Das Caffeehaus

INHALT: Verführung aus dem Morgenland - Der Würzburger Bischof will eine Residenz, prächtiger als Versailles. Zum Baumeister bestimmt er den unbekannten Balthasar Neumann. Die Konkurrenten sinnen auf Rache. Da erhält Neumann Unterstützung von der jungen Sabiha. Das Schicksal hat die ehemalige Haremsdame nach Franken verschlagen. Sie träumt von einem Caffeehaus, prunkvoll und eines Sultans würdig. Gegen alle Widerstände machen sich die beiden Außenseiter daran, ihre kühnen Pläne zu verwirklichen.

Meine MEINUNG: Ein gut recherchiertes und geschriebenes Buch über den Bau der Residenz zu Würzburg und der Verbreitung des Kaffees in Franken. Die Figuren sind stimmig und authentisch entworfen, der Spannungsbogen ist ausgewogen und die Sprache klar und schnörkellos.
Ein richtiger guter Schmöker. Empfehlenswert.

Das Caffeehaus von Roman Rausch gehört zu den historischen Romanen, die die zurzeit in Mode gekommene Liebesschnulzerei zum Wohle der Geschichte nur andeuten, als sie episch auszubreiten. Das tut dem Buch wie auch der Geschichte gut.
Das Caffeehaus ist ein hervorragend geschriebener histor. Roman, der stellenweise einer Chronik gleichkommt, aber an keiner Stelle ins wissenschaftliche abgleitet. Im Gegenteil, wer am Bau eines der (neuen) Weltwunder (=Residenz zu Würzburg) interessiert ist, genauso wie am Aufkommen und an die Verbreitung des Kaffees in Deutschland, wird hier bestens bedient. Besonders interessant ist das Aufkommen einer bis dato unbekannten Kaffeehauskultur im Wein und Bier geschwängerten Frankenland. Welche Auswirkungen hatte der Kaffee auf die Menschen, auf das Miteinander oder in der Entwicklung eines eigenen Ichs in absoluter Herrschaftszeit.
9von10 Sternen!