Der erste Verdacht / Kriminalinspektorin Irene Huss Bd.5
Mord aus Leidenschaft oder eiskaltes Verbrechen? Die Göteborger Polizei stochert im Nebel. Als der fünfzigjährige Hotel- und Restaurantbesitzer Kjell B. Ceder in seiner luxuriösen Villa in den Schären tot aufgefunden wird - niedergestreckt mit zwei...
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Mord aus Leidenschaft oder eiskaltes Verbrechen? Die Göteborger Polizei stochert im Nebel. Als der fünfzigjährige Hotel- und Restaurantbesitzer Kjell B. Ceder in seiner luxuriösen Villa in den Schären tot aufgefunden wird - niedergestreckt mit zwei Schüssen aus einer kleinkalibrigen Waffe -, fällt der Verdacht sofort auf seine wesentlich jüngere Frau Sanna. Sie lebt von ihm getrennt und scheint mehr als genug Gründe zu haben, ihm die Pest an den Hals zu wünschen. Dann sterben zwei Geschäftsleute auf ähnliche Weise wie Ceder - einer von ihnen hatte früher beruflich mit Sanna zu tun, verscherbelte gemeinsam mit ihr Luxusgüter über das Internet. Ist sie etwa ebenfalls in Gefahr? Oder ist sie viel raffinierter, als es den Anschein hat?
Kriminalinspektorin Irene Huss nimmt die Ermittlungen auf - und stößt auf eine heiße Spur, die sie bis nach Paris führt. Dann wird auf einer Schäreninsel vor Göteborg die fast verweste Leiche eines Mannes gefunden, und die Karten scheinen völlig neu gemischt zu werden.
"Ein Krimi-Puzzle, das Bestnoten verdient! Subtil. Präzise. Nordisch kühl. Helene Tursten beweist wieder sehr viel Sensibilität bei der Zeichnung ihrer Figuren."
BAMS
Ein neuer Fall für Irene Huss, Kriminalinspektorin aus Göteborg: Der 50jährige Hotel- und Restaurantbesitzer Kjell B. Ceder wird in seiner luxuriösen Villa in den Schären bei Göteborg erschossen aufgefunden. Niedergestreckt mit zwei Schüssen. Ehedrama oder Mord unter Geschäftspartnern? Irene Huss nimmt die Ermittlungen auf - und stößt auf eine heiße Spur, die sie bis nach Paris führt. Dann wird die fast verweste Leiche eines Mannes gefunden, und die Karten scheinen völlig neu gemischt zu werden ...
Der schwedische Krimibestseller jetzt erstmals im Taschenbuch.
Der erste Verdacht vonHelene Tursten
LESEPROBE
Die Kriminalinspektoren Irene Huss und Tommy Persson hieltenhinter
den beiden blauweißen Streifenwagen. Vor diesen stand das Auto der
Spurensicherung, ein normaler Personenwagen. Die Garagenauffahrtdes
Hauses wurde von einem nachlässig abgestellten, silbermetalliclackierten
Mercedes Cabrio mit geschlossenem Verdeck blockiert.
Sie stemmten sich gegen den starken Wind, der vom Meer herwehte,und
suchten sich vorsichtig ihren Weg zur Haustür. Der Neubau schienfertig
gestellt zu sein, doch das Grundstück war noch eine einzige große
Schlammwüste. Ein Tritt neben den Plattenweg, und schon bliebmöglicherweise
der Schuh im Lehm stecken. Obwohl der Garten noch nicht angelegt war,
fiel Irene Huss die phantastische Lage des Hauses auf. Es thronte
auf einer Anhöhe und bot eine weite Sicht über das Wasser desAskimviken.
Wo bekam man nur so ein Baugrundstück her? Das Haus war austerrakottafarbenen
Ziegeln und viel Glas. Das von einem Stararchitekten entworfeneHaus
hatte mit Sicherheit ein Vermögen gekostet.
Tommy Persson blieb stehen und betrachtete das Cabrio. Beeindruckt
pfiff er durch die Zähne und sah Irene viel sagend an. Dann ginger
weiter und klingelte an der Haustür. Sofort öffnete einePolizistin
in Uniform. Sie war jung und wirkte sehr ernst.
»Hallo. Tommy Persson und Irene Huss vom Dezernat fürGewaltverbrechen.«
»Hallo. Stina Lindberg. DieSpurensicherung ist auch gerade eingetroffen«,
entgegnete ihre uniformierte Kollegin.
Im Haus schrie ein Kind. Nervös schaute Stina Lindberg in dieRichtung,
aus der der Lärm kam, und versuchte, rasch zu erklären:
»Das ist das Baby. Ihr Baby seine Frau hat ihn gefunden ihrenMann
als sie nach Hause kam.«
Stinas bleiche Wangen und ihr verbissenes Ringen um Fassungverrieten,
dass ihr die Situation zu schaffen machte. Ein Mord machte immerallen
zu schaffen, aber noch schlimmer war es, wenn Kinder Teil desSzenarios
waren.
Ein hoch gewachsener Polizist mit Schutzkleidung über der Uniformtrat
in die geräumige Diele. Irene und Tommy kannten ihn gut. Siebegrüßten
sich herzlich. Inspektor Magnus Larsson informierte sie über denStand
der Dinge, während sie sich ebenfalls Schutzoveralls sowie Hauben,
Plastikhandschuhe und Plastikschlappen überzogen.
