Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter
Thriller
»Es ist schwer, einen Mann gut zu töten. Leute, die es machen, wissen das. Leute, die es schlecht machen, finden es heraus. Auf die harte Tour. Und die harte Tour hat Folgen.«
Malcolm Mackay: der neue Kult-Bestsellerautor aus Schottland mit absolut...
Malcolm Mackay: der neue Kult-Bestsellerautor aus Schottland mit absolut...
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Taschenbuch
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter “
Klappentext zu „Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter “
»Es ist schwer, einen Mann gut zu töten. Leute, die es machen, wissen das. Leute, die es schlecht machen, finden es heraus. Auf die harte Tour. Und die harte Tour hat Folgen.«Malcolm Mackay: der neue Kult-Bestsellerautor aus Schottland mit absolut unverwechselbarem Sound.
Calum MacLean lebt allein in seiner Wohnung in Glasgow. Das Telefon klingelt. Eine belanglose Unterhaltung. Aber dahinter steckt ein Jobangebot. Wenn man die Zeichen zu deuten weiß.
Er ist Experte. Einzelgänger. Hat einen guten Ruf bei denen, die zählen in Glasgow.
Ein Treffen in einem Club. Ein Auftrag. Ein Ziel: Lewis Winter.
Fesselnd, atmosphärisch, cool: Mackay zieht uns in eine dunkle Welt, in der es Regeln gibt. Sie nicht zu kennen, ist tödlich.
»Die bedeutendste neue Stimme in der schottischen Spannung! Authentisch, stilsicher, ein moderner Raymond Chandler." Scotsman
»Ein eindrucksvoll originelles Debüt, das turmhoch aus dem üblichen Einerlei herausragt. Man kann es nicht aus der Hand legen.« The Observer
»Mackay erschafft Figuren, die so lebendig wirken, dass man lange nach Ende der Lektüre über sie nachdenkt. Ein bemerkenswertes Buch. Der neue Star!« Daily Mail
Lese-Probe zu „Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter “
Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter von Malcolm MackayAlles beginnt mit einem Anruf. Zwanglos, locker, freundlich, nichts Geschäftliches. Man verabredet sich, neutraler, wenn möglich öffentlicher Ort. Man muss vorsichtig sein, egal, wer der Anrufer ist oder wo man sich trifft. Muss auf alles gefasst sein, darf nichts als selbstverständlich betrachten. Es ist verlockend, Vertrauen zu entwickeln, verlockend, aber falsch. Jemand kann seit zwanzig Jahren ein Freund und Vertrauter sein und sich urplötzlich von einem abwenden. So was kommt vor. Wer klug ist, bedenkt diese bittere Realität, sonst wird er sie kennenlernen.
Samstagnachmittag, im Hintergrund läuft Fußball im Radio, er sitzt mit einem Buch auf dem Sofa. Der bunte Schleier von William Somerset Maugham, für alle, die's genau wissen wollen, und er ist davon fasziniert. Das Buch hat seine Aufmerksamkeit vom Radio weggelockt, er weiß nicht mehr, wie der Spielstand ist. Je älter er wird, umso unwichtiger kommt ihm so was vor. Das Telefon klingelt - Festnetz, nicht Handy - , fesselt seine ganze Aufmerksamkeit. Ein Lesezeichen unter die Zeile, die er gerade gelesen hat (nie die Seite umknicken, um sich die Stelle zu merken), dann steht er auf.
»Hallo.«
»Calum, wie geht's, mein Freund? John Young hier.«
»John. Mir geht's gut. Und dir?«
»Ach, wie immer. Schon 'ne ganze Weile her, dass wir dich im Club gesehen haben. Dachte, ich ruf mal an, um zu sehen, wie's dir geht. Und, viel zu tun?«
»Genug. Mal mehr, mal weniger, du weißt ja, wie's läuft.«
»Kann man sagen. Das vom alten Frank MacLeod gehört - von seiner Hüftoperation? Tja, mindestens ein paar Monate außer Gefecht. Echt übel, für jemanden, der noch so drin ist.«
... mehr
»Hab ich gehört. Schlimm für ihn.«
»Allerdings. Kann mir das bei ihm gar nicht vorstellen. Wär schön, dich mal wieder zu sehen, Cal, ist schon lange her. Komm mal morgen Nachmittag in den Club. Ein bisschen Snooker spielen, was trinken. Wär doch schön.«
»Klingt gut. Ich komm gegen zwei vorbei.«
»Gut so, dann bis morgen.«
Es sind genug Hinweise da, man muss bloß drauf achten. Aber vielleicht kümmert man sich nicht drum, wie die meisten Leute. Ein zwangloses Gespräch: zwei Leute, die sich beim Vornamen kennen, ohne eng befreundet zu sein. Bekannte, die sich nicht täglich, sondern nur alle paar Wochen sehen. Die sich nicht viel bedeuten. Solche Anrufe gibt es ziemlich oft, warum sollte einen das interessieren? Es ist ein Jobangebot. Ein konkretes Angebot für was Langfristiges, Lukratives. Will er was Langfristiges, Lukratives?
