Das ewige Leben / Brenner Bd.6
Roman zum Film
Das Brenner-Buch zum Film!
Hier hat der grantige Ermittler seinen schwierigsten Fall zu lösen - seinen eigenen.
Bei der Rückkehr ins heimatliche Viertel Puntigam wird Detektiv Simon Brenner schwer gebeutelt: Er trifft auf ehemalige...
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Produktinformationen zu „Das ewige Leben / Brenner Bd.6 “
Das Brenner-Buch zum Film!
Bei der Rückkehr ins heimatliche Viertel Puntigam wird Detektiv Simon Brenner schwer gebeutelt: Er trifft auf ehemalige Polizeischulfreunde, seine Jugendliebe, seine größte Jugendsünde - und fängt sich einen verhängnisvollen Kopfschuss ein.
Nach drei Wochen aus dem Koma erwacht, flieht Brenner aus der Nervenheilanstalt und macht sich auf die Suche nach seinem Mörder - obwohl alle behaupten, dass er es selbst gewesen ist.
Doch der Brenner ist sicher, dass der Grazer Polizeichef ihn töten wollte. Der Grund liegt in einer unaufgeklärten Straftat vom Faschingsdienstag 1973. Doch eigentlich ist das Ganze viel komplizierter ...
Kultautor Wolf Haas wurde 1960 in Maria Alm geboren. Der erste Simon-Brenner-Roman erschien 1996. Sein unerreicht schräger, wunderbar komischer und bitterböser Schriebstil brachte Wolf Haas zahlreiche Literaturpreise ein.
Klappentext zu „Das ewige Leben / Brenner Bd.6 “
Das Buch zum FilmDer Brenner, Privatdetektiv und ehemaliger Polizist, kehrt zurück in seine Heimatstadt Graz. Dort holt ihn die Vergangenheit in Form einer Jugendsünde aus Polizeischultagen wieder ein. Und befördert ihn auf direktem Wege in die Intensivstation ...
Lese-Probe zu „Das ewige Leben / Brenner Bd.6 “
Wolf Haas - Das ewige Leben1
Jetzt ist schon wieder was passiert. Und ob du es glaubst oder
nicht. Zur Abwechslung einmal etwas Gutes. Weil erlebst
du auf einer Intensivstation auch nicht jeden Tag, dass dir
ein Hoffnungsloser noch einmal wird.
Auf einer Intensiv passiert natürlich rund um die Uhr so
viel, dass normalerweise niemand vom Personal viele Worte
über irgendwas verliert. Und wenn du müde von der Intensiv
nach Hause kommst, hast du die meisten Vorfälle schon
wieder vergessen, weil eines verdrängt das andere, und wo
die Ereignisse sich überschlagen, kommt schnell der Punkt,
wo man sagt, alles ganz normal.
Mit dem Herz-Ausschütten hörst du da schon nach ein
paar Wochen auf. Lieber ein stummes Abendessen, ein bisschen
die gedrückte Stimmung verbreiten, damit kann man
die Familie auch tyrannisieren, das ist weniger anstrengend
und hat fast den gleichen Erholungswert wie hysterisches
Herumbrüllen. Ich erwähne es nur, weil die Frau vom Professor
Hofstätter sich immer darüber ausgeweint hat, ausgerechnet
bei der Schwester Vanessa, aber die Ehefrau erfährt
es eben immer als Letzte.
Umgekehrt die schönen Erlebnisse. Die sind natürlich auf
einer Intensiv besonders schön. Ein Patient kann sich wieder
rühren, erholt sich komplett, das ist wunderbar. Und wenn
dir ein Hoffnungsloser aufwacht, das ist das Schönste, was du
erleben kannst.
Aber interessant. Genauso wie Sachen mit der Zeit wieder
gut werden können, die am Anfang recht schlimm aussehen,
gibt es auch das Umgekehrte. Und es schaut etwas
schön tröstlich aus, Sinn und alles, und nach einer gewissen
Zeit musst du zugeben, es hat gut angefangen, aber jetzt
leider Schutt und Asche. Jetzt leider Mord und noch einmal
Mord. Jetzt leider sinnlose Zerstörung.
Aber ich sage, man muss nicht immer alles vom Ende
her
... mehr
betrachten. Man kann auch einmal eine gute Sekunde
einfach gelten lassen. Einfach nicht zu weit Richtung Ende
schauen, dann geht es schon. Zum Beispiel in Graz. Landesnervenklinik
Sigmund Freud, sprich Puntigam links, weil
Autobahnabfahrt Puntigam und dann links. Ausgerechnet
am Neujahrstag! Das war eine Aufregung und ein Jubel, wie
der Hoffnungslose aufgewacht ist, frage nicht.
Im Nachhinein ist dem Intensiv-Pfleger immer vorgekommen,
dass er am Morgen gleich gespürt hat, etwas ist in
der Luft. Wie er am Neujahrstag in die Klinik gekommen
ist, hat er schon am Eingang so eine eigenartige Stimmung
gespürt. Schon wie er vom Parkplatz hereingekommen ist,
eine rein atmosphärische Angelegenheit.
Aber gut, der Intensiv-Pfleger war ein bisschen ein
Schwätzer. Mehr gibt mir da schon zu denken, dass sogar
die Schwester Vanessa behauptet hat, sie hat es gespürt. Aber
erst oben, auf der Station, wie sie aus dem Lift gekommen
ist, unten noch nicht. Nur die Schwester Corinna hat gesagt,
Blödsinn, sie hat gar nichts gespürt, und sie war sogar als
Einzige direkt nebenan im Schwesternzimmer, quasi Seitenhieb
auf die Schwester Vanessa, die wieder einmal verspätet
aus dem Lift stolziert ist, und da will sie schon den Hoffnungslosen
gespürt haben.
Das sind eben die kleinen Rivalitäten, die gibt es auf ei-
ner Intensiv genauso wie auf jeder anderen Station. An und
für sich ist es nicht so schlimm, wenn eine Schwester am
Neujahrsmorgen ein paar Minuten zu spät kommt. Normalerweise
Neujahrstag eher ruhiger als sonst, weil die paar
Alkoholvergiftungen fallen nicht so ins Gewicht. Nicht halb
so schlimm wie die Selbstmorde am Heiligen Abend oder
wie die Alkoholleichen nach einem großen Spiel im Arnold-
Schwarzenegger-Stadion.
Aber die Schwester Corinna hat es eben aufgeregt, dass
die Schwester Vanessa wieder einmal als Letzte aus dem Lift
spaziert ist, und schon will sie den Hoffnungslosen gespürt
haben. Ich persönlich finde den Oberpfleger weitaus schlimmer,
der behauptet hat, er hätte es schon beim Eingang unten
gespürt. Da wundert mich direkt, dass er es nicht schon
in der Tiefgarage gespürt hat oder bei der Anfahrt auf der
Puntigamer Brauerei-Straße.
