Der Jonas-Komplex
Roman
Thomas Glavinic mit seinem grandiosen neuen Roman „Der Jonas-Komplex". Ein Jahr wie ein ganzes Leben und im Mittelpunkt das Abenteuer Liebe. 365 Tage im Leben eines Schriftstellers aus Wien. Mit im Spiel sind Alkohol, Drogen und Frauen. Es kommt zu...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Der Jonas-Komplex “
Thomas Glavinic mit seinem grandiosen neuen Roman „Der Jonas-Komplex". Ein Jahr wie ein ganzes Leben und im Mittelpunkt das Abenteuer Liebe. 365 Tage im Leben eines Schriftstellers aus Wien. Mit im Spiel sind Alkohol, Drogen und Frauen. Es kommt zu einem Abenteuer, das Jonas und die Liebe seines Lebens bis ans Ende der Welt, an den Südpol, führen soll. Und dann ist da noch ein Junge, dreizehn Jahre alt, leidenschaftlicher Schachspieler. Er spielt, um seinem Alltag zu entfliehen. Aber auch die Nebenfiguren sind nicht minder interessant und könnten auch aus einem Tarantino-Streifen stammen: Etwa der Hells-Angels-Anwalt, der WingTsun-Großmeister oder die Mörderin, die die toten Körper ihrer Ex-Liebhaber mit der Kettensäge zerlegt. Die Realität trifft auf den sehnsüchtigen Wunsch nach einem anderen Leben. Und Thomas Glavinic verarbeitet all das zu einem atemberaubenden Roman, in dem die zentralen Fragen gestellt werden: Wer will ich sein? Trau ich mich, die dafür notwendigen Entscheidungen zu treffen?
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Klappentext zu „Der Jonas-Komplex “
Der furiose neue Roman von Thomas Glavinic Die Summe eines Jahres, der Querschnitt eines Lebens, das Abenteuer der Liebe.
Ein Jahr im Leben eines Wiener Schriftstellers, zwischen Drogen, Alkohol und Frauen. Ein Abenteuer, das Jonas und seine große Liebe Marie bis zum Südpol führen soll. Und ein dreizehnjähriger Junge, der leidenschaftlich Schach spielt, um seinem Alltag zu entfliehen. Dazu Nebenfiguren wie aus einem Tarantino-Film: Ein Anwalt der Hells Angels, ein WingTsun-Großmeister und eine Mörderin, die die Leichen ihrer Liebhaber mit einer Kettensäge zerlegt. Die wirkliche Welt trifft auf die Sehnsucht nach einem anderen Leben. Und Thomas Glavinic gelingt das große Kunststück, all das in einen mitreißenden Roman über die entscheidenden Fragen zu verwandeln: Wer will ich sein? Und habe ich den Mut, die richtigen Entscheidungen dafür zu treffen?
Lese-Probe zu „Der Jonas-Komplex “
Thomas Glavinic - Der Jonas-KomplexWIEN
Wer wir sind, wissen wir nicht. Beim letzten Durchzählen kam ich
auf mindestens drei Personen, die jeder von uns ist. Erstens die, die
er ist, zweitens die, die er zu sein glaubt, und drittens die, für die ihn
die anderen halten sollen.
Als ich aufwache, geht es mir so elend, dass ich mit keinem der
drei etwas zu tun haben will.
Ich bin zu Hause. Im Fernseher läuft das Neujahrskonzert. Ohne
Ton. An der Wand hat sich jemand Notizen gemacht. Überall im
Zimmer liegt Geschenkpapier. Neben mir liegt eine Frau. Ich kenne
sie. Sie heißt Ina. Ich frage mich bloß, was sie da macht. Immerhin
hebt und senkt sich ihr Brustkorb.
Ich versuche mich an den Sex zu erinnern. In meinem Gehirn,
oder was ich dafür halte, finde ich keine Bilder davon. Vielleicht bes-
ser so.
Ich erlaube mir eine kurze Zimmerinspektion. Dem Zustand
meiner Kleidung nach hatte ich eine verlustreiche Auseinanderset-
zung mit einem Autobus. Die Konföderiertenflagge in der Vase mit
der undefinierbaren Flüssigkeit verbreitet eine gewisse Revolutions-
stimmung, die mir unlieb ist. Aus den Notizen an der Wand werde
ich erst recht nicht schlau, es geht um irgendeinen Bären und einen
Peter. Die Schrift erinnert mich an meine.
Mir ist dieses Jahr schon jetzt nicht ganz geheuer.
Als ich meinen Körper nach Anzeichen von Gewalt absuchen will,
läutet es an der Tür. Eine Sekunde Pause, dann wird wieder geläutet.
Und das dritte Läuten hört gar nicht mehr auf. Es hört einfach nicht
mehr auf. Es läutet. Es läutet. Es läutet. Es läutet. Es läutet. Es läutet.
Vor der Tür steht entweder
a) der Wahnsinn oder
b) die Polizei.
Panisch suche ich nach meinen Koksvorräten. Dass ich keine finde,
beruhigt und ärgert mich gleichermaßen. Dann hört das Läuten auf.
Also war es die
... mehr
Polizei. Der Wahnsinn hört nämlich nie auf.
Ina hat sich nicht gerührt, sie ist demnach entweder taub oder
doch tot.
Am Stil der Frauen, neben denen ich aufwache, kann ich gut ab-
lesen, wie schlimm der Abend davor gewesen ist. Ihr Äußeres, im an-
gezogenen Zustand freilich, dient mir als Indikator für die Heftig-
keit meiner Umtriebe. Am Haken über dem Fernseher hängt Inas
Fransenlederjacke. Wenn Ina nicht einiges an Herz, Verstand und
Hemmungslosigkeit zu bieten hätte, wäre ich jetzt allein hier. Oder
wer weiß, wer dann erst da drüben im Bett taub oder tot wäre.
Ina schnarcht. Ich ziehe mein blutiges Kopfkissen ab und werfe
es zur Schmutzwäsche, dabei stolpere ich über einen Motorradstie-
fel. Er ist ziemlich lädiert.
Alles in allem muss ich einräumen, dass es Jahre gab, die einen
Tick eleganter begonnen haben.
Überhaupt interpretieren manche Menschen in den 1.
Januar zu viel
hinein. Sie sagen, so wie der erste Tag wird das ganze Jahr. Als ob der
Rest des Jahres etwas für den Anfang könnte. Außerdem brauche ich
nicht den ersten Tag, um zu wissen, wie dieses Jahr wird. Dieses Jahr
ist die logische Fortsetzung des vergangenen. Die Stimmung bleibt
dieselbe. Es liegt etwas in der Luft, schon seit einigen Jahren, das
sich nun mehr und mehr verdichtet. Die Neunziger waren hell, und
da, wo sie dunkel waren, waren sie prickelig dunkel. Im ersten Jahr-
zehnt des neuen Jahrhunderts ging es mit uns bergab. Wir wollten
es noch nicht wahrhaben, wir hatten auch noch Restlicht von frü-
her. In diesem Jahrzehnt nun sind wir angekommen, wo wir hinge-
hören. Die Dunkelheit ist da.