Kleine Wohnung, kleiner Wagen, kleines Sparguthaben, aber stets ausreichend. Er braucht nur das Nötigste, keinen Luxus. Langfristig bedeutet Risiko, und Risiken muss man vermeiden. In diesem Geschäft gibt's Spielernaturen, aber irgendwann verlieren sie alle, und der Preis ist der Tod. Also besser nicht spielen. Ist nicht nötig. Es gibt zwei Gründe, warum man spielt: einer akzeptabel, der andere nicht. Der inakzeptable Grund ist Gier, die Aussicht auf mehr Geld, das man eigentlich gar nicht braucht. Der zweite Grund ist der Nervenkitzel, und das ist was anderes.
Seit er von Franks Operation gehört hat, war er nicht mehr im Club. Alter Mann muss ins Krankenhaus, um sich eine neue Hüfte einsetzen zu lassen. Für die meisten ist das nichts Ungewöhnliches. Doch wer Frank kennt - und weiß, was er macht - , weiß es besser. Er ist alt, aber immer noch spitze, immer noch erstklassig. Wie ein Boxer, der nicht mehr so schnell, aber um vieles taktischer ist, so gefährlich wie eh und je. Er gehört zur vorigen Generation, zur guten alten Zeit vor dem Aufkommen moderner Technik, moderner Polizeiarbeit und moderner Empfindlichkeiten. Echt viele haben den Anschluss verpasst. Die Zeit ist nicht stehengeblieben, doch Frank war ihr immer einen Schritt voraus. Seine frühere Arbeit wurde auch heute noch gebraucht, sie lief bloß anders ab. Aber jetzt war er weg, mindestens ein paar Monate lang, und musste ersetzt werden. Man würde sich einen Jüngeren suchen. Erst mal kurzfristig.
Calum kann sich auf nichts konzentrieren. Ein neuer Job ist ein neuer Job - mehr nicht. Das macht ihm keine Sorgen. In die erdrückenden Abgründe von Jamiesons Organisation gezogen zu werden schon. Für jemanden wie Frank MacLeod war das beruhigend, eine Arbeits- und Sicherheitsgarantie. Doch für Calum MacLean stellt es die Gefahr dar, regelmäßig arbeiten zu müssen, seine Freiheit einzubüßen. Ist es das wirklich wert?
Der Club liegt in der Innenstadt, nur ein kleiner Eingang führt in das große Gebäude. Sonntagnachmittags steht niemand an der Tür. Normalerweise sind eine Handvoll Leute in der Bar und oben an den acht Snookertischen. Aber nicht heute. Heute hängt ein Schild an der Tür: Wegen Reinigungsarbeiten geschlossen. Ein schäbiges Schild, das jedes Mal rausgekramt wird, wenn man nicht gestört werden will. Verdächtig, auffällig, doch die Leute stellen keine Fragen. Calum ignoriert das Schild, öffnet die Tür und tritt ein.
Drinnen ist es immer schummrig, selbst wenn alle Lichter brennen. Rechts die große, abgewetzte Tanzfläche und auf der anderen Seite das DJ-Pult. Entlang der Seitenwand zieht sich die Bar, kitschige Beleuchtung, jede Menge Flaschen - nichts nach seinem Geschmack. Er trinkt keinen Alkohol, weiß aber selbst nicht genau, warum. Höchstwahrscheinlich Selbstdisziplin. Ist nichts Moralisches. Aber er verabscheut den Club, verabscheut diesen Lebensstil, die stickige Fleischbeschau, den sinnlosen Lärm. Erinnert ihn immer daran, dass es ihm hier noch nie gefallen hat, weil es hier nur ums Frauenaufreißen geht und Frauen ihn nicht attraktiv finden, egal, wie dunkel es ist.
Vor ihm eine breite, mit Teppichboden ausgelegte Treppe, schmale Stufen, bei denen man sich leicht verschätzt. Viele Leute sind hier beim Raufsteigen schon gestolpert. Calum ist jedes Mal vorsichtig, nicht aus Angst, sich zu verletzen, sondern um nicht dumm auszusehen. Oben an der Treppe eine hölzerne Flügeltür mit rechteckigen Fenstern. Er stößt einen Türflügel auf und betritt den Snookersaal. Acht grüne Tische, zweimal vier, dazwischen jede Menge Platz. An den Wänden Anzeigetafeln, neben jedem Tisch ein kleiner Automat. Wenn man ein Pfund bezahlt, hat man eine halbe Stunde lang Licht. Die Tische bringen nicht genug Geld für den Platz, den sie beanspruchen, doch Snooker ist eine von Peter Jamiesons vielen verblüffenden Leidenschaften. An einer Wand eine kleine altmodische Bar. Kein aromatisierter Wodka, nur Bier und Whisky. Heute ist sie geschlossen. Anscheinend wegen Reinigungsarbeiten.
