Bartimäus, Die Pforte des Magiers
Gefangen in der Welt der Magier spürt Bartimäus seine Kräfte schwinden. Doch noch ist Nathanael auf die Dienste des Dschins angewiesen.
Da wird London von einer bislang völlig unbekannten Macht angegriffen....
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Gefangen in der Welt der Magier spürt Bartimäus seine Kräfte schwinden. Doch noch ist Nathanael auf die Dienste des Dschins angewiesen.
Da wird London von einer bislang völlig unbekannten Macht angegriffen. Nur die Zusammenarbeit mit der Widerständlerin Kitty Jones bietet die Chance auf Rettung.
''Pflichtlektüre für alle Leser intelligenter Fantasy.''
Familie & Co.
2000 Jahre sind vergangen, seit Bartimäus auf der Höhe seiner Macht war. Heute, gefangen in der Welt der Magier, spürt er seine Kräfte schwinden. Doch noch will Nathanael ihn nicht aus seinen Diensten entlassen. Als Informationsminister ist er auf Bartimäus' Dienste angewiesen. Kein leichter Job, denn es herrscht Aufruhr im britischen Weltreich.
Die Widerständlerin Kitty Jones eignet sich unterdessen geheimes Wissen über Magie und Dämonen an. Sie will erreichen, dass der ewige Kampf zwischen Dschinn und Menschen beendet wird. Doch dazu muss sie das Geheimnis um Bartimäus' Vergangenheit lüften.
Doch dann wird London von einer bislang unbekannten Macht angegriffen und Nathanael, Kitty und Bartimäus müssen der größten Gefahr in der Geschichte der Zauberei entgegentreten. Und das Schlimmste: Sie müssen zusammenarbeiten ...
Band 1 nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2005
"Auch der letzte Band der Trilogie erfüllt sämtliche Erwartungen: Mit flotten Dialogen und einer spannenden Handlung fesselt das Buch sofort. Einen ' Bartimäus' unausgelesen wieder aus der Hand zu legen, ist kaum möglich." -- Neues Deutschland / Udo Bartsch
"Bartimäus in Bestform!" -- Spiegel special / Klemens Kindermann
Bartimäus - Die Pforte desMagiers von Jonathan Stroud
LESEPROBE
Nathanael
Wie er es sich seit einigen Monatenangewöhnt hatte, nahm der große Zauberer John Mandrakesein Frühstück im Salon ein, im Korbsessel gleich am Fenster. Die schwerenVorhänge waren nachlässig zurückgezogen, der Himmel vor dem Fenster warbleigrau, zähe Nebelschwaden wanden sich durchs Geäst der Bäume auf dem Platz.
Das rundeTischchen aus libanesischem Zedernholz verströmte einen angenehmen Duft, wennes von der Sonne erwärmt wurde, aber an diesem Morgen war die Platte dunkelund kalt. Mandrake goss sich Kaffee ein, hob diesilberne Servierglocke vom Teller und machte sich über Curryrührei mit Speckher. In einem Ständer hinter dem Toast und der Stachelbeerkonfitüre warteten einesäuberlich gefaltete Zeitung und ein Brief mit blutrotem Siegel. Mandrake führte mit der linken Hand die Kaffeetasse zum Mundund schlug mit der rechten die Zeitung auf. Nach einem Blick auf die Titelseitebrummte er etwas Abfälliges und griff nach dem Brief. Der Postständer hatteeinen Haken, woran ein elfenbeinerner Brieföffner hing. Mandrakelegte die Gabel weg, schlitzte den Umschlag geschickt auf und zog einengefalteten Bogen Büttenpapier heraus. Er las sich das Schreiben gründlich undmit gefurchter Stirn durch, faltete es wieder zusammen, steckte es in den Umschlagzurück, seufzte und widmete sich weiter seinem Frühstück.
Es klopfte. Den Mund voll Speck,nuschelte Mandrake: »Herein.« Die Tür öffnete sichleise und eine junge, schlanke Frau mit einer Aktentasche unterm Arm trat ein.
Sie blieb unschlüssig stehen. »Tutmir Leid, Sir«, sagte sie, »bin ich zu früh?«
»Ach was, Piper, überhaupt nicht.« Mandrake winkte sie heran und deutete auf den Sesselgegenüber. »Haben Sie schon gefrühstückt?«
»Jawohl, Sir.«Die junge Frau setzte sich. Sie trug ein dunkelblaues Kostüm und einegestärkte weiße Bluse. Das glatte braune Haar war straff aus dem Gesichtgekämmt und im Nacken aufgesteckt. Die Aktentasche behielt sie auf dein Schoß.
