Das Böse von nebenan
Wahre Kriminalfälle aus der Provinz
Dramatisch, packend und wahr: Kriminalfälle aus einer scheinbar heilen Welt. Gründonnerstag 2009: der allseits beliebte und engagierte 18-jährige Tobias S. richtet gemeinsam mit seinem Freund bestialisch und grausam seine beiden Schwestern...
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Produktinformationen zu „Das Böse von nebenan “
Dramatisch, packend und wahr: Kriminalfälle aus einer scheinbar heilen Welt. Gründonnerstag 2009: der allseits beliebte und engagierte 18-jährige Tobias S. richtet gemeinsam mit seinem Freund bestialisch und grausam seine beiden Schwestern hin. Danach feiern die Täter seelenruhig in einer Gaststätte mit den Eltern, um sie später ebenfalls kaltblütig zu ermorden. Die monströse Tat zweier junger Männer stürzt eine ganze Gemeinde in Entsetzen, Fassungslosigkeit und Verzweiflung. Es gibt keine Erklärung. Kein Motiv. Das Böse mitten in unserer Gesellschaft - das ist das große Thema der preisgekrönten Journalistin Sibylle Tamin. Ihre Neugier gilt der vermeintlich heilen Welt, der Provinz, in der das plötzliche Aufbrechen des Bösen die Oberflächengemütlichkeit dramatisch zersetzt. Wie konnte das passieren? Vor unseren Augen? Mitten unter uns?
Klappentext zu „Das Böse von nebenan “
Dramatisch, packend und wahr: Kriminalfälle aus einer scheinbar heilen Welt.Gründonnerstag 2009: der allseits beliebte und engagierte 18-jährige Tobias S. richtet gemeinsam mit seinem Freund bestialisch und grausam seine beiden Schwestern hin. Danach feiern die Täter seelenruhig in einer Gaststätte mit den Eltern, um sie später ebenfalls kaltblütig zu ermorden. Die monströse Tat zweier junger Männer stürzt eine ganze Gemeinde in Entsetzen, Fassungslosigkeit und Verzweiflung. Es gibt keine Erklärung. Kein Motiv.Das Böse mitten in unserer Gesellschaft - das ist das große Thema der preisgekrönten Journalistin Sibylle Tamin. Ihre Neugier gilt der vermeintlich heilen Welt, der Provinz, in der das plötzliche Aufbrechen des Bösen die Oberflächengemütlichkeit dramatisch zersetzt.Wie konnte das passieren?Vor unseren Augen?Mitten unter uns?
Lese-Probe zu „Das Böse von nebenan “
Das Böse von nebenan von Sibylle TaminWahre Kriminalfälle aus der Provinz
Aus der Mitte der Gesellschaft
»Tobi, ich liebe Dich«, steht auf der Bank an Gleis zwei. Wie viele Tobis gibt es wohl in dieser Stadt von zwanzigtausend Einwohnern?
Ein ICE donnert durch die Station, aber der Fahrtwind lässt die gegelten Haare der drei Jungs unbewegt. Ob diese Liebeserklärung vielleicht ihm gegolten habe, frage ich sie, dem beliebten umschwärmten Schüler des Wirtschaftsgymnasiums, dem Schulsprecher, dem »Sunnyboy« und »Gute-Laune-Bär«, der jetzt zu lebenslanger Haft mit Sicherungsverwahrung verurteilt worden ist. Die drei zucken die Schultern und gucken sich an. »Kann sein«, sagt einer und geht weg und die andern hinterher, weil sie nichts mehr hören wollen von dieser Ge¬schichte, die ihre Stadt so lang ins Medieninteresse gerückt hat, mit diesem Fall, der so verstörend ist. Auch jetzt noch, nach dem Urteil.
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1
Dieser Karfreitag war ein besonders schöner Tag, fast sommerlich warm, und Kriminalkommissar Berger hatte für das Wochenende einen Ausflug mit der Familie geplant. Die Rucksäcke waren schon im Auto verstaut, als der Anruf kam. Ein Kollege sprach von vierfachem Mord in Riedberg und einem flüchtigen Täter. Da habe er gewusst, was zu tun sei, sagt der Kommissar, und seine blauen Augen weiten sich, als sähe er das, was er vier Monate zuvor sehen musste, aufs Neue. Und er habe gewusst, dass ihm nun statt der Wanderung über die Schwäbische Alb ein langes, arbeitsreiches Wochenende bevorstehe. Er habe seine Dienstkleidung angezogen und sich auf unbestimmte Zeit von seiner Familie verabschie¬det.
Das Haus Nummer 10 in der Bogenstraße ist eins der wenigen Mehrfamilienhäuser zwischen den kleinen Spitzgiebelhäusern. Mit seiner hellen Fassade, den blauen Fensterläden, den Tontöpfen mit Immergrün auf den Simsen erfüllt es den schwäbischen Standard eines soliden und gepflegten Hauses.
