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Das Flüstern des Mondfalters

 
 
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Ein schillernder Roman über die goldene Epoche des Films von Bestsellerautorin Lindsay Ashford.
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Kommentare zu "Das Flüstern des Mondfalters"
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    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LaberLili, 14.05.2019

    Merle Oberon war mir bis zu diesem Roman gar kein großer Begriff: Ich kannte in der Tat zwar ein paar ihrer Filme, auf Fotos schien sie mir auch nie ganz fremd – aber sie war definitiv keiner der „Altstars“, deren Namen ich auf Anhieb hätte benennen können. Dank Lewinskys „Gerron“ habe ich vor einiger Zeit ein Faible für Romanbiografien entdeckt, sofern die Lebensgeschichten nicht völlig verfremdet wurden, und so weckte dann auch „Das Flüstern des Mondfalters“ mein Interesse, wobei ich mir diesen Roman auf weitaus glamourösere Weise dramatisch vorstellte als die tragische Geschichte des jüdischen Schauspielers Kurt Gerron, der in Auschwitz vergast worden ist. Tatsächlich habe ich die Lektüre des flüsternden Mondfalters auch sehr lange vor mir hergeschoben, da mich der „Gerron“-Roman von Charles Lewinsky derart stark beeindruckt hat, dass mir die Geschichte Merle Oberons im Vorfeld schon fast lächerlich erschien und ich befürchtete, ich würde ihre Lebensgeschichte als zu ordinär abtun, läse ich ihre Romanbiografie, während „Gerron“ noch durch meinen Kopf geisterte.

    „Das Flüstern des Mondfalters“ ist gemeinhin Fiktion, die auf „echten“ Daten der Oberon basiert, aber eben doch auch ausgeschmückt ist; einige Details sind frei erfunden – und im Anschluss an die eigentliche Erzählung wird auch ausgeführt, welche Aspekte ganz klar rein ausgedacht sind, was jetzt nicht so viele vermeintliche Tatsachen sind, aber es ist durchaus wichtig, dass diese „Fantastereien“ klar aufgeführt sind, weil sonst z.B. Vivien Leigh durchaus diskreditiert werden würde.

    Estelle Thompson, die später als „Merle Oberon“ Karriere machen wird, gerät eher zufällig von Kalkutta nach Großbritannien, nachdem sie in Indien einen charismatischen Amerikaner kennengelernt hat, über den sie einen Kontakt in Richtung Hollywood herstellen kann: Dabei ist Estelle schon in Indien sehr darum bemüht, den Fakt zu verschleiern, dass sie gemischtrassig ist, weswegen sie ihre Haut auch regelmäßig heller schminkt. Ihren etwas dunkleren Teint zu verschleiern ist eingangs schon nahezu eine Obsession von ihr, die auf mich als Leserin in der heutigen Zeit durchaus befremdlich wirkte, auch wenn mir völlig bewusst ist, dass „Mischlinge“ damals kaum etwas galten, Rassismus deutlich verbreitet war und grade in den USA, und damit auch in Hollywood, zu jener Zeit noch strenge Rassengesetze herrschten, die es Merle Oberon aufgrund ihrer ethnischen Herkunft nicht erlaubt haben würden, Fuß zu fassen. Dennoch zeigte sich für mich hier schon sehr früh eine gewisse Tragikomik, als Estelle feststellt, dass einige der „rein“ Weißen aufgrund regelmäßiger Aufenthalte unter der indischen Sonne einen Teint haben, der deutlich dunkler ist als ihre natürliche Hautfarbe. Wie panisch sie gewesen sein muss, dass ihre tatsächlichen Familienverhältnisse entdeckt werden könnten, zeigt sich letztlich weniger darin, dass sie ihre Mutter offiziell als ihre Haushälterin ausgibt, sondern auch darin, dass sich herausstellt (kein Spoiler, weil Teil der bekannten Biografie), dass die Mutter tatsächlich wohl die Großmutter war, womit Merle Oberon lediglich zu einem Viertel indischer Abstammung war. Auch auf späteren Fotos von ihr ähnelt der Teint von Merle Oberon eher jenem von Sophia Loren als dass man sie auf Anhieb als „Mischling“ identifizieren würde. Dennoch hält Merle Oberon bis zuletzt an ihrer „weißen“ Biografie fest und wie paradox das alles damals doch auch bereits war, merkt man umso mehr in Szenen, in denen Biografien kurzerhand beschönigt und auch völlig neu gestaltet werden bzw. in denen enge Vertraute der Protagonistin ihr unerwartet erzählen, dass dieser oder jener Aspekt ihrer eigenen Biografien auch frei erfunden sei.
    Dabei wird ihre natürliche Hautfarbe mehr und mehr zu einem Damoklesschwert, das stets über Estelle Thompson/Merle Oberon zu schweben scheint: Eingangs scheint Estelle vor Allem darum bemüht zu sein, sich ja heller darzustellen, während sie sich nebenher bemüht, ihre Karriere in Hang zu setzen – nachdem sie zu Merle Oberon geworden ist, dreht sich das Verhältnis insofern als dass Merle stark auf ihre Karriere fokussiert ist und nebenbei fürchtet, ihre indischen Gene könnten entdeckt werden.

    Ja, Merle Oberon macht Karriere, aber der Roman ist längst nicht so glamourös wie sich „das Hollywood der 1930er“ zuweilen anhört: Zum Einen hat Merle Oberon definitiv hart für ihren Erfolg arbeiten müssen; das ist keine über-Nacht-berühmt-Geschichte; zum Anderen hat sie sich nie wirklich fallen lassen und nie wirklich einfach nur sie selbst sein können. Da ist das politische, gesetzliche Dilemma der „falschen“ Hautfarbe schließlich zum persönlichen Dilemma geworden, dem Merle Oberon sich nicht einfach entziehen konnte.

    Mir hat „Das Flüstern des Mondfalters“ nun sehr gut gefallen und mir trotz der Fiktionalisierung das reale Pendant zur Protagonistin durchaus näher gebracht. Das war ein schön zu lesender Hollywood-Roman, der von großen Träumen, und großen Geheimnissen, in der alten Zeit erzählte; sehr unaufgeregt, weil ich geb’s ja zu: ich hatte mir die Handlung im Vorfeld noch sehr viel dramatischer und spektakulärer ausgemalt, aber das war doch alles sehr down to earth. Und definitiv auch ziemlich sympathisch, auch oder vielleicht weil es grade eingangs zudem Momente gab, in denen ich dachte, och herrjeh, nun sei Estelle/Merle aber doch ein wenig sehr naiv…

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