Das Original-Mayerling Protokoll
der Helene Vetsera: "Gerechtigkeit für Mary"
Der Tod des Kronprinzen Rudolf und der Baronesse Mary Vetsera stellt noch immer eines der großen Rätsel der österreichischen Geschichte dar. Nie wurde der Fall wirklich abgeschlossen, immer wieder tauchen neue Gerüchte auf, wie der Sohn des Kaisers und...
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Produktinformationen zu „Das Original-Mayerling Protokoll “
Klappentext zu „Das Original-Mayerling Protokoll “
Der Tod des Kronprinzen Rudolf und der Baronesse Mary Vetsera stellt noch immer eines der großen Rätsel der österreichischen Geschichte dar. Nie wurde der Fall wirklich abgeschlossen, immer wieder tauchen neue Gerüchte auf, wie der Sohn des Kaisers und seine Geliebte ums Leben kamen. Nun liegt ein Zeugnis vor, das wenige Wochen nach der Tragödie diktiert wurde: die »Denkschrift« von Marys Mutter, Helene Vetsera. Auf 148 Seiten, die hier erstmals im handschriftlichen Original und transkribiert wiedergegeben werden, macht sie deutlich, dass ihre Tochter nicht, wie vom Kaiserhaus verbreitet, Täterin, sondern Opfer war. Sie enthüllt zahlreiche Details der Vorgeschichte sowie die letzten Briefe Marys: »Ich konnte der Liebe nicht widerstehen.« Georg Markus und Katrin Unterreiner veröffentlichen dieses einmalige Dokument aus der »Kaiserhaussammlung Plachutta« und enthüllen die Geheimnisse der Tragödie von Mayerling.
Lese-Probe zu „Das Original-Mayerling Protokoll “
Das Original-Mayerling Protokoll der Helene Vetsera: "Gerechtigkeit für Mary" von Georg Markus und Katrin UnterreinerMeine zwei Begegnungen mit Mary Vetsera
Nach dem »Grabraub« die »Denkschrift«Meine erste Begegnung mit Mary Vetsera liegt mehr als zwei Jahrzehnte zurück und hätte skurriler nicht sein können. Ein Möbelhändler aus Linz rief mich an und teilte mir mit, im Besitz der Gebeine von Kronprinz Rudolfs letzter Liebe zu sein. Was sich vorerst wie ein schlechter Witz anhörte, sollte sich bald als aufsehenerregendster »Grabraub« der österreichischen Geschichte erweisen. Die sterblichen Überreste der Mary Vetsera waren tatsächlich bei Nacht und Nebel aus ihrer Gruft im Stiftsfriedhof von Heiligenkreuz bei Wien gestohlen worden, und bald danach lag der Kopf der toten Baronesse auf meinem Schreibtisch – doch darauf komme ich später noch zu sprechen.
Meine zweite Begegnung mit Mary Vetsera erlebe ich durch die vorliegende »Denkschrift« ihrer Mutter, der Baronin Helene Vetsera. Und sie ist um nichts weniger aufregend, als es der Grabraub war. Die 148 handgeschriebenen Seiten sind der Aufschrei einer Frau, der das denkbar Schlimmste widerfahren war, was einer Mutter widerfahren kann: Ihre 17-jährige Tochter Mary war im Jagdschloss Mayerling bei Wien tot aufgefunden worden.
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Als hätte das nicht genügt, wurde der verzweifelten Frau vom kaiserlichen Hof erklärt, dass Mary, ehe sie sich das Leben nahm, den Thronfolger ermordet hätte. Auch damit nicht genug, untersagte man Helene Vetsera, ihre tote Tochter noch einmal zu sehen und an ihrer Beisetzung teilzunehmen.
Wie man heute weiß, hat Mary Vetsera die Tat, derer man sie beschuldigte, nicht begangen. Sie war Opfer und nicht Täterin.