Am späten Vormittag des Karfreitags waren Polizei-und Rettungswagen vorgefahren, waren Polizisten und Sanitäter ins Dachgeschoss zur Maisonettewohnung gestiegen, die die Familie Schaller bewohnte. Von den drei Kindern lebte nur der achtzehnjährige Sohn Tobias noch bei den Eltern. Die beiden Töchter studierten in einer entfernten Stadt und kamen hin und wieder zu Besuch. Kurz vor Ostern waren sie angereist.
Tobias Schaller hatte die Polizei gerufen. Jemand habe seine Eltern ermordet und die Schwestern auch. Er und sein neunzehnjähriger Freund Jan Reichel hatten die Toten in der Wohnung aufgefunden, und beide waren schreiend und weinend aus dem Haus gestürzt.
Sie habe gedacht, was hat er denn, warum schreit er denn so, der Tobi, erzählt die alte Frau, die seit vielen Jahren mit ihrem Mann im Erdgeschoss des Hauses wohnt. Sie sei vors Haus gegangen, und dort, sagt sie, dort bei der Hecke, und sie streckt die Hand, aus der ein Schlüsselbund hängt, hin zur Hecke, die das Grundstück des Hauses Nummer 10 umgibt, dort habe er gesessen, der Tobi, und habe geheult und geschrien, und sie: »Was ist denn los, Tobi?« Und er: »Oh, Tante Emmy, du weißt ja gar net, dass von den Schwestern keine mehr da ist.«
Er habe, wird ein Rettungsassistent später vor Gericht sagen, Tobias Schaller erst auf dem Bürgersteig hin und her laufend vorgefunden und plötzlich habe der mit dem Kopf gegen ein Auto geschlagen und gerufen: »Meine Schwester muss doch arbeiten, sie bekommt ja sonst Schwierigkeiten.«
Jan Reichel, einige Meter entfernt von seinem Freund Tobias am Straßenrand, habe von einer Zigarre gestammelt, die er gerade noch mit Herrn Schaller rauchte, und als der Helfer ihm eine Zigarette anbot, habe er abgelehnt, weil er Nichtraucher sei. Es sei offensichtlich gewesen, dass die jungen Männer nicht mehr gewusst hätten, was sie sagten.
Übereinstimmend werden die professionellen Helfer der ersten Stunde aussagen, dass die beiden Freunde alle Symptome eines authentischen Zusammenbruchs gezeigt hätten. Bei niemand sei auch nur ein leiser Verdacht auf ein falsches Spiel aufgekommen.
Als Kommissar Berger am Tatort eintraf, waren einige der Beamten nicht mehr einsatzfähig. Beim Anblick der vier Leichen waren sie in Tränen ausgebrochen und brauchten die Hilfe von herbeigerufenen Psychologen.
Schon bald wurde deutlich, dass der Täter sich gut mit den Schließverhältnissen des Hauses ausgekannt haben musste. Keine der Türen war aufgebrochen. Nirgendwo waren Spuren gewaltsamen Eindringens in die Wohnung zu finden.
Kommissar Berger begann Tobias und Jan getrennt zu befragen, und als sich die ersten Widersprüche zeigten und die Spurenlage auch keine Abwehrhaltung der vier Opfer erkennen ließ, fiel der Schatten eines dringenden Tatverdachts auf den Sohn und seinen Freund. Sie wurden festgenommen und zum Verhör gebracht. Am nächsten Tag erließ der Untersuchungsrichter Haftbefehl.
Die Nachricht vom Tod der Familie Schaller ging wie ein Lauffeuer durch die Stadt. Die Anwohner kamen mit Kerzen und Blumen, stellten sie auf die Bank vor der Haustür und legten kleine Botschaften dazu: »Tobias, wir stehen Dir bei«, »Tobias halte durch«, »Tobi, wir glauben an Dich«. Wer ihn kannte, wollte ihn nicht als Täter sehen. Freunde der toten Familie sprachen bei der Kripo vor. Sie wollten Tobias bei sich aufnehmen und waren erst bereit, das Präsidium zu verlassen, als man ihnen versicherte, Tobias sei wohl versorgt und es ginge ihm so weit gut.
