Der Veroneser Währungsraum
Auf der Basis einer gut gesicherten Alpentransversale, welche ausgehend von Verona über den Brenner bis nach Hall führte, entwickelte sich ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts n. Chr. in diesen Gegenden ein stabiler Währungsraum, mit der wichtigsten...
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Produktinformationen zu „Der Veroneser Währungsraum “
Klappentext zu „Der Veroneser Währungsraum “
Auf der Basis einer gut gesicherten Alpentransversale, welche ausgehend von Verona über den Brenner bis nach Hall führte, entwickelte sich ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts n. Chr. in diesen Gegenden ein stabiler Währungsraum, mit der wichtigsten und namensgebenden Münzstätte in Verona. Den Münzstatten aus dem sogenannten "Veroneser Währungsraum" war ein außerordentlicher Erfolg beschieden. Die Prägungen, die anfangs in Verona entstanden sind, setzten sich zunächst in Trient und schließlich auch in Meran durch. Zudem wurden diese Münzen, der "Veroneser Berner", in zahlreichen norditalienischen Münzstätten nachgeahmt. Band 8 der Runkelsteiner Schriften ist nicht nur ein Handbuch für Numismatiker, Archäologen und Münzsammler. Neben einem detaillierten Corpus der Prägestätten Verona, Trient und Meran sowie der Nachprägungen (Beischläge) an insgesamt 22 weiteren Standorten, wurde von den beiden Autoren in ihrer Auswertung ein Fokus auf wirtschaftsgeschichtliche Aspekte gelegt, die allen historisch Forschenden neue Informationen zu den wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen der damaligen Zeit liefern. "Es ist Grundlagenforschung in bester Tradition, und das jetzt vorliegende Buch verspricht, über Jahrzehnte hinweg ein Standardwerk zu bleiben", so Mark Mersiowsky, Professor für Mittlere Geschichte an der Universität Stuttgart, in seiner Einleitung zu diesem Band.
Lese-Probe zu „Der Veroneser Währungsraum “
Zu den bestimmenden Themen des Jahres 2015 gehörte der sogenannte Grexit, der mögliche Ausstieg Griechenlands aus dem Euro und die Wiedereinführung der Drachme. Im Frühjahr diesen Jahres stand durch das Agieren der damals neuen und jetzt im Herbst schon ehemaligen griechischen Regierung das Land vor dem Staatsbankrott, die Banken mussten über Tage geschlossen bleiben. Die aktuelle Finanz- und Europapolitik hat eine wichtige Folge: Der Bevölkerung ist deutlich geworden, welch hohe Bedeutung Währungsräume haben. Über Wochen und Monate konnte man im Fernsehen, in der Presse und im Internet nachvollziehen, welch vielfältige Faktoren, ökonomische, politische, kulturelle, mentale, bei der Konstituierung wie Aufrechterhaltung dieses Euro-Währungsraumes wirkmächtig sind. Ein Nebeneffekt dieser Erfahrungen könnte die Sensibilität für die Bedeutung von Wirtschafts- und Währungsräumen auch in der historischen Langperspektive, die der Euroraum noch lange nicht erreicht hat, sein. Und damit verstehen wir heute vielleicht besser als noch vor wenigen Jahren, warum es wissenschaftlich Sinn macht, sich diesen Fragen zuzuwenden. Der Euroraum ist eine politisch geschaffene Währungsunion, die sich wirtschaftlich wie politisch erst noch behaupten muss. Für Historiker sind Jahrzehnte eine überschaubare Zeit. Der vorliegende Band