In der Kochnische nehme ich das Morgenmüsli zu mir. Es besteht
aus einem Antidepressivum, weil ich mich ohne die regelmäßige
Einnahme dieses Mittels aus dem sechsten Stock stürze, einem Pha-
senprophylaktikum, weil ich ohne die regelmäßige Einnahme die-
ses Mittels andere aus dem sechsten Stock stürze, einem Antibio-
tikum, weil ich Angina habe, einer Magnesiumtablette wegen der
nächtlichen Krämpfe in den Beinen, die eine Folge übermäßigen
Alkoholkonsums sind, sowie einiger Vitamintabletten, weil ich ge-
sund leben möchte.
Heute ergänze ich mein pharmakologisches Menü durch zwei
Schmerztabletten, für Hals, Nase und Schädeldecke. Überdies schlu-
cke ich zwei Xanor, das Beruhigungsmittel meiner Wahl, weil mir
wegen des unkontrollierten Konsums stimmungsverändernder Sub-
stanzen die Panik bereits auf den Fersen ist.
Diese Angstattacken kommen selten aus dem Nichts, und dank
meiner Routine kann ich sie gewöhnlich mit Benzodiazepinen ab-
fangen. Wenn ich den
point of no return
versäume und die Pillen zu
spät einnehme, sitze ich eine Stunde lang zitternd in einer Ecke,
und über mir bricht die Welt zusammen. Selbst wenn die Panik ver-
schwindet, bleibt die Selbstanklage,
laut oder leise, bewusst oder als
Hintergrundrauschen.
Um es klar zu sagen: Xanor ist meine
last line of defense.
Ich esse eine Banane, wegen der Gesundheit, und mache mir
Kaffee. Die Espressomaschine dröhnt wie ein Schlagbohrer, aber
zumeist wachen meine Gäste davon nicht auf, vermutlich sind sie
zu betäubt, wer geht denn auch nüchtern mit einem wie mir nach
Hause.
Mir wäre es lieber, eine separate Küche zu haben. Schlafzimmer,
Wohnzimmer, Arbeitszimmer und Küche sind derselbe Raum. Das
liegt daran, dass ich mir keine größere Wohnung leisten kann. Ich
verdiene nicht schlecht, aber ich habe ein lockeres Händchen mit
Geld. So würde ich es nennen. Ich kenne allerdings Leute, die haben
eine andere Interpretation der Sachlage und sprechen von kostspie-
ligen Hobbys und aufwendigem Lebenswandel.
Eigentlich drücken sie es gnadenloser aus, doch Unterschied
macht das keinen. Ich bin ständig pleite, dafür hat mein Dealer ei-
nen Porsche in der Garage.
Mit meinem Kaffee setze ich mich an den Schreibtisch. Das
Handy liegt da. Immerhin liegt es hier und nicht in irgendeiner Ka-
schemme. Ich werde es trotzdem nicht anrühren, zumindest nicht,
solange ich keine Ordnung in meine Erinnerung gebracht habe. Ich
kann mir schon vorstellen, wem ich wieder geschrieben und was
für Fotos ich verschickt habe. Die Reaktionen kommen zumeist am
Morgen, und wenig überraschend sind nicht alle so positiv, wie ich
mir nachts noch gedacht hatte.
Am Vorabend, dem 31.
Dezember, hatte ich eine Lesung. Das hat
sich ungefähr abgespielt wie folgt:
16.00: Ich begebe mich ins
Café Anzengruber, um mich zu stärken.
Ich schäkere mit den Kindern der Wirtsleute und diskutiere mit
Tomy, dem Chef, das Lotterleben eines anderen Stammgasts. Von
Zeit zu Zeit kommen irgendwelche Galgenvögel auf ein Bier her-
ein. Sie bestellen, reden drei Minuten über dies und jenes, zahlen
und gehen. Ich frage mich, ob die das in jedem Lokal der Schleif-
mühlgasse machen.
17.00: Es gesellen sich mehr und mehr Bekannte und Freunde hinzu.
Mehr als einen anderen Menschen auf einmal ertrage ich schwer.
Ein Weißer Spritzer könnte die Situation entspannen. Ich ver-
trage mehr Weiße Spritzer als Menschen.
17.05: Ich habe verinnerlicht, dass angesichts des Menschenauflaufs
ein Weißer Spritzer zu wenig ist, und bestelle noch einen.
17.10-18.00: Die Bestellung wiederholt sich mehrfach. Die vielen
Menschen machen mir nichts mehr aus.
18.20: Um diese Zeit ist Friedrich mit dem Fuß, der Koksdealer vom
Stephansplatz, am Naschmarkt anzutreffen. Ich verlasse das Lo-
kal für fünf Minuten, kehre zurück, verschwinde auf der Toilette,
fühle mich endgültig der Situation gewachsen.
18.30: Es erscheint mein Anwalt und Freund Werner Tomanek,
einer der besten Strafverteidiger des Landes, wenn nicht der
beste, und nebstbei Erfinder der Schweineblutspritzpistole ge-
gen islamistische Attentäter. Wir trinken einige Magenbitter und
machen uns auf den Weg in das sri-lankische Lokal, in dem die
Lesung stattfindet.
19.00: Ankunft. Werner und ich, beide kahlköpfig und robust, wer-
den angestarrt.
19.05: Toilette.
19.10: Mit Werner und dem Wirt Umtrunk im Backstage-Raum
(Küche).
19.50: Toilette.
20.05: Beginn der Lesung. Angelika Hager moderiert. Zum Glück ist
sie eine langjährige Freundin von mir, kennt mich entsprechend
gut und stellt ihre Fragen langsam.
21.00: Pause. Toilette.
21.15: Fortsetzung der Veranstaltung. Ein Zwischenrufer wird vom
überdies stets bewaffneten WingTsun-Kämpfer Werner ohne gro-
ßes Federlesen zum Schweigen gebracht.
22.00: Ende der Veranstaltung. Toilette. Trinken. Ich bekomme Wal-
lungen und knöpfe mir das Hemd auf.
22.30: Ich Trottel gebe in diesem Zustand auch noch ein Interview
fürs Radio.
23.30: Übersiedelung ins Otto e mezzo. SMS mit guten Wünschen für
2015 werden versendet.
Ca. 0.00: Werner und ich begrüßen das neue Jahr mit Spirituosen.
Irgendwann zwischen 1.00 und 5.00: erfolgreicher booty call
Ich klappe das Notebook auf. Bevor ich meine Mails abrufe, lese ich
Nachrichtenseiten. Die Spitzenmeldung neben der Silvesterbericht-
erstattung handelt vom abgestürzten Airbus der AirAsia. Wrackteile
davon sind aus der Java-See geborgen worden.
Gierig suche ich auf anderen Nachrichtenportalen nach mehr
Informationen. Ich bin von Flugzeugabstürzen besessen. Ich kenne
fast alle. Zumindest die Abstürze von Verkehrsmaschinen. Ich schaue
nämlich jede Folge von Mayday - Alarm im Cockpit. Eine lehrreiche
Sendung, und wenn man Flugangst hat, ist sie besonders aufregend.
Nun wage ich mich auf meine Facebook-Seite.
Danke an alle Frauen, die 2014 mit mir geschlafen haben.
