Gebäude am Stadtrand gefahren, und dort hatte er sie bis zur Besinnungslosigkeit geküsst. Er hatte mehr gewollt, sie hatte ihn abgewiesen.
Wie recht er doch gehabt hatte - man konnte nicht vor der Vergangenheit davonlaufen.
»Du erinnerst dich also doch«, sagte sie in herausforderndem Tonfall.
Er nickte. »Die Prinzessin aus der Villa auf dem Hügel«, murmelte er halblaut.
Sie stemmte eine Hand in die Hüfte. »Und du als neuer Hausherr bist dann was - der Märchenprinz?«
Also hatte es sich bereits herumgesprochen. Vermutlich musste er sich dafür bei seiner Haushälterin Rosalita bedanken, die er zusammen mit dem Haus übernommen hatte. Sie brauchte den Job, konnte ihn aber auf den Tod nicht ausstehen. Sie redete bei der Arbeit ununterbrochen und berichtete ihm haarklein sämtliche Klatsch- und Tratschgeschichten über Serendipity und seine Bewohner, obwohl es ihn nicht die Bohne interessierte. Zweifellos hatte sie der Tochter des ehemaligen Besitzers erzählt, wer ihr damaliges Zuhause gekauft hatte.
»Also?« Die Worte der unerwarteten Besucherin holten ihn unvermittelt in die Gegenwart zurück.
Ethan musste lachen. Ihre Dreistigkeit war geradezu bewundernswert. »Ich wusste gar nicht, dass du so eine Klugscheißerin bist«, sagte er grinsend.
Sie hob eine ihrer fein gezeichneten Augenbrauen. »Das liegt vermutlich daran, dass du so gut wie gar nichts über mich weißt. Du hast mich nie richtig kennengelernt«, konterte sie mit einem hochnäsigen Tonfall, der ihm bekannt vorkam.
»Und wessen Schuld war das?« Er wollte sie aus der Reserve locken, denn der Gedanke an ihre Zurückweisung schmerzte selbst nach all den Jahren noch verblüffend heftig.
Ihr Blick verriet ihm, dass auch sie sich noch sehr genau erinnern konnte. Es überraschte ihn, dass ihre bernsteinfarbenen Augen noch immer tief in ihre Seele blicken ließen. In seiner Jugend hatte es ihn fasziniert, wie rein und unberührt sie gewirkt hatte, verglichen mit den Mädchen, mit denen er sich sonst herumgetrieben hatte: toughe Mädels, die sich jedem bereitwillig hingaben, besonders ihm, der seinem Böse-Buben-Image jederzeit problemlos gerecht wurde.
Sie war anders gewesen. Etwas Besonderes. Noch ein Grund, wieso ihn ihre Zurückweisung so hart getroffen hatte.
Wie es aussieht, ist das ein weiteres Puzzleteil aus meiner Vergangenheit, mit dem ich mich noch einmal gründlich auseinandersetzen sollte, dachte er. Es irritierte ihn, dass ihn das nach wie vor so aus dem Konzept brachte. Allerdings war sie damals erst sechzehn gewesen und ein wohlerzogenes Mädchen obendrein. Sie hätte sich keinem Mann hingegeben, schon gar nicht ihm.
Sie trat in ihren hochhackigen Sandalen von einem Fuß auf den anderen.
Fühlte sie sich nicht wohl in ihrer Haut, oder konnte sie es bloß nicht erwarten, endlich von hier wegzukommen? Ethan entschied sich für Ersteres, weil ihm der Ge danke gefiel, dass ihr die Begegnung ebenso naheging wie ihm. Ganz tief unter die Haut, genau wie damals.
Sie setzte die Sonnenbrille wieder auf. »Okay, jetzt haben wir aber genug in Erinnerungen geschwelgt. Geh du mal schön nach Hause.« Sie deutete auf den Hügel. »Ich werde dasselbe tun.«
»Und wo ist dein Zuhause?« Alles, was er zurzeit über ihre Familie wusste, war, dass ihr Vater im Gefängnis saß und ihre Mutter am anderen Ende der Stadt wohnte, was zweifellos ein ziemlicher Abstieg für eine einst wohlhabende Frau von ihrem gesellschaftlichen Status war.
Ethan hatte keine Ahnung gehabt, dass die Prinzessin auch wieder hier war. Offensichtlich hatte Rosalita es vorgezogen, diese Information für sich zu behalten.