Wenige Tage nach der Tat veröffentlichte die Polizei eine Rekonstruktion des Tathergangs, die zu großer Bestürzung in der Kleinstadt führte. Was sollte man glauben? Was war richtig, was war falsch? Hatte man über Jahre hin diesen liebenswerten Jungen und seinen schüchternen Freund verkannt? Die Verstörung war so weitgreifend, dass die Vereine, in denen die beiden jungen Männer Mitglieder waren, nach Notfallseelsorgern riefen. Angst machte sich breit, denn niemand in der Stadt glaubte, dass mit Tobias und Jan die Mörder der Familie gefasst seien. Die Angst sei in den ersten Tagen so schlimm gewesen, dass viele das Haus nicht verlassen wollten, sagt eine Nachbarin; eine Angst, die noch gewachsen sei, bis der Freund gestanden habe. Bis zu diesem Geständnis, sagt sie, dachten die Menschen, wenn es die Familie Schaller getroffen hat, kann es jeden hier treffen.
Die Polizei vermehrte ihre Streifengänge, um die verstörten Bürger zu beruhigen.
2
An Gründonnerstagabend, dem 9. April, sitzen die Töchter des Ehepaares Schaller, Klara und Marlene im Dachgeschoss ihres Elternhauses vor dem Fernseher. Beide sind Studentinnen des Lehramts und nur gelegentlich zu Hause. Doch heute sind sie beide da, sitzen in Schlafanzügen auf dem Bett.
Gegen 22 Uhr, so das Ermittlungsprotokoll, treten Tobias, der Bruder, und dessen Schulfreund Jan ins Zimmer der Schwestern. »Was soll der Scheiß?«, habe Klara laut Jans Aussage gefragt, und Tobias habe geantwortet: »So ist sie, arrogant bis zum Schluss.«
Sie feuern aus zwei Kleinkaliberpistolen frontal auf die jungen Frauen. Acht Schüsse auf die 24-jährige Klara, neun auf Marlene, die vor kurzem 22 geworden ist. Die Kugeln treffen Brust, Hals und Gesicht der Schwestern.
Die Freunde sammeln die Patronenhülsen ein, verstecken die Waffen samt Schalldämpfern und Tatkleidung im Keller und verlassen das Haus. Sie suchen Tobias' Eltern in einer Gaststätte auf. Es ist gegen 22.30 Uhr, als sie sich zu ihnen an den Tisch setzen. Sie plaudern und lachen und brechen nach einer halben Stunde wieder auf. Sie kehren zurück nach Hause in die Bogenstraße, gehen in den Keller, wechseln in die Tatkleidung, nehmen die beiden Waffen mit den selbstgebauten Schalldämpfern, steigen ins Dachgeschoss hinauf und setzen sich ins Wohnzimmer.
Die Eltern treffen kurz nach Mitternacht ein. Der Vater wird im Wohnungsflur von acht Kugeln niedergestreckt, die Mutter durch drei Schüsse an der Tür zum Bad getötet. Die Patronenhülsen werden eingesammelt, die Tatkleidung wird samt Waffen, Munition und Hülsen in Plastiktüten verpackt und in einem vorbereiteten Erdloch im Wald vergraben. Den Rest der Nacht verbringen die beiden jungen Männer in Jans Elternhaus.
»Wie hast du geschlafen, Elke?«, fragt Tobias am Morgen die Mutter seines Freundes und nimmt sie in den Arm. Er holt frische Brötchen, und es wird gemeinsam gefrühstückt, dann verlassen die beiden Freunde das Haus. Wenig später ruft ein Rettungssanitäter bei Jans Eltern an: »Kommen Sie bitte sofort; bei der Familie Schaller gab es ein dramatisches Ereignis.«
3
Die Stadt Riedberg liegt zwischen Stuttgart und Ulm. Mit der Regionalbahn ist man in kaum vierzig Minuten in beiden Städten. Jahrhundertelang war Riedberg zweigeteilt, geographisch durch den Fluss, historisch durch unterschiedliche Herrschaftsbereiche. Ein Teil unterstand dem Bistum Würzburg, der andere dem protestantischen Haus Württemberg. Der Fluss hielt Bewohner und Machtsphären getrennt. Es ist ein altes Siedlungsgebiet, diese Flusslandschaft zwischen den Hügeln. Bereits vor 10 000 Jahren wurde hier gelebt und gejagt.
1933 wurden die beiden Ortschaften zusammengeschlossen, was der jungen Stadt Brücken und vier Kirchen einbrachte, in denen jetzt sechs Pfarrer wirken. Für die Einwohner gibt es sechs Schulen, eine Volkshochschule, eine Stadthalle, eine Stadtbücherei, ein Kino, Hallenbad, Sport-und Tennisplätze, zwei Jugendhäuser, ein Altenheim und sechzig Vereine.
Hier ist kein Stillstand zu spüren, wie so oft in anderen Kleinstädten. Riedberg ist eine Stadt, die ihre Verkehrskreisel mit moderner Kunst schmückt und die wächst, ohne dabei das Wohlgeordnete zu verlieren.