An einem Tisch mitten im Saal steht John Young und reibt seinen Queue mit Kreide ein. Die Kugeln sind auf dem Tisch verstreut, noch keine eingelocht. Vielleicht hat er gerade erst angefangen, vielleicht spielt er auch bloß grottenschlecht. Calum hat ihm noch nie zugeschaut, er weiß es nicht. Er weiß, dass Jamieson gut ist. Das weiß jeder. Jeder weiß, dass Jamieson Unterricht bei Profis genommen hat. Young hat bestimmt was von seinem Boss gelernt.
»Calum, wie geht's?«
»Gut.« Er geht zu dem Ständer und sucht sich einen Queue aus. Er hat Jeans und ein T-Shirt an, nur im T-Shirt kann er gut spielen. Ärmel sind hinderlich.
Young schiebt alle Roten wieder in die Mitte des Tisches und stülpt das Dreieck drüber. Er legt die Kugeln sorgfältig an ihren Platz. Alles exakt, ausgeführt von jemandem, der oft spielt und gegen einen ernstzunehmenden Gegner antritt. »Schönes Wetter heute«, sagt er schließlich.
»Stimmt. Du fängst an.«
Young beugt sich vor, zielt und stößt. Nur eine Rote löst sich, die Weiße rollt wieder zurück. Ein sicherer Stoß, der den nächsten erschweren soll. Damit der andere nicht gewinnt.
Es bleibt spannend, bis klar wird, dass sich Young locker durchsetzt. Calum bemüht sich, Young diktiert, und es dauert bloß zehn Minuten, bis er einen riesigen Vorsprung hat. Dann wird geredet.
»Hast du in letzter Zeit für irgendwen gearbeitet?«, fragt Young. Das erste Mal, dass er wirklich vom Geschäft spricht, das erste Anzeichen, dass es bei dem Treffen genau darum geht. Eine Scheinfrage. Natürlich arbeitet Calum, ihm bleibt gar nichts anderes übrig.
Young will wissen, ob er mehrmals für dieselbe Person gearbeitet hat oder sich bloß hat treiben lassen. Wahrscheinlich kennt er die Antwort schon, will nur sehen, ob Calum ihn überraschen kann. Kann er aber nicht.
»Nein. Nur kleinere Sachen. Freischaffend. Wie immer. «
Ein, zwei Minuten lang Schweigen. Weitere sorgfältig vorbereitete Stöße, auch wenn der Frame längst gewonnen ist, sich rechnerisch nicht mehr dran rütteln lässt. Als das Spiel vorbei ist und die Kugeln wieder zurechtgelegt werden - Best of Three - , spricht Young weiter.
»Wir haben zurzeit niemanden. Schlimm, dass Frank ein paar Monate ausfällt.«
»Habt ihr das nicht kommen sehen?«
Young lacht. Ein kurzes, freudloses Lachen. »Frank gehört zu den Leuten, die nicht zugeben können, wenn was mit ihnen nicht stimmt. Erst wenn's zu spät ist. Er hätte uns vorwarnen sollen. Hat's schon ewig gewusst und kein Wort gesagt.« Young zuckt mit den Schultern, als wollte er sagen: Was kann man da machen?
Diesmal stößt Calum an. Das reinste Durcheinander: überall Rote, die Weiße mitten auf dem Tisch. Übermotiviert. Young ist so selbstsicher, dass er früh zu reden beginnt.
»Wie alt bist du, Calum?«
»Neunundzwanzig.«
»Nicht mehr der Jüngste.« Young lacht selbstironisch. Er ist korpulent, sieht mit dreiundvierzig aber noch jung aus. Als er lacht, funkeln seine Augen, als würde er es ernst meinen. Die Stirn legt sich in Falten, sein zerzaustes dunkles Haar fällt ihm ins Gesicht. Er wirkt ausgelassen, doch man vergisst nie, wer er ist. »Hast du schon mal daran gedacht, sesshaft zu werden? «
Das ist beruflich gemeint, nicht privat. »Überhaupt noch nicht. Kommt vielleicht irgendwann. Ich hab nicht das Gefühl, dass ich's brauche. Ich mag meine Freiheit, aber mal sehen, wie's läuft.«
Young nickt. Das ist eine Forderung. Calum meint, wenn er sich mit Jamieson einlässt, will er nicht überlastet werden. Damit kann Young leben, das lässt sich mit anderen Wünschen vereinbaren.
Sie verstummen wieder. Der Frame wird spannender. Young war zu nachlässig, zu selbstsicher. Er hat drei leichte Stöße vermasselt, und Calum liegt in Führung. Calum verpatzt einen schwierigen Stoß. Young konzentriert sich. Er beginnt die Kugeln einzulochen und legt eine Serie hin, die Können erfordert. Er muss bis zur Blauen durchspielen, um garantiert zu gewinnen, und schafft es beim ersten Versuch. Sie reichen sich die Hand. Young bedankt sich, dass Calum gekommen ist.