»Ich hab mich bei Joe's unten an der Hauptstraße eingemietet.« Sie schnippte mit gespielter Gleichgültigkeit ihr Haar über die Schulter.
Doch er durchschaute ihre Nonchalance. Joe's war die Art von Bar, in der genau die Typen herumhingen, zu denen Ethan früher gehört hatte. Aber er hatte nicht vor, sie deswegen zu bemitleiden. »Interessant«, sagte er nur.
»Was?« Sie schürzte die glänzenden Lippen.
Es war bestimmt nicht ihre Absicht, verführerisch zu wirken, aber sie war es trotzdem. Er hätte ihr zu gerne noch einmal einen heißen, feuchten Kuss geraubt ... Was wohl geschehen wäre, wenn sie damals, vor all den Jahren, der Versuchung nachgegeben hätte?
Er zwang sich, in die Gegenwart zurückzukehren und ihre Frage zu beantworten. »Der Untergang der Mächtigen. Das ist interessant.« Kein Mitleid, sondern die Wahrheit, dachte er und sah ihr geradewegs in die Augen, ohne zu blinzeln.
Sie hob ein klein wenig das Kinn an. »Wie gesagt, du weißt gar nichts über mich.«
»Dann klär mich auf.«
Sie atmete tief durch und überlegte offenbar, wie viel sie ihm erzählen sollte, was er nur zu gut verstehen konnte.
»Ich bin hier, um einen Neuanfang zu wagen«, erklärte sie schließlich. »Ich möchte ein Geschäft für Raumausstattung und Wohndesign eröffnen. Was ist mit dir?«
Er zuckte mit den Achseln. Ziemlich einfache Frage. »Ich bin der Besitzer einer Waffensoftwarefirma.«
Sie klappte den Mund auf und gleich wieder zu.
»Nein, ich bin nicht im Gefängnis gelandet«, sagte er, weil ihm ihr überraschter Blick nicht entgangen war.
»Ich hatte nicht angenommen ...«
Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Hast du doch.«
Zum ersten Mal huschte der Anflug eines Lächelns über ihr Gesicht. »Ich gebe zu, ich hatte so etwas vermutet, aber seit ich erfahren habe, dass du unser Haus gekauft hast, ist mir klar, dass du das Ruder irgendwie herumgerissen haben musst.«
Er registrierte einen Anflug von Bewunderung in ihrer Stimme, der ihm zwar gefiel, den er aber eigentlich nicht verdiente. Schließlich hatte er so einigen Leuten das Leben versaut. Erst in den letzten Jahren hatte sich alles zum Besseren gewendet: Die Armee hatte ihm das Studium finanziert, und er hatte es geschafft, sich mit seiner Begeisterung für Computerspiele den Lebensunterhalt zu verdienen. Nach zwei Einsätzen im Ausland hatte er in einer Militärbasis in den USA im Softwarebereich gearbeitet und daneben an seinem eigenen Projekt gebastelt.
Nach dem Abschluss hatte er einen Job bei Lockheed angenommen, war aber mit den strikten Vorschriften dort nicht klargekommen. Also hatte er sich selbstständig gemacht und bald ein paar Aufträge erhalten, mit denen er sich über Wasser halten konnte, bis er im Laufe der darauffolgenden Jahre ein Programm entwickelt hatte, das die kommende Generation von Militärflugzeugen revolutionierte. Er hatte das Programm an die Regierung verkauft und ein kleines Vermögen damit gemacht, das es ihm ermöglicht hatte, ihr altes Haus zu kaufen.
Aber das würde sie bestimmt nicht interessieren. »Und warum bist du hier?«, fragte er, um von sich abzulenken.
Sie wussten beide, dass er das Land, das Grundstück und besonders ihr altes Zuhause meinte.
Sie schluckte schwer. Er hatte ganz offensichtlich ein Thema angeschnitten, das für sie äußerst schmerzhaft war. »Ich wollte mir das Haus anschauen«, gab sie zu. »Meine Erinnerungen auffrischen.«
Er nickte verständnisvoll. Es war bestimmt alles andere als leicht für sie, damit fertigzuwerden, dass ihre Familie in Ungnade gefallen war. Trotzdem war sie zurückgekommen. Dazu gehörte Mut und Kraft.
Vielleicht hatten sie ja doch etwas gemeinsam, dachte er und musste sich eingestehen, dass sie ihm imponierte.
