Die Bier-Diät
Wie ich mit Hopfen und Malz meinen Kilos den Kampf ansagte. Ausgezeichnet mit dem Gourmand World Cookbook Award 2013
Hier wird endlich mit einer sich hartnäckig haltenden Lebenslüge aufgeräumt nämlich dass Bier dick mache. In Wahrheit gehört der Gerstenssaft zu dem kalorienärmsten Getränken überhaupt! Wie sich Bier prima einsetzen...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Die Bier-Diät “
Hier wird endlich mit einer sich hartnäckig haltenden Lebenslüge aufgeräumt nämlich dass Bier dick mache. In Wahrheit gehört der Gerstenssaft zu dem kalorienärmsten Getränken überhaupt! Wie sich Bier prima einsetzen lässt, um eine Diät erfolgreich zu absolvieren, erklärt Jens Buvar in seinem witzigen, gänzlich überzeugenden Buch. Prost!
Klappentext zu „Die Bier-Diät “
Bier macht dick? Ganz im Gegenteil: Der Gerstensaft gehört zu den kalorienärmsten Getränken, die es gibt; nur Wasser und Kaffee (ohne Milch) setzen weniger an. Als Jens Bujar, 95 Kilo schwer, dies herausfand, war er so begeistert, dass er sofort begann, abzuspecken - innerhalb von fünf Monaten verlor er 10 Kilo. In Die Bier-Diät erzählt Bujar witzig und überzeugend, wie er sich herunter hungerte, ohne sich herunter zu trinken. Na denn: Prost!!Lese-Probe zu „Die Bier-Diät “
Die Bier-Diät von Jens BujarKAPITEL EINS
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Eigentlich war alles gut, abgesehen vielleicht von dem weihnachtsmannroten Fleece-Mantel, den ich trug und in dem ich aussah »wie 'ne fleischfressende Riesentomate«, wie meine Freundin Sina sehr charmant bemerkte.
»Echt, Jens!«, sagte sie und prustete vor Lachen in ihren Cosmopolitan.
Das ist bekanntermaßen der Lieblingscocktail der vier Tanten aus »Sex and the City«, den die immer trinken, wenn sie sich ihre verkorksten Männergeschichten erzählen. Nun waren wir dort, wo »Sex and the City« spielt, in New York City nämlich, und Sina kippte sich an diesem Abend schön einen rein - gemeinsam mit unserer Freundin Ulrike, mit der wir auf der Terrasse vom »230 Fifth« saßen, einer Rooftop-Bar, die das ganze Jahr über geöffnet hat.
Es war eine bitterkalte Nacht im Januar, doch um uns herum standen Heizstrahler, die das Ganze etwas erträglicher machten. Außerdem hatte man uns diese roten Fleece-Teile gereicht, damit wir nicht erfroren, während wir die Aussicht genossen: Wir schauten auf das Empire State Building, das hell erleuchtet in den dunklen Winterhimmel ragte, keine 500 Meter von uns entfernt. Das war schon schick. Trotzdem guckte ich lieber auf die Flasche Bier, die vor Ulrike stand. Sie stammte aus einer Bremer Brauerei.
»Mist«, murmelte ich, »da ist das Bier so weit gereist, und ich darf es nicht trinken. Die Flasche hat sogar den wilden Ozean überquert, um in New York geleert zu werden - aber nicht von mir.« Ich war auf Diät.
Ich machte »FdH« (Friss die Hälfte) und trank seit drei Wochen keinen Alkohol mehr. Das neue Jahr hatte für mich mit einem guten Vorsatz begonnen, der da lautete: Ich will abnehmen! Es war nicht so, dass ich die Ausmaße eines Ottfried Fischer angenommen hätte, aber um meinen Bauch hatten sich drei der berühmten Rettungsringe gebildet, und mein Gesicht wirkte, als hätte ich mir Marshmallows in die Wangen implantieren lassen.
Ich fand, 10 Kilo weniger täten es auch: Auf eine Größe von 1,86 Meter kamen bei mir 95 Kilo. So war es jedenfalls vor drei Wochen gewesen. Inzwischen hatte ich mich auf 94,5 Kilo herunter-gehungert. Und an diesem Abend fand ich das alles total absurd: Ich war mit meiner schönen Freundin in New York, auf einer Reise, die ich ihr zu Weihnachten geschenkt hatte, wir besuchten Ulrike, die seit drei Jahren hier lebte, und die beiden Damen amüsierten sich, während ich die Spaßbremse gab?
»Jens, wie schmeckt denn deine Brause?«, fragte Sina und kicherte, dass ihr blonder Pferdeschwanz wippte.
Sehr komisch. Was sollte ich sagen? Ich hatte ein Ginger Ale bestellt, aber noch keinen Schluck getrunken. Schon der Anblick dieses teefarbenen Zeugs langweilte mich.
