Das bin doch ich
Ein Mann schreibt einen Roman. Der Mann heißt Thomas Glavinic, der Roman heißt "Die Arbeit der Nacht" und der Mann will das, was alle wollen: Erfolg. Er will einen Verlag, einen Preis, Geld. Was er hat, ist ein Manuskript, eine Literaturagentin,...
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Ein Mann schreibt einen Roman. Der Mann heißt Thomas Glavinic, der Roman heißt "Die Arbeit der Nacht" und der Mann will das, was alle wollen: Erfolg. Er will einen Verlag, einen Preis, Geld. Was er hat, ist ein Manuskript, eine Literaturagentin, Kopfschmerzen und leider zumeist unerträgliche Mitmenschen. Und er hat auch einen netten Freund, der selbst einen Roman geschrieben hat, dessen Verkaufszahlen die Mutter unseres Autors zu dem Aufschrei bringen: "Wann schreibst du denn mal so was?"
Mit vollendetem Realismus und aberwitziger Komik spielt Thomas Glavinic ein Spiel mit der Wirklichkeit und ihrer Verdopplung - ein seltenes, ungewöhnliches Lesevergnügen.
Dasbin doch ich von ThomasGlavinic
LESEPROBE
Eins
Ich geheins Bad. Bevor ich die Unterhose ausziehe, wende ich mich vom Spiegel ab. DenKopf starr geradehaltend, damit mein Blick nicht doch noch auf meinGeschlechtsteil fällt, steige ich in die Duschkabine. Unter den üblichenVerrenkungen dusche ich. Beim Rausgehen, als ich den Blick in den Spiegel nichtvermeiden kann, kneife ich die Augen zusammen. Ich recke den Hals und trocknemich ab. Die Verkrampfung löst sich erst, als ich wieder angezogen bin.
So gehtdas schon lange. Ich bin Hypochonder, und seit ich vor eineinhalb Jahrengelesen habe, eines der Anzeichen für Hodenkrebs sei ein leicht geschwollenerHodensack, vermeide ich es, meine Hoden anzusehen, beim Duschen, beim Umziehen,beim Schlafengehen sowie bei bestimmten Gelegenheiten, bei denen man eigentlichnicht anders kann, als hinzusehen. Ich kenne mich. Wenn ich meine Hoden ansehe,bilde ich mir bestimmt ein, etwas habe sich verändert. Manchmal träume ichsogar davon, ich träume von wahren Ballonhoden. Ich will das nicht, ich willnichts von Hodenkrebs hören, ich will an überhaupt keine schweren Krankheitendenken, ich ertrage das nicht, generell nicht und derzeit schon gar nicht.
Ichsetze mich an den Computer, keine Emails. Nicht überraschend, wenn man bedenkt,daß ich erst vor einer Viertelstunde nachgeschauthabe. Enttäuscht bin ich trotzdem. Ich warte auf nichts Bestimmtes, aber ichhätte nichts dagegen, wenn mir jemand schreibt. Vor einer Woche habe ich meinenfünften Roman beendet. Die Arbeit der Nacht ist die Geschichte von Jonas, dereines Tages erwacht und feststellt, daß alle anderenMenschen verschwunden sind. Meine Agentin hat das Manuskript an verschiedeneVerlage geschickt, und nun heißt es warten. Ich bin schlecht im Warten, deswegenmache ich schon am Nachmittag eine Flasche Wein auf.
Mirfehlt die tägliche Beschäftigung am Schreibtisch. Ich schleiche durch dieWohnung, rufe fünfmal in der Stunde Mails ab, suche nach Ablenkung. Else sagt,ich habe einen Dachschaden, ich soll mit Stanislaus spazierengehen.Sie sagt es oft, sie sagt es auch jetzt. Eigentlich hat sie recht.Sie zieht ihn an, ich ziehe mich an, und wir gehen.
Stanislausist zwanzig Monate alt. Ich schiebe ihn im Kinderwagen um den Block. Spannendfinde ich das nicht, deshalb überlege ich, wen ich anrufen könnte. Die Finkin fällt mir ein, wir wollen sie ohnehin nächste Wochebesuchen. Ich rufe an, sie klingt verschlafen.
»Habeich dich aufgeweckt?«
»Ja.«
Ichschaue auf die Uhr, es ist vier Uhr nachmittags. Eine Weile reden wirBelangloses, daneben weist mich Stanislaus auf Kräne und Bagger hin. Ich bittedie Finkin, in Villach für Else und mich einHotelzimmer zu reservieren.
