Der frühe Wurm hat einen Vogel
Vermischte Schriften. Band I
Literarisches Glanzstück von Österreichs erfolgreichstem Kabarettisten Michael Niavarani (2007 & 2008 österreichischer Publikumspreis "Romy"): Geschichten, Dialoge, Gedanken und ein kleiner Roman. Wundervoll...
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Produktinformationen zu „Der frühe Wurm hat einen Vogel “
Literarisches Glanzstück von Österreichs erfolgreichstem Kabarettisten Michael Niavarani (2007 & 2008 österreichischer Publikumspreis "Romy"): Geschichten, Dialoge, Gedanken und ein kleiner Roman. Wundervoll komisch!
"Der frühe Vogel fängt den Wurm!" Auch Michael Niavarani kennt diesen Sinnspruch, mit dem man ihm schon von klein auf versuchte, Disziplin und Fleiß schmackhaft zu machen. Allerdings ohne rechten Erfolg. Denn sein erster Gedanke war schon damals als Kind: "Der frühe Wurm hat einen Vogel!" Wäre der Wurm nämlich etwas später aufgestanden, so hätte der Vogel ihn ja nicht fressen können. Folglich bleibt Österreichs erfolgreichster Kabarettist tunlichst auf der Couch liegen, wenn alle anderen durch Wald und Wiesen joggen. Rät man ihm, sein Geld in Aktien zu investieren, dann gibt er es nur zu gern für gutes Essen und schöne Urlaube aus. Wenn er viel Arbeit hat, geht er mit Leidenschaft seinem Hobby nach. Nicht aus Faulheit! Nein! Sondern aus purer Angst, vom Vogel gefressen zu werden - so wie es eben dem frühen Wurm passiert ist.
Auch bei trübem Herbstwetter: Sie werden schmunzeln und laut lachen!
Klappentext zu „Der frühe Wurm hat einen Vogel “
Wenn alle anderen joggen, bleibt Österreichs erfolgreichster Kabarettist auf der Couch. Anstatt in Aktien zu investieren, gibt er sein Geld für gutes Esses aus, und wenn er viel Arbeit hat, geht er seinem Hobby nach. Nicht aus Faulheit. Nein: aus purer Angst davor, vom frühen Vogel gefressen zu werden - so wie es dem Wurm passiert ist.
Lese-Probe zu „Der frühe Wurm hat einen Vogel “
Die erste GeschichteDies ist also die erste Geschichte. Diese erste Geschichte
schreibe ich nur aus einem einzigen Grund: Man hat
mir abgeraten, mit der zweiten Geschichte zu beginnen. Ich
selbst hätte nichts dagegen gehabt, aber von Seiten des Verlages
meinte man, es würde ein wenig Verwirrung stiften,
mit der zweiten Geschichte zu beginnen und dann erst als
zweite Geschichte die erste Geschichte zu bringen. Wobei
ich ja gestehen muss, ich habe keine erste Geschichte.
Ich leide nämlich seit einiger Zeit an einer offensichtlich
unheilbaren Krankheit: Ich kann nichts schreiben. Ganz
ehrlich: Ich habe überhaupt keine Geschichten. Also im
Kopf habe ich sie sehr wohl, aber nicht im Computer. Noch
nicht.
Ich habe schon eine Kieferknochenentzündung vorgetäuscht,
um den Abgabetermin verschieben zu können. Zu
allem Überfluss habe ich dann wirklich eine Kieferentzündung
bekommen. Psychosomatisch sozusagen. Die Vortäuschung
der Krankheit hatte einen umgekehrten Placebo-
Effekt und so litt ich acht Wochen lang an unbändigen
Schmerzen in meinem rechten Oberkiefer. Umgekehrt hat
das leider nicht so gut funktioniert. Die Kieferknochenentzündung
ließ sich zwar her-, aber nicht wegdenken. Zwei
Wochen Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente
waren die Folge. Was lernen wir daraus? Man soll
nur schmerzfreie Krankheiten erfinden, um Termine zu
verschieben. Schnupfen, Fieber, eine Nierenkolik.
Wobei
die wahrscheinlich auch zu schmerzhaft ist.
Liebe LeserIn, ich befürchte, das Buch, das Sie gekauft
haben, ist leer. Ich kann Ihnen das zum jetzigen Zeitpunkt
nicht hundertprozentig sagen, aber wenn es mit mir und
meiner Schreibblockade so weitergeht, dann gibt es für
Sie nichts zu lesen. Ich habe schon überlegt, ob es nicht
einen anderen Weg gäbe, die Geschichten in meinem Kopf
unter die LeserInnen zu bringen, aber nachdem es noch
sehr lange dauern kann, bis wir in der Lage sind, Gedanken
zu lesen, scheint es keinen anderen Ausweg zu geben:
... mehr
Ich
muss schreiben.
Oder auf die Bühne gehen. Aber deswegen
schreibe ich ja, damit ich nicht auf die Bühne muss.
Sie können das Buch aber auch gleich weglegen, wenn
Sie wollen. Und in drei Wochen wieder reinschauen,
vielleicht hab ich bis dahin etwas zustande gebracht. Ich
habe ohnehin schon die letzten Tage in Ihrer Handtasche
verbracht. War ganz nett übrigens. Möchte mich noch bei
Ihnen bedanken, dass Sie mich nicht in der Toilette abgelegt
haben, sondern mit mir unterwegs sind. Können Sie
sich noch erinnern, liebe LeserIn, wie wir uns das erste Mal
getroffen haben? Sie sind in der Buchhandlung gestanden
und haben mich durchgeblättert. Sie haben wunderschöne
Hände. Wie sehr ich es in diesem Moment bereut habe,
nichts geschrieben zu haben und Sie enttäuschen zu müssen.
