Der Tote vom Oberhaus
Im Fürstenkeller der Veste Oberhaus bricht ein Mann zusammen und verblutet hinter einer verschlossenen Tür. Er wurde mit einer mittelalterlichen Partisane erstochen. Doch nicht nur vom Täter fehlt jede Spur. Auch in der Wohnung des Toten weist nichts auf...
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Produktinformationen zu „Der Tote vom Oberhaus “
Klappentext zu „Der Tote vom Oberhaus “
Im Fürstenkeller der Veste Oberhaus bricht ein Mann zusammen und verblutet hinter einer verschlossenen Tür. Er wurde mit einer mittelalterlichen Partisane erstochen. Doch nicht nur vom Täter fehlt jede Spur. Auch in der Wohnung des Toten weist nichts auf dessen wahre Identität hin. Das Passauer Ermittler-Duo Steinbacher und Hollermann tappt im Dunkeln. Und plötzlich tauchen Frauen auf, die alle behaupten, mit dem Toten zusammen gewesen zu sein. Die Ermittlungen werden eine echte Herausforderung für die Mordkommission Passau, die Licht in das düstere Konstrukt, das der Tote um sich herum aufgebaut hat, bringen muss. Was sie herausfindet, ist eine schmierige Inszenierung, die vor nichts und niemandem Halt gemacht hat, und die noch über den Tod hinaus weitere Opfer fordert.
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Der Tote vom Oberhaus “
Das Gefühl, dass ihm jemand folgte, hatte ihn zum ersten Mal ergriffen, als er den letzten steinernen Torbogen passiert hatte und in den Burghof der Veste Oberhaus schritt. Natürlich war das blanker Unsinn, warum sollte ihn ausgerechnet hier jemand verfolgen? Und wenn doch, dann hätte er es sicher nicht bemerkt. Es war Mitte Juni, und um diese Jahreszeit war der Oberhausberg und die Stadt voller Touristen. Die meisten Besucher, die auf die Burg kamen und in die Welt der Fürstbischöfe eintauchten, wollten in die Vergangenheit reisen, dem Mythos Mittelalter und allem, was davor und danach kam, begegnen. Natürlich gab es auch einige, die einfach nur einen besonders schönen Blick auf die Stadt werfen wollten. Doch die meisten wollten von den Vorfahren lernen, um es in der Gegenwart vielleicht ein bisschen besser zu machen. Auch Xaver Mautzenbacher suchte nach der Vergangenheit, oder besser gesagt: Sie suchte ihn. Typisch für ihn war allerdings, dass er nichts davon ahnte, oder einfach nicht begreifen wollte, was er falsch gemacht hatte und warum er dafür leiden würde. Mautzenbacher hatte eine Verabredung. Es ging um eine Angelegenheit, für die ihm dieser Ort hoch über der Stadt Passau zwar geeignet, aber höchst ungewöhnlich schien. In der Regel lag es an ihm, den richtigen Treffpunkt auszuwählen, aber in diesem Fall hatte er nicht kleinlich sein wollen. Es stand zu viel auf dem Spiel. Während er über den mit Kies bedeckten Hof schritt, warf er einen raschen Blick auf seine Uhr. Es war erst kurz vor zwei. Er hatte Zeit, er würde sich in aller Ruhe umsehen können. Doch als er die Tür zum Empfang öffnete, sah er im Spiegel des Glases ein bekanntes Gesicht und wusste endlich, warum er das Gefühl, verfolgt zu werden, die ganze Zeit über nicht hatte abschütteln können. Er löste sein Eintrittsticket, erkundigte sich nach dem Weg zum Rittersaal und stieg dann die Treppe hinauf. Im ersten Stock angekommen wandte er sich nach links und blieb vor einer Installation stehen, die
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wiedergab, wie Passau und sein regierender Fürstbischof infolge der Napoleonischen Kriege ihre Selbstständigkeit verloren hatten und fortan zu Bayern gehörten. Im Grunde interessierte ihn das alles nicht. Er war ein Mann, dem es auf andere Sachen ankam. Wissen bedeutete für ihn nicht, die geschichtlichen Zahlen einer Stadt zu kennen. Er wollte nur sicher sein, dass ihn sein Verfolger nicht aus den Augen verlor. Nichts liebte Mautzenbacher so sehr wie das Spiel, welches er in diesem Moment zu spielen begann. Es begeisterte ihn, dass ihn jemand beschattete - nein: Es erregte ihn. Er genoss, dass er sowohl den Weg als auch das Ziel selbst bestimmte. Er war Herr der Lage, der Gejagte, der zum Jäger wurde. Er fühlte sich nie besser als in diesen Situationen. Und er freute sich schon jetzt auf den Augenblick, in dem sein Verfolger bemerkte, dass er zum Opfer geworden war. Mautzenbacher schlenderte durch den Arkadengang hinein in den Raum mit dem Wohnturm und den Werkzeugen vergangener Zeiten, durch die Kältekammer, die für seine Zwecke leider nicht infrage kam, und durch alle möglichen bunten Aufbauten. Schließlich erreichte er schon den Burghof und hatte noch immer nicht gefunden, was er suchte. Doch dann, er sah das Gesicht seines Verfolgers schon erhitzt um die Ecke schauen, entdeckte er die Glastür, die ihn in den Fürstenkeller führte. Dort, wo niemand die Schreie hören würde. Durch die vergitterten Fenster wurde der Raum nur spärlich ausgeleuchtet, und seine Augen mussten sich erst an das Zwielicht gewöhnen. Doch rasch erkannte er, welch gute Wahl er getroffen hatte. Mit zwei schnellen Schritten verschwand er hinter der Tür, in voller Spannung auf den nächsten Moment. Nicht einmal sein Atem hatte sich beschleunigt. Er war ein Mann, der Überraschungen liebte. Natürlich nur wenn seinem Gegenüber der Schock in die Glieder fuhr. Schreckensschreie liebte er über alles. Zögernd, wie nur ängstliche Menschen gehen, wenn sie nicht wissen, was auf sie zukommt, kamen die Schritte
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Bibliographische Angaben
- Autor: Dagmar Isabell Schmidbauer
- 2020, 2. Auflage, 390 Seiten, Maße: 12,3 x 18,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Schmidbauer
- ISBN-10: 3943395065
- ISBN-13: 9783943395068
- Erscheinungsdatum: 19.12.2020
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