Blutsonntag
Roman
Am sogenannten Altonaer Blutsonntag, dem 17. Juli 1932, kam es bei einem großen Aufmarsch der SA durch das traditionell rote Altona bei Hamburg zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit 18 Toten.Klara Schindler, Reporterin und kämpferische Kommunistin,...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Blutsonntag “
Am sogenannten Altonaer Blutsonntag, dem 17. Juli 1932, kam es bei einem großen Aufmarsch der SA durch das traditionell rote Altona bei Hamburg zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit 18 Toten.Klara Schindler, Reporterin und kämpferische Kommunistin, deckt mithilfe eines verkrachten Kabarettisten, eines Straßenmädchens und eines ehrenhaften Gauners die Vertuschungen der Polizei auf und entschließt sich zur Rache.
Klappentext zu „Blutsonntag “
Die Kommunistin Klara Schindler, selbstbewusste Reporterin der Hamburger Volkszeitung, hat mit einer neuen technischen Errungenschaft aus der Sowjetunion, einem Magnetophon, Zeuginnen über die Geschehnisse des sogenannten Altonaer Blutsonntags am 17. Juli 1932 befragt. Sie will die Aussagen möglichst genau dokumentieren, um damit die Lügen der Hamburger Polizei, der preußischen Behörden und der Presse über die Straßenkämpfe zwischen SA und Kommunisten aufzudecken. Sie findet heraus, dass die Opfer allesamt von einem Kommando der Hamburger Polizei unter dem Befehl von Oberleutnant Kosa erschossen wurden. Da niemand etwas gegen die deutlich sichtbaren Putsch-Aktivitäten der Nazis tut und die Mörder vom Staat geschützt werden, entschließt Klara sich zur Selbstjustiz ...Klara Schindlers Tonbandprotokolle entsprechen zum großen Teil realen Zeugenaussagen im Originalton, zahlreiche Details im Buch stammen aus historischen Quellen, Protokollen und Polizeiberichten.
Lese-Probe zu „Blutsonntag “
"Klara schaute von ihren mit schwarzer und roter Tinte verschmierten Händen auf. Das Farbband klemmte. Redakteure und Volontäre griffen nach den Jacken. Der eine oder andere zog ein Eisenrohr aus einer Schublade und steckte es sich in den Ärmel."Was ist denn los?""Weißt du s nicht?", fragte Alfred verlegen und schaute den anderen hinterher, die aus der Tür drängten. "Wir sollen mit den Druckern und den Auslieferern zur Kugel.""Wird was gefeiert?""Nazi-Versammlung.""In der Kugel? Das ist doch unser Lokal.""Eben. Fietje ist raus, heißt es, und der neue Besitzer ist Nazi. Deshalb." Alfred riss sich los. "Kaufmann spricht dort in der Diele.""Aha." Die Diele war der Festsaal des Bierlokals Zur Kugel. Wenn der NS-Gauleiter auftrat, würden viele kommen. Klara ließ das Farbband fallen und sprang auf. "Ich komm mit", sagte sie, mehr zu sich selbst, denn die anderen trampelten schon durchs Treppenhaus. Sie schlüpfte in ihr Jackett, setzte die Schiebermütze auf die wirren dunklen Locken undrannte hinterher...."
Autoren-Porträt von Robert Brack
Robert Brack, Jahrgang 1959, lebt in Hamburg. Er wurde mit dem »Marlowe« der Raymond-Chandler-Gesellschaft und dem »Deutschen Krimipreis« ausgezeichnet. In der Edition Nautilus erschienen drei Romane über die politischen Verhältnisse in der Weimarer Republik: »Und das Meer gab seine Toten wieder« beschreibt einen Polizeiskandal aus dem Jahr 1931, »Blutsonntag« befasst sich mit den Ereignissen im Juli 1932 in Altona, »Unter dem Schatten des Todes« beschreibt die Hintergründe des Reichstagsbrands 1933 in Berlin. Mit »Die drei Leben des Feng Yun-Fat« kehrte der Autor in die Gegenwart zurück und knüpfte an seine drei Lenina-Rabe-Romane »Lenina kämpft«, »Haie zu Fischstäbchen« und »Schneewittchens Sarg« an.
Bibliographische Angaben
- Autor: Robert Brack
- 2010, 256 Seiten, Maße: 12,6 x 21,2 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: EDITION NAUTILUS
- ISBN-10: 3894017287
- ISBN-13: 9783894017286
- Erscheinungsdatum: 21.06.2010
Rezension zu „Blutsonntag “
»Die Könnerschaft, mit der Robert Brack seine ungewöhnlichen Storys komponiert, ist beinahe ohne Makel.« Reinhard Jahn / »Brack interessiert, die Welt zu beschreiben, wie er sie sieht: bestimmt von Habsucht und Machtgier, von Eifersucht und Verrat.« Tobias Gohlis
Kommentar zu "Blutsonntag"
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