Ich habeden Spazierweg unbedacht gewählt, und so kommen wir am Spielplatz vorbei.Stanislaus beginnt Theater zu machen, er will hinein. »Da! Da!«zeigt er. Er tut mir leid, aber ich muß ihnvorbeischieben, Else soll nachher mit ihm gehen. Ich kann nicht mit ihm auf denSpielplatz, denn ich habe Angst, gegenüber irgendeinem Kind, das zu meinem Sohnböse ist, tätlich zu werden. Überhaupt sind die meisten Kinder so verwünschteBestien, daß ich nicht einmal in die Nähe desSpielplatzes kommen will. Mir reicht schon der Anblick herumlungernderVierzehnjähriger mit Kampfhund und Zigarette, ich könnte sie alle schlachtenund ausweiden und ihre Teile in die Müllcontainer stopfen. Nicht zuletzt, werweiß, ich bin zwar fast einsneunzig groß, aber nichtbesonders kräftig, außerdem kann man in der heutigen Zeit nicht ausschließen, daß die Kids stärker sind als man selbst, und wer willschon von Kindern verdroschen werden.
»Ooohaa!«
Ichschaue Stanislaus an.
»Ooohaaa!«
Da warwirklich etwas.
»Oooohaaa!«
Ichassoziiere Telefon, ich kontrolliere, ob in der Ablage des Kinderwagens dasSpielzeugtelefon liegt. Es liegt nicht dort.
»Thooomaaas!«
Icherschrecke heftig. Es ist die Stimme der Finkin. Aberdie Finkin ist in Villach, sie kann mich nicht hierin Wien auf der Straße rufen. Das bedeutet, die Stimme ist in meinem Kopf. Ichhabe dreimal in meinem Leben Stimmen in meinem Kopf gehört, und es war jedesmal so furchtbar, daß ichnun kurz vor einer Panikattacke bin.
»Thooomaaas! Reeede mit miiiir!«
Inmeiner Jackentasche. Die Finkin sitzt in meinerJackentasche und spricht. Mit mir ist bald alles vorbei. Ich spinne.
...achso, jetzt verstehe ich, schnell hole ich mein Mobiltelefon aus der Tasche, undum Geistesgegenwart zu beweisen, sage ich: »Habe ich dich aufgeweckt?«
»Thomas,bist du betrunken?«
»Nein,ich - «
»Duweißt aber schon, daß du gerade bei mir ein Hotelbestellt hast?«
»Jasicher!«
»WeißElse, daß du mit Stanislaus unterwegs bist?«
Ichversuche ihr die Sache mit der Tastatursperre zu erklären, aber so rechtüberzeugt klingt sie nicht. Wir machen uns auf den Rückweg.
Zu Hausespiele ich mit Stanislaus, dann wird es Zeit, und ich ziehe mich um. An der Türbittet mich Else, nicht zu spät nach Hause zu kommen. Ich verspreche es. Sieerinnert mich daran, daß Thomas Maurer die Lesung vonJonathan Safran Foer moderieren wird. Ich schaue siefragend an.
»Na,weil es immer spät wird, wenn du Thomas triffst.«
»Diesmalnicht.«
»Dassagst du jedesmal.«
»Aberdiesmal sicher nicht.«
»Dassagst du auch jedesmal.«
ImRabenhof-Theater setze ich mich in eine der leeren hinteren Reihen. 150Besucher. Für eine Literaturveranstaltung in Wien sehr viel, vor allem bei 15Euro Eintritt. Das Weinglas muß ich unter dem Sitzverstecken, da Gläser und Flaschen im Saal nicht erlaubt sind. Ich lege dieBeine über die Lehne des Stuhls vor mir. Die Kante schneidet mir in die Waden.
DreiPersonen sitzen auf der Bühne: Der Moderator Thomas Maurer, der SchauspielerNicholas Ofczarek, und der Autor selbst, JonathanSafran Foer. Maurer stellt dem Autor Fragen. Nabravo, denke ich, ein englischer Abend, und das mitmeinen miserablen Sprachkenntnissen. Aber was habe ich erwartet? Deutsch wirdder Mann nicht können, und außer mir spricht sowieso jeder unter Vierzig perfekt Englisch. Und so ist es auch, der Autor macht einenScherz, und alle im Saal lachen laut, denn sie müssen ja zeigen, daß sie den Witz verstanden haben, besonders zu Anfang. Ichhabe ihn nicht kapiert.