Riedberg liegt in Schwaben, und die Menschen hier haben sich feste Regeln für ihr Miteinander gegeben: Die Hausbesitzer halten den Gehweg vor dem eigenen Grundstück sauber, und die Nachbarn behalten Straße, Gärten und Häuser im prüfenden Blick. Man könne, sagt die Gemeindesekretärin Schneider, hier in den alten Ortsteilen ganz selbstverständlich die Fenster offen lassen, da passiere gar nichts, denn man gebe Acht aufeinander, es »guckt jeder ein bissle nacheinander«, sagt sie, und wenn mal ein Rollladen den Tag über unten bleibe, dann schaue man nach, was da los sei. Im neuen Wohngebiet allerdings, in dem überwiegend Zugezogene wohnten, dort gelten solche Regeln nicht, dort sei man anonym. Da kümmere sich keiner, sagt Frau Schneider, und schaut bekümmert über diesen Mangel an hilfreichem Miteinander.
Die Bogenstraße ist lang. Schnurgerade führt sie vom Friedhof bis hinunter zum kleinen Ehrenbach. Links und rechts Spitzgiebelhäuser neben Würfelbauten hinter hohen Gartenzäunen und Garagenzufahrten »Wer hier parkt, fährt auf Felgen heim«, steht auf einem Schild. Die Straße liegt im alten Ortsgebiet, wo Nachbarn nicht nur über den Zaun hinweg kleine Gespräche führen, sondern eben auch registrieren, welches Leben da geführt wird in den Gärten und in den Häusern nebenan. Und die Familie Schaller, die hier seit zwanzig Jahren wohnt, bekommt ein gutes Zeugnis ausgestellt. Es ist das Bild einer gutbürgerlichen, gutsituierten Familie, in der alles stimmt, der Vater ein engagierter Heilpraktiker, die Mutter eine beliebte Englischlehrerin, die drei Kinder hübsch, erfolgreich und wohl erzogen.
Eines Morgens, sagt die Gemeindesekretärin, sei sie die Bogenstraße entlanggeradelt, vorbei an der Bushaltestelle, und jemand habe ihr »Hallo, guten Morgen« zugerufen. Und als sie sich umdrehte, sah sie einen jungen Mann an der Haltestelle stehen, der ihr zulächelte. Und da habe sie gedacht: »Hoppla, was ist das für ein hübscher Bub, der mich da grüßt«, und dann habe sie Tobias Schaller erkannt.
4
Am 1. September ist es in Riedberg viel zu heiß. So heiß, dass die hölzerne Aufhängung der Kirchenglocke sich zusammenzieht und der Klöppel der Stundenglocke zwölfmal ins Leere schlägt. High noon ist auch in Riedberg geräuschlos.
Vom Bahnhof gehe ich vorbei an der Stadtbücherei im ehemaligen Herrenhaus, vorbei an der Gaststätte Blue Star, in der das Ehepaar Schaller den letzten Abend seines Lebens verbrachte, vorbei am Nippesladen mit dem Igel in der Auslage, der lachend einen Ball mit dem Aufdruck »Folge deinem Weg, vertraue deiner Zukunft« hinunterrutscht.
Durch die schmalen Straßen braust der Verkehr, und ich trete durch die abgewetzte braune Tür ins Pfarrhaus ein, weil dort der evangelische Pfarrer Rainer Straub als einer der wenigen bereit ist, über den Fall »Vierfachmord« zu sprechen.
»Die Frage«, sagt der Pfarrer und lehnt sich weit in seinen knarrenden Bürostuhl zurück, »die Frage, die bei vielen Eltern und Lehrern mitschwang, war: Was für ein Potential ruht in meinem Sohn oder in meinen Schülern, und kann ich die Vorboten, die es eventuell geben könnte, wahrnehmen?« Das sei etwas, was große Angst mache, wenn man nicht wisse, was in den eigenen Kindern schlummere.
Der Pfarrer Straub spricht langsam und mit großen Pausen. Er formuliert mit Vorsicht. In dieser unklaren Situation, voller Spekulationen und wenige Wochen vor Prozessbeginn, möchte er Zurückhaltung üben.
»Ist es das Archaische, was uns an der Tat erschreckt, die tiefsitzende Angst, dass auch wir dazu fähig wären?«
»Ja, das ist sicher so«, sagt Pfarrer Straub. »Bei Kain und Abel ist es sehr deutlich. Gott sagt: Deine Aufgabe ist es, über die Sünde zu herrschen und diese destruktiven Impulse zurückzuweisen. Die Bibel«, sagt er, »sieht uns als verantwortungsfähig und daher auch als schuldfähig an. Da möchte ich nicht dahinter zurück, bei allen berechtigten Versuchen, Verständnis oder auch Mitgefühl für die beiden Täter aufzubringen. Sie sind verantwortlich für das, was sie tun, und in diese Verantwortung muss jeder hineinwachsen. Das ist wichtig für unsere Gesellschaft, dass wir darin ganz klar sind: Jeder hat für seine Taten Verantwortung, sonst wird die Angst voreinander uferlos.«
Seit Jahren engagiert sich der Pfarrer in der Jugendarbeit, entwickelt Projekte für Freizeit und Fortbildung und hat dabei auch Tobias und Jan kennengelernt. Doch über die beiden wolle er zu diesem Zeitpunkt kein Wort verlieren, nur ganz allgemein wolle er sprechen.