Obwohl ich ganz ehrlich sagen muss, der Schwester
Corinna glaube ich auch nicht, dass sie direkt nebenan im
Schwesternzimmer überhaupt nichts gespürt hat. Im Grunde
kann man ihnen allen miteinander nicht trauen. Weil interessant,
oft wissen die Leute, die selber dabei waren, am
allerwenigsten, wie es wirklich war. Und leider sind wir
heute so weit, dass die Menschen nicht mehr wissen, was
sie spüren. Jeder redet sich alles auf seine Weise ein, und der
eine hat immer schon alles am Parkplatz unten gespürt, und
der andere hat immer überhaupt nichts gespürt, obwohl er
nebenan im Schwesternzimmer war, weil jeder glaubt, er ist
es irgendwie seiner Persönlichkeit schuldig, dass er es schon
am Parkplatz unten oder nicht einmal im Schwesternzimmer
gespürt hat.
Aber pass einmal gut auf, was ich dir sage. Parkplatz gibt
es nicht, ganz klar. Aber dass du nur durch eine dünne Wand
getrennt überhaupt nichts spürst, das kaufe ich der Schwester
Corinna auch nicht ab. Weil du spürst es, wenn keine zwei
Meter entfernt einer vom Totenreich zurückkehrt, da ist eine
Energie im Spiel, da kannst du so eine dicke Haut wie die
Schwester Corinna haben, und du spürst es trotzdem.
Nur in einem Punkt waren sich alle einig. Wie sie den
Putzmann schreien gehört haben, ist ihnen sofort klar gewesen,
dass es um Leben und Tod geht. Und wie sie dann
in das Zimmer hineingestürmt sind, haben sie es gleich gesehen.
Der Hoffnungslose sitzt aufrecht im Bett und schaut
sie interessiert an.
Dass es so was gibt! Ist der Hoffnungslose wieder aufgewacht.
Das musst du dir einmal vorstellen, der hat sich
vor drei Wochen in den Kopf geschossen, und der Professor
Hofstätter hat immer gesagt, wenn der nicht so einen Quadratschädel
hätte, dann wäre er auf der Stelle tot gewesen,
aber nichts da, er hat leiden müssen und ist nicht gestorben.
Und jetzt sitzt er nach drei Wochen Koma aufrecht im
Bett und schaut die Hereinstürmenden so verwundert an,
als wären sie gerade von einer anderen Galaxie hereingekommen.
Die Schwester Corinna hat so vorsichtig geflüstert, als
hätte sie Angst, der Luftzug ihrer Worte wirft ihn gleich
wieder um:
»Herr Brenner?«
Der Hoffnungslose hat ganz langsam den Kopf weggedreht.
Nicht weil er damit sagen wollte, dass er nicht der
Herr Brenner ist, sondern eben: Lass mir noch ein bisschen
Zeit, Schwester, nach drei Wochen Koma plappere ich jetzt
nicht gleich durch die Gegend.
»Herr Brenner?«, hat die Schwester Corinna jetzt ein
bisschen lauter gesagt.
Und dann schon fast mit ihrer normalen Lautstärke, sprich
Tote aufwecken: »Herr Brenner? Hören Sie mich?«
Weil die Schwester Corinna hat geglaubt, sie kann es erzwingen,
und wenn er schon aufwacht, muss er auch was
sagen.
Aber nichts da, der Brenner hat sich von der erhöhten
Lautstärke überhaupt nicht beeindrucken lassen und wieder
nur so langsam den Kopf geschüttelt, als hätte er mit der
Erdkugel gewettet, und wer weniger als eine Umdrehung
pro Tag schafft, hat gewonnen.
»Herr Brenner?«
Aber drei Tage hat sie dann schon noch warten müssen,
bis der Brenner zum ersten Mal den Mund aufgemacht und
ganz schwach und leise geflüstert hat:
»Lustig samma, Puntigamer!«
2
Und Recht hat er gehabt, dass er noch ein bisschen gewartet
hat mit dem Reden. Weil mit dem Reden haben dann
die Probleme für ihn erst richtig angefangen. Beim Aufwachen
hat er im ersten Moment noch geglaubt, er ist in
den Himmel gekommen, so eine starke Ähnlichkeit hat der
Putzmann mit dem Jimi Hendrix gehabt. Und jetzt diese
elendige Streiterei zwischen den beiden Kapazitäten.
Den Brenner hat es wahnsinnig belastet, wie er bemerkt
hat, dass der Chirurg und der Psychiater sich derart um ihn
streiten. Und da sieht man wieder einmal die gesunde Konstitution
vom Brenner. Dass er das in seinem Zustand überlebt
hat. Weil das war ein emotionaler Stress, Kugel nichts
dagegen.
Ich glaube, manchmal hat es dem Professor Hofstätter
schon fast Leid getan, dass er dem Brenner die Kugel so
schön herausgefischt hat. Im Grunde hat ihm der Erfolg mit
dem Brenner mehr Ärger als Freude bereitet. Ist ja überhaupt
ein bisschen verhext, dass die Freude über einen Erfolg nie
lange anhält. Einen Ärger kann man schön aufbewahren, der
unterhält einen bis ans Lebensende, ja was glaubst du, aber
Erfolg schnell beim Teufel. Und den Professor Hofstätter
hat es eben wahnsinnig gewurmt, dass die Leute von einem
Wunder gesprochen haben.
Sogar der GratisGrazer hat in der Überschrift groß
»Wunder« gehabt und erst im Kleingedruckten »chirurgische
Meisterleistung«. Und nur das langweilige Passfoto von ihm,
nicht mit dem schwarzen Porsche, wie er gehofft hätte. Obwohl
ich ehrlich sagen muss, da war der Professor Hofstätter
vielleicht auch ein bisschen zu ehrgeizig. Sicher, er hat alles
tadellos gemacht, da gibt es gar nichts. Aber trotzdem steht
dir ein Hoffnungsloser nicht mehr auf, chirurgischeMeisterleistung
hin oder her. Ohne Wunder geht da gar nichts.
Im Grunde brauchst du sogar zwei Dinge zusätzlich zur
chirurgischen Leistung. Erstens das Wunder, und zweitens,
und damit wären wir schon ein bisschen beim Psychiater.
Beim Dr. Bonati. Weil wenn ich sage, der Chirurg hat sich
über den Brenner gefreut, dann muss ich natürlich auch sagen,
der Dr. Bonati hat sich fast noch mehr über den Brenner
gefreut.
Weil so ein schönes Beispiel, dass ein Selbstmörder hinterher
alles abstreitet und behauptet, er hat es gar nicht selber
getan, hat der Dr. Bonati überhaupt noch nie erlebt. Als
Psychiater bist du natürlich eine gewisse Sturheit gewohnt,
da ist noch der größte Esel stolz auf sein Unglück und will
partout keinen Schritt zur Seite gehen, zu der Stelle, wo sein
ganzes Glück auf ihn wartet wie bestellt und nicht abgeholt.
Und trotzdem, so ein Sturschädel wie der Brenner ist dem
Dr. Bonati in fünfzehn Jahren noch nicht untergekommen.
Das musst du dir einmal vorstellen, schießt sich einer mit der
eigenen Walther ein Loch in den Kopf, Testament und alles
am Tisch, und hinterher behauptet er, ich war es nicht, die
Grazer Kripo will mich beseitigen.
Du wirst sagen, warum hat er nicht mit seiner Glock geschossen,
die er sonst verwendet hat, sondern mit dem uralten
Walther-Verbau, den er seit den Polizeischultagen auf
dem Dachboden im Puntigamer Großelternhaus versteckt
hat. Und siehst du, das hat den Dr. Bonati nur umso sicherer
gemacht, weil sentimentaler Waffengebrauch, und nicht
die moderne Glock, sondern die verbaute Walther aus der
Polizeischule, quasi Waffe der Kindheit.