Als der Junge gegangen ist, stellt Young seinen Queue wieder in den Ständer und geht nach hinten. Am Ende des Flurs ist Jamiesons Büro. Er klopft zweimal und tritt ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Die beiden sind seit ihrer Jugendzeit befreundet, seit sie beide im Geschäft sind. Durch äußere Umstände zusammengeführt - eine zufällige Begegnung bei einem gemeinsamen Auftrag - , erkannten sie schnell, wie viel jeder für den anderen tun konnte. Jamieson hatte das Sagen, so viel war klar. Young war seine rechte Hand. Kein anderer Vertrauter verdient so viel Geld oder hat so viel Macht. Jamieson verlässt sich auf ihn.
»Du hast den Grips«, sagte Jamieson immer, wenn er betrunken war, »und ich die Eier. Läuft doch.«
Nicht dass Young keinen Mut hatte oder Jamieson nicht klug war. Auch Young konnte sich die Hände schmutzig machen, doch Jamiesons Gespür für die Drecksarbeit war unübertroffen und schon in jungen Jahren erkennbar. Jamieson war intelligent, aber Young war ein Stratege, ein entscheidender Unterschied. Jeder für sich war begabt, gemeinsam waren sie unschlagbar.
Jamieson muss das Sagen haben. Das müssen die Leute sehen. Was die beiden denken, spielt keine Rolle. Ihre Untergebenen und ihre Konkurrenten müssen glauben, dass der Mann, der am furchterregendsten ist, auch das Sagen hat. Image. PR. Unglaublich, wie wichtig das in so einer Branche ist. Der Boss zu sein, hat aber auch eine Kehrseite. Man steht ganz oben, wo einen jeder sehen kann, wo so viele andere selbst gern wären. Jamieson kommt damit klar, kein Problem. Außerdem sind ihre Geschäfte noch nicht so groß, dass die Oberbosse eingreifen müssten. Noch nicht.
Jamieson sitzt wie immer auf dem Drehstuhl hinter seinem Schreibtisch, mit dem Rücken zur Tür. Der Schreibtisch ist der Tür zugekehrt, der Stuhl ist es nur selten. Hinter dem Schreibtisch auf einem langen Regal zwei Fernseher, auf denen Pferderennen laufen, noch so eine Leidenschaft. Jamieson spielt, nicht weil er muss oder es spannend findet, sondern weil er das Bedürfnis hat, gegen andere zu gewinnen. In diesem Fall gegen die Buchmacher. Wenn er einem den Rücken zukehrt, soll das nicht unhöflich sein. Was ihn interessiert, nimmt ihn bloß völlig in Anspruch.
Pferde interessieren Young überhaupt nicht. Kleine, schmächtige Iren, die im Namen eines Sports, der von Leichtgläubigen finanziert und von reichen Nichtstuern kontrolliert wird, dumme Tiere quälen. Sein Platz im Büro ist ein kleines Ledersofa auf der rechten Seite des hell erleuchteten Zimmers, direkt neben dem großen Fenster. Auf dem Tisch liegen Zeitungen, größtenteils Lokalblätter, ein paar überregional, kurz überflogen, um zu sehen, ob darin ihre Arbeit erwähnt wird. Heutzutage muss man mehr Zeit auf Websites verwenden, um zu sehen, ob jemand was Unvorteilhaftes über einen schreibt. Young setzt sich und wartet.
»Ich hab mit dem kleinen MacLean gesprochen«, sagt er zu Jamieson, als er sieht, dass die beiden Rennen vorbei sind.
»Dem kleinen? Wie alt ist er überhaupt?«
»Neunundzwanzig.«
»Älter nicht? Kommt mir vor, als wär er schon ewig dabei. Was hat er gesagt?«
»Ich glaube, er macht's, wenn wir noch ein, zwei andere haben. Er will nicht die ganze Arbeit allein machen. « Jamieson ist jetzt konzentriert, beugt sich vor, trommelt leise auf den Tisch. Dieses ständige Trommeln hilft ihm, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. »Geht zum Lachen bestimmt in den Keller«, sagt Jamieson lächelnd. »Aber ich mag ihn. Er hat Respekt. Ist intelligent. Ruhig. Frank sagt, er ist von den Neuen der Beste. Seh ich auch so. Machen wir ihm ein Angebot.«
Young wartet drei Tage, bevor er sich wieder bei Calum meldet. Der anstehende Auftrag kann drei Tage warten. Es ist wie bei einem Date - es geht darum, entspannt zu wirken. Wenn man den Eindruck erweckt, es eilig zu haben, dann stellen die Leute größere Forderungen. Calum könnte das sogar abschrecken. Der Junge will sich nicht binden. Das ist naiv, Young weiß das aus Erfahrung. In ein paar Jahren wird er sich danach sehnen. Die Regelmäßigkeit, der Rückhalt, das Sicherheitsnetz. Die Arbeit in diesem Geschäft gleicht einem Drahtseilakt. Wer frei arbeitet, läuft ihn mit verbundenen Augen. Eine große Organisation schützt einen, sie sorgt für die Sicherheit ihrer Leute. Irgendwann wird der ständige Druck Calum zermürben, dann wird er diese Sicherheit reizvoll finden. Doch so weit ist er noch nicht.