ist dem Währungsraum zwischen Oberitalien und Tirol, dem Raum zwischen Verona und Brenner, der durch Münze nach Veroneser Schlag, eingedeutscht Berner, geprägt war, gewidmet. Anders als die Eurozone war dies ein gewachsener und über Jahrhunderte hindurch stabiler Raum. Mit dem Gebiet, in dem Münzen nach Berner Gewicht und Berner Münzbild umliefen, haben sich die beiden Autoren des vorliegenden Bandes über lange Jahre beschäftigt. Für eine Zeit, in der statistisch auswertbare Quellen vermutlich nicht einmal entstanden und - falls sie überhaupt existiert haben - nicht auf uns gekommen sind, ist die Rekonstruktion eines solchen Währungsraumes natürlich noch viel
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schwieriger, als dies heute der Fall ist. Die schriftlichen Quellen des Mittelalters lassen uns weitgehend im Stich, und so ist es historische Kärrnerarbeit, aus den vielen Funden von Einzelmünzen und Münzschätzen, die erst einmal bestimmt und datiert werden müssen, kombiniert mit den wenigen schriftlichen Nachrichten, ein Gesamtbild zu schaffen. Jede Münze, jeder Schatzfund muss für sich betrachtet, eine Vielzahl kleiner Probleme gelöst werden, eine Chronologie von Münzen und Münzfunden erarbeitet, die Funde kartographisch erfasst werden, um dann genauer Wandlungen und Veränderungen des Währungsraumes in den Blick zu bekommen. In der Zusammensetzung der Funde spiegeln sich der Währungsraum und seine Abgrenzung zu umliegenden Räumen. Die Vermischung unterschiedlicher Münzen und Münztypen dokumentiert einstmalige Wirtschaftsverbindungen. Eine Vielzahl von genauen Einzelanalysen verschafft erst die Möglichkeit, aus diesen Mosaiksteinchen ein Gesamtbild zu formen. Diese Aufgabe haben die Autoren gemeistert. Ein solches Unterfangen erfordert die sichere Beherrschung eines ganzen Bündels historischer, grundwissenschaftlicher, wirtschaftsgeschichtlicher wie allgemeinhistorischer Methoden, viel Such- und Ordnungsarbeit und noch viel mehr Lösung von Problemen im Mikro- wie Makrobereich. Es ist Grundlagenforschung in bester Tradition, und das jetzt vorliegende Buch verspricht, über Jahrzehnte hinweg ein Standardwerk zu bleiben.Prof. Dr. Mark Mersiowsky, Universität Stuttgart
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Inhaltsverzeichnis zu „Der Veroneser Währungsraum “
InhaltDER VERONESER WÄHRUNGSRAUMVerona und Tirol14-15 Vorwort von Mark Mersiowsky16-17 Vorwort von Gherardo OrtalliEINLEITUNG18-24 Der Berner WährungsraumKAPITEL 125-50 Entstehung der Münzstätte Verona zur Zeit des Regnum Italicum1. Die frühesten PrägungenDie ersten MünzmeisterDie ersten Prägungen ohne Nennung der MünzstätteDas gesicherte Bestehen der MünzstätteDie Veroneser Prägungen unter König Hugo von Provence und seinem SohnLothar (931-950)Die stürmischen Jahre von 950 bis 9612. Die Bedeutung der Ungarneinfälle für die Veroneser PrägetätigkeitEin König als Falschmünzer?KAPITEL 251-81 Die kaiserliche Münzstätte Verona von 961/62 bis zum Ende des12. Jahrhunderts1. Die Entwicklung unter den Ottonen2. Die Bezeichnung "Veroneser Münze" entsteht3. Die überregionale Verbreitung der Veroneser Denare4. Von Konrad dem Salier zu Konrad von Hohenstaufen5. Die Zeit des Bischofs Tebaldus (1135-1157)6. Die Kriege gegen