Die ganze Diskussion natürlich erst ein paar Wochen,
nachdem der Brenner aufgewacht ist. Erst wie der Brenner
dann langsam mit dem Sprechen angefangen hat, quasi
ganze Sätze. Und ganze Sätze immer gefährlich. Der Dr.
Bonati hat seinen interessantesten Patienten bearbeitet, da
war der Brenner richtig froh, dass er am linken Ohr noch
nichts gehört hat.
Weil links hineingeschossen, das war ja sein bestes Argument
gegen den Dr. Bonati, links schießt man sich nicht
hinein als Rechtshänder. Aber der Dr. Bonati auch gutes
Argument, pass auf: links hinein wegen der Migräne. Weil
du darfst eines nicht vergessen. Mit der chirurgischen Meisterleistung
ist es nicht getan, und mit dem Wunder allein ist
es auch noch nicht getan, wenn du dir eine Kugel in den
Kopf schießt. Du brauchst auch die Migräne, damit du aus
alter Feindschaft falsch ansetzt.
Mit dem Wunder und mit der Migräne zusammen ist der
Brenner noch einmal aufgewacht. Aber dann natürlich. Sitzen,
stehen, gehen, hören, sprechen. Da hilft dir dasWunder
nichts, da hilft dir die Migräne nichts, das musst du selber
lernen. Sprich Training.Wochen und Monate kämpfst du da
um jeden Zentimeter und um jeden Buchstaben. Wenn du
Glück hast. Und wenn du Pech hast, Jahre, und du kannst
immer noch nicht richtig gehen und sprechen.
Vom Sehen rede ich gar nicht. Weil natürlich, der Sehnerv.
Der mag es gar nicht, wenn du ihm mit einer Kugel
kommst. Gott sei Dank der Sehnerv vom Brenner nicht
ganz kaputt, nur beleidigt, sprich, der Brenner hat zwar mit
dem linken Aug einen etwas rötlichen und mit dem rechten
Aug einen mehr grünlichen Dr. Bonati gesehen, aber eben
doch eindeutig den Dr. Bonati. Und er war froh, dass er
mit den Augen unterschiedliche Farben gesehen hat. Weil
gute Ablenkung, die ganze Zeit heimlich vergleichen, links
ein mehr rötlicher Psychiater, rechts ein eher grünlicher Psychiater,
quasi Meditation. Rechts war der Psychiater grün
vor Ehrgeiz, ist dem Brenner vorgekommen, links rot vor
Wut auf den Brenner, weil der immer noch behauptet hat:
»Die Kripo wollte mich beseitigen. Der Kripochef wollte
nicht, dass ich nach Graz zurückkomme.«
Der Psychiater hat nur ungläubig den Kopf geschüttelt,
bis der Brenner wild geworden ist.
»Glauben Sie, ich bin so blöd?«
Ich muss auch sagen, gutes Argument. Schließlich weiß
heute jedes Kind, wie man sich korrekt umbringt, da wird
dir schon im Kindergarten haarklein erklärt, wie die Tante
sich die Überdosis in jahrelanger Kleinarbeit zusammengespart
hat, die lernen schon im Kinderfernsehen, unbedingt
in den Mund schießen, am besten vorher noch einen guten
Schluck Wasser in den Mund nehmen, Mineralwasser
oder Leitungswasser, das ist Geschmackssache, kann auch ein
Fruchtsaft sein, Hauptsache ein Schluck Flüssigkeit, damit
dir der Druck schön den Schädel zerreißt, aber ja nicht seitlich,
sonst wirst du womöglich blind davon, weil der Sehnerv.
Und darum sage ich, gutes Argument vom Brenner.
Weil nach fünfundzwanzig Jahren im Polizei- und Detektivdienst
kann man ein Mindestwissen in punkto Selbstmord
in Anspruch nehmen, und so einer weiß einfach, wo er hineinschießen
muss.
Und was sagt der Psychiater? Mit einem kalten Lächeln?
»Jaja, das lässt sich schon erklären, Herr Brenner.«
»Lässt sich schon erklären, Herr Brenner«, hat der Brenner
wiederholt. Von der Logopädin war er es so gewohnt,
dass er immer das Vorgesprochene nachsprechen muss, jetzt
hat er einerseits vor lauter Wut den Psychiater nachgeäfft,
andererseits vor lauter Verzweiflung die Situation ein bisschen
verwechselt und wie bei der Logopädin das Gesagte
wiederholt. Weil er hat jetzt schon gewusst, womit der Dr.
Bonati wieder daherkommen wird. Da hätte man glauben
können, der Brenner ist der Logopäde und der Dr. Bonati
muss reden üben, mit so einer Beharrlichkeit hat der immer
wieder dasselbe Argument wiederholt.
»Die Migräne, Herr Brenner«, hat der Dr. Bonati gesagt.
»Die Migräne, Herr Brenner«, hat der Brenner wiederholt.
Am meisten hat ihn geärgert, dass er dem Dr. Bonati das
mit der Migräne überhaupt erzählt hat. Weil das hat sich
der Brenner in den ersten Gesprächen herauslocken lassen,
wo es am Anfang heißt, bitte die tausend Zettel schön ausfüllen,
Herr Selbstmordkandidat, und welche Medikamente
nehmen Sie regelmäßig. Da hat er nicht lange herumgeredet
und angegeben, dass eben die eine oder andere Kopfwehtablettenfirma
ohne ihn schon längst in Konkurs gegangen
wäre. Der Brenner hat geglaubt, er muss es sagen,
damit sie ihm nicht die falschen Medikamente geben, weil
das muss heute alles schön aufeinander abgestimmt sein, ja
was glaubst du. Ist in deinem eigenen Interesse, vor allem,
wenn du willst, dass dein Sehnerv die Welt vielleicht doch
noch einmal ein bisschen gleichmäßiger einfärbt.
Links ein rötlicher Dr. Bonati, rechts ein grünlicher Dr.
Bonati. Seine Gesichtsfarbe ist hin- und hergehüpft wie die
reinste Ampel. Und wenn du das immer wieder probierst,
fallen dir natürlich die anderen Sachen auch auf. Die Ohr-
läppchen vom Dr. Bonati angewachsen, sprich schlechter
Charakter, keine einzige Querfalte auf der Stirn, aber drei
Steilfalten, sprich Hintergedanken, und die Augenbrauen
zusammengewachsen, sprich Alarmstufe rot.
Weil das ist in den Polizeischulbüchern noch so drinnen
gestanden. Die Merkmale. Die Verbrechervisagen. Inzwischen
natürlich nicht mehr, da sagt man ganz modern, man
kann den Charakter nicht an den Ohrläppchen ablesen, und
der Brenner hat das schon damals in der Polizeischule nicht
geglaubt. Aber interessant, auf seine alten Tage sieht er, dass
es doch stimmt, weil das Gesicht vom Dr. Bonati ist ihm
beim Augenvergleich jedes Mal noch unsympathischer geworden,
zuerst rot unsympathischer als grün, dann wieder
grün noch unsympathischer als rot, dann wieder rot noch
einmal unsympathischer als grün, und ewig so abwärts.