Kommentar Nummer 1: »Bei der einen, die sich erbarmt hat, hät-
test du dich auch persönlich bedanken können.«
Es muss endlich jemand den Alkomaten für Elektronikgeräte
zum Patent anmelden. Ich träume von einem Computer, den ich nur
bedienen darf, wenn ich ihm zuvor alkoholfreien Atem in irgend-
eine USB-Öffnung gehaucht habe. Und von einem Handy mit der-
selben Funktion. Die Welt wäre weniger bunt, aber mein Leben um
einiges einfacher.
Mein Handy läutet. Damit Ina trotz Taubheit nicht aufwacht, hechte
ich ins Badezimmer und drücke sanft die Tür zu. Es ist nicht so, dass
mir Inas Schlummer so wichtig wäre, obwohl ich ein rücksichtsvol-
ler Mensch bin, mir geht es mehr um meine Privatsphäre, die ich
gerade morgens dringend gewahrt sehen muss. Wenn Ina aufwacht,
beginnt sie sich unter Garantie auszubreiten, sie geht herum und re-
det und ist da, und ich ertrage in der Früh niemanden, der herum-
geht und redet und da ist, es sei denn, es wäre eine Frau, die ich liebe
und die mich liebt, aber so eine ist schon seit einer Weile nicht auf-
getaucht.Else ist es, die anruft. Ich melde mich flüsternd.
»Kannst du nicht lauter reden?«
»Besuch.«
»Wer denn schon wieder?«
»Ist doch egal, was gibt's um die Zeit?«
»Na, noch einmal gratulieren wollte ich dir!«
»Danke.« Ich lausche hinaus, doch es rührt sich nichts.
»Ich weiß, ich sollte das gerade heute nicht...«
»Sag schon.«
»Es geht um deine Kreditkartenabrechnung.«
Aus Gründen der Paranoia bin ich noch immer bei ihr angemel-
det, weswegen alle Post an ihre Adresse geschickt wird. Darüber hin-
aus hat sie auch nach unserer Trennung die Obergewalt über meine
Finanzen, sie tätigt alle Überweisungen für mich, sie bewahrt die
TAN-Briefe auf, ich brauche mich um nichts zu kümmern. Ich ver-
traue ihr vollkommen.
Natürlich entlohne ich sie für ihre Arbeit. Genau genommen
überweist sie sich selbst Geld von meinem Konto dafür, dass sie Geld
von meinem Konto an andere überweist.
»Da ist eine Hotelrechnung von 760 Euro aus Berlin, das verstehe
ich überhaupt nicht. Die Übernachtung hat doch Karin bezahlt!«
»Hat sie ja auch. Das waren die Extras.«
»Welche Extras? Hast du dir Koks aufs Zimmer bringen lassen?«
Ich unterdrücke einige naheliegende Beleidigungen. Ich schätze
die Wahrscheinlichkeit, von der Polizei abgehört zu werden, auf
fünfzig Prozent, und das weiß sie, sie vergisst es nur immer wieder.
»Sehr witzig!«, sage ich in einem Ton, den sie versteht. »Als ob ich
Drogen nehmen würde!«
»Entschuldige. Ja, stimmt. Aber welche Extras waren das?«
»Zimmerservice.«
»700 Euro für Zimmerservice? Hast du dir einen Rasenmäher be-
stellt?«
»Was weiß ich... zwei Flaschen Wodka, ein paar Flaschen Wein,
Zigarren, das Hotel ist eben nicht ganz billig.«
»Wieso bringt dich Karin in so einem teuren Hotel unter?«
»Das war ein Geschenk!«
»Ein Danaergeschenk!«
»Also bitte, das war nett von ihr! Welche Agentin schenkt einem
zum Agenturjubiläum eine Übernachtung in einem Nobelhotel?«
»Eine, die nicht zurechnungsfähig ist oder dich nicht kennt. Wer
dich kennt und mag, schenkt dir einen Monat in der Betty-Ford-
Klinik. Du musst dich wirklich einkriegen. Pause machen.«
Sie hat recht, ich muss mich einkriegen und Pause machen. Aber
ich habe mich vom Tag meiner Geburt an noch nie eingekriegt, und
wovon soll ich Pause machen, vom Leben? Ich kann mich ja nicht in
Kryostase versetzen. Das Leben ist ständig um mich herum oder tobt
aus mir heraus, und wie es tobt, kann ich nicht beeinflussen.
»Wie geht es dem Kind?«, erkundige ich mich.
»Hervorragend geht es ihm! Hat gerade einen Freund hier.«
»Könntest du mir bitte neue Rezepte organisieren?«
»Natürlich«, sagt sie, wobei sie dem ü mindestens fünf weitere
folgen lässt, wodurch dieses an sich zustimmende Wort einen kriti-
schen Charakter bekommt.
Else hat den besseren Draht zu unserer Hausärztin, deswegen be-
sorgt sie regelmäßig neue Rezepte. Die Ärztin nennt Else die »Mutter
Teresa unter den Exfrauen«.
Nachdem wir besprochen haben, welche Tage der kommenden
Woche das Kind bei mir verbringt, lege ich auf und schleiche hinaus.
Ich nehme noch ein Xanor.
Ich lese meine SMS. Neben einigen Gratulationen massenhaft
Neujahrsgrüße. Ein paar Nachrichten, denen man an Uhrzeit und
Grammatik anmerkt, in welchem Zustand die Verfasser gewesen
sind. Eine SMS von Daniel: Morgen esse ich mit Salman zu Abend.
Als ich mich im Bad ausziehe, entdecke ich allerhand obszöne
Zeichnungen, die mir irgendein Trinkkumpan mit Edding auf den
Oberkörper gemalt hat. Die Geschwindigkeit, mit der Säufer regre-
dieren, war mir schon immer unheimlich.
Ich verzichte auf Versuche, die Kunstwerke wegzurubbeln. Nach
der Dusche putze ich mir die Zähne, dann tappe ich in der Hoffnung,
Ina noch schlafend anzutreffen, zurück ins Wohn-, Schlaf- und Ar-
beitszimmer.
Meine Hoffnung wird nicht erfüllt. Ina sitzt nackt im Bett, steckt
ihre Ohropax in eine Dose, zieht an einer Zigarette und will Sex. Im
Moment bin ich auf Sex so scharf wie auf drei Stunden Ringelreihen,
aber das wird ihr nicht beizubringen sein.
Ich lege mich zu ihr. Sie bläst mir einen. Ohne entscheidenden
Durchbruch. Irgendwie schaffen wir es dann doch. Während ich in
einem etwas verkrampften Rhythmus in sie hineinstoße, schwitze
ch, ich schwitze Schnaps und Koks. Es ist nicht das erste Mal, dass
ich mich beim Sex frage, wieso um alles in der Welt ich gerade Sex
habe. Nachdem sie gekommen ist, wobei sie sich wer weiß was vorge-
stellt haben muss, rolle ich von ihr herunter und mache die Augen
zu. Ich höre, wie sie an der Espressomaschine hantiert. Ich weiß,
ich sollte ihr Kaffee machen, aber ich kann nicht. Mein Herz häm-
mert von der Anstrengung, und das Gewackel hat die Kopfschmer-
zen nicht eben gelindert. Ich hoffe, sie ist nicht gekränkt, ich mag
sie nämlich wirklich gern. »Gehen wir frühstücken?«
Ich tue so, als hätte ich nichts gehört. Sie verschwindet im Bad.