Ich schwöre Ihnen, ich werde schreiben. Ich werde
alles versuchen, um Ihnen Freude zu bereiten.
Also dann. Ich schreibe jetzt. Oder kann ich Ihnen vielleicht
auf eine andere Art Freude bereiten? Wollen Sie einen
Strauß Rosen oder eine Bonboniere? Ja, eine Bonboniere ist
vielleicht gar keine so schlechte Idee. "Der frühe Wurm hat
einen Vogel" lauter kleine Milchschokowürmer, die von
Vögeln aus Bitterschokolade aufgepickt werden. Das wär
doch was! Aber woher nehmen jetzt? Unglaubwürdig.
Okay. Okay. Ich seh schon, Sie haben ein Buch gekauft
und Sie wollen ein Buch. Aber Buch hin, Buch her, ich kann
nicht schreiben. Keine Ahnung, woran das liegt. Intellektuelle
Impotenz. Im Kopf funktioniert es wunderbar, aber kaum
gehts um was, versagt mein primäres Schreiborgan und ich
liege reglos auf der Couch. Und denke mir, ich sollte mich
ein wenig bewegen, der Gesundheit zuliebe. Wobei das mit
der Bewegung ist ja nur eine Sache des Bezugssystems. Bewegung
ist nur relativ zu einem Bezugspunkt nachweisbar. Wenn
ich auf der Couch liege, bewege ich mich sogar sehr schnell.
Und zwar mit der Erde, die sich mit circa 1.240 km/h um
ihre eigene Achse dre
muss schreiben.
Oder auf die Bühne gehen. Aber deswegen
schreibe ich ja, damit ich nicht auf die Bühne muss.
Sie können das Buch aber auch gleich weglegen, wenn
Sie wollen. Und in drei Wochen wieder reinschauen,
vielleicht hab ich bis dahin etwas zustande gebracht. Ich
habe ohnehin schon die letzten Tage in Ihrer Handtasche
verbracht. War ganz nett übrigens. Möchte mich noch bei
Ihnen bedanken, dass Sie mich nicht in der Toilette abgelegt
haben, sondern mit mir unterwegs sind. Können Sie
sich noch erinnern, liebe LeserIn, wie wir uns das erste Mal
getroffen haben? Sie sind in der Buchhandlung gestanden
und haben mich durchgeblättert. Sie haben wunderschöne
Hände. Wie sehr ich es in diesem Moment bereut habe,
nichts geschrieben zu haben und Sie enttäuschen zu müssen.
Ich schwöre Ihnen, ich werde schreiben. Ich werde
alles versuchen, um Ihnen Freude zu bereiten.
Also dann. Ich schreibe jetzt. Oder kann ich Ihnen vielleicht
auf eine andere Art Freude bereiten? Wollen Sie einen
Strauß Rosen oder eine Bonboniere? Ja, eine Bonboniere ist
vielleicht gar keine so schlechte Idee. "Der frühe Wurm hat
einen Vogel" lauter kleine Milchschokowürmer, die von
Vögeln aus Bitterschokolade aufgepickt werden. Das wär
doch was! Aber woher nehmen jetzt? Unglaubwürdig.
Okay. Okay. Ich seh schon, Sie haben ein Buch gekauft
und Sie wollen ein Buch. Aber Buch hin, Buch her, ich kann
nicht schreiben. Keine Ahnung, woran das liegt. Intellektuelle
Impotenz. Im Kopf funktioniert es wunderbar, aber kaum
gehts um was, versagt mein primäres Schreiborgan und ich
liege reglos auf der Couch. Und denke mir, ich sollte mich
ein wenig bewegen, der Gesundheit zuliebe. Wobei das mit
der Bewegung ist ja nur eine Sache des Bezugssystems. Bewegung
ist nur relativ zu einem Bezugspunkt nachweisbar. Wenn
ich auf der Couch liege, bewege ich mich sogar sehr schnell.
Und zwar mit der Erde, die sich mit circa 1.240 km/h um
ihre eigene Achse dre
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Autoren-Porträt von Michael Niavarani
Michael Niavarani, geboren 1968 in Wien, begann 1986 eine Schauspielausbildung bei Michael Mohapp und Dany Sigel. Nach vielen Auftritten im Graumann Theater wechselte er 1989 ins Kabarett Simpl, wo er 1993 die künstlerische Leitung übernahm. Michael Niavarani ist in zahlreichen österreichischen Fernsehserien, in Kinofilmen wie »Salami Aleikum« und »I love Vienna« und natürlich auch in seinen Kabarettprogrammen zu sehen. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, unter anderem den österreichischen TV-Publikumspreis Romy als beliebtester Serienstar sowie als beliebtester Kabarettist. Neben seinen Büchern und Kabarettprogrammen schreibt er auch Theaterstücke. Er ist Mitbegründer des Bühnenverlags Schultz & Schirm sowie des Shakespeare-Theaters GLOBE WIEN. Michael Niavarani hat eine Tochter und lebt in Wien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Niavarani
- 2013, 6. Aufl., 352 Seiten, Maße: 18,8 x 12 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Piper
- ISBN-10: 349230236X
- ISBN-13: 9783492302364
- Erscheinungsdatum: 16.10.2013
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