Sie hatte recht. Er hatte sie nie richtig kennengelernt, und er wusste nach wie vor so gut wie nichts über sie, aber er verspürte plötzlich das starke Bedürfnis, das zu ändern. Wenn er ausreichend Zeit und Energie erübrigen könnte, sich mit einem Menschen auseinanderzusetzen, der nicht zu seiner Familie gehörte ...
Konnte er aber nicht.
»Ich muss jetzt wirklich gehen«, sagte sie. »Diese Hitze macht mich fertig. Ich wollte eigentlich nur einen kurzen Spaziergang durch die Stadt machen, aber irgendwie bin ich dann hier oben gelandet.«
Wie auf ein Stichwort bemerkte Ethan plötzlich einen Schweißtropfen, der sich von ihrem Hals einen Weg in ihr Dekolleté bahnte. Er lief direkt zwischen ihre Brüste, die sich deutlich unter dem Seidentop abzeichneten, das sie unter der Jacke trug.
Ethan unterdrückte ein Stöhnen. Ja, sie war gefährlich, aber er konnte sie unmöglich in diesen lächerlichen Schuhen zu Fuß zurückgehen lassen. In ihrem Aufzug würde sie umkommen vor Hitze. »Ich bringe dich nach Hause.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß es zu schätzen, aber ...«
»Es ist unerträglich heiß, und ich würde mein letztes Geld darauf verwetten, dass dir die Füße höllisch wehtun. Also, komm schon ... « Er legte eine kleine Kunstpause ein. »Oder hast du etwa Angst davor, mit mir allein zu sein, Prinzessin?«
Sie schnappte nach Luft, dann musste sie grinsen. »Ich habe keine Angst, und das weißt du auch.«
Und einfach so, auf einen Schlag, fühlte er sich um zehn Jahre zurückversetzt. Er hatte sie aufgefordert, zu ihm aufs Motorrad zu steigen, und sie hatte es getan. Damals hatte sie Angst vor ihm gehabt, und das hatte er gespürt. Doch sie war über ihren Schatten gesprungen, und nichts hatte ihm je einen derartigen Kick beschert.
Diese Erregung wollte er noch einmal erleben. Er wollte spüren, wie sie die Arme um ihn schlang, ihren Körper an den seinen presste und darauf vertraute, dass sie bei ihm sicher war. Aber vor allem wollte er, dass sie ihre Fingernägel in seine Haut bohrte, und zwar nicht, weil sie auf einem Motorrad saß. Wenn sie auf seiner Maschine schon derart in Fahrt gekommen war, wie würde sie dann erst beim Sex abgehen? Er fragte sich, ob sie schreien würde, wenn er in sie eindrang und sie zum Orgasmus brachte. Sie hatte ihn während der Motorradfahrt unglaublich angetörnt, sodass er sich kaum noch aufs Fahren konzentrieren konnte. Sein bestes Stück war so hart gewesen, dass es wehgetan hatte. Aber als er versucht hatte, etwas dagegen zu unternehmen, hatte sie ihn abblitzen lassen. Natürlich, was sonst?
Tja, er konnte nicht leugnen, dass sie immer noch dieselbe Wirkung auf ihn ausübte.
Er drehte sich zum Auto um, damit sie es nicht bemerkte. »Komm schon, ich fahr dich nach Hause.«
»Vorher musst du mir noch eine Frage beantworten.«
Er biss die Zähne zusammen und warf ihr einen Blick über die Schulter zu.
»Die da wäre?«
»Weißt du, wie ich heiße, oder bin ich für dich einfach immer noch bloß die verwöhnte Prinzessin?«
Natürlich erinnerte er sich an ihren Namen, aber ›Prinzessin‹ gefiel ihm einfach besser. Doch nach ihrem entschlossenen Gesichtsausdruck zu urteilen, war ihr seine Antwort wichtig.
Als könnte er ihren Namen je vergessen. Er dachte an den Philosophiekurs, den er im letzten Highschooljahr belegt hatte. Sie war im Kurs gewesen, eine der wenigen jüngeren Schülerinnen. Der Lehrer hatte ihnen aufgetragen, die Bedeutung ihrer Namen zu erforschen, und Ethan war dort gewesen, als die kesse Cheerleaderin über ihren Namen referiert hatte, weil er ausnahmsweise einmal nicht geschwänzt hatte. Es war ein Name, der für bedingungsloses, vollkommenes Vertrauen stand - etwas, das ihm noch nie jemand entgegengebracht hatte.
»Und?« Sie klopfte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden.