Ich versuche meine Gedanken auf etwas Erfreuliches zu richten.
Den heutigen Tag habe ich immerhin für mich. Das ist ja schon was.
Aber morgen steht wieder ein Termin im Kalender, den ich nicht
absagen kann und der mit Sicherheit übel enden wird. Ich halte es
unter Menschen nicht aus, ohne zu trinken. Sie verbreiten so viel
Unruhe. Ich muss diese Empfindungen dämpfen, sonst fahre ich aus
der Haut. Also morgen wieder. Zuerst Kaffee mit Ela, das ist nett. Danach
habe ich eine Besprechung mit zwei Opernmenschen, die von mir
ein Libretto wollen, und ich habe schon am Telefon gemerkt, was
für Nervensägen das sind. Vielleicht schaffe ich es wenigstens, keine Drogen zu nehmen und
nur beim Alkohol zu bleiben. Ohnedies gibt es kein Geld für Koks, das
Konto ist gesperrt. Obwohl. Die VISA-Card. Die müsste noch funk-
tionieren.
Als Ina aus dem Bad kommt, fällt mir ein, dass ich ja für spätabends
mit Helen ausgemacht habe, gemeinsam The Walking Dead anzuse-
hen. Ein Lichtblick. Helen ist noch keine dreißig, aber schon eine
tolle Schriftstellerin, und es ist auch ziemlich toll, mit ihr zu schla-
fen. Genau das machen wir eigentlich immer, wenn wir ein paar
Folgen Walking Dead hinter uns haben, als ob die Zombieapokalypse
in uns die Lebensgier wecken würde. Das bedeutet ferner, dass ich
heute vermutlich auf Koks verzichten werde, denn Koks hat Neben-
wirkungen. Und vor die Wahl gestellt, mit Helen zu schlafen oder
neben ihr mein Nasenbluten zu stillen, wähle ich den Sex.
Eigentlich habe ich es immer vermieden, etwas mit Schriftstelle-
rinnen anzufangen. Man weiß nie, was die danach daraus machen.
Zumal Helen ihrerseits ja sagt, ich dürfe über sie schreiben und sogar
über unseren Sex, sie vertraue mir vollkommen. Natürlich würde ich
darüber nie schreiben, frage mich jedoch, wie das umgekehrt aus-
sieht. Jedenfalls finde ich, man muss die Sexpartner, über die man
schreibt, entweder vorher um Erlaubnis fragen oder sie gleich erfin-
den. »Was ist jetzt mit Frühstück?«, fragt Ina.
Im Treppenhaus begegnen wir meiner dementen Nachbarin. We-
nigstens trägt sie ihren verschlissenen Morgenmantel und Haus-
pantoffeln aus den Siebzigern, das ist mehr als beim letzten Mal.
Sie scheint etwas zu suchen. Zwar erkennt sie mich nicht, lässt sich
aber dennoch von mir zurück in ihre Wohnung geleiten, zu der ich
einen Schlüssel habe, ausgehändigt von ihrem Enkel, der wenig Lust
zeigt, sich in die Betreuung seiner Verwandten einzubringen.
Ich dirigiere die alte Frau zur Couch, suche ihr Kuscheltier, finde
den klebrigen Elefanten mit dem einen Auge schließlich im Back-
ofen und drücke ihn ihr in die Hand. Kurz glaube ich ein Zeichen
von Erkennen in ihren Augen zu sehen.
Sie fragt nach ihrer Schwester und nach jemandem, der bislang
noch nicht Gegenstand unserer Unterhaltungen war. Ich lege eine
Platte von Mario Lanza auf, die sie beruhigt. Zuletzt kontrolliere ich,
ob der Herd ausgeschaltet und die Badewanne leer ist.
»Bist du mit der verwandt?«, fragt Ina, während wir auf den Lift
warten.
»Leider nicht.«
»Wieso leider?«
»Weil das eine großartige Frau ist.«
»Viel ist von der Armen ja nicht übrig.«
Ich sage nichts.
»Kennst du sie besser?«
»Ein bisschen.«
Ich mag mit Ina nicht teilen, was mir diese Frau erzählt hat, als
sie noch halbwegs wach war. Ich habe einige Nachmittage bei ihr
verbracht. Kaffee machen konnte sie nicht, aber wenn sie redete,
sah man ihre Mutter oder das Haus ihrer Kindheit oder ein Lager
plastisch vor sich. Ich habe ihr damals versprochen, dass ich ihre
Geschichte für mich behalten werde, obwohl ich finde, jeder sollte
wissen, wie diese Frau zu der tätowierten Nummer an ihrem linken
Arm gekommen ist. Aber sie wollte es nicht.
Der Lift in meinem Haus war in seinem früheren Leben garantiert
Polizist oder Justizvollzugsbeamter. Er handelt vollkommen nach
eigenem Gutdünken, und einige seiner Macken sind furchteinflö-
ßend. Jetzt etwa schließt er die Tür, macht jedoch keine Anstalten,
hinunterzufahren oder die Tür wieder freizugeben.
Ina beginnt zu zittern. Sie ist klaustrophob. Ich taste meine Ta-
schen nach Xanor ab, finde jedoch nur eine zerbröselte Zigarette,
was bei einem Nichtraucher bemerkenswert ist. Die Tür öffnet sich
wieder. Warum auch immer.
Ina rennt nach unten, als stünde das Haus in Flammen. Ich folge
ihr und bekomme die nächste Schwitzattacke.
»Dieser Scheißlift!«
»Ja, er ist gewöhnungsbedürftig.«
»Nie wieder! Nie wieder steige ich da ein!«
»Ist okay.«
Ihre Hand liegt auf der Klinke der Haustür, doch anstatt auf-
zumachen, mustert sie mich. Etwas geht in ihr vor. Sie scheint ihre
Gedanken zu sammeln.
»Weißt du eigentlich noch, was du heute Nacht am Telefon alles
gesagt hast?«, fragt sie.
Das weiß ich nicht im Geringsten, und das gebe ich freimütig zu.
»Du hast von Thailand geredet. Und dass du mit mir hinfliegen
willst.«
Das hört sich nicht unplausibel an. Ich will ständig nach Thai-
land. Aber ich will nicht mit einer Frau nach Thailand, die Fran-
senlederjacken trägt. Das habe ich gestern offenbar nicht bedacht.
Wenn ich betrunken bin, werde ich rührselig, und wenn ich einge-
kokst bin, werde ich geil. Diese Kombination bringt immer wieder
aufs Neue Probleme in mein Leben. Und auch in das anderer.
»Manchmal weiß ich echt nicht, was du von mir willst«, sagt Ina.
Ein Taxi fährt vorbei. Sie hält es auf und ist so schnell darin ver-
schwunden, dass ich keine Gelegenheit habe, sie zurückzuhalten
oder mich wenigstens zu verabschieden.
Ich wundere mich nicht, ich kenne ihre Art. Ich schreibe ihr eine
SMS, in der ich mich für die schöne Nacht bedanke. Ich will nicht,
dass sie mit einem schlechten Gefühl nach Hause fährt.
