Der Konvertit

Ein komplexer Thriller der auf wahren Begebenheiten beruht

Durch ein Radio Interview des Autors bin ich auf „Der Konvertit“ aufmerksam geworden. Als er dort seine Recherchearbeit beschrieb und erklärte, dass mehrere Figuren und Lebensläufe real sind und in Deutschland eine 15-jährige Geschichte aufweisen, war meine Neugier geweckt.
Der Roman startet mit einem blutigen Anschlag auf eine Bundeswehr-Kaserne und der darauf startenden fulminanten Jagd auf eine Terror-Zelle. Besonders, dass das Buch jetzt nicht in Schema F verfällt, hat mich sehr angesprochen. Anschaulich wird beschrieben wie Behördenegoismen, Bürokratie und Rassismus innerhalb der Polizei die Ermittlungsarbeit behindern. An Aktualität dürfte der Plot kaum zu schlagen sein, er streift die Vorratsdatenspeicherung, die Zusammenarbeit deutscher Behörden mit amerikanischen Diensten und der Ex-Polizist Stefan Schubert gewährt vielfache Einblicke in eine abgeschottete Polizeiwelt. Besonders die Sicht, auf die ein Eigenleben entwickelnde GSG9, fand ich sehr spannend.
Der Spannungsbogen bleibt stets hoch, Auszeiten oder Langatmig gibt es hier nicht. Ich habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt und mich aufs weiterlesen gefreut.
Um nicht zu viel vorwegzunehmen, das Finale ist sehr gelungen und extrem spannend.
Klare Kaufempfehlung.