Es ist mehr als verständlich, dass Helene Vetsera, als sie nach Wochen des ersten Schocks wieder klar denken konnte, all die Lügen, Irreführungen und Heucheleien nicht auf sich und vor allem ihrer verstorbenen Tochter sitzen lassen wollte. Sie sah es als ihre Pflicht an, Mary wenigstens im Angesicht des Todes Gerechtigkeit zukommen zu lassen. In erster Linie, indem sie widerrief, dass ihre Tochter die Mörderin des Kronprinzen Rudolf sei.
Und das tat Helene Vetsera mit der hier vorliegenden »Denkschrift «. In klaren Worten, wie sie in den 125 Jahren, die seither ins Land gezogen sind, sonst nicht gefallen sind. Die gebrochene Mutter schildert aber auch, wie es zur Tragödie von Mayerling kam, wie man Mary, die noch ein halbes Kind war, aus ihrem Elternhaus »schmuggelte«, was an jenem 30. Jänner 1889 im Jagdschloss des Thronfolgers passierte und wie übel man ihrer Tochter auch nach ihrem Tod noch mitspielte.
Das kurze Leben der Mary Vetsera
Wer aber war das Mädchen, dem so viel angetan wurde? Marie Alexandrine Freiin von Vetsera war am 19. März 1871 in Wien als drittes von vier Kindern des aus Pressburg stammenden Diplomaten Albin Vetsera und der Helene geb. Baltazzi zur Welt gekommen. »Mary«, wie sie bald gerufen wurde, wohnte zunächst in der am Ufer des Donaukanals gelegenen elterlichen Villa Am Schüttel Nr. 11 in der Wiener Leopoldstadt, ehe die Familie in das elegantere Palais Vetsera in der Salesianergasse 11 übersiedelte. Mary Vetsera erhielt ihren Unterricht vorerst durch private Hauslehrer und besuchte später das »Erziehungsinstitut für adlige Mädchen« im Salesianerkloster, wo sie auf ein Leben in der »großen Welt« vorbereitet werden sollte.
Mary war das, was man eine »gute Kaisermischung« nannte. Die väterlichen Vorfahren waren Slawen und Deutsche, die Ahnen Meine zwei Begegnungen mit Mary Vetsera der Mutter Italiener, Griechen und Engländer gewesen. Marys Eltern hatten sich in Konstantinopel kennengelernt, wo Albin Vetsera damals als Legationssekretär an der österreichischen Botschaft tätig war. Marys Mutter, die bei ihrer Hochzeit erst 16-jährige Helene Baltazzi, entstammte einer reichen Bankiersfamilie, die im Orient ihre Geschäfte betrieb. Albin Vetsera, um 22 Jahre älter als seine Frau, war ursprünglich ein Freund ihrer Eltern gewesen und wurde nach deren frühem Tod zum Vormund aller zehn Baltazzi-Kinder bestellt. 1864 nahm er sein ältestes Mündel zur Frau.Es war alles andere als eine Liebesheirat, Helene galt vielmehr als »blendende Partie«. Die Ehe mit einem der reichsten Mädchen von Konstantinopel wirkte sich offenbar auch günstig auf Albins Karriere aus: Vetsera brachte es sehr rasch zum Gesandten und Bevollmächtigten Minister in St. Petersburg, Lissabon und am hessischen Hof.
© Amalthea Signum Verlag
Als hätte das nicht genügt, wurde der verzweifelten Frau vom kaiserlichen Hof erklärt, dass Mary, ehe sie sich das Leben nahm, den Thronfolger ermordet hätte. Auch damit nicht genug, untersagte man Helene Vetsera, ihre tote Tochter noch einmal zu sehen und an ihrer Beisetzung teilzunehmen.
Wie man heute weiß, hat Mary Vetsera die Tat, derer man sie beschuldigte, nicht begangen. Sie war Opfer und nicht Täterin.
Es ist mehr als verständlich, dass Helene Vetsera, als sie nach Wochen des ersten Schocks wieder klar denken konnte, all die Lügen, Irreführungen und Heucheleien nicht auf sich und vor allem ihrer verstorbenen Tochter sitzen lassen wollte. Sie sah es als ihre Pflicht an, Mary wenigstens im Angesicht des Todes Gerechtigkeit zukommen zu lassen. In erster Linie, indem sie widerrief, dass ihre Tochter die Mörderin des Kronprinzen Rudolf sei.