Schuld daran war natürlich nicht das Gesicht, sondern die
Sachen, die der Psychiater gesagt hat. Weil alles, was dem
Brenner am Anfang herausgerutscht ist, hat der Psychiater
jetzt wieder ausgegraben und gegen ihn verwendet. Sprich,
der Brenner hat sich seitlich genau da hineingeschossen, wo
die Migräne ihn ein Leben lang gequält hat.
Ich kann die Verbitterung vom Brenner über diese Unterstellung
schon verstehen, Selbstmordversuch, das schaut
nicht gut aus im Lebenslauf. Und du darfst den Neid der
Leute nicht vergessen, weil Selbstmordneid Volkssport
Nummer eins. Da kann ich schon verstehen, dass der Brenner
sich das nicht anhängen lassen wollte. Aber ehrlich gesagt.
Ganz an den Haaren herbeigezogen war das mit der
Migräne natürlich nicht.
Du musst wissen, derMensch hat diese Ader in der Schläfe,
und wenn du Pech hast, erwischst du schon ganz am
Anfang bei der Adernverteilung ein schlechtes Exemplar,
so wie es früher bei den Autos immer die Montagsautos
gegeben hat, weil die Arbeiter am Montag nicht ausgeschlafen,
jetzt haben sie das Auto nicht so schön zusammengeschraubt,
und wieso soll das bei Adern anders sein, sprich
Montagsader, und die funktioniert dann dein Leben lang
nie richtig. Pass auf, so eine Montagsader führt manchmal
einen Tanz auf, und dieser Tanz ist sehr einfach, Ausdehnen,
Zusammenziehen, Ausdehnen, Zusammenziehen. Ist kein
besonders schöner Tanz, hat aber einen schönen Namen:
»Migräne«, hat der Dr. Bonati zum hundertsten Mal gesagt.
Weil natürlich schon interessant, dass der Schusskanal
vom Brenner genau diese Ader gestreift hat.
Der Brenner hat sich an die Stirn getippt, dorthin, wo er
immer noch den Verband gehabt hat, aber gemeint hat er
natürlich nicht den Verband und auch nicht das Einschussloch
darunter, sondern den Vogel vom Psychiater.
»Das ist Ihr Problem«, hat der Brenner gesagt.
Ich glaube, nicht einmal, wenn er ein Ohrläppchen gehabt
hätte, hätte der Psychiater damit gewackelt, aber so sind
seine Verbrecherohren natürlich vollkommen ruhig geblieben,
quasi: Solche Antworten kenne ich schon von meinen
Suizid-Pappenheimern.
»Es ist keine Seltenheit, dass die Art des Suizids entsprechend
einem chronischen Leiden gewählt wird, Herr Brenner.
«
»Wenn ich mich umbringen will, dann weiß ich, wo ich
hinschießen muss«, hat der Brenner ebenfalls zum hundertsten
Mal gesagt, weil er hat gehofft, irgendwann geht es beim
Dr. Bonati vielleicht doch hinein in den Schädel.
»In Ihrem Abschiedsbrief haben Sie die Migräne, die Sie
seit Ihrer Heimkehr nach Graz plagte, ja auch eigens erwähnt.«
Der Brenner hat dem Psychiater auf die Stelle an seiner
Verbrecherstirn gestarrt, wo er ihm gern einen Schusskanal
gemacht hätte. Aber es hat nichts genützt, nicht einmal
die besten asiatischen Mönche bringen mit Blicken einen
Schusskanal zusammen, und der Brenner schon gar nicht.
Und seine alte Walther, mit der er sich angeblich selber
hineingeschossen hat, war ja gut verwahrt, angeblich, damit
er es nicht noch einmal tut. Und das Operationsmesser, das
er aus Angst vor der Grazer Kripo schon ein paar Tage nach
dem Erwachen gestohlen hat, ist gut versteckt in seinem
Zimmer gelegen. Jetzt was macht man, wenn man seine
Walther und sein Operationsmesser nicht dabei hat, und ein
anderer lügt etwas von einem Abschiedsbrief daher?
Nichts. Das ist die wichtigste Lehre, die uns das Leben
gibt. Ohne Pistole, ohne Messer kannst du die meisten Situationen
nicht zu deinen Gunsten verändern. Und da verfallen
ja viele in der Verzweiflung auf die Idee, dass sie es in
so einer Situation mit Worten versuchen. Das ist der größte
Fehler, den du machen kannst. Weil von den Polizeiverhören
hat der Brenner ganz genau gewusst, dass es für den
Verdächtigen immer besser ist, wenn er nichts sagt. Kein
Wort. Und wenn du als Verdächtiger noch so eine gute Antwort
hast. Du musst sie für dich behalten. Weil altes Gaunersprichwort:
Wer redet, bleibt. Wer schweigt, geht.
»Was ist mit Ihnen?«, hat der Dr. Bonati langsam die Geduld
verloren.
Aber der Brenner kein Wort. Wer redet, bleibt. Wer
schweigt, geht.
Einmal hat ihn ein Mordverdächtiger mit seinem tagelangen
Schweigen sogar so gereizt, dass ihm die Zigarette
ausgekommen ist. Ich möchte betonen, ein einziges Mal in
neunzehn Jahren, da gibt es weitaus Schlimmere, aber trotz-
dem, so etwas ist keine schöne Erinnerung. Und auch wenn
das jetzt schon dreimal verjährt war, es war dem Brenner
immer noch zuwider, dass er das damals getan hat. Noch
dazu, wo sich dann herausgestellt hat, dass der gar nicht der
Mörder war, aber so ein Pech musst du einmal haben, weil
zufällig dieselbe Haarfarbe wie der Mörder. Eines muss ich
schon sagen, da kriegst du ein paar Erinnerungen zusammen,
wenn du zu lange in diesem Beruf gearbeitet hast.
Und seit er in seine Heimatstadt zurück ist, hat es ihm alle
möglichen, längst vergessenen Erinnerungen wieder heraufgespült.
Im Grunde wäre da ein Abschiedsbrief nicht so
unverständlich, quasi Abschied von diesen Erinnerungen,
deshalb darf man dem Dr. Bonati nicht böse sein, dass der
das so gesehen hat.
»Ihr Mieter hat den Schuss gehört, ist zu Ihnen hinuntergerannt
und hat Sie mit der Waffe in der Hand gefunden.
Und wenn der nicht so geistesgegenwärtig gewesen wäre,
dass er Sie einfach die zweihundert Meter zu uns herübergeliefert
hat statt in das UKH, wo Sie eigentlich hingehört
hätten, wären Sie bestimmt nicht mehr aufgewacht.«
»Das ist nicht mein Mieter.«
Das war natürlich schon sein erster Fehler. Natürlich war
es in dem Sinn nicht sein Mieter, weil der hat das Mansardenzimmer
ja schon bewohnt, wie der Brenner ein Kind
war, und immer so still, dass die Großmutter ihn »Hausgeist«
genannt hat. Der Fehler war, dass der Brenner überhaupt
geantwortet hat. Weil jetzt hat er auch noch gesagt: »Waffe
in der Hand ist ein Hinweis, dass es kein Selbstmord war.«
Im selben Moment hat er sich schon geärgert, dass er dem
Dr. Bonati doch noch auf den Leim gegangen ist und geantwortet
hat. Geredet, nicht geschwiegen. Das ist überhaupt
eine hochinteressante Sache, dass die Menschen sich oft gerade
dann verraten, wenn sie recht gescheit sein wollen. Und
statt zu schweigen, hat der Brenner jetzt seine Gescheitheit
nicht für sich behalten können. Pass auf, ist auch wirklich
eine interessante Sache, die nicht jeder weiß: Durch den
Rückstoß schleudert es dem Selbstmörder die Pistole normalerweise
aus der Hand. Kommt nur ganz selten vor, dass
die Finger sich so verkrampfen, dass die Waffe in der Hand
des Toten bleibt.