Calum sitzt wieder auf seinem Sofa und beschäftigt sich mit einem Videospiel. God of War III, um genau zu sein. Er findet es frustrierend. Das Telefon klingelt - diesmal das Handy. Er hält inne, geht ran, blickt auf das Display. Young.
»Hallo.«
»Calum, John Young hier. Wie geht's, viel zu tun?«
»Nein, gar nichts.«
»Gut, dann komm in den Club. Ich und Peter wollen mit dir sprechen, okay?«
»Sofort?«
»Sofort.« Offensichtlich ein Jobangebot. Wichtig? Vielleicht, doch er hat drei Tage gewartet, also vermutlich nicht dringend. Vielleicht soll er genau das denken. Es dürfte was Befristetes sein, aber möglicherweise soll es ihn in was Langfristiges reinziehen. Frank MacLeod kann nicht ewig weiterarbeiten. Das kann niemand in diesem Geschäft. Calum schaltet alles aus, lässt nichts auf Stand-by laufen. Er holt sich einen Mantel, denn es ist kälter geworden. Stürmisch draußen. In der Küche nimmt er die Autoschlüssel vom Kühlschrank und verlässt die Wohnung.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
»Hab ich gehört. Schlimm für ihn.«
»Allerdings. Kann mir das bei ihm gar nicht vorstellen. Wär schön, dich mal wieder zu sehen, Cal, ist schon lange her. Komm mal morgen Nachmittag in den Club. Ein bisschen Snooker spielen, was trinken. Wär doch schön.«
»Klingt gut. Ich komm gegen zwei vorbei.«
»Gut so, dann bis morgen.«
Es sind genug Hinweise da, man muss bloß drauf achten. Aber vielleicht kümmert man sich nicht drum, wie die meisten Leute. Ein zwangloses Gespräch: zwei Leute, die sich beim Vornamen kennen, ohne eng befreundet zu sein. Bekannte, die sich nicht täglich, sondern nur alle paar Wochen sehen. Die sich nicht viel bedeuten. Solche Anrufe gibt es ziemlich oft, warum sollte einen das interessieren? Es ist ein Jobangebot. Ein konkretes Angebot für was Langfristiges, Lukratives. Will er was Langfristiges, Lukratives?
Kleine Wohnung, kleiner Wagen, kleines Sparguthaben, aber stets ausreichend. Er braucht nur das Nötigste, keinen Luxus. Langfristig bedeutet Risiko, und Risiken muss man vermeiden. In diesem Geschäft gibt's Spielernaturen, aber irgendwann verlieren sie alle, und der Preis ist der Tod. Also besser nicht spielen. Ist nicht nötig. Es gibt zwei Gründe, warum man spielt: einer akzeptabel, der andere nicht. Der inakzeptable Grund ist Gier, die Aussicht auf mehr Geld, das man eigentlich gar nicht braucht. Der zweite Grund ist der Nervenkitzel, und das ist was anderes.
Seit er von Franks Operation gehört hat, war er nicht mehr im Club. Alter Mann muss ins Krankenhaus, um sich eine neue Hüfte einsetzen zu lassen. Für die meisten ist das nichts Ungewöhnliches. Doch wer Frank kennt - und weiß, was er macht - , weiß es besser. Er ist alt, aber immer noch spitze, immer noch erstklassig. Wie ein Boxer, der nicht mehr so schnell, aber um vieles taktischer ist, so gefährlich wie eh und je. Er gehört zur vorigen Generation, zur guten alten Zeit vor dem Aufkommen moderner Technik, moderner Polizeiarbeit und moderner Empfindlichkeiten. Echt viele haben den Anschluss verpasst. Die Zeit ist nicht stehengeblieben, doch Frank war ihr immer einen Schritt voraus. Seine frühere Arbeit wurde auch heute noch gebraucht, sie lief bloß anders ab. Aber jetzt war er weg, mindestens ein paar Monate lang, und musste ersetzt werden. Man würde sich einen Jüngeren suchen. Erst mal kurzfristig.
Calum kann sich auf nichts konzentrieren. Ein neuer Job ist ein neuer Job - mehr nicht. Das macht ihm keine Sorgen. In die erdrückenden Abgründe von Jamiesons Organisation gezogen zu werden schon. Für jemanden wie Frank MacLeod war das beruhigend, eine Arbeits- und Sicherheitsgarantie. Doch für Calum MacLean stellt es die Gefahr dar, regelmäßig arbeiten zu müssen, seine Freiheit einzubüßen. Ist es das wirklich wert?
