Castellio, S: Manifest der Toleranz
Sebastian Castellio, Über Ketzer und ob man sie verfolgen soll. Ausgezeichnet im DAMALS-Buchwettbewerb in der Kategorie Denkanstöße mit dem 3. Platz 2014
'Einen Menschen töten heißt nicht, eine Lehre verteidigen,sondern einen Menschen töten.'Das schrieb der Basler Humanist Sebastian Castellio 1554, nachdem in Genf auf Veran-lassung Calvins der spanische Arzt Miguel Servet als 'Ketzer' verbrannt worden ist....
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Produktinformationen zu „Castellio, S: Manifest der Toleranz “
'Einen Menschen töten heißt nicht, eine Lehre verteidigen,sondern einen Menschen töten.'Das schrieb der Basler Humanist Sebastian Castellio 1554, nachdem in Genf auf Veran-lassung Calvins der spanische Arzt Miguel Servet als 'Ketzer' verbrannt worden ist. Darf man Menschen verfolgen und töten, nur weil sie anders denken? Darf man diejenigen, die im Namen der Menschlichkeit Unrecht anprangern, an Leib und Leben bestrafen? Immer - und gerade auch in unserer Zeit - gibt es Menschen, die aus Gewissensgründen ihre Stimme gegen die Mächtigen erheben und dafür verfolgt werden. Castellios Kampf gegen den übermächtigen Genfer Reformator steht für die vielen, die machtlos gegen die Mächtigen kämpften und später als als Vorbilder für die Menschlichkeit in die Geschichte eingingen.Castellios Forderung nach Gewissens- und Glaubensfreiheit hatte maßgeblichen Einfluss auf die Deklaration der Menschenrechte. Den Wenigsten ist sein Name bekannt, noch weniger aber sein Werk, das nun mit seinem wirkmächtigen 'Manifest der Toleranz' erstmals in deutscher Übersetzung vorgestellt wird.
Klappentext zu „Castellio, S: Manifest der Toleranz “
Als am 27. Oktober 1553 in dem erst wenige Jahre zuvor durch Calvin reformierten Genf erstmals ein 'Ketzer' bei lebendigem Leib verbrannt wurde, ging ein Aufschrei der Empörung durch die Reihen derer, die vor den Scheiterhaufen der Inquisition geflohen sind. Welches Recht hatte ausgerechnet die Reformation, Andersdenkende zu verfolgen? War sie nicht selbst ureigentlicher Ausdruck andersmeinender christlicher Gewissens- und Glaubensüberzeugung gegen die katholische Kirche?Diese Empörung fand in dem Basler Humanisten und ehemaligen Mitarbeiter Calvins, Sebastian Castellio, ihre bedeutendste und geschichtsmächtigste Stimme. Bereits kurz nach der Hinrichtung Servets erschien seine Schrift De haereticis, in der er sich grundsätzlich und mit eindringlicher Schärfe dagegen aussprach, Ketzern anders als mit 'geistigen Waffen' zu begegnen, geschweige denn sie zu töten.Wenn man schon Menschen wegen Habgier, Lügen und Verleumderei nicht tötet, warum dann Ketzer? 'Tatsächlich konnte ich trotz vieler Nachforschungen darüber, was ein Ketzer sei, nichts anderes feststellen, als dass jeder für einen Ketzer gilt, der anders denkt als wir.'Obwohl die Gedanken und Wirkungen seiner Schrift einige Jahrhunderte später maßgeblich zum Katalog der Menschenrechte beigetragen haben, sind Castellios Name und mehr noch sein Werk bis heute nur einem kleinen Kreis von Fachgelehrten bekannt. Mit dieser Ausgabe soll daher begonnen werden, erstmals einige der bedeutsamsten Schriften Castellios in deutscher Übersetzung vorzustellen. Sei es auch - wie Stefan Zweig schreibt - manchen 'verhängt, im Schatten zu leben, im Dunkel zu sterben', so sollte dies für die Nachwelt erst recht Grund und Ansporn sein, diese aus dem Schatten der Geschichte hervorzuholen und ihnen neue Geltung zu verschaffen im Licht einer um Gerechtigkeit bemühten Öffentlichkeit. Denn wenn es darum geht - und die Zeiten sind heute nicht weniger gefährdet als vor 450 Jahren -, 'Toleranz gegen Intoleranz, Freiheit gegen Bevormundung,
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Humanität gegen Fanatismus, Individualität gegen Mechanisierung, das Gewissen gegen Gewalt' (Stefan Zweig) zu verteidigen, dann ist es an der Zeit, sich nicht nur Castellios Namen zu erinnern, sondern endlich auch seine von einem tiefen, gelebten, christlichen Humanismus geprägten Schriften einer aufgeschlossenen Leserschaft zugänglich zu machen.