Er schüttelte den Kopf und stieß einen Seufzer hervor. »Nun steig schon endlich ein ... Faith.«
Mist. Faith Harrington biss sich auf die Wange. Ethan wusste also doch, wie sie hieß, dabei hatte sie händeringend nach einer Ausrede gesucht, nach irgendeinem Grund, um nicht in diesen Wagen zu steigen und auf engstem Raum mit einem Mann zusammengepfercht zu sein, der so unbeschreiblich sexy war.
Schon als Jugendlicher hatte er ihr mit seinem Böse-Buben-Image Respekt eingeflößt, und die neue, verbesserte Erwachsenenversion mit den etwas zu langen rabenschwarzen Haaren raubte ihr schier den Atem. Was sie sich natürlich nicht anmerken lassen würde. Faith würde es nie wieder zulassen, dass ein Mann zu viel Macht über sie bekam.
Aber sie würde sich von ihm in die Stadt fahren lassen. Ihre Füße schmerzten in den hochhackigen Sandalen und waren nach dem ungeplanten Spaziergang zweifellos geschwollen. Seit sie vor ein paar Wochen in die Stadt zurückgekehrt war, hatte sie einen weiten Bogen um das Zuhause ihrer Kindheit gemacht, aber heute hatte es sie magisch angezogen. Sie wusste nicht, wieso. Vielleicht hatte sie herausfinden wollen, warum sie erst viel zu spät bemerkt hatte, dass ihr Vater, den sie so bewundert hatte, gar nicht der war, für den sie ihn gehalten hatte. Vielmehr war er ein skrupelloser Geschäftsmann gewesen, der mit seinem Schneeballsystem eine Menge Menschen um ihr Geld gebracht hatte, die Reichen genauso wie die weniger Betuchten.
Er hatte alle hinters Licht geführt - einschließlich seiner eigenen Tochter.
Mit seinem Verhalten hatte er ein Loch von der Größe des Staates New York in Faiths Herz gerissen, und dann war auch noch ihr Exmann mit einem Lkw über die Reste gebraust und hatte das Wenige zerstört, das noch heil geblieben war. Mittlerweile war sie frei - von ihrem Vater hatte sie sich losgesagt, von Carter Moreland hatte sie sich scheiden lassen. Sechs Monate war das nun her, und sie wollte mit keinem von beiden je wieder etwas zu schaffen haben. Stattdessen war sie nach Hause zurückgekehrt, um herauszufinden, wer Faith Harrington eigentlich war.
Sie blinzelte in die Nachmittagssonne. Ethan wartete noch immer auf eine Entscheidung von ihr, was sie daran erinnerte, dass Faith Harrington offenbar eine Schwäche für einstige Rebellen hatte, die extrem sexy und begehrenswert waren.
Oh-oh.
Sie schob kämpferisch ihr Kinn nach vorn und marschierte an ihm vorbei zum Auto. Er kam ihr zuvor und öffnete ihr die Beifahrertür. Als sie ihm leichtsinnigerweise in die Augen sah, traf sie das Verlangen in seinem Blick völlig unvorbereitet. Sie blinzelte erschrocken.
Er deutete ihre Überraschung falsch. »Nun guck nicht so erstaunt. Ich habe an meinen Manieren gearbeitet, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
Sie musste lächeln. »Soweit ich mich entsinne, hattest du auch damals schon gute Manieren.« Er hatte ihr vom Motorrad geholfen, als sie schließlich bei ihr zu Hause angelangt waren, und dem verächtlichen Blick ihrer Mutter keine Beachtung geschenkt.
Ethan schüttelte den Kopf. »Das hätte meine Mom bestimmt gern gehört«, entgegnete er trocken.
Aber Faith registrierte den Anflug von Traurigkeit in seiner Stimme und nutzte die Gelegenheit, um ihm ihr Beileid auszusprechen: »Das mit dem Unfall deiner Eltern tut mir leid. Was für eine sinnlose, schreckliche Tragödie.« Die ganze Stadt war erschüttert gewesen.
Bis zum heutigen Tag hatte sie nicht gewusst, wie die Sache für Ethan ausgegangen war, und sie war heilfroh, dass er gesund und munter war, auch wenn ihm inzwischen ihr ehemaliges Zuhause gehörte.
»Danke.« Einer seiner Kiefermuskeln zuckte leicht. »Sie hätten in jener Nacht gar nicht unterwegs sein sollen.« Er trat verlegen von einem Fuß auf den anderen, dann räusperte er sich. »Willst du nicht endlich einsteigen?«, fragte er mit einer entsprechenden Geste und einem leicht genervten Unterton.
