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Der weiße Affe

Ein Fall für Kommissar Spiro, Band 1
 
 
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Berlin in den Goldenen Zwanzigern!Ein jüdischer Bankier wird erschlagen im Hausflur seiner Geliebten aufgefunden. Kommissar Ariel Spiro ist gerade aus der Provinz nach Berlin gezogen und übernimmt direkt seinen ersten Fall. Zunächst deuten die Ermittlungen...
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Kommentare zu "Der weiße Affe"
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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hornita, 14.12.2021

    Atmosphärischer Krimi in den Goldenen Zwanzigern;
    Kriminalkommissar Ariel Spiro hat sich vom Land nach Berlin versetzen lassen und durch knappe, prägnante Sätze - teilweise ohne Verben und mit blumiger Sprache - gelingt es der Autorin, die Hetze und Eile in der Hauptstadt sprachlich darzustellen und damit Spiros Eindrücke der ersten Stunden und Tage wiederzugeben und die Ermittlungen rasant zu gestalten. Die 1920er Jahre werden durch die Handlung geschickt beschrieben und es entsteht ein stimmiges Ganzes. Durch Spiros Erfahrungen lernt man als Leser die Stadt und ihre Bewohner kennen. Das Krimi-Geschehen ist überschaubar, aber da das Buch nicht sehr lang ist, passt die Mischung und das Buch ist unterhaltsam und lesenswert. Der Kriminalfall an sich ist geschickt konstruiert und man kann erst am Ende alle Puzzleteile zusammensetzen. Gerne mehr davon!

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 02.02.2018

    Kaum dem Zug aus Wittenberge entstiegen und ins laute, stinkende und schnelle Berlin geschubst, muss sich Ariel Spiro auch schon um seinen ersten Mordfall kümmern. „Ein jüdischer Bankier, der sich an Schweinefleisch bis zum Erbrechen überfrisst, der sich ein urdeutsches Idyll mit blondgelockter Walküre dazu gekauft hat und wie im Zoo zu regelmäßigen Zeiten besucht.“ wird erstochen auf der Treppe im Wohnhaus seiner Geliebten gefunden. Wer hat ein Motiv, ein anderer Liebhaber, die gehörnte Ehefrau, der Sohn, dem er den Geldhahn zugedreht hat, sein Stellvertreter in der Bank oder war es gar ein politisch motivierter Mord? Wird es dem Jungspund vom Lande, den sowieso alle argwöhnisch beobachten, gelingen einen Täter ausfindig zu machen oder verliert er sich gar in der großen ungewohnten Freiheit der Hauptstadt?


    Die Autorin spielt mit zwei verschiedenen Handlungssträngen. Zum einen begleitet man Spiro, zeitweise auch gemeinsam mit seinem Kollegen Gehrke bei deren Ermittlungen. Man kann rätseln, vermuten und bekommt einige Tatverdächtige präsentiert, was mir gut gefallen hat. Zum anderen bekommt man in kursiven Abschnitten Berichte aus dem Leben eines unbekannten Jungen geboten. Diese waren teilweise schockierend und haben mich daher betroffen gemacht, stellenweise aber auch verwirrend und unklar. Deshalb wären mir hier etwas weniger lieber gewesen, zumal diese auf andere Art und Weise erzählt werden und mich beim Lesen eher ausgebremst haben.


    Der Schreibstil der Autorin war für mich nach einer kleinen Eingewöhnungsphase an die blumig, poetisch beschreibende Art und die zeittypischen Begriffe, geläufig zu lesen. „In seinem Kopf halten sich Verstand und romantische Aufregung in eiserner Umklammerung“ oder „und dieser untergeschobene Arm sendet Wellen durch seinen Körper wie ein vorwurfsvolles Echolot auf der Suche nach den Untiefen seines Herzens.“, sind nur zwei Beispiele für die teilweise poetische Sprache. Stellenweise haben mich aber die kursiven Abschnitte auch später noch etwas irritiert. Ich konnte viel schmunzeln, was mir gut gefallen hat. Es ist einiges an Situationskomik geboten, so kommt Spiro z.B. im Laufe seiner Ermittlungen auch zum Ruf homosexuell zu sein, Anmachversuche in der betreffenden Lokalität natürlich inbegriffen. Auch schmunzeln musste ich, als der junge Kommissar zu tief ins Glas schaut, die Gepflogenheiten noch längst nicht kennt und sich tatsächlich den Dienstausweis klauen lässt. „Ich hab en Fromm nich jesehn, nich lebendig jedenfalls“. Sehr gut hat mir auch gefallen, dass es ab und an einen Satz in Dialekt gibt und auch die Ausdrucksweise sehr gut zu der Zeit passt.


    Die Charaktere sind gelungen gezeichnet. Der junge Kommissar Ariel Spiro war mir mit seinen Ecken und Kanten, mit seinen Schwächen recht sympathisch. Er ist belesen, gewitzt, zeigt Einsatz und mich wundert nicht, dass er es, so jung, schon so weit gebracht hat. Sein Kollege Bohlke ist ein rauer Ermittler, der auch zu härteren Bandagen greift um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Er hat mir vor allem wegen seiner Verletzung aus dem ersten Weltkrieg und dem dazugehörigen Trauma sehr leid getan. Nike, der Spiro so verfällt war mir nicht so sympathisch, auf mich hat sie eher den Eindruck gemacht, wie wenn sie großen Spaß daran hätte, Männern den Kopf zu verdrehen. Die Nebendarsteller sind ebenfalls gelungen und authentisch ausgewählt, bei Spiros Mitbewohner James, der mich mit seiner Art oft zum Schmunzeln gebracht hat, bis hin zu Günther, der dem Jungen aus den kursiven Abschnitten eine wichtige Stütze war.


    „Nach und nach hat er ihr erzählt, von den Gräben voller Schlamm, dem Hunger und den Leichen. Von den Körpern, die im Stacheldraht hingen, von den Ratten, die an ihnen fraßen, von dem ohrenbetäubenden Lärm der Schützen, den Explosionen der Granaten, von den Schreien“. Und wenn er ihr das nicht hätte erzählen können „hätten ihn seine Gespenster erstickt und er hätte sich totgesoffen.“ sind z.B. Gedanken von Bohlke, einem vieler stark traumatisiertet Soldaten so kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Dies ist nur eine Facette. Die Autorin fängt den Zeitgeist extrem gut ein, sexuelle Freizügigkeit z.B. beim FKK Picknick, Antisemitismus oder erste Vorboten des Nationalsozialismus sind weitere Beispiele, die hier angesprochen werden. Zudem merkt man an zahlreichen Ortsbeschreibungen und auch Aussprüchen in Dialekt zu jeder Zeit, dass man sich in Berlin aufhält.


    Alles in allem hatte ich, auch wenn ich nicht mit allem und jedem bis ins Detail glücklich war, eine wirklich tolle Reise ins Berlin der Goldenen Zwanziger Jahre und kann „Der weiße Affe“ jedem Krimileser, der gerne authentisch in vergangen Zeit reisen möchte empfehlen. 4,5 Sterne wären hier mal wieder optimal, für fünf genügt es nicht ganz.

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