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Der Stotterer

 
 
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Weil er Stotterer ist, vertraut er ganz auf die Macht des geschriebenen Worts und setzt es rücksichtslos ein, zur Notwehr ebenso wie für seine Karriere. Ein Betrug - er nennt es eine schriftstellerische Unsorgfältigkeit - bringt ihn ins Gefängnis. Mit...
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Kommentare zu "Der Stotterer"
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  • 4 Sterne

    16 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 27.03.2019

    Als Buch bewertet

    Johannes Hosea Stärckle ist ein Meister des Wortes. Aber nur des geschriebenen Wortes, gesprochen bekommt er kaum mehr eine Silbe heraus, bevor das Stottern losgeht. Das war mal anders, aber Geschehnisse aus seiner Kindheit haben ihn zu dem gemacht, was er ist und das geschriebene Wort wurde zu seinem Beruf. Jedoch nicht als Journalist oder Schriftsteller, sondern als Betrüger, weshalb er auch jetzt eine Gefängnisstrafe absitzen muss. Dies hindert ihn jedoch nicht am Schreiben und der Padre wird sein Publikum. Ihm vertraut er sich, erzählt aus seiner Kindheit in der Sekte, den Umgang des Vaters mit seinem Stottern, aber auch dem Betrug, den er begangen hat – was klingt wie die Beichte eines Geläuterten, stellt sich jedoch bald schon als weitere Manipulation heraus. Seinen Mitinsassen bleibt sein Talent nicht verborgen und wissen ebenfalls daraus Profit zu schlagen, den Wehren kann sich der Stotterer kaum.

    Charles Lewinsky ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der Schweizer Literaturwelt. Zahlreiche seiner Romane wurden für hochrangige Preise nominiert und ausgezeichnet. Sein neuer Roman zeichnet sich für mich durch eine pointierte und treffgenaue Sprachgestaltung aus, inhaltlich konnte mich sein Protagonist nicht ganz überzeugen.

    Genaugenommen gibt es nur eine Erzählstimme, die des Johannes Hosea Stärckle, der sich jedoch mal in Briefen an seinen Padre wendet, mal in seinem Tagebuch Trost sucht, mal als Geschichtenerzähler und auch als Briefeschreiber auftritt. Je nach Adressat wandelt sich Ton und Ausdruck, wirkt glaubwürdig und überzeugend. Dass die Straftäter sein Ausdrucksvermögen in seinem Sinne nutzt und auch im Gefängnis die Möglichkeiten von Manipulation und mitleiderregender Dramatik voll ausspielt, ist bei der Anlage des Charakters nachvollziehbar. Man muss sich am Anfang am Riemen reißen, um seinen Schelmenmärchen nicht zu glauben und in ihm nicht das Opfer zu sehen, als das er sich stilisiert.

    Das Schreiben steht im Zentrum, dafür werden andere interessante Aspekte – die Hackordnung im Gefängnis, die Mechanismen, mit denen dort Macht demonstriert wird u.a. – an den Rand gedrängt, was ich etwas schade fand. Vor allem, da diese ihm letztlich seinen großen Wunsch ermöglichen.

    Man kann sich mit Stärckle nicht identifizieren. Er ist zweifelsohne ein intelligenter Zeitgenosse, der geschickt die Fäden in der Hand hat, aber als Sympathieträger taugt er nicht. Eher als noch abschreckendes Beispiel, denn seine Manipulationsversuche machen vor nichts und niemandem halt.

    Für mich war es letztlich etwas zu viel des Protagonisten. Keine andere Sicht, kein Schritt zurück durch eine neutrale Erzählinstanz, nicht einmal Antworten auf die zahlreichen Briefe erhält man als Leser, was einen ein wenig erdrückt. Zumal die Märchen Stärckles auch sehr viel Raum einnehmen. Sprachlich gelungen, auch die zentrale Figur interessant in der Anlage, aber letztlich genau dadurch etwas übers Ziel hinaus geschossen.

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  • 4 Sterne

    9 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 16.04.2019

    Als Buch bewertet

    Der Stotterer ist ein Meister des Wortes, aber nur des geschriebenen. Denn wie der Titel des Buches schon verrät, versagt er beim Sprechen. Nun sitzt er in der Haftanstalt eine Strafe für seine Betrügereien ab, denn seine Meisterschaft hat er im Unredlichen perfektioniert. Abzockerei per Brief bei Partneragenturen und den Enkeltrick hat er geradezu perfektioniert, aber letztendlich war seine Eitelkeit größer als seine Vorsicht und nun sitzt er ein.
    Hier beginnt er mit Tagebuchschreiben und Briefen an den Gefängnispfarrer, den er Padre nennt. Mit seiner dramatischen Kindheit, er wuchs in einer freikirchlichen Sekte auf, erduldete Prügel und seelische Misshandlungen, punktet er schnell beim Padre. Vor allem seine profunde Bibelkenntnis untermauert seine Geschichte. Aber was ist die Wahrheit? Diese Frage stellte ich mir das ganze Buch.
    Lewinsky benützt seinen Protagonisten um mit dem Leser zu spielen, er wiegt ihn in Sicherheit, lässt ihn eine Geschichte glauben und stürzt ihn sofort im nächsten Kapitel wieder in Zweifel. Genauso manipulativ wie der Stotterer mit seinen Briefen, verführt der Autor den Leser. Dabei benützt virtuos die Sprache. Sein Stil passt sich der jeweiligen Geschichte an, die Briefe an den Anstaltspfarrer, seine „wahren“ Tagebucheinträge und zwischendurch immer wieder kleine Prosastücke, die als Fingerübungen bezeichnet werden und in den Stärckle sein literarisches Können unter Beweis stellen will. Diese Geschichten sendet er dem Pfarrer, der in seinem Namen an einem Literaturwettbewerb teilnehmen soll.
    Lewinsky gelingt es, für seinen Protagonisten Sympathie, ja stellenweise sogar Bewunderung zu wecken. Sein Stil ist brillant, voller Esprit und kurzweilig humorvoll, bis ich an den Punkt gelangte, wo mir diese so offensichtlich zelebrierte Gewandtheit langsam zu viel wurde, manchmal wäre weniger mehr gewesen und nicht jeden Wortwitz muss man mitnehmen. Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt an dieser unterhaltsamen und eleganten Hochstaplergeschichte.
    Haben wir am Ende Stärckles wahre Geschichte erfahren, wer weiß?

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