Bella Ciao

Roman
 
 
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Piemont, 1946. Giulia Masca kommt als gemachte Frau zurück in das Städtchen ihrer Kindheit, wo sie noch eine Rechnung offen hat. Vor fünfzig Jahren wurde sie von ihrer besten Freundin und ihrem Verlobten hintergangen, weshalb Giulia die Flucht ergriff und...
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Kommentare zu "Bella Ciao"
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  • 4 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Webervogel, 24.04.2019 bei bewertet

    Intensive Familiensaga

    Raffaella Romagnolo erwähnt das titelgebende Partisanenlied „Bella Ciao“ nur einmal namentlich in ihrem neuesten Buch, doch Partsianen gibt es dafür reichlich. Die Handlung spielt im Dorf Borgo di Dentro im ialienischen Piemont, in das die Amerikanerin Giulia Masca 1946 zurückkehrt, nachdem sie es 45 Jahre zuvor in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verlassen hat. Giulia Masca stammt aus einfachsten Verhältnissen und hat schon als Kind in der örtlichen Seidenspinnerei gearbeitet. Wegen des Verrats einer Freundin hat sie die Heimat verlassen und in New York Glück und Wohlstand gefunden, während Europa erst vom Ersten und dann vom Zweiten Weltkrieg erschüttert wurde. Nun ist sie für eine Nacht zurückgekehrt und die Erinnerungen holen sie ein. Doch nicht nur Giulia Mascas Leben wird in Rückblicken berichtet – auch das ihrer Kindheitsfreundin Anita Leone, die Borgo die Dentro nie verlassen hat. Im Gegensatz zu Einzelkind Giulia wurde Anita in eine starke und nicht ganz so arme Großfamilie hineingeboren, die gepachtete Weinberge bewirtschaftet. Ihre Kindheit ist glücklicher als die ihrer Freundin, doch leicht hat sie es später nicht. Die Autorin schildert entbehrungsreiche, harte Arbeiterleben, die von Existenzängsten, Kriegen und Naturkatastrophen erschüttert werden, doch auch von Liebe, Zusammenhalt und Loyalität geprägt sind. Gleich an zwei Stellen hat Raffaella Romagnolo Stammbäume eingefügt, damit ihre Leser von den komplexen Beziehungsgeflechten nicht zu verwirrt sind. Ich musste nur manchmal darauf zurückgreifen: Die meisten Figuren sind gut greifbar und mit klaren Eigenheiten versehen, was es leichter macht, sich in den verschiedenen Familienverbünden einigermaßen zurechtzufinden.

    „Bella Ciao“ ist nicht immer ganz einfach zu lesen. Nicht so sehr wegen der Fülle an Protagonisten, auch nicht wegen der immerhin fast ein halbes Jahrhundert umfassenden, umrissenen italienischen Geschichte: Was mir etwas zugesetzt hat, sind Beschreibungen von Elend und Leid. Als Leser zieht man mit den Figuren in Schlachten, die in den meisten Familiensagas nicht so detailliert beschrieben werden. Beim Lesen war ich mehr als einmal froh, 100 Jahre nach den Hauptfiguren geboren worden zu sein. Doch „Bella Ciao“ ist auch einer dieser Romane, die einem eine ganz neue, in meinem Fall unbekannte Welt eröffnen, die man nicht mehr vergisst. Die Autorin schreibt mit viel Einfühlungsvermögen und schafft so komplexe Entwicklungen, in denen Menschen über sich hinauswachsen und auch Gut und Böse nicht immer klar zu trennen sind. Ich empfehle, sich etwas Zeit für „Bella Ciao“ zu nehmen – es ist kein Buch, bei dem es reicht, jeden Abend vor dem Einschlafen ein paar Seiten zu lesen. Doch wem es möglich ist, sich von Raffaella Romagnolo nach Borgo di Dentro mitnehmen zu lassen, der wird mit einem intensiven Leseerlebnis belohnt und weder Giulia Masca noch die Familie Leone schnell vergessen können.

    Ich habe dieses Buch als Leseexemplar erhalten.

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  • 5 Sterne

    14 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 20.03.2019

    Wellen zweier Leben
    Raffaella Romagnolo erzählt mit „Bella Ciao“ nicht nur eine Familiengeschichte während der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts, ihr Roman ist zudem eine Auseinandersetzung mit Lebensentscheidungen und ihren Folgen, mit genutzten und entgangenen Chancen. Sie rückt starke, tapfere Frauen in den Vordergrund, die trotz aller geschichtlichen Ereignisse das Zepter der Familie weiterhin hoch halten, gewährt einen Einblick in deren Nöte, die aus dem Konflikt mit ihren Vätern oder Ehemännern, auch mit der Obrigkeit, sowie aus der Angst um ihre Söhne geboren werden.

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Amerikanerin Giulia Masca, die fast ihr ganzes Leben in New York mit Ehemann und Sohn verbracht hatte. Erst im Alter kehrt sie auf Drängen des Sohnes in ihre eigentliche Heimat, Piemont (Italien), zurück. Ihrer Heimat hatte Giulia in ihrer Jugend den Rücken gekehrt, nachdem sie von ihrem damaligen Verlobten Pietro und ihrer besten Freundin Anita hintergangen worden war. Auch ihre Mutter hatte Giulia zurückgelassen. So verging fast das ganze Leben ohne einen einzigen Kontakt. Erst durch die späte Reise nach Italien erlebt Giulia gemeinsam mit dem Leser in rückblickenden Erinnerungen ihr „verpasstes Leben“, das nun Anita geführt hat.

    Raffaella Romagnolo‘s Erzählweise erinnert mich an Wellen im Meer. Über weite Strecken sind die Wogen angenehm sanft, beispielsweise als der New Yorker Lebensalltag beschrieben wird. Auch die ersten Jahre von Anita und Pietro wirkten auf mich so. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und während der Revolution kommen plötzliche Böen auf, die die Wellen des Meeres hochpeitschen. Die Ereignisse, die der Roman beschreibt sind schockierend, weil sehr real und glaubwürdig beschrieben, nichts für schwache Nerven. Als Leser habe ich eine Beschleunigung im Lesefluss erfahren, die unglaublich gut zum jeweiligen Ereignis passte. In der zweiten Hälfte des Romans hat mich dann die ein oder andere emotionale Welle überrollt. Giulia‘s Gedanken haben mich tief berührt.

    Neben dem grandiosen Schreibstil haben mir die drei Protagonistinnen Giulia, Anita und Adelaide am besten gefallen. Alle drei mussten sich durch ihr Leben, teilweise um ihr Überleben kämpfen. Mit Mut und Einfallsreichtum, sowie einem Aufopferungswillen, der heutzutage unmöglich erscheint, hielten sie auch schlimmsten Widrigkeiten stand. Sie dachten gar nicht ans Aufgeben, für ihre Familien blickten sie immer nach vorn.

    Mich konnte „Bella Ciao“ begeistern. Gern empfehle ich diesen wunderbaren Roman uneingeschränkt weiter.

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