Barbarossa und die neue GeldentwertungKAPITEL 383-150 Der Währungsraum erweitert sich1. Die kommunalen Prägungen aus Verona vom Endedes 12. bis zum Ende des 13. JahrhundertsChronologie und Aussehen der denari cruciatiDer Umlauf der kommunalen PrägungenDie Tiroler ,Mark' Veroneser PfennigeDie Pfennigvielfachen oder Grossi (Groschen)Der Niedergang der Münzstätte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts2. Die ersten bischöflichen Prägungen im alttirolischen RaumDas Brixner bischöfliche Münzrecht und die Innsbrucker PrägestätteDie ersten Prägungen von Veroneser Pfennigen (Bernern) der Bischöfevon TrientDas Münzbild der Trientner T Grossi als Ausdruck kaiserlicher MachtDie Trienter Zwanziger mit segnendem Bischof (1255 bis 1274 und bis 1284)Der Münzmeister Beliottus de Drobosatti (Rabbuffati) aus Florenz -Pachtvertrag über die Trienter Zwanziger und die
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BernerprägungDer letzte unter Bischof Egno geprägte Zwanziger3. Die weltlichen Münzherren des Tiroler Raums und ihre Prägungen nachVeroneser MünzfußDie bescheidenen Anfänge der Meraner MünzeDer Meraner Adlergroschen erlangt dauerhafte überregionale BedeutungDer vertrauenerweckende Silbergehalt der neuen MeinhardzwanzigerDie SilberstangenDie Meinhardzwanziger oder Kreuzer als Wahrzeichen derMeraner MünzstätteZur Herkunft und Tätigkeit der Meraner MünzerDie Übernahme des Münzbildes der Meinhardzwanziger (Kreuzer)auf piemontesischen NachprägungenSchüsselförmige Berner nach Trienter oder Meraner Vorbildaus der Münzstätte LienzKAPITEL 4151-269 Die Vorherrschaft der Tiroler Münzprägung im 14. Jahrhundert1. Die Prägungen der Skaliger (1311-1387)Cangrande I. (1311-1327)Die Prägungen von Mastino II. und Alberto II. della ScalaVon Cansignorio bis zu Bartolomeo II. und Antonius della ScalaDie letzten Reformen der Skaliger (1375-1381)Die Prägungen des Antonius della Scala (1381-1387)2. Die Meraner Münzen und ihre italienischen Beischläge bis 1335Zwanziger, Zehner und BernerDie Heinrich-Vierer: eine neue MünzsorteDie Meraner Münzpächter zur Zeit Heinrichs von BöhmenDie Adlergroschen-Beischläge (Aquilini) vor dem Jahr 1328Die Adlergroschen-Prägungen aus Padua und TrevisoDer Aquilino aus TrevisoDie Münzstätte von Padua und die zweite Phase der Münzstätte von TrevisoDas Ende der Prägungen aus den Münzstätten von Padua und TrevisoDie ,Tirolini' der lombardisch-venetischen MünzstättenSchatzfunde vor 1335 im Vergleich3. Tiroler Prägungen nach 1335 und bischöfliche Trienter Emissionennach 1341Der Münzschatz von Portela (um 1348/49)Der Münzumlauf der Trienter Kleinmünzen im Lichte der Schatzfunde undder schriftlichen QuellenMachtkämpfe und Katastrophen schaden dem Tiroler GeldDas Fehlen von Kleinmünzen in Schatzfunden zwischen 1335 und 1363Eine neue Emissionswelle von Adlergroschen- und Vierer-Beischlägen ausMantua, Parma und VeronaDas Verhältnis der Münzstätte Verona und der zum selben Währungsraumgehörigen Münzstätte Meran vor 1363Die Großwetterlage im Münzwesen OberitaliensVeroneser Grossi und Kleinmünzen im Lichte ausgewählter MünzfundeNeue Impulse durch die HabsburgerRudolf-Kreuzer und -Vierer als Ausdruck einer neuen ÄraMeinhard-Kreuzer sowie Heinrich-Vierer und -Berner im Zeitraum 1365 