Foer liest aus seinem Buch vor. Die Leute sind amüsiert und lachen undnicken. Jesusmaria, Lesungen sind ja schon auf Deutsch heikle Veranstaltungen,wo bin ich hier? Ist das ganze Land in der Lage, die Feinheiten des hiervorgetragenen Werks zu erfassen? Waren die alle als Austauschkinder in Ohio?Ich schleiche hinaus und hole mir noch Wein.
DerAutor liest auf Englisch, der Schauspieler liest auf Deutsch, dann darf dasPublikum Fragen stellen. Foer antwortet mitfreundlicher Gelassenheit. Der Mann ist der weltweit bestbezahlte Autor unterDreißig, schreiben Journalisten, weil Journalisten so etwas gern schreiben.Diese Gelassenheit kann aber durchaus mit Erfolg zu tun haben, wenn auch nichtzwingend mit finanziellem. Ich beneide ihn um sie, denn in mir tobt ständigetwas, und ich frage mich, was mich eigentlich zusammenhält. Nein, ich fragemich das nicht, ich weiß es ja, es ist das Schreiben, und deswegen muß ich etwas unternehmen, ich kann nicht einfach einenRoman zu Ende bringen und eine Weile nichts tun.
Nach derVeranstaltung sitze ich in einem der roten, bequemen Fauteuils im Foyer. Maurerfragt, ob ich noch mitgehe. Ich weiß nicht, ob ich Lust habe. Ich gratuliereihm, er hat einen ganzen Abend mit englischer Moderation durchgestanden.Er freut sich. Nicht über mein Lob, sondern weil er selbst weiß, daß er gut war.
Ein SMSvon Daniel: Bin auf der Shortlist für den DeutschenBuchpreis.
Ichschreibe zurück: Und du wirst den Preis auch kriegen.
Danielhat gerade ein Buch veröffentlicht, das Die Vermessung der Welt heißt. Ich habeihm prophezeit, er werde davon 80.000 Exemplare oder mehr verkaufen. Er sagt,ich spinne. Ich spinne nicht, das heißt, ich spinne schon manchmal, aber hiernicht. Und den Deutschen Buchpreis, den Preis für den besten Roman des Jahres,wird er wohl auch gewinnen. Erst gab es die Longlist:die besten 20 Titel, von einer Jury gewählt. Jetzt sind es noch 6, die Shortlist. Bei der Buchmesse in Frankfurt wird der Gewinnerbekanntgegeben werden. Ich kann mir nicht vorstellen,daß es jemand anderer sein wird als er.
Es istein bißchen seltsam für mich, zuzusehen, wie Ruhm undErfolg meines Freundes von Woche zu Woche größer werden. Vor einigen Jahren warich für kurze Zeit der etwas weniger Unbekannte und Erfolglose. Jetzt hat erschon 25.000 Exemplare seines neuen Buches verkauft, und ich stehe ohne Verlagda.
Thomas Gratzer, der Rabenhof-Chef, sagt, ich soll noch mitkommen.Er drängt, ich sage okay. Wir gehen zu seinem Auto. Jemand ruft ihn zurück, ersoll gleich den Autor mitnehmen. Und so kommt, was ich befürchtet habe: Ich muß Englisch sprechen.
Vorne amSteuer Gratzer, im Fond Foerund ich. Weil ja irgend etwas geredet werden muß, erzähle ich meine Londoner Lieblingsgeschichte. Alsich dort die Übersetzung meines ersten Romans präsentierte, bat ich dieAnwesenden um Entschuldigung dafür, auf Deutsch zu ihnen zu sprechen, meinÜbersetzer werde gewiß so freundlich sein, meineWorte zu dolmetschen. Ich redete also über mein Buch, dann nickte ich meinemÜbersetzer zu. Er entschuldigte sich, er könne nicht. Sein Sprechdeutsch seileider schlechter als sein Lesedeutsch.
Foer will es nicht glauben. Aber die Geschichte ist wahr, und ich erzählenoch, wie sie weiterging. Ich mußte also den ganzenAbend vor ein paar Dutzend Journalisten auf Englisch bestreiten. Tage späterlas ich in einem Zeitungsartikel über die Veranstaltung den Satz: »In his reasonable but not perfect English Mr. Glavinic said...« Foer lacht wieder, winkt ab: »No no,it s more than reasonable.«Ich Trottel freue mich auch noch.
