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Das Land am anderen Ende des Meeres

Biografie-Roman
 
 
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Im Rahmen eines Projektes der Universität Hamburg hat der Autor Jürgen Rath am 18. Juli 1981 den Matrosen S. im Seemannsaltenheim in der Karpfangerstraße in Hamburg interviewt. Eigentlich wollte er in diesem Gespräch nur etwas über das Leben von Seeleuten...
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Kommentare zu "Das Land am anderen Ende des Meeres"
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    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 14.12.2022

    „...Auf er einen Seite saß der Kapitän, der Arbeit und Lohn zu vergeben hatte, auf der anderen Seite drängten sich die Arbeiter, die ihre Arbeitskraft anbieten wollten...“

    So ist es auch in Papenburg im Jahre 1904. Dort erscheint die Mutter mit dem fast 15jährigen Hnas. Im vergangenen Jahr war er für die Seefahrt noch zu klein gewesen. Mittlerweile ist er gewachsen und bekommt seine erste Heuer als Schiffsjunge.
    Der Autor hat eine abwechslungsreiche Romanbiografie geschrieben. Die Geschichte basiert auf eine Interview, dass er selbst vor etwa 40 Jahren in einem Seemannsaltenheim in Hamburg geführt hat. Im Roman allerdings wird das Interview von Jutta Steinkamp geführt. Die junge Frau ist Studentin der Sozialgeschichte und will das Gespräch als Grundlage für ihre Doktorarbeit nehmen.
    Der Schriftstil wirkt über weite Phasen sachlich. Er ist sehr gut ausgearbeitet und baut gekonnt Spannung zwischen dem Interview und dem Lebenslauf auf.
    Sehr detailliert wird das Leben an Bord beschrieben. In jeder Zeile wird deutlich, dass der Autor weiß, worüber er schreibt.
    Die Personen werden ausreichend charakterisiert. Hans zeichnet sich durch seine Empathie aus, aber auch durch seine Fähigkeit, aus jeder noch zu kritischen Situation das Beste zu machen.
    Jutta wirkt anfangs sehr distanziert und steif. Außerdem erscheint sie extrem gesetzestreu. Deshalb hat sie mit manchen Aktionen in der Erzählung von Hans so ihre Probleme.
    Hans ist derjenige, der den Faden in der Hand hält und bestimmt, wann und wie es weitergeht.
    Als Leser begleite ich Hans nicht nur auf den verschiedensten Schiffen, seien es Segelschiffe oder Dampfer rund um die Welt.

    „...Die Amerikaner waren reichlich beliebt auf der Insel, aber nur wegen ihrer Dollars, Havanna war der Puff Amerikas, wie man damals sagte...“

    Ich reise mit ihm auch durch die Weltgeschichte. Und genau die ist verantwortlich für manche Brüche in seinem Leben. Er wechselt mehrmals die Staatsangehörigkeit. Mal ist er reich, mal lebt er von der Hand in den Mund.
    In der Geschichte gibt es vielfältige Informationen. So fragt Jutta, warum man Petroleum nicht mit den schnelleren Dampfern transportiert hat.

    „...Die Holzfässer leckten und auf den Dampfschiffen flogen immer mal heißer Ruß und glühende Kohlenstücke aus dem Schornstein, diese Schiffe wären sofort in Flammen aufgegangen...“

    Hans war nicht nur Seemann. Er hat sich erfolgreich als Farmer in Amerika versucht und als Fischer auf den Philippinen gelebt.
    Probleme hat Jutta auch mit seinem Frauenbild. Hier machen sich fast 70 Jahre Altersunterschied bemerkbar.
    Ab und an werden in kursiver Schrift bestimmte Themen vertieft. Heftig sind die Texte über die Gewinnung von Quecksilber. Wie sagt einer der Bergmänner, als er auf seinen Alkoholkonsum angesprochen wird?

    „...Ihre Medizin hilft uns nicht bei unseren Leiden, Herr Chirurg, aber der Wein lässt uns für ein paar Stunden die Schmerzen vergessen...“

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeichnet auf eine ganz besondere Art und Weise ein inhaltsreiches Leben nach.