Und das tat Helene Vetsera mit der hier vorliegenden »Denkschrift «. In klaren Worten, wie sie in den 125 Jahren, die seither ins Land gezogen sind, sonst nicht gefallen sind. Die gebrochene Mutter schildert aber auch, wie es zur Tragödie von Mayerling kam, wie man Mary, die noch ein halbes Kind war, aus ihrem Elternhaus »schmuggelte«, was an jenem 30. Jänner 1889 im Jagdschloss des Thronfolgers passierte und wie übel man ihrer Tochter auch nach ihrem Tod noch mitspielte.
Das kurze Leben der Mary Vetsera
Wer aber war das Mädchen, dem so viel angetan wurde? Marie Alexandrine Freiin von Vetsera war am 19. März 1871 in Wien als drittes von vier Kindern des aus Pressburg stammenden Diplomaten Albin Vetsera und der Helene geb. Baltazzi zur Welt gekommen. »Mary«, wie sie bald gerufen wurde, wohnte zunächst in der am Ufer des Donaukanals gelegenen elterlichen Villa Am Schüttel Nr. 11 in der Wiener Leopoldstadt, ehe die Familie in das elegantere Palais Vetsera in der Salesianergasse 11 übersiedelte. Mary Vetsera erhielt ihren Unterricht vorerst durch private Hauslehrer und besuchte später das »Erziehungsinstitut für adlige Mädchen« im Salesianerkloster, wo sie auf ein Leben in der »großen Welt« vorbereitet werden sollte.
Mary war das, was man eine »gute Kaisermischung« nannte. Die väterlichen Vorfahren waren Slawen und Deutsche, die Ahnen Meine zwei Begegnungen mit Mary Vetsera der Mutter Italiener, Griechen und Engländer gewesen. Marys Eltern hatten sich in Konstantinopel kennengelernt, wo Albin Vetsera damals als Legationssekretär an der österreichischen Botschaft tätig war. Marys Mutter, die bei ihrer Hochzeit erst 16-jährige Helene Baltazzi, entstammte einer reichen Bankiersfamilie, die im Orient ihre Geschäfte betrieb. Albin Vetsera, um 22 Jahre älter als seine Frau, war ursprünglich ein Freund ihrer Eltern gewesen und wurde nach deren frühem Tod zum Vormund aller zehn Baltazzi-Kinder bestellt. 1864 nahm er sein ältestes Mündel zur Frau.Es war alles andere als eine Liebesheirat, Helene galt vielmehr als »blendende Partie«. Die Ehe mit einem der reichsten Mädchen von Konstantinopel wirkte sich offenbar auch günstig auf Albins Karriere aus: Vetsera brachte es sehr rasch zum Gesandten und Bevollmächtigten Minister in St. Petersburg, Lissabon und am hessischen Hof.
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Autoren-Porträt von Georg Markus, Katrin Unterreiner
Katrin Unterreiner, Studium der Kunstgeschichte sowie Geschichte an der Universität Wien. Bis 2007 wissenschaftliche Leiterin der Kaiserappartements der Wiener Hofburg und Kuratorin des im Jahre 2004 eröffneten Sisi Museums. Zahlreiche Ausstellungen sowie Publikationen. Georg Markus einer der erfolgreichsten Schriftsteller und Zeitungskolumnisten Österreichs, lebt in Wien, wo er sich als Autor von Sachbüchern und großer Biografien einen Namen machte. In seiner Kolumne Geschichten mit Geschichte schreibt er historische Berichte für den Kurier, von 2000 bis 2008 gestaltete und moderierte er im RadioKulturhaus die Ö1-Sendereihe Das wars, Erinnerungen an das 20. Jahrhundert. Georg Markus ist Mitglied des P.E.N.-Clubs und des Österreichischen Schriftstellerverbandes.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Georg Markus , Katrin Unterreiner
- 2014, 2. Aufl., 296 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Maße: 14,6 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Amalthea
- ISBN-10: 3850028631
- ISBN-13: 9783850028639
- Erscheinungsdatum: 21.01.2014
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