»Die haben mir die Pistole in die Hand gedrückt.«
»Jaja«, hat der Psychiater zufrieden gelächelt. »Lassen wir
es für heute dabei bewenden. Morgen reden wir noch einmal
über Ihr Testament.«
»Ich rede überhaupt nichts mehr«, hat der Brenner gesagt.
Aber er hat gewusst, jetzt ist es zu spät für trotzige
Antworten. Vorher hätte er schweigen sollen statt gescheit
daherreden, und nicht jetzt sagen, ich sage nichts mehr. So
ist das Sprichwort nicht gemeint. Weil das Sprichwort ganz
eindeutig: Wer redet, bleibt. Wer schweigt, geht.
Obwohl. Gegangen ist der Brenner ja schon. Nur.Wohin
gegangen? Weil es gibt ein Gehen, das ist schlimmer als das
schlimmste Bleiben.© DTV
einfach gelten lassen. Einfach nicht zu weit Richtung Ende
schauen, dann geht es schon. Zum Beispiel in Graz. Landesnervenklinik
Sigmund Freud, sprich Puntigam links, weil
Autobahnabfahrt Puntigam und dann links. Ausgerechnet
am Neujahrstag! Das war eine Aufregung und ein Jubel, wie
der Hoffnungslose aufgewacht ist, frage nicht.
Im Nachhinein ist dem Intensiv-Pfleger immer vorgekommen,
dass er am Morgen gleich gespürt hat, etwas ist in
der Luft. Wie er am Neujahrstag in die Klinik gekommen
ist, hat er schon am Eingang so eine eigenartige Stimmung
gespürt. Schon wie er vom Parkplatz hereingekommen ist,
eine rein atmosphärische Angelegenheit.
Aber gut, der Intensiv-Pfleger war ein bisschen ein
Schwätzer. Mehr gibt mir da schon zu denken, dass sogar
die Schwester Vanessa behauptet hat, sie hat es gespürt. Aber
erst oben, auf der Station, wie sie aus dem Lift gekommen
ist, unten noch nicht. Nur die Schwester Corinna hat gesagt,
Blödsinn, sie hat gar nichts gespürt, und sie war sogar als
Einzige direkt nebenan im Schwesternzimmer, quasi Seitenhieb
auf die Schwester Vanessa, die wieder einmal verspätet
aus dem Lift stolziert ist, und da will sie schon den Hoffnungslosen
gespürt haben.
Das sind eben die kleinen Rivalitäten, die gibt es auf ei-
ner Intensiv genauso wie auf jeder anderen Station. An und
für sich ist es nicht so schlimm, wenn eine Schwester am
Neujahrsmorgen ein paar Minuten zu spät kommt. Normalerweise
Neujahrstag eher ruhiger als sonst, weil die paar
Alkoholvergiftungen fallen nicht so ins Gewicht. Nicht halb
so schlimm wie die Selbstmorde am Heiligen Abend oder
wie die Alkoholleichen nach einem großen Spiel im Arnold-
Schwarzenegger-Stadion.
Aber die Schwester Corinna hat es eben aufgeregt, dass
die Schwester Vanessa wieder einmal als Letzte aus dem Lift
spaziert ist, und schon will sie den Hoffnungslosen gespürt
haben. Ich persönlich finde den Oberpfleger weitaus schlimmer,
der behauptet hat, er hätte es schon beim Eingang unten
gespürt. Da wundert mich direkt, dass er es nicht schon
in der Tiefgarage gespürt hat oder bei der Anfahrt auf der
Puntigamer Brauerei-Straße.
Obwohl ich ganz ehrlich sagen muss, der Schwester
Corinna glaube ich auch nicht, dass sie direkt nebenan im
Schwesternzimmer überhaupt nichts gespürt hat. Im Grunde
kann man ihnen allen miteinander nicht trauen. Weil interessant,
oft wissen die Leute, die selber dabei waren, am
allerwenigsten, wie es wirklich war. Und leider sind wir
heute so weit, dass die Menschen nicht mehr wissen, was
sie spüren. Jeder redet sich alles auf seine Weise ein, und der
eine hat immer schon alles am Parkplatz unten gespürt, und
der andere hat immer überhaupt nichts gespürt, obwohl er
nebenan im Schwesternzimmer war, weil jeder glaubt, er ist
es irgendwie seiner Persönlichkeit schuldig, dass er es schon
am Parkplatz unten oder nicht einmal im Schwesternzimmer
gespürt hat.
Aber pass einmal gut auf, was ich dir sage. Parkplatz gibt
es nicht, ganz klar. Aber dass du nur durch eine dünne Wand
getrennt überhaupt nichts spürst, das kaufe ich der Schwester
Corinna auch nicht ab. Weil du spürst es, wenn keine zwei
Meter entfernt einer vom Totenreich zurückkehrt, da ist eine
Energie im Spiel, da kannst du so eine dicke Haut wie die
Schwester Corinna haben, und du spürst es trotzdem.
Nur in einem Punkt waren sich alle einig. Wie sie den
Putzmann schreien gehört haben, ist ihnen sofort klar gewesen,
dass es um Leben und Tod geht. Und wie sie dann
in das Zimmer hineingestürmt sind, haben sie es gleich gesehen.
Der Hoffnungslose sitzt aufrecht im Bett und schaut
sie interessiert an.
Dass es so was gibt! Ist der Hoffnungslose wieder aufgewacht.
Das musst du dir einmal vorstellen, der hat sich
vor drei Wochen in den Kopf geschossen, und der Professor
Hofstätter hat immer gesagt, wenn der nicht so einen Quadratschädel
hätte, dann wäre er auf der Stelle tot gewesen,
aber nichts da, er hat leiden müssen und ist nicht gestorben.
Und jetzt sitzt er nach drei Wochen Koma aufrecht im
Bett und schaut die Hereinstürmenden so verwundert an,
als wären sie gerade von einer anderen Galaxie hereingekommen.
Die Schwester Corinna hat so vorsichtig geflüstert, als
hätte sie Angst, der Luftzug ihrer Worte wirft ihn gleich
wieder um:
»Herr Brenner?«
Der Hoffnungslose hat ganz langsam den Kopf weggedreht.
Nicht weil er damit sagen wollte, dass er nicht der
Herr Brenner ist, sondern eben: Lass mir noch ein bisschen
Zeit, Schwester, nach drei Wochen Koma plappere ich jetzt
nicht gleich durch die Gegend.
»Herr Brenner?«, hat die Schwester Corinna jetzt ein
bisschen lauter gesagt.