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  • 5 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 14.12.2022

    Der von der Edition Karo herausgegebene, biografische Roman über den Seemann Hans S., der wenig in seinem Leben ausgelassen hat, basiert auf einem Interview, das Autor Jürgen Rath im Jahr 1981 mit dem damals über 90 Jahre alten Seemann geführt hat.

    Worum geht’s?

    Hans, eine Junge aus Papenburg soll, nach dem Willen seiner Mutter, zur See fahren und nicht wie der Vater in der Fabrik schuften. Dummerweise ist er zu klein, zu schmächtig und muss - bevor sich sein (?) Traum erfüllen kann, als „Nietjunge“ in der Werft arbeiten. Hier lernt er einiges fürs Leben, das ihm später auf See helfen wird, zu überleben. Als es denn endlich mit der Seefahrt klappt, ist Hans 13 Jahre alt und zu seinem Glück hat er einen Kapitän, der zwar streng, aber keine Leuteschinder ist. Lange Zeit fährt Hans als Matrose, dann als Steuermann über die Weltmeere. Um nicht, wie so viele seiner Zeit in die Mühlen des Ersten Weltkrieges zu geraten, gibt er sich als Holländer aus, mustert in Kalifornien ab, kauft Grund und Boden und versucht sich als Farmer. Dann muss er, nun amerikanischer Staatsbürger, doch noch zur Armee, desertiert und wird zu lebenslanger Zwangsarbeit in den Quecksilberminen verurteilt. Er überlebt, seine Farm ist futsch und Hans fährt wieder zur See. Auf den Philippinen findet er ein kurzes Zuhause, um dann wieder nach Europa zurückzukehren und im Altenheim für Seemänner in Hamburg die letzten Jahrzehnte seines Lebens zu verbringen.

    Dort trifft er 1981 auf den Autor dieses Romans, der für die Uni Hamburg, alte Seeleute interviewt. Autor Jürgen Rath ist Historiker und Kapitän und interessiert sich für das Leben der Seemannschaften auf Segelschiffen um 1900. Ob der spannenden Lebensgeschichte von Hans S. ist Jürgen Rath so beeindruckt, dass rund 40 Jahre nach dem Interview, dieser Roman entstanden ist.

    Dem Hans Schnieders aus dem Roman stellt der Autor Jutta, eine junge Studentin, als Interviewerin gegenüber. Sie wirkt genervt, ungeduldig und wenig empathisch. Doch der alte Seebär, Hans ist ja schon über 90 Jahre alt, schafft es, die junge Frau ein wenig aus der Reserve zu locken. Einen Oscar für Empathie erhält sie dennoch nicht.

    Meine Meinung:

    Obwohl das eigentliche Interview nur rund 2,5 Stunden gedauert hat, ist Jürgen Rath ein fesselnder Roman gelungen. Die Lücken zwischen den Eckdaten hat der Autor, der ja auch Bücher über die (historische) Seefahrt geschrieben hat, mit aufwändig recherchierten Berichten anderer Seeleute, gefüllt.

    Ein interessantes Detail ist die Hypothese, dass Juttas Großmutter das Kind aus einer Beziehung von Hans sein könnte. Schade, dass das hier nicht weiter verfolgt wird.

    Wir Leser lernen einiges über die Seefahrt abseits von shanghaien und Leuteschindern. Disziplin und Kommandos, die im Schlaf beherrscht werden müssen, sind im Kampf gegen Naturgewalten zum Überleben absolut notwendig.

    Schmunzeln musste ich, als Hans sich über das Einweihungsfest seines Hauses auf den Philippinen freut, ohne mitzubekommen, dass es eigentlich seine Hochzeitsfeier mit der Tochter des Häuptling ist. Das Thema Frauen und Seemann wird ziemlich ausgespart. Viel Glück hat Hans hier ohnehin nicht.

    Ein ungewöhnlicher biografischer Roman, der sich von der Vielzahl solcher Bücher wohltuend abhebt, da fundierte Kenntnisse der Materie und ein echtes Interview Basis sind.


    Fazit:

    Wer an historischen Romanen und Oral History interessiert ist, findet hier eine fesselnd erzählte Lebensgeschichte. Gerne gebe ich diesem fesselnden Roman 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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