»Ich nehme nicht an«, sagt er, »dass den beiden jungen Männern tatsächlich bewusst war, was sie tun, und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie wirklich wissen, warum sie es getan haben. Die meisten unserer Taten haben ja diesen hohen Anteil an nicht bewussten Aspekten in unserer Motivation. Dass die beiden nach der Tat verstummen und nicht in der Lage oder willens sind, über das zu reden, was sie getan haben, das macht es für mich sehr plausibel, dass ihnen nicht klar war, auf welchem Trip sie unterwegs sind.«
Pfarrer Straub lehnt sich zurück, der Stuhl ächzt, dann ist es still in dem Zimmer des alten Pfarrhauses.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
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Dieser Karfreitag war ein besonders schöner Tag, fast sommerlich warm, und Kriminalkommissar Berger hatte für das Wochenende einen Ausflug mit der Familie geplant. Die Rucksäcke waren schon im Auto verstaut, als der Anruf kam. Ein Kollege sprach von vierfachem Mord in Riedberg und einem flüchtigen Täter. Da habe er gewusst, was zu tun sei, sagt der Kommissar, und seine blauen Augen weiten sich, als sähe er das, was er vier Monate zuvor sehen musste, aufs Neue. Und er habe gewusst, dass ihm nun statt der Wanderung über die Schwäbische Alb ein langes, arbeitsreiches Wochenende bevorstehe. Er habe seine Dienstkleidung angezogen und sich auf unbestimmte Zeit von seiner Familie verabschie¬det.
Das Haus Nummer 10 in der Bogenstraße ist eins der wenigen Mehrfamilienhäuser zwischen den kleinen Spitzgiebelhäusern. Mit seiner hellen Fassade, den blauen Fensterläden, den Tontöpfen mit Immergrün auf den Simsen erfüllt es den schwäbischen Standard eines soliden und gepflegten Hauses.
Am späten Vormittag des Karfreitags waren Polizei-und Rettungswagen vorgefahren, waren Polizisten und Sanitäter ins Dachgeschoss zur Maisonettewohnung gestiegen, die die Familie Schaller bewohnte. Von den drei Kindern lebte nur der achtzehnjährige Sohn Tobias noch bei den Eltern. Die beiden Töchter studierten in einer entfernten Stadt und kamen hin und wieder zu Besuch. Kurz vor Ostern waren sie angereist.
Tobias Schaller hatte die Polizei gerufen. Jemand habe seine Eltern ermordet und die Schwestern auch. Er und sein neunzehnjähriger Freund Jan Reichel hatten die Toten in der Wohnung aufgefunden, und beide waren schreiend und weinend aus dem Haus gestürzt.
Sie habe gedacht, was hat er denn, warum schreit er denn so, der Tobi, erzählt die alte Frau, die seit vielen Jahren mit ihrem Mann im Erdgeschoss des Hauses wohnt. Sie sei vors Haus gegangen, und dort, sagt sie, dort bei der Hecke, und sie streckt die Hand, aus der ein Schlüsselbund hängt, hin zur Hecke, die das Grundstück des Hauses Nummer 10 umgibt, dort habe er gesessen, der Tobi, und habe geheult und geschrien, und sie: »Was ist denn los, Tobi?« Und er: »Oh, Tante Emmy, du weißt ja gar net, dass von den Schwestern keine mehr da ist.«
Er habe, wird ein Rettungsassistent später vor Gericht sagen, Tobias Schaller erst auf dem Bürgersteig hin und her laufend vorgefunden und plötzlich habe der mit dem Kopf gegen ein Auto geschlagen und gerufen: »Meine Schwester muss doch arbeiten, sie bekommt ja sonst Schwierigkeiten.«
Jan Reichel, einige Meter entfernt von seinem Freund Tobias am Straßenrand, habe von einer Zigarre gestammelt, die er gerade noch mit Herrn Schaller rauchte, und als der Helfer ihm eine Zigarette anbot, habe er abgelehnt, weil er Nichtraucher sei. Es sei offensichtlich gewesen, dass die jungen Männer nicht mehr gewusst hätten, was sie sagten.