Und dann schon fast mit ihrer normalen Lautstärke, sprich
Tote aufwecken: »Herr Brenner? Hören Sie mich?«
Weil die Schwester Corinna hat geglaubt, sie kann es erzwingen,
und wenn er schon aufwacht, muss er auch was
sagen.
Aber nichts da, der Brenner hat sich von der erhöhten
Lautstärke überhaupt nicht beeindrucken lassen und wieder
nur so langsam den Kopf geschüttelt, als hätte er mit der
Erdkugel gewettet, und wer weniger als eine Umdrehung
pro Tag schafft, hat gewonnen.
»Herr Brenner?«
Aber drei Tage hat sie dann schon noch warten müssen,
bis der Brenner zum ersten Mal den Mund aufgemacht und
ganz schwach und leise geflüstert hat:
»Lustig samma, Puntigamer!«
2
Und Recht hat er gehabt, dass er noch ein bisschen gewartet
hat mit dem Reden. Weil mit dem Reden haben dann
die Probleme für ihn erst richtig angefangen. Beim Aufwachen
hat er im ersten Moment noch geglaubt, er ist in
den Himmel gekommen, so eine starke Ähnlichkeit hat der
Putzmann mit dem Jimi Hendrix gehabt. Und jetzt diese
elendige Streiterei zwischen den beiden Kapazitäten.
Den Brenner hat es wahnsinnig belastet, wie er bemerkt
hat, dass der Chirurg und der Psychiater sich derart um ihn
streiten. Und da sieht man wieder einmal die gesunde Konstitution
vom Brenner. Dass er das in seinem Zustand überlebt
hat. Weil das war ein emotionaler Stress, Kugel nichts
dagegen.
Ich glaube, manchmal hat es dem Professor Hofstätter
schon fast Leid getan, dass er dem Brenner die Kugel so
schön herausgefischt hat. Im Grunde hat ihm der Erfolg mit
dem Brenner mehr Ärger als Freude bereitet. Ist ja überhaupt
ein bisschen verhext, dass die Freude über einen Erfolg nie
lange anhält. Einen Ärger kann man schön aufbewahren, der
unterhält einen bis ans Lebensende, ja was glaubst du, aber
Erfolg schnell beim Teufel. Und den Professor Hofstätter
hat es eben wahnsinnig gewurmt, dass die Leute von einem
Wunder gesprochen haben.
Sogar der GratisGrazer hat in der Überschrift groß
»Wunder« gehabt und erst im Kleingedruckten »chirurgische
Meisterleistung«. Und nur das langweilige Passfoto von ihm,
nicht mit dem schwarzen Porsche, wie er gehofft hätte. Obwohl
ich ehrlich sagen muss, da war der Professor Hofstätter
vielleicht auch ein bisschen zu ehrgeizig. Sicher, er hat alles
tadellos gemacht, da gibt es gar nichts. Aber trotzdem steht
dir ein Hoffnungsloser nicht mehr auf, chirurgischeMeisterleistung
hin oder her. Ohne Wunder geht da gar nichts.
Im Grunde brauchst du sogar zwei Dinge zusätzlich zur
chirurgischen Leistung. Erstens das Wunder, und zweitens,
und damit wären wir schon ein bisschen beim Psychiater.
Beim Dr. Bonati. Weil wenn ich sage, der Chirurg hat sich
über den Brenner gefreut, dann muss ich natürlich auch sagen,
der Dr. Bonati hat sich fast noch mehr über den Brenner
gefreut.
Weil so ein schönes Beispiel, dass ein Selbstmörder hinterher
alles abstreitet und behauptet, er hat es gar nicht selber
getan, hat der Dr. Bonati überhaupt noch nie erlebt. Als
Psychiater bist du natürlich eine gewisse Sturheit gewohnt,
da ist noch der größte Esel stolz auf sein Unglück und will
partout keinen Schritt zur Seite gehen, zu der Stelle, wo sein
ganzes Glück auf ihn wartet wie bestellt und nicht abgeholt.
Und trotzdem, so ein Sturschädel wie der Brenner ist dem
Dr. Bonati in fünfzehn Jahren noch nicht untergekommen.
Das musst du dir einmal vorstellen, schießt sich einer mit der
eigenen Walther ein Loch in den Kopf, Testament und alles
am Tisch, und hinterher behauptet er, ich war es nicht, die
Grazer Kripo will mich beseitigen.
Du wirst sagen, warum hat er nicht mit seiner Glock geschossen,
die er sonst verwendet hat, sondern mit dem uralten
Walther-Verbau, den er seit den Polizeischultagen auf
dem Dachboden im Puntigamer Großelternhaus versteckt
hat. Und siehst du, das hat den Dr. Bonati nur umso sicherer
gemacht, weil sentimentaler Waffengebrauch, und nicht
die moderne Glock, sondern die verbaute Walther aus der
Polizeischule, quasi Waffe der Kindheit.
Die ganze Diskussion natürlich erst ein paar Wochen,
nachdem der Brenner aufgewacht ist. Erst wie der Brenner
dann langsam mit dem Sprechen angefangen hat, quasi
ganze Sätze. Und ganze Sätze immer gefährlich. Der Dr.
Bonati hat seinen interessantesten Patienten bearbeitet, da
war der Brenner richtig froh, dass er am linken Ohr noch
nichts gehört hat.
Weil links hineingeschossen, das war ja sein bestes Argument
gegen den Dr. Bonati, links schießt man sich nicht
hinein als Rechtshänder. Aber der Dr. Bonati auch gutes
Argument, pass auf: links hinein wegen der Migräne. Weil
du darfst eines nicht vergessen. Mit der chirurgischen Meisterleistung
ist es nicht getan, und mit dem Wunder allein ist
es auch noch nicht getan, wenn du dir eine Kugel in den
Kopf schießt. Du brauchst auch die Migräne, damit du aus
alter Feindschaft falsch ansetzt.
Mit dem Wunder und mit der Migräne zusammen ist der
Brenner noch einmal aufgewacht. Aber dann natürlich. Sitzen,
stehen, gehen, hören, sprechen. Da hilft dir dasWunder
nichts, da hilft dir die Migräne nichts, das musst du selber
lernen. Sprich Training.Wochen und Monate kämpfst du da
um jeden Zentimeter und um jeden Buchstaben. Wenn du
Glück hast. Und wenn du Pech hast, Jahre, und du kannst
immer noch nicht richtig gehen und sprechen.
Vom Sehen rede ich gar nicht. Weil natürlich, der Sehnerv.
Der mag es gar nicht, wenn du ihm mit einer Kugel
kommst. Gott sei Dank der Sehnerv vom Brenner nicht
ganz kaputt, nur beleidigt, sprich, der Brenner hat zwar mit
dem linken Aug einen etwas rötlichen und mit dem rechten
Aug einen mehr grünlichen Dr. Bonati gesehen, aber eben
doch eindeutig den Dr. Bonati. Und er war froh, dass er
mit den Augen unterschiedliche Farben gesehen hat. Weil
gute Ablenkung, die ganze Zeit heimlich vergleichen, links
ein mehr rötlicher Psychiater, rechts ein eher grünlicher Psychiater,
quasi Meditation. Rechts war der Psychiater grün
vor Ehrgeiz, ist dem Brenner vorgekommen, links rot vor
Wut auf den Brenner, weil der immer noch behauptet hat:
»Die Kripo wollte mich beseitigen. Der Kripochef wollte
nicht, dass ich nach Graz zurückkomme.«
Der Psychiater hat nur ungläubig den Kopf geschüttelt,
bis der Brenner wild geworden ist.
