Das Arbeitsbeschaffungsprogramm unter Hitler: Der Abbau der Massenarbeitslosigkeit im Dritten Reich von 1933-1936
Zur Zeit der nationalsozialistischen "Machtergreifung" im Januar 1933 umfasste die Arbeitslosigkeit in Deutschland ein Drittel der arbeitsfähigen Bevölkerung, die industrielle Produktionskapazität lag fast zur Hälfte brach. Die Weltwirtschaftskrise von 1929...
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Produktinformationen zu „Das Arbeitsbeschaffungsprogramm unter Hitler: Der Abbau der Massenarbeitslosigkeit im Dritten Reich von 1933-1936 “
Klappentext zu „Das Arbeitsbeschaffungsprogramm unter Hitler: Der Abbau der Massenarbeitslosigkeit im Dritten Reich von 1933-1936 “
Zur Zeit der nationalsozialistischen "Machtergreifung" im Januar 1933 umfasste die Arbeitslosigkeit in Deutschland ein Drittel der arbeitsfähigen Bevölkerung, die industrielle Produktionskapazität lag fast zur Hälfte brach. Die Weltwirtschaftskrise von 1929 und wirtschaftspolitische Zurückhaltung der Regierungen Brüning, Schleicher und Papen schufen eine Rekordarbeitslosigkeit von über 6 Millionen Menschen. Nach der nationalsozialistischen "Machtergreifung" im Januar 1933 setzte die Regierung Hitler ein Arbeitsbeschaffungsprogramm in Kraft, durch welches mit den verschiedensten Maßnahmen zur Beeinflussung des Arbeitsmarktes innerhalb von 4 Jahren Vollbeschäftigung erreicht werden konnte. Neben dem Interesse am Aufstieg der NSDAP, ihrer Machtpolitik und Deutschlands Rolle im 2. Weltkrieg, fragt sich die Geschichtswissenschaft verstärkt nach der Strategie des Regimes zum schnellen Aufschwung der deutschen Wirtschaft und dem Weg zur Vollbeschäftigung. Eine Hauptfrage beschäftigte sich hierbei vor allem damit: Welches Gewicht hatten solche "zivilen" Projekte beim Abbau der Massenarbeitslosigkeit gegenüber denen, die klar der Aufrüstung dienten?
Lese-Probe zu „Das Arbeitsbeschaffungsprogramm unter Hitler: Der Abbau der Massenarbeitslosigkeit im Dritten Reich von 1933-1936 “
Textprobe:Kapitel 3.2. Das Wirtschaftliche Sofortprogramm der NSDAP:
Die Wirtschaftsprogramme der NSDAP vor dem Regierungsantritt sind kaum in einen geschlossenen, von Einheitlichkeit geprägten Rahmen einzugliedern. Aufgrund der propagandistischen Zwecke jeder Rede oder jedes Zeitungsartikels kann von einer klar geformten Meinung zu Wirtschaftsproblemen und Lösungsmöglichkeiten nicht gesprochen werden. So vertraten die Nationalsozialisten in ihrem 25-Punkte-Programm einerseits die Maxime Gemeinnutz geht vor Eigennutz und unentgeltlichen Enteignung von Boden für gemeinnützige Zwecke , andererseits aber verpflichtete sich die Partei zur Verteidigung des Privateigentums und zur Abkehr von der Konfiszierung bäuerlichen Bodens. Es wird deutlich, dass wirtschaftspolitische Fragen vorerst in den Hintergrund gedrängt und bei öffentlichen Veranstaltungen das Programm für jede Bevölkerungsschicht zurechtgebogen wurden. Unklare wirtschaftspolitische Prinzipien der NSDAP lassen David Schoenbaum 1968 schließen: Das Programm vom Februar 1920 ließ genug Spielraum, um außer Juden, Kapitalisten und Kriegsgewinnlern jedem zu gefallen. Das 25-Punkte-Programm der NSDAP wird u.a. geleitet von den Forderungen nach dem Prinzip Land und Boden zum Nutzen einer ausreichenden Ernährung der Bevölkerung und für zusätzliche Ansiedlungsmöglichkeiten, nach der Brechung der Zinsknechtschaft , der Forderung nach der Verstaatlichung von Trusts und damit der staatlichen Gewinnbeteiligung an Profiten der Großbetriebe, außerdem der stärkeren Unterstützung des Mittelstandes. Das entscheidend grundlegend Neue ist die Ankündigung einer aktiven staatlichen Beschäftigungspolitik, bei der es sogar zur Einführung der Arbeitspflicht kommen sollte.