Der Club liegt in der Innenstadt, nur ein kleiner Eingang führt in das große Gebäude. Sonntagnachmittags steht niemand an der Tür. Normalerweise sind eine Handvoll Leute in der Bar und oben an den acht Snookertischen. Aber nicht heute. Heute hängt ein Schild an der Tür: Wegen Reinigungsarbeiten geschlossen. Ein schäbiges Schild, das jedes Mal rausgekramt wird, wenn man nicht gestört werden will. Verdächtig, auffällig, doch die Leute stellen keine Fragen. Calum ignoriert das Schild, öffnet die Tür und tritt ein.
Drinnen ist es immer schummrig, selbst wenn alle Lichter brennen. Rechts die große, abgewetzte Tanzfläche und auf der anderen Seite das DJ-Pult. Entlang der Seitenwand zieht sich die Bar, kitschige Beleuchtung, jede Menge Flaschen - nichts nach seinem Geschmack. Er trinkt keinen Alkohol, weiß aber selbst nicht genau, warum. Höchstwahrscheinlich Selbstdisziplin. Ist nichts Moralisches. Aber er verabscheut den Club, verabscheut diesen Lebensstil, die stickige Fleischbeschau, den sinnlosen Lärm. Erinnert ihn immer daran, dass es ihm hier noch nie gefallen hat, weil es hier nur ums Frauenaufreißen geht und Frauen ihn nicht attraktiv finden, egal, wie dunkel es ist.
Vor ihm eine breite, mit Teppichboden ausgelegte Treppe, schmale Stufen, bei denen man sich leicht verschätzt. Viele Leute sind hier beim Raufsteigen schon gestolpert. Calum ist jedes Mal vorsichtig, nicht aus Angst, sich zu verletzen, sondern um nicht dumm auszusehen. Oben an der Treppe eine hölzerne Flügeltür mit rechteckigen Fenstern. Er stößt einen Türflügel auf und betritt den Snookersaal. Acht grüne Tische, zweimal vier, dazwischen jede Menge Platz. An den Wänden Anzeigetafeln, neben jedem Tisch ein kleiner Automat. Wenn man ein Pfund bezahlt, hat man eine halbe Stunde lang Licht. Die Tische bringen nicht genug Geld für den Platz, den sie beanspruchen, doch Snooker ist eine von Peter Jamiesons vielen verblüffenden Leidenschaften. An einer Wand eine kleine altmodische Bar. Kein aromatisierter Wodka, nur Bier und Whisky. Heute ist sie geschlossen. Anscheinend wegen Reinigungsarbeiten.
An einem Tisch mitten im Saal steht John Young und reibt seinen Queue mit Kreide ein. Die Kugeln sind auf dem Tisch verstreut, noch keine eingelocht. Vielleicht hat er gerade erst angefangen, vielleicht spielt er auch bloß grottenschlecht. Calum hat ihm noch nie zugeschaut, er weiß es nicht. Er weiß, dass Jamieson gut ist. Das weiß jeder. Jeder weiß, dass Jamieson Unterricht bei Profis genommen hat. Young hat bestimmt was von seinem Boss gelernt.
»Calum, wie geht's?«
»Gut.« Er geht zu dem Ständer und sucht sich einen Queue aus. Er hat Jeans und ein T-Shirt an, nur im T-Shirt kann er gut spielen. Ärmel sind hinderlich.
Young schiebt alle Roten wieder in die Mitte des Tisches und stülpt das Dreieck drüber. Er legt die Kugeln sorgfältig an ihren Platz. Alles exakt, ausgeführt von jemandem, der oft spielt und gegen einen ernstzunehmenden Gegner antritt. »Schönes Wetter heute«, sagt er schließlich.
»Stimmt. Du fängst an.«
Young beugt sich vor, zielt und stößt. Nur eine Rote löst sich, die Weiße rollt wieder zurück. Ein sicherer Stoß, der den nächsten erschweren soll. Damit der andere nicht gewinnt.
Es bleibt spannend, bis klar wird, dass sich Young locker durchsetzt. Calum bemüht sich, Young diktiert, und es dauert bloß zehn Minuten, bis er einen riesigen Vorsprung hat. Dann wird geredet.
»Hast du in letzter Zeit für irgendwen gearbeitet?«, fragt Young. Das erste Mal, dass er wirklich vom Geschäft spricht, das erste Anzeichen, dass es bei dem Treffen genau darum geht. Eine Scheinfrage. Natürlich arbeitet Calum, ihm bleibt gar nichts anderes übrig.
Young will wissen, ob er mehrmals für dieselbe Person gearbeitet hat oder sich bloß hat treiben lassen. Wahrscheinlich kennt er die Antwort schon, will nur sehen, ob Calum ihn überraschen kann. Kann er aber nicht.
»Nein. Nur kleinere Sachen. Freischaffend. Wie immer. «
Ein, zwei Minuten lang Schweigen. Weitere sorgfältig vorbereitete Stöße, auch wenn der Frame längst gewonnen ist, sich rechnerisch nicht mehr dran rütteln lässt. Als das Spiel vorbei ist und die Kugeln wieder zurechtgelegt werden - Best of Three - , spricht Young weiter.