Und was jetzt? Jetzt schon anfangen? Was ist mit den guten Vor-
sätzen?
Na ja, warum nicht. Aber aufpassen! Auf alle Fälle für Helen fit
bleiben! Mit ihr wegen zu viel Koks nicht schlafen zu können wäre
ungefähr so dumm, wie eine Reise nach New York nicht antreten zu
können, weil man sich den Magen bei McDonalds verdorben hat.
Während ich mich Richtung Café Rudi quäle, den Kokainkater wie-
der als Alpdruck im Hinterkopf, denke ich über die Art meiner Be-
ziehungen zu Frauen nach. Ich kann sie nicht mehr definieren.
Also die mit Ina schon, die sogar sehr leicht. Bei der zu Helen etwa
wird es schwieriger. Wir haben Sex, wir trinken, wir haben Sex, wir
trinken, all das so lange, bis wir uns lieben. Nach ein paar Tagen In-
nigkeit meldet sich einer von beiden zwei Wochen lang nicht.
Alles ist lose. Wir leben allein mit anderen. Keiner ist mit jeman-
dem fest zusammen, jeder hat ein paar Menschen, mit denen er ab
und zu ins Bett geht. Ich weiß nicht, ob dieses Modell eine Erschei-
nung unserer Zeit ist, und ich glaube nicht, dass ich mich daran ge-
wöhnen möchte.
Im Café Rudi hängen nur Schnapsleichen herum. Gegen die Leute,
die hier an der Theke am 1. Januar aufgereiht sind, bin ich in einem
hervorragenden Zustand. Das gedenke ich jedoch bald zu ändern.
Heute darf ich ja. Dass es für mich ein spezieller Tag ist, weiß zum
Glück so gut wie niemand, also sollte er nicht eskalieren.
Mein Handy läutet.
Auf dem Display lese ich entsetzt:
DSCHINGIS KHAN
© S. Fischer Verlag
Ina hat sich nicht gerührt, sie ist demnach entweder taub oder
doch tot.
Am Stil der Frauen, neben denen ich aufwache, kann ich gut ab-
lesen, wie schlimm der Abend davor gewesen ist. Ihr Äußeres, im an-
gezogenen Zustand freilich, dient mir als Indikator für die Heftig-
keit meiner Umtriebe. Am Haken über dem Fernseher hängt Inas
Fransenlederjacke. Wenn Ina nicht einiges an Herz, Verstand und
Hemmungslosigkeit zu bieten hätte, wäre ich jetzt allein hier. Oder
wer weiß, wer dann erst da drüben im Bett taub oder tot wäre.
Ina schnarcht. Ich ziehe mein blutiges Kopfkissen ab und werfe
es zur Schmutzwäsche, dabei stolpere ich über einen Motorradstie-
fel. Er ist ziemlich lädiert.
Alles in allem muss ich einräumen, dass es Jahre gab, die einen
Tick eleganter begonnen haben.
Überhaupt interpretieren manche Menschen in den 1.
Januar zu viel
hinein. Sie sagen, so wie der erste Tag wird das ganze Jahr. Als ob der
Rest des Jahres etwas für den Anfang könnte. Außerdem brauche ich
nicht den ersten Tag, um zu wissen, wie dieses Jahr wird. Dieses Jahr
ist die logische Fortsetzung des vergangenen. Die Stimmung bleibt
dieselbe. Es liegt etwas in der Luft, schon seit einigen Jahren, das
sich nun mehr und mehr verdichtet. Die Neunziger waren hell, und
da, wo sie dunkel waren, waren sie prickelig dunkel. Im ersten Jahr-
zehnt des neuen Jahrhunderts ging es mit uns bergab. Wir wollten
es noch nicht wahrhaben, wir hatten auch noch Restlicht von frü-
her. In diesem Jahrzehnt nun sind wir angekommen, wo wir hinge-
hören. Die Dunkelheit ist da.
In der Kochnische nehme ich das Morgenmüsli zu mir. Es besteht
aus einem Antidepressivum, weil ich mich ohne die regelmäßige
Einnahme dieses Mittels aus dem sechsten Stock stürze, einem Pha-
senprophylaktikum, weil ich ohne die regelmäßige Einnahme die-
ses Mittels andere aus dem sechsten Stock stürze, einem Antibio-
tikum, weil ich Angina habe, einer Magnesiumtablette wegen der
nächtlichen Krämpfe in den Beinen, die eine Folge übermäßigen
Alkoholkonsums sind, sowie einiger Vitamintabletten, weil ich ge-
sund leben möchte.
Heute ergänze ich mein pharmakologisches Menü durch zwei
Schmerztabletten, für Hals, Nase und Schädeldecke. Überdies schlu-
cke ich zwei Xanor, das Beruhigungsmittel meiner Wahl, weil mir
wegen des unkontrollierten Konsums stimmungsverändernder Sub-
stanzen die Panik bereits auf den Fersen ist.
Diese Angstattacken kommen selten aus dem Nichts, und dank
meiner Routine kann ich sie gewöhnlich mit Benzodiazepinen ab-
fangen. Wenn ich den
point of no return
versäume und die Pillen zu
spät einnehme, sitze ich eine Stunde lang zitternd in einer Ecke,
und über mir bricht die Welt zusammen. Selbst wenn die Panik ver-
schwindet, bleibt die Selbstanklage,
laut oder leise, bewusst oder als
Hintergrundrauschen.
Um es klar zu sagen: Xanor ist meine
last line of defense.
Ich esse eine Banane, wegen der Gesundheit, und mache mir
Kaffee. Die Espressomaschine dröhnt wie ein Schlagbohrer, aber
zumeist wachen meine Gäste davon nicht auf, vermutlich sind sie
zu betäubt, wer geht denn auch nüchtern mit einem wie mir nach
Hause.
Mir wäre es lieber, eine separate Küche zu haben. Schlafzimmer,
Wohnzimmer, Arbeitszimmer und Küche sind derselbe Raum. Das
liegt daran, dass ich mir keine größere Wohnung leisten kann. Ich
verdiene nicht schlecht, aber ich habe ein lockeres Händchen mit
Geld. So würde ich es nennen. Ich kenne allerdings Leute, die haben
eine andere Interpretation der Sachlage und sprechen von kostspie-
ligen Hobbys und aufwendigem Lebenswandel.
Eigentlich drücken sie es gnadenloser aus, doch Unterschied
macht das keinen. Ich bin ständig pleite, dafür hat mein Dealer ei-
nen Porsche in der Garage.
Mit meinem Kaffee setze ich mich an den Schreibtisch. Das
Handy liegt da. Immerhin liegt es hier und nicht in irgendeiner Ka-
schemme. Ich werde es trotzdem nicht anrühren, zumindest nicht,
solange ich keine Ordnung in meine Erinnerung gebracht habe. Ich
kann mir schon vorstellen, wem ich wieder geschrieben und was
für Fotos ich verschickt habe. Die Reaktionen kommen zumeist am
Morgen, und wenig überraschend sind nicht alle so positiv, wie ich
mir nachts noch gedacht hatte.