bis1373Der Fremdmünzen-UmlaufDie Meraner Münze während der Alleinregierung Leopolds III. (1373-1386)Der Münzmeister Pino von Florenz und seine mit der Initiale P versehenenPrägungenDas Auftreten eines neuen Adlertyps unter dem Münzmeister Friedrich vonAugsburg und dem Goldschmied AlbrechtDie Silberversorgung der MünzstätteKAPITEL 5271-299 Der Veroneser Währungsraum zwischen Visconti und Habsburg1. Verona als Münzstätte der Visconti von 1387 bis 1402Die Emission von 1388Die Nominale von 1388Eine Vielzahl von RechenmünzenDie letzten Visconti-Prägungen aus der Zeit von 1398 bis 14002. Vom Kreuzer zum ViererAlbert III. (1386-1395)Nachweise für den Rückgang der Meraner Kreuzerprägung unterLeopold IV. (1396-1406)Der Adelige Friedrich von Hauenstein als Münzmeister,Zöllner sowie FinanzmannDer Münzvertrag von 1401 als ein Versuch, die Meraner Münzproduktionden steigenden Silberpreisen anzupassenFolgen der neuen Münzordnung von 1401: Die Kreuzer verlassendas Land, und zu den verbliebenen Vierern gesellen sichschlechtere auswärtige MünzenKAPITEL 6301-338 Tirol als letztes Rückzugsgebiet der Prägungen nach VeroneserFuß (1406-1508)1. Das Überleben des Veroneser Rechengeldes unter venezianischer Herrschaft2. Die Übergangszeit von Leopold IV. zu Herzog Friedrich IV.Der Goldschmied Albert und seine mit dem Münzerzeichen A geprägtenLeopoldkreuzerDie Adlergroschen Beischläge Francescos I. von GonzagaEin Kreuzer Beischlag aus Crevacuore (Biella)Bergsegen bringt nicht unbedingt gute Münze: der Münzverfall unterHerzog Friedrich IV. (1406-1439)Der Herr Pfennig und die fortschreitende Monetarisierung im14. Jahrhundert, beschrieben von einem Händler-DichterDas Ende einer Ära: Die letzten in Meran geprägten Berner;die Berner bleiben jedoch RecheneinheitenDie Reformen Sigmunds des MünzreichenToblach und die Vereinheitlichung des Münzsystems von Meran und Görz auf die BernervielfachenKAPITEL 7339-357 Kaiser Maximilian I. und das Ende der Münzstätte Verona1. Verona wird wieder kaiserliche MünzstätteDie Prägungen Kaiser Maximilians I. zwischen 1509 und 15162. Die Schaumünzen aus Hall und das Ende des Veroneser WährungsraumsDer Rückgang der regulären Haller Prägungen unter Maximilian I.Die Reichsmünzenordnungen erwähnen den Berner auch als Rechenmünze nicht mehr359-418 CORPUS NUMMORUM VERONENSIUMDie Münzen von Verona419-702 CORPUS NUMMORUM TIROLENSIUM MEDIAEVALIUM421 Münzen der Bischöfe von Trient449 Münzen der Grafen von Tirol-Görz aus der Münzstatte Meran537 Meraner Münzen der Habsburger seit dem Auftreten der Rudolfkreuzer und -vierer653 Kreuzer und Vierer Erzherzog Sigmunds des Münzreichen aus der Münzstätte Hall ab 1477659 Nachprägungen (Beischläge) von Meraner Münzen689 Münzen nach Veroneser Fuß aus den Münzstätten Lienz und Toblach704-718 Literaturverzeichnis719 Abkürzungen und Siglen720-721 Fundorte722-729 Biografien
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Bibliographische Angaben
- Autoren: Helmut Rizzolli , Federico Pigozzo
- 2015, 736 Seiten, Maße: 17,2 x 24,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Stiftung Bozner Schlösser
- Verlag: Athesia Buch
- ISBN-10: 8868391392
- ISBN-13: 9788868391393
- Erscheinungsdatum: 28.12.2015
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