»Wir haben zurzeit niemanden. Schlimm, dass Frank ein paar Monate ausfällt.«
»Habt ihr das nicht kommen sehen?«
Young lacht. Ein kurzes, freudloses Lachen. »Frank gehört zu den Leuten, die nicht zugeben können, wenn was mit ihnen nicht stimmt. Erst wenn's zu spät ist. Er hätte uns vorwarnen sollen. Hat's schon ewig gewusst und kein Wort gesagt.« Young zuckt mit den Schultern, als wollte er sagen: Was kann man da machen?
Diesmal stößt Calum an. Das reinste Durcheinander: überall Rote, die Weiße mitten auf dem Tisch. Übermotiviert. Young ist so selbstsicher, dass er früh zu reden beginnt.
»Wie alt bist du, Calum?«
»Neunundzwanzig.«
»Nicht mehr der Jüngste.« Young lacht selbstironisch. Er ist korpulent, sieht mit dreiundvierzig aber noch jung aus. Als er lacht, funkeln seine Augen, als würde er es ernst meinen. Die Stirn legt sich in Falten, sein zerzaustes dunkles Haar fällt ihm ins Gesicht. Er wirkt ausgelassen, doch man vergisst nie, wer er ist. »Hast du schon mal daran gedacht, sesshaft zu werden? «
Das ist beruflich gemeint, nicht privat. »Überhaupt noch nicht. Kommt vielleicht irgendwann. Ich hab nicht das Gefühl, dass ich's brauche. Ich mag meine Freiheit, aber mal sehen, wie's läuft.«
Young nickt. Das ist eine Forderung. Calum meint, wenn er sich mit Jamieson einlässt, will er nicht überlastet werden. Damit kann Young leben, das lässt sich mit anderen Wünschen vereinbaren.
Sie verstummen wieder. Der Frame wird spannender. Young war zu nachlässig, zu selbstsicher. Er hat drei leichte Stöße vermasselt, und Calum liegt in Führung. Calum verpatzt einen schwierigen Stoß. Young konzentriert sich. Er beginnt die Kugeln einzulochen und legt eine Serie hin, die Können erfordert. Er muss bis zur Blauen durchspielen, um garantiert zu gewinnen, und schafft es beim ersten Versuch. Sie reichen sich die Hand. Young bedankt sich, dass Calum gekommen ist.
Als der Junge gegangen ist, stellt Young seinen Queue wieder in den Ständer und geht nach hinten. Am Ende des Flurs ist Jamiesons Büro. Er klopft zweimal und tritt ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Die beiden sind seit ihrer Jugendzeit befreundet, seit sie beide im Geschäft sind. Durch äußere Umstände zusammengeführt - eine zufällige Begegnung bei einem gemeinsamen Auftrag - , erkannten sie schnell, wie viel jeder für den anderen tun konnte. Jamieson hatte das Sagen, so viel war klar. Young war seine rechte Hand. Kein anderer Vertrauter verdient so viel Geld oder hat so viel Macht. Jamieson verlässt sich auf ihn.
»Du hast den Grips«, sagte Jamieson immer, wenn er betrunken war, »und ich die Eier. Läuft doch.«
Nicht dass Young keinen Mut hatte oder Jamieson nicht klug war. Auch Young konnte sich die Hände schmutzig machen, doch Jamiesons Gespür für die Drecksarbeit war unübertroffen und schon in jungen Jahren erkennbar. Jamieson war intelligent, aber Young war ein Stratege, ein entscheidender Unterschied. Jeder für sich war begabt, gemeinsam waren sie unschlagbar.
Jamieson muss das Sagen haben. Das müssen die Leute sehen. Was die beiden denken, spielt keine Rolle. Ihre Untergebenen und ihre Konkurrenten müssen glauben, dass der Mann, der am furchterregendsten ist, auch das Sagen hat. Image. PR. Unglaublich, wie wichtig das in so einer Branche ist. Der Boss zu sein, hat aber auch eine Kehrseite. Man steht ganz oben, wo einen jeder sehen kann, wo so viele andere selbst gern wären. Jamieson kommt damit klar, kein Problem. Außerdem sind ihre Geschäfte noch nicht so groß, dass die Oberbosse eingreifen müssten. Noch nicht.
Jamieson sitzt wie immer auf dem Drehstuhl hinter seinem Schreibtisch, mit dem Rücken zur Tür. Der Schreibtisch ist der Tür zugekehrt, der Stuhl ist es nur selten. Hinter dem Schreibtisch auf einem langen Regal zwei Fernseher, auf denen Pferderennen laufen, noch so eine Leidenschaft. Jamieson spielt, nicht weil er muss oder es spannend findet, sondern weil er das Bedürfnis hat, gegen andere zu gewinnen. In diesem Fall gegen die Buchmacher. Wenn er einem den Rücken zukehrt, soll das nicht unhöflich sein. Was ihn interessiert, nimmt ihn bloß völlig in Anspruch.