Am Vorabend, dem 31.
Dezember, hatte ich eine Lesung. Das hat
sich ungefähr abgespielt wie folgt:
16.00: Ich begebe mich ins
Café Anzengruber, um mich zu stärken.
Ich schäkere mit den Kindern der Wirtsleute und diskutiere mit
Tomy, dem Chef, das Lotterleben eines anderen Stammgasts. Von
Zeit zu Zeit kommen irgendwelche Galgenvögel auf ein Bier her-
ein. Sie bestellen, reden drei Minuten über dies und jenes, zahlen
und gehen. Ich frage mich, ob die das in jedem Lokal der Schleif-
mühlgasse machen.
17.00: Es gesellen sich mehr und mehr Bekannte und Freunde hinzu.
Mehr als einen anderen Menschen auf einmal ertrage ich schwer.
Ein Weißer Spritzer könnte die Situation entspannen. Ich ver-
trage mehr Weiße Spritzer als Menschen.
17.05: Ich habe verinnerlicht, dass angesichts des Menschenauflaufs
ein Weißer Spritzer zu wenig ist, und bestelle noch einen.
17.10-18.00: Die Bestellung wiederholt sich mehrfach. Die vielen
Menschen machen mir nichts mehr aus.
18.20: Um diese Zeit ist Friedrich mit dem Fuß, der Koksdealer vom
Stephansplatz, am Naschmarkt anzutreffen. Ich verlasse das Lo-
kal für fünf Minuten, kehre zurück, verschwinde auf der Toilette,
fühle mich endgültig der Situation gewachsen.
18.30: Es erscheint mein Anwalt und Freund Werner Tomanek,
einer der besten Strafverteidiger des Landes, wenn nicht der
beste, und nebstbei Erfinder der Schweineblutspritzpistole ge-
gen islamistische Attentäter. Wir trinken einige Magenbitter und
machen uns auf den Weg in das sri-lankische Lokal, in dem die
Lesung stattfindet.
19.00: Ankunft. Werner und ich, beide kahlköpfig und robust, wer-
den angestarrt.
19.05: Toilette.
19.10: Mit Werner und dem Wirt Umtrunk im Backstage-Raum
(Küche).
19.50: Toilette.
20.05: Beginn der Lesung. Angelika Hager moderiert. Zum Glück ist
sie eine langjährige Freundin von mir, kennt mich entsprechend
gut und stellt ihre Fragen langsam.
21.00: Pause. Toilette.
21.15: Fortsetzung der Veranstaltung. Ein Zwischenrufer wird vom
überdies stets bewaffneten WingTsun-Kämpfer Werner ohne gro-
ßes Federlesen zum Schweigen gebracht.
22.00: Ende der Veranstaltung. Toilette. Trinken. Ich bekomme Wal-
lungen und knöpfe mir das Hemd auf.
22.30: Ich Trottel gebe in diesem Zustand auch noch ein Interview
fürs Radio.
23.30: Übersiedelung ins Otto e mezzo. SMS mit guten Wünschen für
2015 werden versendet.
Ca. 0.00: Werner und ich begrüßen das neue Jahr mit Spirituosen.
Irgendwann zwischen 1.00 und 5.00: erfolgreicher booty call
Ich klappe das Notebook auf. Bevor ich meine Mails abrufe, lese ich
Nachrichtenseiten. Die Spitzenmeldung neben der Silvesterbericht-
erstattung handelt vom abgestürzten Airbus der AirAsia. Wrackteile
davon sind aus der Java-See geborgen worden.
Gierig suche ich auf anderen Nachrichtenportalen nach mehr
Informationen. Ich bin von Flugzeugabstürzen besessen. Ich kenne
fast alle. Zumindest die Abstürze von Verkehrsmaschinen. Ich schaue
nämlich jede Folge von Mayday - Alarm im Cockpit. Eine lehrreiche
Sendung, und wenn man Flugangst hat, ist sie besonders aufregend.
Nun wage ich mich auf meine Facebook-Seite.
Danke an alle Frauen, die 2014 mit mir geschlafen haben.
Kommentar Nummer 1: »Bei der einen, die sich erbarmt hat, hät-
test du dich auch persönlich bedanken können.«
Es muss endlich jemand den Alkomaten für Elektronikgeräte
zum Patent anmelden. Ich träume von einem Computer, den ich nur
bedienen darf, wenn ich ihm zuvor alkoholfreien Atem in irgend-
eine USB-Öffnung gehaucht habe. Und von einem Handy mit der-
selben Funktion. Die Welt wäre weniger bunt, aber mein Leben um
einiges einfacher.
Mein Handy läutet. Damit Ina trotz Taubheit nicht aufwacht, hechte
ich ins Badezimmer und drücke sanft die Tür zu. Es ist nicht so, dass
mir Inas Schlummer so wichtig wäre, obwohl ich ein rücksichtsvol-
ler Mensch bin, mir geht es mehr um meine Privatsphäre, die ich
gerade morgens dringend gewahrt sehen muss. Wenn Ina aufwacht,
beginnt sie sich unter Garantie auszubreiten, sie geht herum und re-
det und ist da, und ich ertrage in der Früh niemanden, der herum-
geht und redet und da ist, es sei denn, es wäre eine Frau, die ich liebe
und die mich liebt, aber so eine ist schon seit einer Weile nicht auf-
getaucht.Else ist es, die anruft. Ich melde mich flüsternd.
»Kannst du nicht lauter reden?«
»Besuch.«
»Wer denn schon wieder?«
»Ist doch egal, was gibt's um die Zeit?«
»Na, noch einmal gratulieren wollte ich dir!«
»Danke.« Ich lausche hinaus, doch es rührt sich nichts.
»Ich weiß, ich sollte das gerade heute nicht...«
»Sag schon.«
»Es geht um deine Kreditkartenabrechnung.«
Aus Gründen der Paranoia bin ich noch immer bei ihr angemel-
det, weswegen alle Post an ihre Adresse geschickt wird. Darüber hin-
aus hat sie auch nach unserer Trennung die Obergewalt über meine
Finanzen, sie tätigt alle Überweisungen für mich, sie bewahrt die
TAN-Briefe auf, ich brauche mich um nichts zu kümmern. Ich ver-
traue ihr vollkommen.
Natürlich entlohne ich sie für ihre Arbeit. Genau genommen
überweist sie sich selbst Geld von meinem Konto dafür, dass sie Geld
von meinem Konto an andere überweist.
»Da ist eine Hotelrechnung von 760 Euro aus Berlin, das verstehe
ich überhaupt nicht. Die Übernachtung hat doch Karin bezahlt!«
»Hat sie ja auch. Das waren die Extras.«
»Welche Extras? Hast du dir Koks aufs Zimmer bringen lassen?«
Ich unterdrücke einige naheliegende Beleidigungen. Ich schätze
die Wahrscheinlichkeit, von der Polizei abgehört zu werden, auf
fünfzig Prozent, und das weiß sie, sie vergisst es nur immer wieder.