»Glauben Sie, ich bin so blöd?«
Ich muss auch sagen, gutes Argument. Schließlich weiß
heute jedes Kind, wie man sich korrekt umbringt, da wird
dir schon im Kindergarten haarklein erklärt, wie die Tante
sich die Überdosis in jahrelanger Kleinarbeit zusammengespart
hat, die lernen schon im Kinderfernsehen, unbedingt
in den Mund schießen, am besten vorher noch einen guten
Schluck Wasser in den Mund nehmen, Mineralwasser
oder Leitungswasser, das ist Geschmackssache, kann auch ein
Fruchtsaft sein, Hauptsache ein Schluck Flüssigkeit, damit
dir der Druck schön den Schädel zerreißt, aber ja nicht seitlich,
sonst wirst du womöglich blind davon, weil der Sehnerv.
Und darum sage ich, gutes Argument vom Brenner.
Weil nach fünfundzwanzig Jahren im Polizei- und Detektivdienst
kann man ein Mindestwissen in punkto Selbstmord
in Anspruch nehmen, und so einer weiß einfach, wo er hineinschießen
muss.
Und was sagt der Psychiater? Mit einem kalten Lächeln?
»Jaja, das lässt sich schon erklären, Herr Brenner.«
»Lässt sich schon erklären, Herr Brenner«, hat der Brenner
wiederholt. Von der Logopädin war er es so gewohnt,
dass er immer das Vorgesprochene nachsprechen muss, jetzt
hat er einerseits vor lauter Wut den Psychiater nachgeäfft,
andererseits vor lauter Verzweiflung die Situation ein bisschen
verwechselt und wie bei der Logopädin das Gesagte
wiederholt. Weil er hat jetzt schon gewusst, womit der Dr.
Bonati wieder daherkommen wird. Da hätte man glauben
können, der Brenner ist der Logopäde und der Dr. Bonati
muss reden üben, mit so einer Beharrlichkeit hat der immer
wieder dasselbe Argument wiederholt.
»Die Migräne, Herr Brenner«, hat der Dr. Bonati gesagt.
»Die Migräne, Herr Brenner«, hat der Brenner wiederholt.
Am meisten hat ihn geärgert, dass er dem Dr. Bonati das
mit der Migräne überhaupt erzählt hat. Weil das hat sich
der Brenner in den ersten Gesprächen herauslocken lassen,
wo es am Anfang heißt, bitte die tausend Zettel schön ausfüllen,
Herr Selbstmordkandidat, und welche Medikamente
nehmen Sie regelmäßig. Da hat er nicht lange herumgeredet
und angegeben, dass eben die eine oder andere Kopfwehtablettenfirma
ohne ihn schon längst in Konkurs gegangen
wäre. Der Brenner hat geglaubt, er muss es sagen,
damit sie ihm nicht die falschen Medikamente geben, weil
das muss heute alles schön aufeinander abgestimmt sein, ja
was glaubst du. Ist in deinem eigenen Interesse, vor allem,
wenn du willst, dass dein Sehnerv die Welt vielleicht doch
noch einmal ein bisschen gleichmäßiger einfärbt.
Links ein rötlicher Dr. Bonati, rechts ein grünlicher Dr.
Bonati. Seine Gesichtsfarbe ist hin- und hergehüpft wie die
reinste Ampel. Und wenn du das immer wieder probierst,
fallen dir natürlich die anderen Sachen auch auf. Die Ohr-
läppchen vom Dr. Bonati angewachsen, sprich schlechter
Charakter, keine einzige Querfalte auf der Stirn, aber drei
Steilfalten, sprich Hintergedanken, und die Augenbrauen
zusammengewachsen, sprich Alarmstufe rot.
Weil das ist in den Polizeischulbüchern noch so drinnen
gestanden. Die Merkmale. Die Verbrechervisagen. Inzwischen
natürlich nicht mehr, da sagt man ganz modern, man
kann den Charakter nicht an den Ohrläppchen ablesen, und
der Brenner hat das schon damals in der Polizeischule nicht
geglaubt. Aber interessant, auf seine alten Tage sieht er, dass
es doch stimmt, weil das Gesicht vom Dr. Bonati ist ihm
beim Augenvergleich jedes Mal noch unsympathischer geworden,
zuerst rot unsympathischer als grün, dann wieder
grün noch unsympathischer als rot, dann wieder rot noch
einmal unsympathischer als grün, und ewig so abwärts.
Schuld daran war natürlich nicht das Gesicht, sondern die
Sachen, die der Psychiater gesagt hat. Weil alles, was dem
Brenner am Anfang herausgerutscht ist, hat der Psychiater
jetzt wieder ausgegraben und gegen ihn verwendet. Sprich,
der Brenner hat sich seitlich genau da hineingeschossen, wo
die Migräne ihn ein Leben lang gequält hat.
Ich kann die Verbitterung vom Brenner über diese Unterstellung
schon verstehen, Selbstmordversuch, das schaut
nicht gut aus im Lebenslauf. Und du darfst den Neid der
Leute nicht vergessen, weil Selbstmordneid Volkssport
Nummer eins. Da kann ich schon verstehen, dass der Brenner
sich das nicht anhängen lassen wollte. Aber ehrlich gesagt.
Ganz an den Haaren herbeigezogen war das mit der
Migräne natürlich nicht.
Du musst wissen, derMensch hat diese Ader in der Schläfe,
und wenn du Pech hast, erwischst du schon ganz am
Anfang bei der Adernverteilung ein schlechtes Exemplar,
so wie es früher bei den Autos immer die Montagsautos
gegeben hat, weil die Arbeiter am Montag nicht ausgeschlafen,
jetzt haben sie das Auto nicht so schön zusammengeschraubt,
und wieso soll das bei Adern anders sein, sprich
Montagsader, und die funktioniert dann dein Leben lang
nie richtig. Pass auf, so eine Montagsader führt manchmal
einen Tanz auf, und dieser Tanz ist sehr einfach, Ausdehnen,
Zusammenziehen, Ausdehnen, Zusammenziehen. Ist kein
besonders schöner Tanz, hat aber einen schönen Namen:
»Migräne«, hat der Dr. Bonati zum hundertsten Mal gesagt.
Weil natürlich schon interessant, dass der Schusskanal
vom Brenner genau diese Ader gestreift hat.
Der Brenner hat sich an die Stirn getippt, dorthin, wo er
immer noch den Verband gehabt hat, aber gemeint hat er
natürlich nicht den Verband und auch nicht das Einschussloch
darunter, sondern den Vogel vom Psychiater.
»Das ist Ihr Problem«, hat der Brenner gesagt.
Ich glaube, nicht einmal, wenn er ein Ohrläppchen gehabt
hätte, hätte der Psychiater damit gewackelt, aber so sind
seine Verbrecherohren natürlich vollkommen ruhig geblieben,
quasi: Solche Antworten kenne ich schon von meinen
Suizid-Pappenheimern.