Pferde interessieren Young überhaupt nicht. Kleine, schmächtige Iren, die im Namen eines Sports, der von Leichtgläubigen finanziert und von reichen Nichtstuern kontrolliert wird, dumme Tiere quälen. Sein Platz im Büro ist ein kleines Ledersofa auf der rechten Seite des hell erleuchteten Zimmers, direkt neben dem großen Fenster. Auf dem Tisch liegen Zeitungen, größtenteils Lokalblätter, ein paar überregional, kurz überflogen, um zu sehen, ob darin ihre Arbeit erwähnt wird. Heutzutage muss man mehr Zeit auf Websites verwenden, um zu sehen, ob jemand was Unvorteilhaftes über einen schreibt. Young setzt sich und wartet.
»Ich hab mit dem kleinen MacLean gesprochen«, sagt er zu Jamieson, als er sieht, dass die beiden Rennen vorbei sind.
»Dem kleinen? Wie alt ist er überhaupt?«
»Neunundzwanzig.«
»Älter nicht? Kommt mir vor, als wär er schon ewig dabei. Was hat er gesagt?«
»Ich glaube, er macht's, wenn wir noch ein, zwei andere haben. Er will nicht die ganze Arbeit allein machen. « Jamieson ist jetzt konzentriert, beugt sich vor, trommelt leise auf den Tisch. Dieses ständige Trommeln hilft ihm, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. »Geht zum Lachen bestimmt in den Keller«, sagt Jamieson lächelnd. »Aber ich mag ihn. Er hat Respekt. Ist intelligent. Ruhig. Frank sagt, er ist von den Neuen der Beste. Seh ich auch so. Machen wir ihm ein Angebot.«
Young wartet drei Tage, bevor er sich wieder bei Calum meldet. Der anstehende Auftrag kann drei Tage warten. Es ist wie bei einem Date - es geht darum, entspannt zu wirken. Wenn man den Eindruck erweckt, es eilig zu haben, dann stellen die Leute größere Forderungen. Calum könnte das sogar abschrecken. Der Junge will sich nicht binden. Das ist naiv, Young weiß das aus Erfahrung. In ein paar Jahren wird er sich danach sehnen. Die Regelmäßigkeit, der Rückhalt, das Sicherheitsnetz. Die Arbeit in diesem Geschäft gleicht einem Drahtseilakt. Wer frei arbeitet, läuft ihn mit verbundenen Augen. Eine große Organisation schützt einen, sie sorgt für die Sicherheit ihrer Leute. Irgendwann wird der ständige Druck Calum zermürben, dann wird er diese Sicherheit reizvoll finden. Doch so weit ist er noch nicht.
Calum sitzt wieder auf seinem Sofa und beschäftigt sich mit einem Videospiel. God of War III, um genau zu sein. Er findet es frustrierend. Das Telefon klingelt - diesmal das Handy. Er hält inne, geht ran, blickt auf das Display. Young.
»Hallo.«
»Calum, John Young hier. Wie geht's, viel zu tun?«
»Nein, gar nichts.«
»Gut, dann komm in den Club. Ich und Peter wollen mit dir sprechen, okay?«
»Sofort?«
»Sofort.« Offensichtlich ein Jobangebot. Wichtig? Vielleicht, doch er hat drei Tage gewartet, also vermutlich nicht dringend. Vielleicht soll er genau das denken. Es dürfte was Befristetes sein, aber möglicherweise soll es ihn in was Langfristiges reinziehen. Frank MacLeod kann nicht ewig weiterarbeiten. Das kann niemand in diesem Geschäft. Calum schaltet alles aus, lässt nichts auf Stand-by laufen. Er holt sich einen Mantel, denn es ist kälter geworden. Stürmisch draußen. In der Küche nimmt er die Autoschlüssel vom Kühlschrank und verlässt die Wohnung.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
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Autoren-Porträt von Malcolm Mackay
Malcolm Mackay stammt aus Stornoway in Schottland. Er kennt Glasgow gut. Sein erster Roman wurde für den »New Blood Dagger« nominiert. Auch die beiden weiteren Thriller seiner 'Glasgow-Trilogie' sind bereits Bestseller in Großbritannien. Mackay wurde mit dem »Scottish Crime Book of the Year Award« ausgezeichnet und wird von der Presse als die wichtigste neue Krimistimme Schottlands gefeiert.Literaturpreise:Deanston Scottish Book of the Year Award
Bibliographische Angaben
- Autor: Malcolm Mackay
- 2014, 1. Auflage, 384 Seiten, Maße: 12,5 x 19,2 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Thomas Gunkel
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- ISBN-10: 359618939X
- ISBN-13: 9783596189397
- Erscheinungsdatum: 25.03.2014
Pressezitat
ein schneller, rauer, konsequenter 'Tartan noir'. Kirsten Reimers Frankfurter Neue Presse 20141115
Kommentar zu "Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter"
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