»Sehr witzig!«, sage ich in einem Ton, den sie versteht. »Als ob ich
Drogen nehmen würde!«
»Entschuldige. Ja, stimmt. Aber welche Extras waren das?«
»Zimmerservice.«
»700 Euro für Zimmerservice? Hast du dir einen Rasenmäher be-
stellt?«
»Was weiß ich... zwei Flaschen Wodka, ein paar Flaschen Wein,
Zigarren, das Hotel ist eben nicht ganz billig.«
»Wieso bringt dich Karin in so einem teuren Hotel unter?«
»Das war ein Geschenk!«
»Ein Danaergeschenk!«
»Also bitte, das war nett von ihr! Welche Agentin schenkt einem
zum Agenturjubiläum eine Übernachtung in einem Nobelhotel?«
»Eine, die nicht zurechnungsfähig ist oder dich nicht kennt. Wer
dich kennt und mag, schenkt dir einen Monat in der Betty-Ford-
Klinik. Du musst dich wirklich einkriegen. Pause machen.«
Sie hat recht, ich muss mich einkriegen und Pause machen. Aber
ich habe mich vom Tag meiner Geburt an noch nie eingekriegt, und
wovon soll ich Pause machen, vom Leben? Ich kann mich ja nicht in
Kryostase versetzen. Das Leben ist ständig um mich herum oder tobt
aus mir heraus, und wie es tobt, kann ich nicht beeinflussen.
»Wie geht es dem Kind?«, erkundige ich mich.
»Hervorragend geht es ihm! Hat gerade einen Freund hier.«
»Könntest du mir bitte neue Rezepte organisieren?«
»Natürlich«, sagt sie, wobei sie dem ü mindestens fünf weitere
folgen lässt, wodurch dieses an sich zustimmende Wort einen kriti-
schen Charakter bekommt.
Else hat den besseren Draht zu unserer Hausärztin, deswegen be-
sorgt sie regelmäßig neue Rezepte. Die Ärztin nennt Else die »Mutter
Teresa unter den Exfrauen«.
Nachdem wir besprochen haben, welche Tage der kommenden
Woche das Kind bei mir verbringt, lege ich auf und schleiche hinaus.
Ich nehme noch ein Xanor.
Ich lese meine SMS. Neben einigen Gratulationen massenhaft
Neujahrsgrüße. Ein paar Nachrichten, denen man an Uhrzeit und
Grammatik anmerkt, in welchem Zustand die Verfasser gewesen
sind. Eine SMS von Daniel: Morgen esse ich mit Salman zu Abend.
Als ich mich im Bad ausziehe, entdecke ich allerhand obszöne
Zeichnungen, die mir irgendein Trinkkumpan mit Edding auf den
Oberkörper gemalt hat. Die Geschwindigkeit, mit der Säufer regre-
dieren, war mir schon immer unheimlich.
Ich verzichte auf Versuche, die Kunstwerke wegzurubbeln. Nach
der Dusche putze ich mir die Zähne, dann tappe ich in der Hoffnung,
Ina noch schlafend anzutreffen, zurück ins Wohn-, Schlaf- und Ar-
beitszimmer.
Meine Hoffnung wird nicht erfüllt. Ina sitzt nackt im Bett, steckt
ihre Ohropax in eine Dose, zieht an einer Zigarette und will Sex. Im
Moment bin ich auf Sex so scharf wie auf drei Stunden Ringelreihen,
aber das wird ihr nicht beizubringen sein.
Ich lege mich zu ihr. Sie bläst mir einen. Ohne entscheidenden
Durchbruch. Irgendwie schaffen wir es dann doch. Während ich in
einem etwas verkrampften Rhythmus in sie hineinstoße, schwitze
ch, ich schwitze Schnaps und Koks. Es ist nicht das erste Mal, dass
ich mich beim Sex frage, wieso um alles in der Welt ich gerade Sex
habe. Nachdem sie gekommen ist, wobei sie sich wer weiß was vorge-
stellt haben muss, rolle ich von ihr herunter und mache die Augen
zu. Ich höre, wie sie an der Espressomaschine hantiert. Ich weiß,
ich sollte ihr Kaffee machen, aber ich kann nicht. Mein Herz häm-
mert von der Anstrengung, und das Gewackel hat die Kopfschmer-
zen nicht eben gelindert. Ich hoffe, sie ist nicht gekränkt, ich mag
sie nämlich wirklich gern. »Gehen wir frühstücken?«
Ich tue so, als hätte ich nichts gehört. Sie verschwindet im Bad.
Ich versuche meine Gedanken auf etwas Erfreuliches zu richten.
Den heutigen Tag habe ich immerhin für mich. Das ist ja schon was.
Aber morgen steht wieder ein Termin im Kalender, den ich nicht
absagen kann und der mit Sicherheit übel enden wird. Ich halte es
unter Menschen nicht aus, ohne zu trinken. Sie verbreiten so viel
Unruhe. Ich muss diese Empfindungen dämpfen, sonst fahre ich aus
der Haut. Also morgen wieder. Zuerst Kaffee mit Ela, das ist nett. Danach
habe ich eine Besprechung mit zwei Opernmenschen, die von mir
ein Libretto wollen, und ich habe schon am Telefon gemerkt, was
für Nervensägen das sind. Vielleicht schaffe ich es wenigstens, keine Drogen zu nehmen und
nur beim Alkohol zu bleiben. Ohnedies gibt es kein Geld für Koks, das
Konto ist gesperrt. Obwohl. Die VISA-Card. Die müsste noch funk-
tionieren.
Als Ina aus dem Bad kommt, fällt mir ein, dass ich ja für spätabends
mit Helen ausgemacht habe, gemeinsam The Walking Dead anzuse-
hen. Ein Lichtblick. Helen ist noch keine dreißig, aber schon eine
tolle Schriftstellerin, und es ist auch ziemlich toll, mit ihr zu schla-
fen. Genau das machen wir eigentlich immer, wenn wir ein paar
Folgen Walking Dead hinter uns haben, als ob die Zombieapokalypse
in uns die Lebensgier wecken würde. Das bedeutet ferner, dass ich
heute vermutlich auf Koks verzichten werde, denn Koks hat Neben-
wirkungen. Und vor die Wahl gestellt, mit Helen zu schlafen oder
neben ihr mein Nasenbluten zu stillen, wähle ich den Sex.
Eigentlich habe ich es immer vermieden, etwas mit Schriftstelle-
rinnen anzufangen. Man weiß nie, was die danach daraus machen.
Zumal Helen ihrerseits ja sagt, ich dürfe über sie schreiben und sogar
über unseren Sex, sie vertraue mir vollkommen. Natürlich würde ich
darüber nie schreiben, frage mich jedoch, wie das umgekehrt aus-
sieht. Jedenfalls finde ich, man muss die Sexpartner, über die man
schreibt, entweder vorher um Erlaubnis fragen oder sie gleich erfin-
den. »Was ist jetzt mit Frühstück?«, fragt Ina.
Im Treppenhaus begegnen wir meiner dementen Nachbarin. We-
nigstens trägt sie ihren verschlissenen Morgenmantel und Haus-
pantoffeln aus den Siebzigern, das ist mehr als beim letzten Mal.
Sie scheint etwas zu suchen. Zwar erkennt sie mich nicht, lässt sich
aber dennoch von mir zurück in ihre Wohnung geleiten, zu der ich
einen Schlüssel habe, ausgehändigt von ihrem Enkel, der wenig Lust
zeigt, sich in die Betreuung seiner Verwandten einzubringen.