Mandrake spießte einen Happen Rührei auf.»Entschuldigen Sie, dass ich weiteresse, aber ichwar wegen der jüngsten Vorfälle bis drei Uhr nachts auf den Beinen. Diesmal warKent betroffen.«
Miss Piper nickte. »Ich habe schondavon gehört, Sir. Im Ministerium wurde eine interne Mitteilung herumgeschickt.Hatten Sie Erfolg?«
»Ja, zumindest laut meiner Kugel.Ich habe einen Trupp Dämonen hingeschickt. Aber darüber wissen wir bald mehr. Washaben Sie heute Schönes für mich?«
Die junge Frau öffnete dieAktentasche und entnahm ihr etliche Schriftstücke. »Die Vorschläge derStaatssekretäre für die Werbekampagnen in den Außenbezirken zum Gegenzeichnen,ein paar neue Plakatentwürfe ... «
»Zeigen Sie her.«Der Zauberer trank einen Schluck Kaffee und streckte die Hand aus. »Ist dasalles?«
»Hier wäre noch das Protokoll derletzten Kabinettssitzung.«
»Das lese ich später. Erst diePlakate.« Er überflog das oberste Blatt. »>Diene deinem Land und du kommstin der Welt herum<, was soll das denn heißen? Klingt eher nach Reiseprospektals nach Rekrutierung. Viel zu schwammig. Aber reden Sie ruhig weiter, Piper,ich höre Ihnen zu.«
»Die neuesten Berichte von deramerikanischen Front sind eingetroffen, Sir. Ich habe sie vorsortiert. DieBelagerung von Boston gibt bestimmt einen guten Artikel ab.«
»Wir müssen natürlich denSchwerpunkt auf den mutigen Vorstoß legen, nicht auf die peinliche Niederlage.« Der Zauberer balancierte die Schriftstücke auf dem Knieund bestrich einen Toast mit Stachelbeerkonfitüre. »Na schön, ich versuchenachher, ein paar Zeilen dazu aufzusetzen. Aber das hier, das kommt sehr gut:>Verteidige das Vaterland und du kommst groß raus.<Ausgezeichnet. Der Bauernbursch hier sieht schön männlich aus, aber wie wär's,wenn wir im Hintergrund noch seine Familie aufbauen, sagen wir mal, die Elternund die kleine Schwester, die schutzbedürftig und bewundernd zu ihmaufblicken? Damit spielen wir die Heimatkarte voll aus.«
Miss Piper nickte eifrig. »Und seineFrau mit dazu, Sir.«
»Lieber nicht. Wir wollen die Junggesellenansprechen. Die Ehefrauen machen immer den meisten Ärger, wenn die Männer nichtmehr heimkommen.« Er biss knirschend in den Toast.»Sonst noch was?«
»Eine Nachricht von Mr Makepeace, Sir. Kam per Kobold. Er lässt fragen, ob Sieheute Vormittag bei ihm vorbeischauen können.«
»Geht nicht. Zu viel zu tun. Einandermal.«
»Der Kobold hatte noch diesenHandzettel dabei.« Miss Piper hielt einfliederfarbenes Blatt hoch und verzog das Gesicht. »Am Wochenende wird seinneuestes Stück uraufgeführt. >Von Wapping nachWestminster< heißt es. Es geht um den ruhmreichen Aufstieg unseresPremierministers. Wird bestimmt ein unvergesslicher Abend.«
Mandrake ächzte bloß. »Schön wär's. WerfenSie's in den Papierkorb. Wir haben Besseres zu tun, als über Theaterstücke zuplaudern. Noch was?«
»Mr Devereaux hat auch ein Schreiben herumgeschickt, Sir. Wegender >unruhigen Zeiten< hat er die kostbarsten Schätze der Regierung imGewölbe von Whitehall unter Sonderbewachung gestellt. Dort sollen sie so langebleiben, bis Mr Devereauxetwas anderes anordnet.«
Mandrake blickte stirnrunzelndauf. »Schätze? Welche denn?«
»Das steht hier nicht. Ich nehme an,es handelt sich ... «
»Wahrscheinlich der Stab und dasAmulett und die anderen hochmagischen Artefakte.« Mandrakepfiff durch die Zähne. »Ich halte das für unsinnig, Piper. Ich fände es sinnvoller,die Sachen einzusetzen.«
»Ganz recht, Sir. Hier ist nochetwas von Mr Devereaux.«
Sie holte ein längliches Paket ausihrer Aktentasche.
Der Zauberer musterte esmissbilligend. »Hoffentlich nicht wieder eine Toga.«
»Eine Maske, Sir. Für das Fest heuteAbend.«
Mit einem unwilligen Ausruf zeigteder Zauberer auf den Brief im Postständer. »Die Einladung ist schon gekommen.Es ist nicht zu fassen! Der Krieg läuft schief, das ganze Reich steht auf derKippe und unser Premierminister hat nur Theaterstücke und Kostümfeste im Kopf.Na, meinetwegen. Legen Sie die Maske zu dem ganzen Schriftkram, ich nehme sienachher mit. Die Plakatentwürfe sehen ja ganz anständig aus.«Er gab ihr die Unterlagen zurück. »Könnten ein bisschen schmissiger sein.« Er überlegte kurz und nickte. »Haben Sie etwas zuschreiben? Wie wär's mit >Kämpfe auch du für Freiheit und Britentum<?Totaler Stuss, klingt aber griffig.«
Miss Piper ließ den Vorschlag aufsich wirken. »Ich finde es durchaus tiefsinnig, Sir.«
»Ausgezeichnet. Dann schlucken esdie Gewöhnlichen bestimmt auch.« Der Zauberer standauf, tupfte sich mit der Serviette den Mund und warf sie aufs Tablett. »Wollendoch mal sehen, wie die Dämonen vorankommen. Bitte sehr, Piper - nach Ihnen.« ()
© cbjVerlag
Übersetzung: Katharina Orgaß und Gerald Jung
- Autor: Jonathan Stroud
- Altersempfehlung: Ab 10 Jahre
- 2006, 608 Seiten, Maße: 14,5 x 21,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 357012777X
- ISBN-13: 9783570127773
- Erscheinungsdatum: 14.06.2006
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