Er istvor einem Jahr schon einmal in Wien gewesen. Hat Werner Schlager interviewt, obich ihn kenne. Moment, du hast Werner Schlager in Wien interviewt? Ja, obSchlager hierzulande berühmt ist. Ein großartiger Spieler. Und so unterhaltenwir uns über Werner Schlager, den auch ich beeindruckend finde, während vorne Gratzer verzweifelt einen Parkplatz sucht und vermutlichnicht weiß, daß Werner Schlager Tischtennis-Weltmeisterwar. Er findet keine Lücke, so läßt er uns vor derTür des Gasthauses Wild aussteigen.
Foer und ich sitzen nebeneinander. Er bestellt Fisch und Wasser, ich einGlas Wein. Er fragt mich, ob dies eine typisch österreichische Gastwirtschaft ist.Bedauernd schüttele ich den Kopf: »It s a bit too clean and the waiter istoo polite.«
Verstohlen betrachte ich die Berühmtheit neben mir. Foer wirkt besonnen, klug, geistreich. Er hat das, was KarlMay ein »feines, durchgeistigtes Gesicht« nennt, und das erinnert mich nichtganz leidlos daran, daß ichdas nicht habe, daß man meinem Gesicht nicht Bildungabliest oder Geistestiefe oder Scharfsinnigkeit oder die Lektüre von TausendenBüchern, sondern - naja, irgendetwas anderes.
Maurerstößt zu uns, nun sitzen am Tisch etwa zehn Personen - Buchhändler,Verlagsleute, Mitarbeiter des Rabenhofs. Mit mir geht es schon bergab, ichbeginne mich aufzuspielen. Die nette Pressefrau vom Kiepenheuer-Verlag, die denAutor betreut, bitte ich, ihren Chef, den ich einmal flüchtig kennengelernt habe, von mir zu grüßen. Sie nickt, abergern. Von wem sie ihn grüßen lassen soll, will sie nicht wissen, aber das fälltmir erst später auf.
Maurer,der Connaisseur, sucht den Weißwein aus. Foer sagt,er bevorzugt Rotwein, will aber keine Flasche bestellen. Wir überreden ihn zueinem Glas Veltliner, er sagt, es schmeckt ihm, aberer nippt nur daran. Was ist denn das für ein Kerl, ich rede auf ihn ein wie einrussischer Bauer, er soll sich ordentlich einen ansaufen, und er lächelt undhält die Hand über das Glas. Wenigstens haben wir ihm das Erlebnis einesNationalgetränks verschafft. Maurer ist sehr durstig (oder bin ich auchdurstig?), und es kommt die nächste Flasche. Ich trinke, höre dem Gast zu,bewundere nebenbei neidvoll sein dichtes Haar und bemühe mich, nichtherumzuschreien oder andere Dinge zu tun, die einen gebildeten, wohlerzogenenjungen Mann aus den Vereinigten Staaten schockieren könnten. Was bedeutet eswohl für einen erfolgreichen amerikanischen Schriftsteller, den Coetzee und Rushdie ein Wunderkind nennen, in Wien imGasthaus Wild zu sitzen und Wiener Literaturinteressierten beim Trinkenzuzusehen?
GegenMitternacht, als die sechste Flasche kommt, verabschiedet er sich, er muß am nächsten Morgen nach München fliegen. A pleasure to meet you. Ich hatte auch mal eine Lesung in München, es kamenzwölf Leute.
Es wirdallmählich dunkler um mich, die Gedanken werden langsamer.
Ein SMSvon Else. Die chinesische Alkoholikerin aus dem Keller ist durchgedreht und läutetbei uns Sturm. Ich versuche aufzustehen, komme nicht hoch, ich schreibe zurück:Stell die Klingel ab. Sie: Wann kommst du? Ich: Bald.
Wiederverabschiedet sich jemand. Händeschütteln, hinsetzen, weitertrinken.Ich höre zu. Das Thema lautet Literaturveranstaltungen in Wien. Ich weißüberhaupt nicht, mit wem ich da rede. Ohne es selbst zu merken, ziehe ich michaus dem Gespräch zurück. Es wird immer dunkler. Gegen zwei schaue ich auf. Gratzer sitzt da und spricht, Maurer sitzt da und spricht.Da kann auch ich nicht weit sein. Ich bin nämlich immer der letzte, der geht.
Im Taxi- irgendwie ist es mir gelungen, das Lokal zu verlassen - zieht es. Ich bitteden Fahrer, sein Fenster zuzumachen, er ist Ausländer und versteht mich nicht.Ich klopfe gegen meine Scheibe, will ihm damit sagen, er soll seinehochkurbeln, darauf senkt er mit einem fröhlichen Ausruf per Knopfdruck auchnoch meine Scheibe. Ich gebe es auf.
Ohne mirbewußt zu machen, wie spät es ist, schreibe ichmeiner Agentin ein SMS: Was Neues?
