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Die absolut wahre Geschichte von Juri dem Vorkoster

Roman
 
 
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»Eine bissige Satire, die Historie und Fiktion geschickt vermischt.« Stern.

Die lustige, traurige, spannende, lehrreiche, herzzerreißende Geschichte von Juri Zipit, der ein paar Wochen in Stalins Datscha verbringt und dessen Vorkoster Erster Klasse wird....
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Kommentare zu "Die absolut wahre Geschichte von Juri dem Vorkoster"
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  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Webervogel, 26.07.2018

    Als Buch bewertet

    Wenn Humor den Schrecken erträglich macht

    So nah wie in „Guten Morgen, Genosse Elefant“ kommt man Ich-Erzählern selten, dieser hier spricht einen sogar immer wieder an. Im Jahr der Romanhandlung, 1953, ist Juri Zipit zwölfeinhalb Jahre alt. Er ist ein äußerst ungewöhnlicher Zwölfjähriger, was nicht zuletzt daran liegt, dass er mit sechs Jahren von einem Milchwagen angefahren wurde und vor eine Straßenbahn fiel, die ihn dann noch überfuhr. Sein Gehirn hat dabei leichten Schaden genommen, unter anderem leidet der Protagonist an mit Furchtlosigkeit gepaarter Impulsivität und sagt eigentlich immer, was ihm gerade in den Sinn kommt – nicht die beste Überlebensstrategie im Russland der 1950er Jahre. Beim Unfall keinen Schaden genommen hat hingegen Juris Gesicht, dass anscheinend reine Herzenswärme ausstrahlt und andere Menschen dazu bringt, Juri ihre Geheimnisse anzuvertrauen – worauf dieser allerdings gut verzichten könnte.
    Unser ungewöhnlicher Romanheld lebt im Moskauer Zoo, da sein Vater dort der Chefveterinär ist. Und als solcher wird der Tierarzt eines nachts zu Genossen Elefant gerufen – womit allerdings kein Dickhäuter im Zoo gemeint ist. Sein neuer Patient, den einer seiner Minister als elefantenähnlich, nämlich „überaus mächtig, sehr weise und auch sehr freundlich, falls er nicht gerade sehr wütend wird“ beschreibt, entpuppt sich als Stalin höchstpersönlich. Der Diktator hat gerade einen leichten Schlaganfall hinter sich, will davon aber nichts hören. Juris Vater fällt durch seine Diagnose sogleich in Ungnade – aber Juri, mit seinem Engelsgesicht, wird als neuester Vorkoster des „Gärtners des menschlichen Glücks“ auserwählt. Der sogenannte Stählerne leidet nämlich unter der Angst, vergiftet zu werden – und diese ist nicht unberechtigt, hoffen doch eine Menge Menschen auf das Ableben des „Architekten der Freude“ ...

    Was ist „Guten Morgen, Genosse Elefant“ nun für ein Buch? Komödie, Satire? Ein historischer Roman? Ein Schlüsselroman? Von allem etwas, würde ich sagen. Juri versichert seinen Lesern: „Das was ich erzähle, ist alles wahr. Absolut, komplett, total wahr. Fast. Bis auf die paar Kleinigkeiten, die ich ändere. Ändern muss. Aber nur, was Zeiten angeht. Orte, Namen und Ereignisse.“
    Unser Erzähler nimmt sich also die größte schriftstellerische Freiheit überhaupt heraus – und doch reicht es, sich auf Wikipedia das Kapitel zu Stalins letzten Wochen durchzulesen um große Parallelen zu erkennen, Namen zu entschlüsseln etc.

    Worin Autor Christopher Wilson allerdings das größte Geschick beweist, ist die Darstellung des Schrecklichen durch die Augen eines Kindes, dem Angst und Verzweiflung krankheitsbedingt fremd sind. Er lässt seinen Juri dessen Beobachtungen auf solch eine kurios-komische Art und Weise schildern, dass sich selbst das Furchtbarste erträglich lesen lässt. Und trotzdem bleibt klar, dass es das Furchtbarste ist, dass Juri in seiner Sonderstellung nur der Hofnarr ist, der das für jeden anderen Unerträgliche erträglich darstellt. Und so liest sich der Roman locker-flockig, ohne eine seichte Lektüre zu sein. Je mehr man über die stalinistische Ära weiß, desto mehr kann man dabei vermutlich rauslesen. „Guten Morgen, Genosse Elefant“ hat eine größere Tiefe, als der erste Blick enthüllt. Der enthaltene Humor ist quasi der Zucker im Kuchen, er macht die Bitternis des Ganzen durchgängig bittersüß.

    Gerne hätte ich noch herausgefunden, wie Christopher Wilson auf die Idee kam, dieses Buch zu schreiben. Er scheint Engländer zu sein, hat die Psychologie des Humors ergründet und kreatives Schreiben unterrichtet. Vielleicht wollte er mit seinem Roman demonstrieren, wie Humor alles erträglicher gestalten kann. In jedem Fall hat er mit Juri einen Helden geschaffen, den seine Leser sofort ins Herz schließen und so schnell nicht wieder vergessen werden.

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Donna Vivi, 21.08.2018

    Als Buch bewertet

    Die Welt steht auf dem Kopf in Juris Welt

    Der 12,5-jährige Hauptstadtzoo-Bewohner, Juri, plappert ununterbrochen. Er berichtet putzig über sein abenteuerliches Leben in der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken. Er ist kindlich, unschuldig, versteht wohl noch nicht ganz, wie Sozialismus und Kommunismus funktionieren und kennt keine Angst. Er verzaubert mit seinen ehrlichen, direkten Worten.

    Aus der Geschichte sticht eine seltsame Zuversicht heraus. Alles wird mit althergebrachten Sprüchen abgetan: „Es gibt Schlimmeres im Leben.“ Und nebenbei wird alles, was Juris Papa behauptet, bedingungslos akzeptiert. Schließlich ist Denken nutzlos und gefährlich. Das ist wohl eine bewährte Methode zum Überleben in einer lebensbedrohlichen politischen Situation. Unter gar keinen Umständen wird eine eigene Meinung formuliert oder laut ausgesprochen.

    Die schrille Weltordnung des aufgeweckten, doch unfallbedingt behinderten Jungen und die radikalen, teils sogar unanständigen Formulierungen des Autors klingen lustig, doch hinter diesen makaberen Aussagen versteckt sich die gnadenlose Realität, die keine der Romanfiguren wahrhaben möchte. Selbst heitere Feierlichkeiten und ein anscheinend unbegrenzter Zugang zu Konsumgütern – was zugegebenermaßen nicht der russischen Alltagssituation der 1950er Jahre entspricht – können die bedrückende Grundstimmung nicht verschleiern.

    Teils wird man von dubiosen Ereignissen überrascht und man erklärt sich diese Situationen gern mit gewagten Fantasien eines Autors – sozusagen betrachtet man die von der Ideologie rechtfertigte Brutalität als manipulative Spielchen einer bewusst gestalteten Geschichte. Doch dabei schlüpft man unbemerkt in die Rolle eines naiven Lesers, voller Hoffnung auf ein Happy End.

    Der Einblick ins gesteuerte und gelähmte Leben eines Volkes in der Sowjetrepubliken trifft die Leser schonungslos. Dennoch: Juris kindlich ungetrübte Einstellung zum Leben und sein ungewöhnlicher Gedankenstrom ergeben eine seltsame, spannende Erzählung.

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