»Es ist keine Seltenheit, dass die Art des Suizids entsprechend
einem chronischen Leiden gewählt wird, Herr Brenner.
«
»Wenn ich mich umbringen will, dann weiß ich, wo ich
hinschießen muss«, hat der Brenner ebenfalls zum hundertsten
Mal gesagt, weil er hat gehofft, irgendwann geht es beim
Dr. Bonati vielleicht doch hinein in den Schädel.
»In Ihrem Abschiedsbrief haben Sie die Migräne, die Sie
seit Ihrer Heimkehr nach Graz plagte, ja auch eigens erwähnt.«
Der Brenner hat dem Psychiater auf die Stelle an seiner
Verbrecherstirn gestarrt, wo er ihm gern einen Schusskanal
gemacht hätte. Aber es hat nichts genützt, nicht einmal
die besten asiatischen Mönche bringen mit Blicken einen
Schusskanal zusammen, und der Brenner schon gar nicht.
Und seine alte Walther, mit der er sich angeblich selber
hineingeschossen hat, war ja gut verwahrt, angeblich, damit
er es nicht noch einmal tut. Und das Operationsmesser, das
er aus Angst vor der Grazer Kripo schon ein paar Tage nach
dem Erwachen gestohlen hat, ist gut versteckt in seinem
Zimmer gelegen. Jetzt was macht man, wenn man seine
Walther und sein Operationsmesser nicht dabei hat, und ein
anderer lügt etwas von einem Abschiedsbrief daher?
Nichts. Das ist die wichtigste Lehre, die uns das Leben
gibt. Ohne Pistole, ohne Messer kannst du die meisten Situationen
nicht zu deinen Gunsten verändern. Und da verfallen
ja viele in der Verzweiflung auf die Idee, dass sie es in
so einer Situation mit Worten versuchen. Das ist der größte
Fehler, den du machen kannst. Weil von den Polizeiverhören
hat der Brenner ganz genau gewusst, dass es für den
Verdächtigen immer besser ist, wenn er nichts sagt. Kein
Wort. Und wenn du als Verdächtiger noch so eine gute Antwort
hast. Du musst sie für dich behalten. Weil altes Gaunersprichwort:
Wer redet, bleibt. Wer schweigt, geht.
»Was ist mit Ihnen?«, hat der Dr. Bonati langsam die Geduld
verloren.
Aber der Brenner kein Wort. Wer redet, bleibt. Wer
schweigt, geht.
Einmal hat ihn ein Mordverdächtiger mit seinem tagelangen
Schweigen sogar so gereizt, dass ihm die Zigarette
ausgekommen ist. Ich möchte betonen, ein einziges Mal in
neunzehn Jahren, da gibt es weitaus Schlimmere, aber trotz-
dem, so etwas ist keine schöne Erinnerung. Und auch wenn
das jetzt schon dreimal verjährt war, es war dem Brenner
immer noch zuwider, dass er das damals getan hat. Noch
dazu, wo sich dann herausgestellt hat, dass der gar nicht der
Mörder war, aber so ein Pech musst du einmal haben, weil
zufällig dieselbe Haarfarbe wie der Mörder. Eines muss ich
schon sagen, da kriegst du ein paar Erinnerungen zusammen,
wenn du zu lange in diesem Beruf gearbeitet hast.
Und seit er in seine Heimatstadt zurück ist, hat es ihm alle
möglichen, längst vergessenen Erinnerungen wieder heraufgespült.
Im Grunde wäre da ein Abschiedsbrief nicht so
unverständlich, quasi Abschied von diesen Erinnerungen,
deshalb darf man dem Dr. Bonati nicht böse sein, dass der
das so gesehen hat.
»Ihr Mieter hat den Schuss gehört, ist zu Ihnen hinuntergerannt
und hat Sie mit der Waffe in der Hand gefunden.
Und wenn der nicht so geistesgegenwärtig gewesen wäre,
dass er Sie einfach die zweihundert Meter zu uns herübergeliefert
hat statt in das UKH, wo Sie eigentlich hingehört
hätten, wären Sie bestimmt nicht mehr aufgewacht.«
»Das ist nicht mein Mieter.«
Das war natürlich schon sein erster Fehler. Natürlich war
es in dem Sinn nicht sein Mieter, weil der hat das Mansardenzimmer
ja schon bewohnt, wie der Brenner ein Kind
war, und immer so still, dass die Großmutter ihn »Hausgeist«
genannt hat. Der Fehler war, dass der Brenner überhaupt
geantwortet hat. Weil jetzt hat er auch noch gesagt: »Waffe
in der Hand ist ein Hinweis, dass es kein Selbstmord war.«
Im selben Moment hat er sich schon geärgert, dass er dem
Dr. Bonati doch noch auf den Leim gegangen ist und geantwortet
hat. Geredet, nicht geschwiegen. Das ist überhaupt
eine hochinteressante Sache, dass die Menschen sich oft gerade
dann verraten, wenn sie recht gescheit sein wollen. Und
statt zu schweigen, hat der Brenner jetzt seine Gescheitheit
nicht für sich behalten können. Pass auf, ist auch wirklich
eine interessante Sache, die nicht jeder weiß: Durch den
Rückstoß schleudert es dem Selbstmörder die Pistole normalerweise
aus der Hand. Kommt nur ganz selten vor, dass
die Finger sich so verkrampfen, dass die Waffe in der Hand
des Toten bleibt.
»Die haben mir die Pistole in die Hand gedrückt.«
»Jaja«, hat der Psychiater zufrieden gelächelt. »Lassen wir
es für heute dabei bewenden. Morgen reden wir noch einmal
über Ihr Testament.«
»Ich rede überhaupt nichts mehr«, hat der Brenner gesagt.
Aber er hat gewusst, jetzt ist es zu spät für trotzige
Antworten. Vorher hätte er schweigen sollen statt gescheit
daherreden, und nicht jetzt sagen, ich sage nichts mehr. So
ist das Sprichwort nicht gemeint. Weil das Sprichwort ganz
eindeutig: Wer redet, bleibt. Wer schweigt, geht.
Obwohl. Gegangen ist der Brenner ja schon. Nur.Wohin
gegangen? Weil es gibt ein Gehen, das ist schlimmer als das
schlimmste Bleiben.© DTV
... weniger
Autoren-Porträt von Wolf Haas
Wolf Haas, geboren 1960 in Maria Alm am Steinernen Meer, maturierte in Salzburg und studierte Linguistik. Bevor er als freier Autor tätig wurde, arbeitete Wolf Haas als Lektor und Werbetexter. Einige seiner Krimis erreichten eine Millionenauflage und wurden erfolgreich fürs Kino verfilmt. 2015 wurde er mit dem "Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor" ausgezeichnet. Wolf Haas lebt in Wien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Wolf Haas
- 2015, 208 Seiten, Maße: 12 x 19,1 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: DTV
- ISBN-10: 3423086467
- ISBN-13: 9783423086462
- Erscheinungsdatum: 01.03.2015
Rezension zu „Das ewige Leben / Brenner Bd.6 “
"Haas und sein Brenner sind der Hammer!"Frankfurter Stadtkurier 16.11.2011
Kommentare zu "Das ewige Leben / Brenner Bd.6"
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