Übereinstimmend werden die professionellen Helfer der ersten Stunde aussagen, dass die beiden Freunde alle Symptome eines authentischen Zusammenbruchs gezeigt hätten. Bei niemand sei auch nur ein leiser Verdacht auf ein falsches Spiel aufgekommen.
Als Kommissar Berger am Tatort eintraf, waren einige der Beamten nicht mehr einsatzfähig. Beim Anblick der vier Leichen waren sie in Tränen ausgebrochen und brauchten die Hilfe von herbeigerufenen Psychologen.
Schon bald wurde deutlich, dass der Täter sich gut mit den Schließverhältnissen des Hauses ausgekannt haben musste. Keine der Türen war aufgebrochen. Nirgendwo waren Spuren gewaltsamen Eindringens in die Wohnung zu finden.
Kommissar Berger begann Tobias und Jan getrennt zu befragen, und als sich die ersten Widersprüche zeigten und die Spurenlage auch keine Abwehrhaltung der vier Opfer erkennen ließ, fiel der Schatten eines dringenden Tatverdachts auf den Sohn und seinen Freund. Sie wurden festgenommen und zum Verhör gebracht. Am nächsten Tag erließ der Untersuchungsrichter Haftbefehl.
Die Nachricht vom Tod der Familie Schaller ging wie ein Lauffeuer durch die Stadt. Die Anwohner kamen mit Kerzen und Blumen, stellten sie auf die Bank vor der Haustür und legten kleine Botschaften dazu: »Tobias, wir stehen Dir bei«, »Tobias halte durch«, »Tobi, wir glauben an Dich«. Wer ihn kannte, wollte ihn nicht als Täter sehen. Freunde der toten Familie sprachen bei der Kripo vor. Sie wollten Tobias bei sich aufnehmen und waren erst bereit, das Präsidium zu verlassen, als man ihnen versicherte, Tobias sei wohl versorgt und es ginge ihm so weit gut.
Wenige Tage nach der Tat veröffentlichte die Polizei eine Rekonstruktion des Tathergangs, die zu großer Bestürzung in der Kleinstadt führte. Was sollte man glauben? Was war richtig, was war falsch? Hatte man über Jahre hin diesen liebenswerten Jungen und seinen schüchternen Freund verkannt? Die Verstörung war so weitgreifend, dass die Vereine, in denen die beiden jungen Männer Mitglieder waren, nach Notfallseelsorgern riefen. Angst machte sich breit, denn niemand in der Stadt glaubte, dass mit Tobias und Jan die Mörder der Familie gefasst seien. Die Angst sei in den ersten Tagen so schlimm gewesen, dass viele das Haus nicht verlassen wollten, sagt eine Nachbarin; eine Angst, die noch gewachsen sei, bis der Freund gestanden habe. Bis zu diesem Geständnis, sagt sie, dachten die Menschen, wenn es die Familie Schaller getroffen hat, kann es jeden hier treffen.
Die Polizei vermehrte ihre Streifengänge, um die verstörten Bürger zu beruhigen.
2
An Gründonnerstagabend, dem 9. April, sitzen die Töchter des Ehepaares Schaller, Klara und Marlene im Dachgeschoss ihres Elternhauses vor dem Fernseher. Beide sind Studentinnen des Lehramts und nur gelegentlich zu Hause. Doch heute sind sie beide da, sitzen in Schlafanzügen auf dem Bett.
Gegen 22 Uhr, so das Ermittlungsprotokoll, treten Tobias, der Bruder, und dessen Schulfreund Jan ins Zimmer der Schwestern. »Was soll der Scheiß?«, habe Klara laut Jans Aussage gefragt, und Tobias habe geantwortet: »So ist sie, arrogant bis zum Schluss.«
Sie feuern aus zwei Kleinkaliberpistolen frontal auf die jungen Frauen. Acht Schüsse auf die 24-jährige Klara, neun auf Marlene, die vor kurzem 22 geworden ist. Die Kugeln treffen Brust, Hals und Gesicht der Schwestern.
Die Freunde sammeln die Patronenhülsen ein, verstecken die Waffen samt Schalldämpfern und Tatkleidung im Keller und verlassen das Haus. Sie suchen Tobias' Eltern in einer Gaststätte auf. Es ist gegen 22.30 Uhr, als sie sich zu ihnen an den Tisch setzen. Sie plaudern und lachen und brechen nach einer halben Stunde wieder auf. Sie kehren zurück nach Hause in die Bogenstraße, gehen in den Keller, wechseln in die Tatkleidung, nehmen die beiden Waffen mit den selbstgebauten Schalldämpfern, steigen ins Dachgeschoss hinauf und setzen sich ins Wohnzimmer.