Schon weit vor den Beschäftigungsprogrammen der Weimarer Regierungen gab die NSDAP vor, Lösungswege zu haben. So wurde schon 1920 über die Möglichkeit der Finanzierung dieser Programme nachgedacht, wobei 25% der benötigten Mittel durch Einsparungen an
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Unterstützungsleistungen, 50% durch Steigerung der Steuereinnahmen und der Rest durch produktive Kreditschöpfung aufgebracht werden sollten. Diese Praxis der produktiven Geldschöpfung wurde zwar von den Regierungen Papen und Schleicher zur Reife entwickelt, angewandt wurden sie letztlich durch Adolf Hitler. Entscheidend war, dass die NSDAP innerhalb der 20er Jahre keine direkten Lösungsmöglichkeiten für die Wirtschaftsprobleme dieser Zeit erkennen ließ. Bis Ende 1930 war die Wirtschaftsauffassung der NSDAP noch im Entstehungsprozess begriffen und wirtschaftstheoretisch kaum unterbaut. Von konkret konzipierten Wirtschaftsprogrammen kann zu dieser Zeit keine Rede sein. Ein Blick auf das Sofortprogramm aus dem Jahre 1932 zeigt, dass alle Programme zur Wirtschaft vor 1930 danach nicht praktisch angewandt wurden und die Verfechter dieser Prinzipien, wie Gottfried Feder und Otto Wagener, nach der Machtergreifung in Vergessenheit gerieten.
Das Sofortprogramm der NSDAP zur Rettung der Wirtschaft wurde von Gregor Strasser im Deutschen Reichstag am 10. Mai 1932 vorgetragen. Im Hinblick auf die Reichstagswahlen vom Juli 1933 sollte ein Wirtschaftliches Sofortprogramm der NSDAP entworfen werden, welches auf dem Fundament der Vergabe von öffentlichen Aufträgen zur Belebung des Binnenmarktes und zur Aktivierung der vorhandenen Mittel beiträgt. Unsere Wirtschaft krankt nicht daran, dass die Produktionsmittel fehlen, sondern daran, dass die vorhandenen Produktionsmittel nicht ausgenutzt werden , hieß es darin. In diesem Sinne betraf das die vorhandenen, aber nicht genutzten Arbeitskräfte, welche durch organisierte harte Handarbeit reaktiviert hätten werden können. In diesem Punkt waren sich die Nationalsozialisten sicher, dass bei aller Programmatik nur diejenige Partei an der Macht bleibt, welche den Menschen Arbeit verschafft. Harold James betont: Arbeitsbeschaffung diente im Grunde hauptsächlich als Instrument sozialer Integration. Diese sollte
Das Sofortprogramm der NSDAP zur Rettung der Wirtschaft wurde von Gregor Strasser im Deutschen Reichstag am 10. Mai 1932 vorgetragen. Im Hinblick auf die Reichstagswahlen vom Juli 1933 sollte ein Wirtschaftliches Sofortprogramm der NSDAP entworfen werden, welches auf dem Fundament der Vergabe von öffentlichen Aufträgen zur Belebung des Binnenmarktes und zur Aktivierung der vorhandenen Mittel beiträgt. Unsere Wirtschaft krankt nicht daran, dass die Produktionsmittel fehlen, sondern daran, dass die vorhandenen Produktionsmittel nicht ausgenutzt werden , hieß es darin. In diesem Sinne betraf das die vorhandenen, aber nicht genutzten Arbeitskräfte, welche durch organisierte harte Handarbeit reaktiviert hätten werden können. In diesem Punkt waren sich die Nationalsozialisten sicher, dass bei aller Programmatik nur diejenige Partei an der Macht bleibt, welche den Menschen Arbeit verschafft. Harold James betont: Arbeitsbeschaffung diente im Grunde hauptsächlich als Instrument sozialer Integration. Diese sollte
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Autoren-Porträt von André Bastisch
André Bastisch wurde 1974 in Schmölln geboren. Sein Studium der Geschichte, Wirtschaftsgeschichte und Philosophie an der Technischen Universität Dresden schloss er im Jahre 2001 mit dem akademischen Grad des Magister Artium erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen in der Recherche historischer Dokumente, Ton- und Videoaufzeichnungen aus der Zeit des Nationalsozialismus. So konnte er während eines mehrmonatigen Aufenthaltes in London im Deutschen Historischen Institut und dem Huntley Film Archiv auch wichtige Informationen sammeln, die als Basis für diese Abhandlung dienen.
Bibliographische Angaben
- Autor: André Bastisch
- 2014, Erstauflage, 100 Seiten, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3958507352
- ISBN-13: 9783958507357
- Erscheinungsdatum: 13.11.2014
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