»Die Frau alarmierte den Notruf und sagte, sie habe ihren Mannerschossen
aufgefunden. Wir trafen etwa eine Viertelstunde später ein. Da war
sie noch recht gefasst, aber kurz darauf erlitt sie einenZusammenbruch.
Die Telefonnummer ihrer Mutter war in ihrem Handy gespeichert. Ich
hab sie bereits angerufen. Schließlich muss sich jemand um dasKind
kümmern. Die Mutter ist unterwegs. Aber es wird noch dauern, siekommt
aus Borås.«
»Wie heißen die Leute, die hier wohnen?«, fragte Irene.
»Sanna Kaegler-Ceder und Kjell Bengtsson Ceder.«
Irene meinte, beide Namen schon einmal gehört zu haben, konnte sie
jedoch nicht einordnen. Tommy schien es genauso zu gehen. Fragenkonnte
sie ihn nicht, denn in diesem Moment plärrte das Baby im hinteren
Teil des Hauses los. Alle drei Beamten eilten auf das Geräusch zu.
Das Wohnzimmer mit seiner Fensterwand aufs Meer hinaus war überaus
geräumig. Die Aussicht war wirklich phantastisch. Zusammengesunken
saß eine junge Frau in einem drehbaren, eierschalenfarbenenLedersessel.
Sieben weitere solcher Sessel waren um einen elliptischenGlastisch
gruppiert. Unter dem Tisch lag ein flauschiger Teppich, ebenfalls
eierschalenfarben. Die helle Farbe kontrastierte eindrucksvoll mit
dem dunklen, terrakottaroten Klinkerboden. Die Wände waren einpaar
Nuancen heller als die Ledersessel. Ein großes modernes Ölgemälde
bildete den Blickpunkt an der fast weißen Wand.
Irene und Tommy begrüßten die beiden uniformierten Kollegen, dieneben
der Frau standen. Dann betrachteten sie die erstarrte Gestalt imSessel
genauer. Irene kam das Gesicht vage bekannt vor.
Sanna Kaegler-Ceder starrte dumpf vor sich hin. Ihre bleiche Farbe
und ihre versteinerte Miene verwandelten ihr Gesicht in eineGipsmaske.
Zu ihren Füßen stand eine Babywippe aus hellblauem Cord. Ireneschätzte,
dass das Kind höchstens ein halbes Jahr alt war. Es schrie ausLeibeskräften
und war vor Anstrengung hochrot im Gesicht.
© btb Verlag
Übersetzung: Lotta Rüeggerund Holger Wolandt
Autoren-Porträt von Helene Tursten
Helene Tursten wurde 1954 in Göteborg geboren. Bereits mit ihremersten Kriminalroman "Der Novembermörder" eroberte sie SchwedensKritiker und Leser im Sturm.
Interview mit Helene Tursten
Haben Sie eine Erklärung dafür, dasses in den letzten Jahren so viele erfolgreiche Krimis aus Schweden gab. Ist dieKriminalitätsrate dort gestiegen?
Dieerfolgreichen schwedischen Krimis haben mit einer wachsenden Zahl guterKrimiautoren zu tun. Nicht mit einer gestiegenen Kriminalitätsrate.
"Der zweite Mord" spieltin einem Krankenhaus. Bevor Sie als Schriftstellerin arbeiteten, waren SieZahnärztin. Hat es Ihnen Freude gemacht, wieder in die Atmosphäre einzutauchen,die Ihnen von früher vertraut ist?
Vor meinen Abschluss in Zahnmedizin habe ich drei Jahre alsKrankenschwester gearbeitet. Ich habe es wirklich genossen, in "Der zweiteMord" wieder in dieses Milieu zurückzukehren.
Der Leser entwickelt sehr schnelleine Art persönlicher Beziehung zu Ihrer Heldin Irene Huss. Welche Rolle spieltdiese besondere Beziehung für die Handlung der Geschichte?
Ichschreibe eine Geschichte immer so, wie sie mir persönlich am besten gefällt.Ich überlasse es dem Leser, seine eigene Beziehung zu Irene Huss aufzubauen.
Würden Sie Irene Huss als einestarke Frau bezeichnen?
Ja, sie istsowohl physisch wie psychisch stark. Dadurch haben auch die männlichen KollegenRespekt vor ihr. Diese Stärke gibt ihr das notwendige Selbstbewusstsein, um alsKriminalinspektorin arbeiten zu können.
Könnten Sie sich vorstellen, ihrerArbeit eine andere Richtung zu geben? Beispielsweise eine, die nichts mitKriminalität zu tun hat?
Ja. Wennmir gute Geschichten in den Kopf kommen, schreibe ich sie auf, auch wenn sienichts mit einem Krimi zu tun haben.
Die Fragen stellte Roland GroßeHoltforth, literaturtest.de
- Autor: Helene Tursten
- 2007, 5. Aufl., 381 Seiten, Maße: 11,8 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Lotta Rüegger, Holger Wolandt
- Verlag: BTB
- ISBN-10: 3442735963
- ISBN-13: 9783442735969
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