avBuch im Cadmos Verlag / Best of Der Garten für intelligente Faule
Als seine Leidenschaft fürs „Garteln" begonnen hat, war Karl Ploberger noch ein Kind. Zu dieser Zeit trieben ihn vor allem Neugierde und Entdeckerlust an: Etwa die Frage...
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Als seine Leidenschaft fürs „Garteln" begonnen hat, war Karl Ploberger noch ein Kind. Zu dieser Zeit trieben ihn vor allem Neugierde und Entdeckerlust an: Etwa die Frage danach, wie aus einem Samenkorn ein Radieschen entstehen kann. Oder wie lange man warten muss, bis aus einer Kastanie ein Baum wird. Damals begann für Ploberger ein Abenteuer, das bis heute weitergeht. Besonders schön findet er es, dass er die Chance hatte, seinen Enthusiasmus fürs „Garteln" weiterzugeben - in Form seiner journalistischen Tätigkeit in TV, Radio und Zeitungen, aber insbesondere auch durch tausende Vorträge und inzwischen 19 Bücher. Den Auftakt machte vor mehr als 15 Jahren das Buch „Der Garten für intelligente Faule". Es ist seitdem in vielen Auflagen nachgedruckt und in viele Sprache übersetzt worden. Nichtdestotrotz „altert" ein Buch nach so vielen Jahren. Aus diesem Grund wurde entschieden, eine komplett überarbeitete Fassung mit grandiosen neuen Bildern, den wertvollsten „Erste Hilfe Tipps" sowie einer Vielzahl an neuen Gartenfragen und gewohnt kurzen und hilfreichen Antworten zu veröffentlichen.
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7 Schritte zum etwas anderen Garten
Mit der Natur und nicht gegen sie
Fast allen geht es so: Man betritt einen
Garten und nach wenigen Minuten hat
man sich ein Bild gemacht. Dann ist man
überzeugt: Dieser Garten ist ein großes
Stück Arbeit! Oder: Hier hat schon lange
niemand mehr für Ordnung gesorgt!
Oft bin auch ich gefragt worden, wer
unseren 2.500 m2 großen Garten pflegt.
Gemeinsam mit meiner Frau haben wir
alles bis vor einigen Jahren selbst gemacht.
Wir pflasterten, pflanzten, mähten
und beseitigten Wildkräuter. Es war
weniger Arbeit, als alle vermuteten.
Dennoch hat sich in den vergangenen
Jahren einiges geändert: Ich bin zwar
nach wie vor im Garten - aber nicht in
meinem eigenen, sondern sehr oft in
einem, der Kulisse für meine TV-Sendungen
ist. So bleibt leider zu wenig Zeit für
den eigenen Garten, aber eine wirklich enthusiastische
Gartenhelferin (meine „HeadGardenerin")
hilft.
Dennoch wäre es ohne die richtige Gestaltung,
Auswahl und Kombination der
Pflanzen, sanfte Düngung, den Umgang
mit dem Boden, das Bodenbedecken und
vor allem das sanfte Bekämpfen von
Schädlingen und Krankheiten unmöglich,
diesen großen Garten mit relativ geringem
Aufwand zu pflegen.
Mit der Natur und nicht gegen die Natur
... ist die Devise. 7 Beispiele und 7 Schritte zum Erfolg:
Schritt 1:
Faul sein lohnt sich -
Garten naturgemäß anlegen
Ein natürliches Biotop - oder bleiben wir
lieber beim Wort Teich -, wo weder Teichfilter
noch Algenbekämpfungsmittel, weder
Seerosendünger noch Insektenkiller verwendet
werden, hat glasklares Wasser, weil
die Natur der „Gärtner" war.
Schritt 2:
Die richtige Pflanze
am richtigen Standort
Die nach wie vor beliebteste Gartenpflanze
der Welt - die Rose. Ein Gewächs,
das es gern
wo werden Rosen meist gepflanzt? Unter
einem Baum oder direkt vor der knallheißen
Hauswand wird die Rose immer krank
sein: Es ist der falsche Standort.
Schritt 3:
Humus aus Kompost,
der die Pflanzen gesund hält
Das Leben auf der Erde ist ein Kreislauf.
Nichts bleibt in der Natur ungenutzt -
alles wird wiederverwertet. Der intelligente
Gärtner macht sich das zum Vorbild
und kompostiert - nicht mit viel Aufwand,
denn die richtige Mischung macht
es aus, dass rasch nach Walderde riechender
Humus entsteht.