Die Eltern treffen kurz nach Mitternacht ein. Der Vater wird im Wohnungsflur von acht Kugeln niedergestreckt, die Mutter durch drei Schüsse an der Tür zum Bad getötet. Die Patronenhülsen werden eingesammelt, die Tatkleidung wird samt Waffen, Munition und Hülsen in Plastiktüten verpackt und in einem vorbereiteten Erdloch im Wald vergraben. Den Rest der Nacht verbringen die beiden jungen Männer in Jans Elternhaus.
»Wie hast du geschlafen, Elke?«, fragt Tobias am Morgen die Mutter seines Freundes und nimmt sie in den Arm. Er holt frische Brötchen, und es wird gemeinsam gefrühstückt, dann verlassen die beiden Freunde das Haus. Wenig später ruft ein Rettungssanitäter bei Jans Eltern an: »Kommen Sie bitte sofort; bei der Familie Schaller gab es ein dramatisches Ereignis.«
3
Die Stadt Riedberg liegt zwischen Stuttgart und Ulm. Mit der Regionalbahn ist man in kaum vierzig Minuten in beiden Städten. Jahrhundertelang war Riedberg zweigeteilt, geographisch durch den Fluss, historisch durch unterschiedliche Herrschaftsbereiche. Ein Teil unterstand dem Bistum Würzburg, der andere dem protestantischen Haus Württemberg. Der Fluss hielt Bewohner und Machtsphären getrennt. Es ist ein altes Siedlungsgebiet, diese Flusslandschaft zwischen den Hügeln. Bereits vor 10 000 Jahren wurde hier gelebt und gejagt.
1933 wurden die beiden Ortschaften zusammengeschlossen, was der jungen Stadt Brücken und vier Kirchen einbrachte, in denen jetzt sechs Pfarrer wirken. Für die Einwohner gibt es sechs Schulen, eine Volkshochschule, eine Stadthalle, eine Stadtbücherei, ein Kino, Hallenbad, Sport-und Tennisplätze, zwei Jugendhäuser, ein Altenheim und sechzig Vereine.
Hier ist kein Stillstand zu spüren, wie so oft in anderen Kleinstädten. Riedberg ist eine Stadt, die ihre Verkehrskreisel mit moderner Kunst schmückt und die wächst, ohne dabei das Wohlgeordnete zu verlieren.
Riedberg liegt in Schwaben, und die Menschen hier haben sich feste Regeln für ihr Miteinander gegeben: Die Hausbesitzer halten den Gehweg vor dem eigenen Grundstück sauber, und die Nachbarn behalten Straße, Gärten und Häuser im prüfenden Blick. Man könne, sagt die Gemeindesekretärin Schneider, hier in den alten Ortsteilen ganz selbstverständlich die Fenster offen lassen, da passiere gar nichts, denn man gebe Acht aufeinander, es »guckt jeder ein bissle nacheinander«, sagt sie, und wenn mal ein Rollladen den Tag über unten bleibe, dann schaue man nach, was da los sei. Im neuen Wohngebiet allerdings, in dem überwiegend Zugezogene wohnten, dort gelten solche Regeln nicht, dort sei man anonym. Da kümmere sich keiner, sagt Frau Schneider, und schaut bekümmert über diesen Mangel an hilfreichem Miteinander.
Die Bogenstraße ist lang. Schnurgerade führt sie vom Friedhof bis hinunter zum kleinen Ehrenbach. Links und rechts Spitzgiebelhäuser neben Würfelbauten hinter hohen Gartenzäunen und Garagenzufahrten »Wer hier parkt, fährt auf Felgen heim«, steht auf einem Schild. Die Straße liegt im alten Ortsgebiet, wo Nachbarn nicht nur über den Zaun hinweg kleine Gespräche führen, sondern eben auch registrieren, welches Leben da geführt wird in den Gärten und in den Häusern nebenan. Und die Familie Schaller, die hier seit zwanzig Jahren wohnt, bekommt ein gutes Zeugnis ausgestellt. Es ist das Bild einer gutbürgerlichen, gutsituierten Familie, in der alles stimmt, der Vater ein engagierter Heilpraktiker, die Mutter eine beliebte Englischlehrerin, die drei Kinder hübsch, erfolgreich und wohl erzogen.
Eines Morgens, sagt die Gemeindesekretärin, sei sie die Bogenstraße entlanggeradelt, vorbei an der Bushaltestelle, und jemand habe ihr »Hallo, guten Morgen« zugerufen. Und als sie sich umdrehte, sah sie einen jungen Mann an der Haltestelle stehen, der ihr zulächelte. Und da habe sie gedacht: »Hoppla, was ist das für ein hübscher Bub, der mich da grüßt«, und dann habe sie Tobias Schaller erkannt.