Ich dirigiere die alte Frau zur Couch, suche ihr Kuscheltier, finde
den klebrigen Elefanten mit dem einen Auge schließlich im Back-
ofen und drücke ihn ihr in die Hand. Kurz glaube ich ein Zeichen
von Erkennen in ihren Augen zu sehen.
Sie fragt nach ihrer Schwester und nach jemandem, der bislang
noch nicht Gegenstand unserer Unterhaltungen war. Ich lege eine
Platte von Mario Lanza auf, die sie beruhigt. Zuletzt kontrolliere ich,
ob der Herd ausgeschaltet und die Badewanne leer ist.
»Bist du mit der verwandt?«, fragt Ina, während wir auf den Lift
warten.
»Leider nicht.«
»Wieso leider?«
»Weil das eine großartige Frau ist.«
»Viel ist von der Armen ja nicht übrig.«
Ich sage nichts.
»Kennst du sie besser?«
»Ein bisschen.«
Ich mag mit Ina nicht teilen, was mir diese Frau erzählt hat, als
sie noch halbwegs wach war. Ich habe einige Nachmittage bei ihr
verbracht. Kaffee machen konnte sie nicht, aber wenn sie redete,
sah man ihre Mutter oder das Haus ihrer Kindheit oder ein Lager
plastisch vor sich. Ich habe ihr damals versprochen, dass ich ihre
Geschichte für mich behalten werde, obwohl ich finde, jeder sollte
wissen, wie diese Frau zu der tätowierten Nummer an ihrem linken
Arm gekommen ist. Aber sie wollte es nicht.
Der Lift in meinem Haus war in seinem früheren Leben garantiert
Polizist oder Justizvollzugsbeamter. Er handelt vollkommen nach
eigenem Gutdünken, und einige seiner Macken sind furchteinflö-
ßend. Jetzt etwa schließt er die Tür, macht jedoch keine Anstalten,
hinunterzufahren oder die Tür wieder freizugeben.
Ina beginnt zu zittern. Sie ist klaustrophob. Ich taste meine Ta-
schen nach Xanor ab, finde jedoch nur eine zerbröselte Zigarette,
was bei einem Nichtraucher bemerkenswert ist. Die Tür öffnet sich
wieder. Warum auch immer.
Ina rennt nach unten, als stünde das Haus in Flammen. Ich folge
ihr und bekomme die nächste Schwitzattacke.
»Dieser Scheißlift!«
»Ja, er ist gewöhnungsbedürftig.«
»Nie wieder! Nie wieder steige ich da ein!«
»Ist okay.«
Ihre Hand liegt auf der Klinke der Haustür, doch anstatt auf-
zumachen, mustert sie mich. Etwas geht in ihr vor. Sie scheint ihre
Gedanken zu sammeln.
»Weißt du eigentlich noch, was du heute Nacht am Telefon alles
gesagt hast?«, fragt sie.
Das weiß ich nicht im Geringsten, und das gebe ich freimütig zu.
»Du hast von Thailand geredet. Und dass du mit mir hinfliegen
willst.«
Das hört sich nicht unplausibel an. Ich will ständig nach Thai-
land. Aber ich will nicht mit einer Frau nach Thailand, die Fran-
senlederjacken trägt. Das habe ich gestern offenbar nicht bedacht.
Wenn ich betrunken bin, werde ich rührselig, und wenn ich einge-
kokst bin, werde ich geil. Diese Kombination bringt immer wieder
aufs Neue Probleme in mein Leben. Und auch in das anderer.
»Manchmal weiß ich echt nicht, was du von mir willst«, sagt Ina.
Ein Taxi fährt vorbei. Sie hält es auf und ist so schnell darin ver-
schwunden, dass ich keine Gelegenheit habe, sie zurückzuhalten
oder mich wenigstens zu verabschieden.
Ich wundere mich nicht, ich kenne ihre Art. Ich schreibe ihr eine
SMS, in der ich mich für die schöne Nacht bedanke. Ich will nicht,
dass sie mit einem schlechten Gefühl nach Hause fährt.
Und was jetzt? Jetzt schon anfangen? Was ist mit den guten Vor-
sätzen?
Na ja, warum nicht. Aber aufpassen! Auf alle Fälle für Helen fit
bleiben! Mit ihr wegen zu viel Koks nicht schlafen zu können wäre
ungefähr so dumm, wie eine Reise nach New York nicht antreten zu
können, weil man sich den Magen bei McDonalds verdorben hat.
Während ich mich Richtung Café Rudi quäle, den Kokainkater wie-
der als Alpdruck im Hinterkopf, denke ich über die Art meiner Be-
ziehungen zu Frauen nach. Ich kann sie nicht mehr definieren.
Also die mit Ina schon, die sogar sehr leicht. Bei der zu Helen etwa
wird es schwieriger. Wir haben Sex, wir trinken, wir haben Sex, wir
trinken, all das so lange, bis wir uns lieben. Nach ein paar Tagen In-
nigkeit meldet sich einer von beiden zwei Wochen lang nicht.
Alles ist lose. Wir leben allein mit anderen. Keiner ist mit jeman-
dem fest zusammen, jeder hat ein paar Menschen, mit denen er ab
und zu ins Bett geht. Ich weiß nicht, ob dieses Modell eine Erschei-
nung unserer Zeit ist, und ich glaube nicht, dass ich mich daran ge-
wöhnen möchte.
Im Café Rudi hängen nur Schnapsleichen herum. Gegen die Leute,
die hier an der Theke am 1. Januar aufgereiht sind, bin ich in einem
hervorragenden Zustand. Das gedenke ich jedoch bald zu ändern.
Heute darf ich ja. Dass es für mich ein spezieller Tag ist, weiß zum
Glück so gut wie niemand, also sollte er nicht eskalieren.
Mein Handy läutet.
Auf dem Display lese ich entsetzt:
DSCHINGIS KHAN
© S. Fischer Verlag
... weniger
Autoren-Porträt von Thomas Glavinic
Thomas Glavinic wurde 1972 in Graz geboren. Sein erster Roman 'Carl Haffners Liebe zum Unentschieden' erschien 1998. Danach folgten u.a. die Romane 'Der Kameramörder', der mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet wurde, 'Wie man leben soll' und 'Die Arbeit der Nacht'. 'Das bin doch ich' stand 2007 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschienen die Romane 'Das größere Wunder' und 'Der Jonas-Komplex'. Zahlreiche seiner Romane wurden für die Bühne adaptiert und verfilmt. Seine Werke sind in 20 Sprachen übersetzt. Thomas Glavinic lebt in Wien und Rom.
Bibliographische Angaben
- Autor: Thomas Glavinic
- 2016, 1. Auflage, 752 Seiten, Maße: 15,4 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: S. Fischer Verlag GmbH
- ISBN-10: 3100024648
- ISBN-13: 9783100024640
- Erscheinungsdatum: 08.03.2016
Pressezitat
Mehr Gegenwart kann man nicht zwischen zwei Buchdeckel packen. Christian Preusser Frankfurter Neue Presse 20160326
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