Beobachtungen zum anzeichenlosen Verdacht
Eine rechtstheoretische Perspektive
Die Arbeit befasst sich mit der Frage der polizeilichen Verdachtschöpfung im digitalen Zeitalter. Wie arbeitet die Polizei bis zur Annahme eines Anfangsverdachts? Wie kann die Praxis systematischer IT-basierter Verdachtsgewinnung, bei der nicht mehr die...
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Produktinformationen zu „Beobachtungen zum anzeichenlosen Verdacht “
Die Arbeit befasst sich mit der Frage der polizeilichen Verdachtschöpfung im digitalen Zeitalter. Wie arbeitet die Polizei bis zur Annahme eines Anfangsverdachts? Wie kann die Praxis systematischer IT-basierter Verdachtsgewinnung, bei der nicht mehr die Ermittlung des individuellen Tatverdachts, sondern die Erstellung abstrakter Risikoprofile im Vordergrund steht, mit rechtlichen Mitteln eingehegt werden? Als kriminologische und rechtstheoretische Vorstudie will die Arbeit den Boden bereiten für ein noch zu konzipierendes Vorfeld- bzw. Risikorecht.
Klappentext zu „Beobachtungen zum anzeichenlosen Verdacht “
»Observations on Indicesless Intelligence-work«How does Police and law enforcement agencies currently work - beyond the threshold of evidence-based investigation? How to deal with risks and threats without having any concrete indices? In the author's view proactive targeting and profiling stringently based on data collection and matching leads to what he calls »indiceless intelligence-work«. Discussing various approaches in Legal Theory, in particular those apostrophized as »poststructuralist«, the author argues for a new balance between positivism and pragmatism inspired by discourse theory and semiotics.
Inhaltsverzeichnis zu „Beobachtungen zum anzeichenlosen Verdacht “
Einleitung»9/11« - Anti-Terror-Diskurs und »Vernetzte Sicherheit« - »Vor die Lage kommen ...« - »Im Vorfeld wird zurückgeschossen ...« - Von der Prävention zur Vorsorge - Verdachtslose Grundrechtseingriffe
1. Anhaltspunkte und Anfangsverdacht
L'Affaire des Quatorze - Lehre vom Anfangsverdacht - Verdachtschöpfung - Anhaltspunkte - Virtuelle Realität und Krise der Orientierung
2. Metaphern: verdächtige Wörter?
Leviathan - Die Welt als Uhrwerk - Von verdächtigen Wörtern - Uhrwerk und Waage - Kritik der Computer-Metapher - Epoche der Metapher - Blickwende - Zwischen Logik und Literatur
3. Anzeichenloser Verdacht
Zur Kunstsprache der Kriminalistik - Perseveranz-Hypothese und Reform des »KPMD« - Intelligenceled policing - »... wie Schießen im Dunkeln« - »Predictive Policing«? - eLeviathan
4. Anzeichen eines Verdachts
»Kultur der Kontrolle« - Kybernetik - Mythos »Kontrolle« - Kritik der »Sozialen Kontrolle« - Kontext und strategische Sozialkontrolle - Anzeichen - Degenerierte Indexikalität
5. Dialogische Prämissensuche
Vicos Hinweis - Kritik der Topik - Juristische Logik - Entdeckung der Unschärfe - Abwägung im Recht - Ordnung des Diskurses - Dekonstruktion und »différance« - Sprachpragmatik und Sprachspiel - Logik der Vagheit
6. Antizipative Verdachtschöpfung
Musil: Vision einer relevanten Literatur - Erkenntnisprosa als »Frühwarnsystem« - Kafka: Motiv des Verdachts - Orwell: »Wahr spricht, wer Schatten spricht ...« - Antizipation - Polizei und »pro-aktive« Verdachtsgewinnung - Sichindiestraßebegeben
Ausblick
Am Vorabend der Big Data-Welt - Strategie der »Neuen Balance«
Epilog
Literaturverzeichnis
Personen- und Sachverzeichnis
Autoren-Porträt von Norbert Reez
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten in Saarbrücken, Mainz, Speyer und Dijon (Frankreich) war Norbert Reez Rechtsreferendar beim Oberlandesgericht Koblenz (1990-1993). Danach absolvierte er ein zweijähriges Aufbaustudium Kriminologie an der Universität Hamburg. 1995 trat er in den Bundesdienst ein und war bis 2008 in verschiedenen Führungsfunktionen bei der Bundespolizei tätig. Nach dem Wechsel zum Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe leitete er dort das Referat »Strategische Krisenmanagement-Übungen«, zugleich als Leiter der nationalen Projektgruppe LÜKEX. Seit Juli 2014 ist Norbert Reez Studienreferent an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Norbert Reez
- 2015, 602 Seiten, 28 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 28 Abbildungen, Maße: 16,1 x 23,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Duncker & Humblot
- ISBN-10: 3428147790
- ISBN-13: 9783428147793
- Erscheinungsdatum: 05.12.2015
Pressezitat
»Insgesamt gesehen handelt es sich um eine fundierte und gedankenreiche Arbeit, die ein theoretisch und praktisch äußerst bedeutsames Problemfeld aus einer ungewohnten Perspektive heraus kritisch durchleuchtet. Es bleibt zu hoffen, dass die Abhandlung auch außerhalb des rechtstheoretischen Zirkels zur Kenntnis genommen wird. Derjenige, der sich nicht bedingungslos der Devise 'More of the same' verschrieben hat, wird durch die Lektüre der Abhandlung Denkanstöße erhalten. Weil es leider nicht selbstverständlich ist, sei abschließend noch angemerkt, dass das Buch schlicht und einfach gut geschrieben ist.« Prof. Dr. Wolfgang Wohlers, in: Goltdammer´s Archiv für Strafrecht, 11/2016
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