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Inhaltsverzeichnis zu „Castellio, S: Manifest der Toleranz “
EinführungStefan Zweig: Das Manifest der Toleranz
[Sebastian Castellio]: Historia de morte Serveti. Bericht über den Tod Servets
Sebastian Castellio: De haereticis an sint persequendi. Von Ketzern und ob man sie verfolgen soll
Sebastian Castellio: Verteidigungsschrift Castellios vor dem Basler Rat vom 24. November 1563
Hans R. Guggisberg: Sebastian Castellios De haereticis und die Toleranzdebatte 1553-1555
Anhang
1. Texte aus zeitgenössischen Übersetzungen des De haereticis, die nicht in der lateinischen Originalausgabe enthalten sind.
2. Kleine Ketzerkunde
3. Stammtafel
4. Literaturverzeichnis
4. Personenregister
Autoren-Porträt von Stefan Zweig, Sebastian Castellio, Uwe Plath
Der Basler Humanist und Gelehrte Sebastian Castellio wurde 1515 als Sohn einer Bauernfamilie in Savoyen geboren. Seine Studienzeit verbrachte er 1535-1540 in Lyon, wo er Griechisch und Latein studierte. 1540 zog er nach Straßburg und machte dort die Bekanntschaft von Johannes Calvin, dem späteren Reformator von Genf. 1541 wurde er als Mitarbeiter Calvins in die Leitung des Collège de Rive nach Genf berufen. Bereits wenige Jahre später überwarf er sich wegen theologischer Fragen mit dem in Glaubensdingen strengen und unbeugsamen Calvin und übersiedelte nach Basel, wo er unter ärmlichen Verhältnissen als Korrektor und mit handwerklichen Dienstleistungen sein Leben fristete. In dieser Zeit übersetzte er die Bibel ins Französische und Lateinische und verfasste neben zahlreichen anderen Schriften die Dialogi sacri, biblische Darstellungen in Gesprächsform. Als im Oktober 1553 in Genf auf Veranlassung Calvins der spanische Arzt und Humanist Miguel Servet aus Glaubensgründen als »Ketzer« verbrannt wurde, entfachte Castellio mit seiner nachmals berühmt gewordenen Schrift De haereticis an sint persequendi (Von Ketzern und ob man sie verfolgen soll) die erste große Debatte um die Toleranzfrage, deren Wirkungen später bis in die Erklärung der Menschenrechte reichte. Das Thema Glaubens- und Gewissensfreiheit hat ihn von da an während seines weiteren Lebens beschäftigt und ihn der ständigen Verfolgung durch Calvin ausgesetzt. Kurz nachdem er, von Krankheiten und Verbitterung zermürbt, noch einmal angeklagt wurde - diesmal wegen Ketzerei - starb er am 29. Dezember 1563 im Alter von 48 Jahren in Basel.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Stefan Zweig , Sebastian Castellio , Uwe Plath
- 2013, 439 Seiten, 30 Abbildungen, Maße: 14,7 x 22,3 cm, Leinen, Deutsch
- Herausgegeben:Stammler, Wolfgang F
- Herausgegeben: Wolfgang F. Stammler
- Übersetzer: Werner Stingl, Uwe Plath
- Verlag: Alcorde
- ISBN-10: 3939973610
- ISBN-13: 9783939973614
- Erscheinungsdatum: 27.09.2013
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