Der falsche Inder
Roman. Ausgezeichnet mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis 2010
Dieses Romandebüt handelt von der Flucht eines jungen Irakers, der unter Saddam Hussein im Gefängnis saß und vor Krieg und Unterdrückung flieht, sich in mehreren Ländern als Hauslehrer, Gelegenheitsarbeiter, Kellner durchschlägt; der vom Unglück verfolgt...
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Produktinformationen zu „Der falsche Inder “
Klappentext zu „Der falsche Inder “
Dieses Romandebüt handelt von der Flucht eines jungen Irakers, der unter Saddam Hussein im Gefängnis saß und vor Krieg und Unterdrückung flieht, sich in mehreren Ländern als Hauslehrer, Gelegenheitsarbeiter, Kellner durchschlägt; der vom Unglück verfolgt scheint und doch immer wieder auf wundersame Weise gerettet wird. Auf seiner Reise durch Nordafrika und Europa trifft er viele andere Flüchtlinge aus aller Welt, die wie er auf der Suche nach einem Leben ohne Hunger und Krieg sind und dafür sehr viel opfern. Ihre Stimmen und Schicksale verbinden sich in Khiders Roman zu einem modernen realistischen Märchen.Abbas Khider verbindet das Tragische mit dem Komischen, das Groteske mit dem Alltäglichen, die Exotik des Orients mit den Lebenserfahrungen eines Flüchtlings. Er beeindruckt durch seinen ungeschönten Blick und die Beiläufigkeit, mit der er vom Elend wie von Wundern erzählt.
Lese-Probe zu „Der falsche Inder “
"Mit neunzehn Jahren wurde ich ins Gefängnis gesteckt. Dort gab es unzählige Wände, die ich vollschreiben konnte. Eigentlich gab es nur Wände. Fenster war ein Fremdwort. Wie Sonne und Frauen. Man konnte nur erahnen, dass es irgendwo da draußen Sonne geben musste. Auf dieser dunklen Seite der Erde habe ich den ersten Vers gelesen. Er stand in meiner ers ten Zelle an der Wand:"Das Gefängnis ist für mich eine Ehre, die Fessel ein Fußband und der Galgen die Schaukel der Helden."Sein Verfasser musste jede Hoffnung schon verloren haben. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Damals hatte ich keineswegs die Absicht, als Held am Galgen zu enden. Nach einem Jahr schrieb ich denselben Vers in einer anderen Zelle und dachte nichts dabei. An den Wänden stand einfach alles geschrieben. Man konnte viel Zeit damit verbringen, die Weltanschauung einzelner Gefangener zu erkunden, ebenso ihre ethnische oder religiöse Zugehörigkeit."Arbeiter der Welt, vereinigt euch!"- Das war ein Kommunist."Kurdistan soll frei sein!"- Ein Kurde."Gott schütze die Gläubigen!"- Ein Religiöser."Komm, Heiliger Al-Mahdi, rette die Erde!"- Ein Schiit."Ich will zu meiner Mama."- Einer wie ich, der keine Ahnung hatte, warum er da war."
Autoren-Porträt von Abbas Khider
Abbas Khider wurde in Bagdad geboren und lebt seit 2000 in Deutschland. Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft. Er veröffentlichte bisher Lyrik in verschiedenen Publikationen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Abbas Khider
- 2008, 1., Aufl., 160 Seiten, Maße: 13,4 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: EDITION NAUTILUS
- ISBN-10: 3894015764
- ISBN-13: 9783894015763
- Erscheinungsdatum: 27.08.2008
Rezension zu „Der falsche Inder “
»Eine hochgradig lyrische Gestalt. Eine märchenhafte Begabung.« Abd A-Latif A-Raschid, A-Ssaah-Journal, Bagdad 2003
Kommentar zu "Der falsche Inder"
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