Bestien
Kleist und die Deutschen
'Unerbittlich schreibt Kleist die deutsche Geschichte in die translatio Romae zurück. Die 'Posse', die die Herrmannsschlacht für die befremdeten Zeitgenossen war, setzt keinen urdeutschen Moment, keinen autochtonen Anfang eines Anderen - wie die...
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Produktinformationen zu „Bestien “
Klappentext zu „Bestien “
'Unerbittlich schreibt Kleist die deutsche Geschichte in die translatio Romae zurück. Die 'Posse', die die Herrmannsschlacht für die befremdeten Zeitgenossen war, setzt keinen urdeutschen Moment, keinen autochtonen Anfang eines Anderen - wie die romvergessene, in Sachen translatio kenntnisfreie Rezeption später annahm - sondern die Unhintergehbarkeit der fluchbeladenen translatio Romae in Szene. Ein weiterer Bürgerkrieg, nicht die glorreiche Gründung einer freiheitsliebenden Nation freier Männer durch Befreiung aus der Fremdherrschaft, ist Kleists Lied.Die Herrmannsschlacht ist ein zweistufiges, intertextuelles Palimpsest; die antiken Texte und deren zeitgenössische Rezeption sind ihr Material. Wie ein basso continuo grundiert die römische Geschichte in einem heute nicht mehr vorstellbaren Maß alles Nachdenken über, alles Entwerfen von Zeitgeschichte. Besonders pointiert ist Kleists polemische Widerrede gegen die von Schiller und Klopstock vorgeschlagene translatio romae. KleistsIntertextualität geht dabei auf Gemeinplätze, die verkehrt, verschoben, umbesetzt werden.'
Autoren-Porträt von Barbara Vinken
Barbara Vinken (1960) ist Professorin für Allgemeine und Romanische Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Leiterin des Flaubertzentrums München. [www.barbaravinken.de]
Bibliographische Angaben
- Autor: Barbara Vinken
- 2011, 100 Seiten, Maße: 12 x 16,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Merve
- ISBN-10: 3883962988
- ISBN-13: 9783883962986
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