Schritt 4:
Es gibt in Zukunft keine unbedeckte,
keine nackte Erde
Ein Spaziergang im Wald zeigt es am besten:
Ohne Umstechen, Giesen und Jäten
entsteht hier Erde, von der Gartner träumen:
locker, weich, feucht! Warum? Die
Natur bedeckt den Boden mit Blättern,
kleinen Ästen, Nadeln oder auch Moos.
Und genau deshalb beschließt der intelligente
Faule: keine nackte Erde.
Schritt 5:
Die bunte Mischung ist es,
die Pflanzen gesund erhält
Für viele Naturliebhaber ist die Blumenwiese
das bunteste Beet - gepflanzt nicht
nach den Ideen von so manchem Gärtner,
der wahrscheinlich Glockenblumen, Margeriten
und Kuckucksnelken eher in Reih
und Glied gesetzt hatte - „damit es ordentlich
aussieht"! Die Natur gibt die bunte
Mischung vor.
Schritt 6:
Kein Umstechen, sondern
intelligentes Bodenlockern
Wie manche Gärtner mit ihrem Boden
umgehen! Man wundert sich wirklich,
dass hier noch etwas gedeiht: Zuerst der
Bagger, der den Boden verdichtet. Dann
jahrelang ungeschützte Erdhaufen und
schließlich das Verteilen - wieder mit
einem schweren Baugerät. „Treten wir
den Boden - die Lebensschicht auf unserer
Erde - nicht mit Füßen" und machen
wir es uns bequem: kein Umstechen.
Schritt 7:
Ohne chemische Keule vorzugehen
ist besonders wichtig
Schädlinge und Krankheiten: Schnecken
beim Salat, Wühlmause im Obstgarten,
Sternrußtau an den Rosen ... da soll man
nicht die Nerven verlieren! Also her mit
der Chemie? Nein, die Natur heilt selbst,
wenn man ihr hilft. Daher sanft vorgehen.
Auch wenn es manchmal schwerfällt ...
Auf natürliche Weise entsteht nicht von
heute auf morgen, nicht mit dem scheinbaren
Erfolg eines rasch wirkenden Gifts
oder eines künstlichen Düngers ein Garten,
der wirklich als Oase der Natur bezeichnet
werden kann. Es wird Rückschläge
geben, aber langfristig entsteht ein viel
bewundertes Stückchen Erde - eben ein
Garten für den intelligenten Faulen.
Gut geplant ist halb gearbeitet
Zeit für Planung ist halb gearbeitet
Gartenplanung - kein Problem! Da ein
paar Sträucher beim Baumarkt kaufen,
dort ein Paar Säcke Rindenmulch erstehen,
den Rasensamen aus dem Supermarkt mitnehmen,
und ein paar Samentüten packen
wir auch noch ein, damit es im Garten üppig
blüht!
Es ist kaum zu glauben, wie manche Garten
entstehen. Hauser werden oft jahrelang
geplant, jeder Zimmergrundriss maßstabsgetreu
gezeichnet und immer wieder
umgeplant. Der Garten hingegen entsteht
meist nur nebenbei durch Zufall.
Garten aber sind das grüne Wohnzimmer,
was die Planung hier besonders wichtig
macht. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder
man zieht einen Experten zurate -
also einen Gartenarchitekten oder Landschaftsgärtner
- oder man greift selbst zu
Papier und Bleistift.
Bucher, Kataloge und Zeitschriften liefern
die erste Inspiration und sind die
Grundlagen für die geschickte Planung
eines Gartens in Eigenregie. Überaus hilfreich
ist auch der interessierte Blick über
den Gartenzaun.
Besuchen Sie Garten, denn dann ist hautnah
zu spüren, wie ein Garten gestaltet
werden kann. Adressen erhält man über
Gartenbauvereine, aus Büchern und natürlich
aus der großen Vielfalt an Garten- und
Wohnzeitschriften.
So entsteht der Garten für intelligente Faule
10 goldene Regeln für die Gartengestaltung
1 Planung
Beginnen Sie rechtzeitig
mit der Wunschsammlung.
2 Arbeitskraft
Überschätzen Sie nicht
Ihre Arbeitskraft und die
Zeit, die Sie „garteln"
wollen.
3 Natur
Wählen Sie die
Natur als Vorbild:
Teiche immer an
der tiefsten Stelle,
Bäume, Sträucher
und Stauden in
der Höhe
abstimmen.
4 Gartenräume
Schaff en Sie durch
Sträucher oder
Mauern „grüne"
Räume - das
macht kleine
Gärten größer
und große Gärten
überschaubarer.
5 Sitzplätze
Legen Sie mehrere Sitzplätze an.