4
Am 1. September ist es in Riedberg viel zu heiß. So heiß, dass die hölzerne Aufhängung der Kirchenglocke sich zusammenzieht und der Klöppel der Stundenglocke zwölfmal ins Leere schlägt. High noon ist auch in Riedberg geräuschlos.
Vom Bahnhof gehe ich vorbei an der Stadtbücherei im ehemaligen Herrenhaus, vorbei an der Gaststätte Blue Star, in der das Ehepaar Schaller den letzten Abend seines Lebens verbrachte, vorbei am Nippesladen mit dem Igel in der Auslage, der lachend einen Ball mit dem Aufdruck »Folge deinem Weg, vertraue deiner Zukunft« hinunterrutscht.
Durch die schmalen Straßen braust der Verkehr, und ich trete durch die abgewetzte braune Tür ins Pfarrhaus ein, weil dort der evangelische Pfarrer Rainer Straub als einer der wenigen bereit ist, über den Fall »Vierfachmord« zu sprechen.
»Die Frage«, sagt der Pfarrer und lehnt sich weit in seinen knarrenden Bürostuhl zurück, »die Frage, die bei vielen Eltern und Lehrern mitschwang, war: Was für ein Potential ruht in meinem Sohn oder in meinen Schülern, und kann ich die Vorboten, die es eventuell geben könnte, wahrnehmen?« Das sei etwas, was große Angst mache, wenn man nicht wisse, was in den eigenen Kindern schlummere.
Der Pfarrer Straub spricht langsam und mit großen Pausen. Er formuliert mit Vorsicht. In dieser unklaren Situation, voller Spekulationen und wenige Wochen vor Prozessbeginn, möchte er Zurückhaltung üben.
»Ist es das Archaische, was uns an der Tat erschreckt, die tiefsitzende Angst, dass auch wir dazu fähig wären?«
»Ja, das ist sicher so«, sagt Pfarrer Straub. »Bei Kain und Abel ist es sehr deutlich. Gott sagt: Deine Aufgabe ist es, über die Sünde zu herrschen und diese destruktiven Impulse zurückzuweisen. Die Bibel«, sagt er, »sieht uns als verantwortungsfähig und daher auch als schuldfähig an. Da möchte ich nicht dahinter zurück, bei allen berechtigten Versuchen, Verständnis oder auch Mitgefühl für die beiden Täter aufzubringen. Sie sind verantwortlich für das, was sie tun, und in diese Verantwortung muss jeder hineinwachsen. Das ist wichtig für unsere Gesellschaft, dass wir darin ganz klar sind: Jeder hat für seine Taten Verantwortung, sonst wird die Angst voreinander uferlos.«
Seit Jahren engagiert sich der Pfarrer in der Jugendarbeit, entwickelt Projekte für Freizeit und Fortbildung und hat dabei auch Tobias und Jan kennengelernt. Doch über die beiden wolle er zu diesem Zeitpunkt kein Wort verlieren, nur ganz allgemein wolle er sprechen.
»Ich nehme nicht an«, sagt er, »dass den beiden jungen Männern tatsächlich bewusst war, was sie tun, und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie wirklich wissen, warum sie es getan haben. Die meisten unserer Taten haben ja diesen hohen Anteil an nicht bewussten Aspekten in unserer Motivation. Dass die beiden nach der Tat verstummen und nicht in der Lage oder willens sind, über das zu reden, was sie getan haben, das macht es für mich sehr plausibel, dass ihnen nicht klar war, auf welchem Trip sie unterwegs sind.«
Pfarrer Straub lehnt sich zurück, der Stuhl ächzt, dann ist es still in dem Zimmer des alten Pfarrhauses.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
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Autoren-Porträt von Sibylle Tamin
Wie gehen Mörder mit ihrer zurückliegenden Tat um? Wie leben sie mit dem nicht wieder Gutzumachenden? Wie beurteilen sie selbst ihre Tat? Ein Jahr lang trifft sich die preisgekrönte Journalistin Sibylle Tamin regelmäßig mit einsitzenden oder bereits entlassenen Mördern. Im Mittelpunkt der Gespräche steht aber nicht die genaue Rekonstruktion der Tat, sondern vielmehr das Bild, das die Täter von sich selbst entwerfen. Zehn exklusive Täterbiographien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sibylle Tamin
- 2. Aufl., 232 Seiten, Maße: 12,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 3596189209
- ISBN-13: 9783596189205
- Erscheinungsdatum: 24.07.2013
Rezension zu „Das Böse von nebenan “
Ein Buch, das unter die Haut geht und doch auf jegliche Sensationslüsternheit verzichtet. dpa 20130911
Pressezitat
Ein Buch, das unter die Haut geht und doch auf jegliche Sensationslüsternheit verzichtet. dpa 201309
Kommentar zu "Das Böse von nebenan"
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