Sie spürte, dass er das Thema wechseln wollte, und setzte sich in den Wagen. Der glänzende schwarze Jaguar mit dem knallroten Interieur passte gut zu ihm. Groß und eindrucksvoll und zugleich dunkel und tiefgründig.
Ethan schlug die Tür zu, ging zur Fahrerseite und nahm Platz. Dann setzte er die Sonnenbrille auf und startete den Motor, und sogleich setzte die angenehm kühlende Wirkung der Klimaanlage ein. Faith seufzte erleichtert auf, ohne es zu wollen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, an so einem brütend heißen Sommertag hierher zu spazieren?
Ethan hob kurz seine Sonnenbrille an. Ein vielsagendes Lächeln umspielte seine sexy Lippen. »Heiß?«, fragte er sie.
Faith entging weder die Zweideutigkeit seiner Bemerkung noch der amüsierte Blick seiner tiefbraunen Augen.
»Und wie«, antwortete sie gedehnt. Sie konnte gar nicht anders, als sich auf das kleine Geplänkel einzulassen.
Ethan schüttelte den Kopf, ließ die Brille auf die Nase zurückgleiten und steuerte den Wagen auf die Hauptstraße. Er fuhr mit einer Hand auf dem Lenkrad; die andere ruhte lässig auf der Gangschaltung. Faith konnte nur mit Mühe den Blick von seiner großen, starken Hand abwenden, die den Schaltknüppel umschlossen hielt.
»Du kannst mich vor dem Cuppa Café rauslassen«, sagte sie mit einer Stimme, die ihr selbst fremd vorkam, als der Coffeeshop an der Hauptstraße in Sicht kam.
»Wie du willst.« Ethan stellte das Auto auf einem freien Parkplatz direkt vor dem Lokal ab, ließ den Motor aber laufen.
Sie drehte sich zu ihm. »Danke, dass du mich hergefahren hast.«
Er legte den rechten Arm auf ihrer Sitzlehne ab. »War mir ein Vergnügen, Prinzessin.«
»Das war einmal«, murmelte sie in sich hinein. Wahrscheinlich hatte er keine Ahnung, wie sehr er mit seiner Aussage über den Untergang der Mächtigen den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
»Tja, ich schätze, man sieht sich.« Faith öffnete die Tür und stieg aus.
Sie steuerte geradewegs auf den Coffeeshop zu, denn sie musste jetzt dringend etwas anderes riechen als Ethans männlichen, sinnlich-erregenden Duft. Vor zehn Jahren hatte er mehr von ihr haben wollen als nur einen Kuss, und er hatte damit bei ihr ein Verlangen geweckt, für das sie mit sechzehn noch viel zu jung gewesen war. Sie hatte ihn begehrt, auf eine Weise, die alles bisher Erlebte in den Schatten gestellt hatte. Er hatte nicht geahnt, wie viel ihr sein Kuss bedeutet hatte - obwohl ihr sonnenklar gewesen war, dass sie für ihn nur ein weiteres Mädchen in seiner Sammlung war.
Aber das war lange her. Mittlerweile war sie erwachsen, und sie war sich der Reaktion ihres Körpers auf ihn voll und ganz bewusst. Allerdings befand sie sich gerade an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie sich wohl lieber erst einmal um sich selbst kümmern sollte, ehe sie sich mit einem Mann einließ. Besonders mit einem Mann, der so unglaublich starke Gefühle bei ihr auslöste.
...
Übersetzung: Ursula C. Sturm
Copyright © 2012 dieser Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
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Autoren-Porträt von Carly Phillips
Carly Phillips, eine New-York-Times- und USA-Today-Bestsellerautorin, hat über 50 prickelnde Liebesromane geschrieben, mit heißen Männern, starken Frauen und den emotional fesselnden Geschichten, die ihre Leser*innen inzwischen erwarten und lieben. Sie ist glücklich verheiratet mit ihrer Collegeliebe, hat zwei fast erwachsene Töchter und drei verrückte Hunde, die auf ihrer Facebook-Fan-Page und ihrer Website zu bewundern sind. Carly Phillips liebt die sozialen Medien und steht in engem Kontakt mit ihren Leser*innen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Carly Phillips
- 2012, Deutsche Erstausgabe, 446 Seiten, Maße: 11,8 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung:Sturm, Ursula C.
- Übersetzer: Ursula C. Sturm
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453409396
- ISBN-13: 9783453409392
- Erscheinungsdatum: 04.05.2012
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