Einen in der Sonne (für kühlere Tage)
und einen im Schatten (für die Hundstage).
Oder: einen an der Ostseite des
Hauses, wo gefrühstückt wird, und
einen an der Westseite für die Abendstunden.
6 Wege
Wege sollten nicht bloß
„verbinden", sondern auch
zum Entdecken einladen.
7 Baustoffe
Beschränken Sie sich
auf wenige Baustoffe.
Steine, Ziegel, aber
auch Holz dürfen nicht
dominieren, sondern
sollten die Wirkung der
Pflanzen hervorheben.
8 Hausbaum
Ein Hausbaum
gibt einem Wohnhaus
Geborgenheit
und Schutz - seit
alters. Beachten Sie
aber auch die
Wuchshöhen.
9 „Kinder"-Garten
Vergessen Sie nicht
Ihre Kinder -
geben Sie ihnen
Flächen zum
Austoben
und Entdecken.
10 Genussgarten
Planen Sie Obst- und
Beerengehölze ein. Die
machen kaum Arbeit,
bieten aber viel Genuss.
Ein Garten entsteht
Die Gestaltung eines Gartens sollte
idealerweise mit der Planung des
Hauses beginnen. Oder noch besser: Bevor
die ersten Entscheidungen über die
Form des Wohnhauses gefallen sind, sollten
die Hauptzüge des Außenbereiches
fixiert werden.
Wo liegt der Teich? Wo ein Bachlauf? Wohin
kommen die Blumenbeete? Benötigen
Sie einen Sichtschutz zu einer Straße
oder zum Nachbargrundstück? An welchen
Stellen sind die Sitzplätze am
schönsten? Gibt es Sonnen- und
Schattenstellen?
Wird ein Gemüsegarten angelegt?
Ist noch Platz für eine Obstwiese?
Wo können die Kinder spielen? Bleibt
Platz für eine Blumenwiese?
Für viele Gartenneulinge sind solche Fragen
oft schwer zu beantworten, und manches
wird gar nicht bedacht. Wer unerfahren
in der Pflege eines Gartens ist, sollte
unbedingt den Rat von Fachleuten einholen:
Landschaftsgärtner und Gartenarchitekten
sind sicherlich günstiger als so
manche nachträgliche Fehlerbehebung,
die teuer werden kann. Und manches lässt
sich später überhaupt nicht mehr ausgleichen.
Nicht unterschätzen sollten Sie aber
auch die Ratschläge von erfahrenen Gärtnern
und Hausbesitzern. Verlassen Sie
sich einerseits auf die „Bequemen", die
den Garten eher als Belastung sehen, doch
ziehen Sie auch die Ratschläge von echten
„Freaks" heran, denn langjährige Erfah-
rung zeigt: So mancher Nichtgärtner wird
plötzlich zum Vollblutprofi, wenn er das
„Garteln" erst entdeckt hat.
Die ersten Entscheidungen
Jeder Garten benötigt eine Umzäunung.
Bei kleineren Gärten wird das
ein Zaun mit einer geschnittenen Hecke
sein. Das bedeutet jedoch zumindest ein- bis
zweimal pro Jahr sehr viel Aufwand
für den Formschnitt.
Bei größeren Gärten sollte man dagegen
als Begrenzung eine Wild- und
Blütensträucherhecke
wählen. Sie benötigt eine
Breite von rund 2-4 m und wird je nach
Pflanzenauswahl im Laufe der Jahre bis
zu 3 oder 4 m hoch.
Der Vorteil für den intelligenten Gärtner:
Der Schnitt reduziert sich auf ein Minimum.
Lediglich einige wenige Äste müssen
pro Jahr abgeschnitten werden, um
beispielsweise angrenzende Wege oder
Beete frei zuhalten.
Ansonsten dürfen die Gehölze wachsen
und werden nach spätestens 10 Jahren
„auf den Stock gesetzt". Das heißt: Geeignete
Sträucher werden im Spätwinter bis
knapp über dem Boden abgeschnitten. Sie
treiben dann kräftig durch und bilden
schon nach einem Jahr wieder eine rund
2 m hohe Begrenzung.
Sollten es die Umstände erfordern, kann
natürlich aus Sicht- oder
Lärmschutzgründen
die Wildsträucherhecke nur um
einen Teil zurückgeschnitten werden.
® Cadmos Verlag
- Autor: Karl Ploberger
- 2016, 272 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Maße: 25 x 28,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Cadmos
- ISBN-10: 3840475465
- ISBN-13: 9783840475467
- Erscheinungsdatum: 26.02.2016
4.5 von 5 Sternen
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