© Hanser Verlag
Autorenporträt von Thomas Glavinic
Thomas Glavinic, geboren 1972 in Graz, schreibt seit 1991 Romane,Essays, Erzählungen, Hörspiele und Reportagen. 1998 erschien sein erster, hochgelobter Roman Carl Haffners Liebe zum Unentschieden ,2000 folgte sein zweiter Roman Herr Susi , 2001 sein Kriminalroman DerKameramörder , der 2002 mit dem Friedrich-Glauser-Krimipreis ausgezeichnet wurde. Thomas Glavinic lebt mit seiner Familie in Wien.
- Autor: Thomas Glavinic
- 2007, 237 Seiten, Maße: 13,1 x 20,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: HANSER
- ISBN-10: 3446209123
- ISBN-13: 9783446209121
- Erscheinungsdatum: 25.08.2007
"So ein Buch gehört sich eigentlich nicht. Ein Roman über den Literaturbetrieb, der sich und seine Leser in den lakonischen Irrwitz treibt. Wer es liest, hat über Stunden hin zu lachen." Ursula März, Die Zeit, 20.09.07
"Eine furiose Egomanie. Auf komischste Art doppelt gemoppelt ist das Buch des jungen österreichischen Schriftstellers. Es handelt von den Leiden eines Schreibenden, von der Sehnsucht nach öffentlicher Wahrnehmung und den Zumutzungen durch ihre Protagonisten, ohne deshalb eine Literaturbetriebssatire zu sein. Das könnte banal sein, wäre da nicht Glavinics virtuoser Umgang mit dem Komischen." Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 12.09.07
"Ein überaus kluges, komisches, interessantes, kurz: lesenswertes Buch." Richard Kämmerlings, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.09.07
"Ein kurzweiliger, komischer und durchgeknallter Roman, der tiefe Einblicke in die komplexe Psyche eines jungen, aber nicht unerfahrenen Schriftstellers verschafft." Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel, 23.08.07
"Humor ist schwer. Selbstironie vielleicht noch schwerer. Glavinic beherrscht dieses Metier." Daniela Strigl, Der Standard, 18.08.07
"Thomas Glavinic gelingt das seltene Kunststück, eine halbfiktive Figur auf der Grundlage seines eigenen, eher durchschnittlichen Lebens zum Hanswurst zu machen und dabei stilistisch auf hohem Niveau zu operieren." Kolja Mensing, Deutschlandradio, 21.08.07
"Die Kunst dieses Romans besteht darin, dass all das so flüssig, leicht und komisch bis zum bitteren Ende heruntererzählt ist. Und dazu komplett selbstironisch. Denn der Teufel steckt vor allem in Glavinic selbst." Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel, 23.08.07
"Natürlich macht die Lektüre auch deshalb so großen Spaß, weil man sich an den Neurosen, Überspanntheiten, Lächerlichkeiten und Liebeswürdigkeiten des Helden so ungefiltert erfreut"'Das bin doch ich' - das soll das lustigste
"Vielleicht ist das Erfolgsgeheimnis von Glavinic' Buch vor allem eine Frage des Taktes: Denn obwohl sein Material authentisch ist, geht er damit bei aller narzisstischen Extremität so delikat um, dass sich der Leser nie wie im Reality-TV fühlt. ... 'Das bin doch ich' ist ein psychologisch enorm gescheites Buch, das den eigenen Nabel beschaut, ohne darüber den Kopf zu verlieren." Ijoma Mangold, Süddeutsche Zeitung, 09.10.07
"Es ist große komische Kunst, wie der Autor Glavinic die Ängste, Wünsche und Neurosen seines Roman-Doppelgängers in einem pointierten, nie überdrehten Parlando-Ton notiert, als feile er an einer ans Amt fürSchriftstellererfolg gerichteten Beschwerdeschrift. Es ist hinreißend, wie waghalsig hier einer mit Fiktion und Exhibitionismus jongliert. Das schönste, seltsame Wunder dieses Buchs aber bewirkt, dass einem der paranoide, glücklich verzweifelte Held nicht bloß die Lachtränen in die Augenwinkel treibt, nein: Er wächst einem wirklich ans Herz." Wolfgang Höbel, Der Spiegel, 41/2007
"Thomas Glavinic ist sicherlich eine der Entdeckungen des Jahres. ... Sein Roman 'Das bin doch ich' war der mit Abstand ungewöhnlichste Schmöker auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis." Brigitte Helbling, Welt am Sonntag, 11.11.07
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