Ich bin vermutlich so etwas wie ein Otto Normalbiertrinker: Ich mag Pils, seit ich mit vierzehn oder fünfzehn allein auf Partys gehen durfte. Mein Vater trank gern ein Bier, wenn er mit mir auf dem Sofa saß und »Die Sportschau« guckte. Oder wenn Gäste kamen. So wuchs ich auf: Bier ist etwas, das in geselliger Runde schmeckt. Und so hielt ich es immer: Ich trank beim Fußballgucken mit Freunden oder wenn ich ausging. Manchmal hatte ich davon einen sitzen, meistens nicht. Das Feine am Bier ist ja, dass man eine Menge davon in sich reinschütten kann, ohne vom Hocker zu rutschen - anders als zum Beispiel bei Whiskey, der mich nach einem Glas zu Boden schickt. Außerdem mag ich den Geschmack von Bier. Er ist klar und unaufgeregt - da weiß man, was man hat. Mich macht ein Pils zum Filet Mig non jedenfalls glücklicher als ein Château Lafite aus dem Jahre 1962, die Flasche für über tausend Euro. Ich bin kein Feinschmecker, was Alkohol angeht.
Nun hatte ich aber leider ein Problem: Ich fühlte mich irgendwie nicht wohl, angedickt, wie ich war.
»Trink halt weniger Bier«, sagte Sina und kam sich irre schlau vor, »das hat super viele Kalorien, Jens!«
Das dachte ich auch immer. Aber jetzt stand Sina neben Ulrike, einer jungen Dame mit kurzen, blonden Haaren, die 1,70 Meter groß ist und so aussieht, als wiege sie nicht mehr als 53 Kilo, und von der ich weiß, dass sie dem Bier mindestens so zugetan ist wie ich.
»Sag mal«, fragte ich Ulrike, »wie machst du das, warum hab ich dich noch nie mit einem Bierbauch gesehen?«
»Gute Gene!«, sagten Sina und Ulrike gleichzeitig, und dann lachten sie, denn das ist die Standardantwort, die bei Frauen für alles gilt.
Nein, sagen alternde Schauspielerinnen, ich lasse mir kein Botox spritzen, mein Gesicht schaut aus wie frisch gebügelt, weil ich so gute Gene habe! Nein, sagen junge Models, ich bin nicht magersüchtig, ich bin dünn wie ein Kleiderbügel, weil ich so gute Gene habe! Und im Ernst?
»Keine Ahnung«, sagte Ulrike. »Ich geh zum Beispiel morgen zum Boxtraining, vielleicht liegt es daran, dass ich regelmäßig Sport treibe?«
»Mache ich auch«, erklärte ich, »ich spiele abends Squash, mindestens einmal in der Woche. Doch kaum ein Bier schmeckt mir besser als das, mit dem ich mich nach einer Stunde des Auspowerns auf dem Squashplatz belohne.«
»Isst du dann noch etwas dazu?«, fragte sie.
Ich nickte. Was in der Kneipe halt so auf den Tisch kommt, wenn man noch kurz mit seinem Squashpartner zusammensitzt: ein paar Oliven oder Erdnüsse.
»Vielleicht ist es das«, sagte sie, »ich trinke abends nach dem Boxen auch gern Bier, aber ich esse dann nichts mehr. Ich fühl mich besser, wenn ich damit bis zum nächsten Morgen warte und lieber ordentlich frühstücke. Und ich hab mal irgendwo gelesen, dass Bier allein nicht besonders dick macht. Das hat nämlich gar nicht so viel Kalorien, wie man denkt.«
Und da lachte nun endlich einmal ich. Wer's glaubt, wird selig!
Ich hatte mich ein bisschen schlaugemacht, als ich über das Abnehmen nachdachte, und alles Mögliche über Diäten gelesen. Ob bei der Ananas-Diät, der South-Beach-Diät oder der Atkins-Diät - überall lautete die Grundvoraussetzung: Verzichten Sie auf Alkohol! Es geht leider nicht zusammen, Bier oder Figur, du musst dich entscheiden. Insofern fühlte ich mich bestens informiert, als ich Ulrike sagte, dass sie mir mal keinen Quatsch erzählen solle.
»Das ist kein Quatsch«, sagte sie, »ich werd's dir beweisen. Aber nur, wenn du uns jetzt noch ein Bier und einen Cosmopolitan organisierst.«
Ich kam mir vor wie ein Dackel, dem man ein Stöckchen hingeworfen hat: Ich war ziemlich schnell in Richtung Theke unterwegs.
Am nächsten Morgen war Ulrike schon aus dem Haus, als Sina und ich aufwachten. Sina hatte das, was man einen dicken Schädel nennt.
»Aua! «, hörte ich sie wimmern, »musste der letzte Drink noch sein?«
»Ja«, sagte ich geistesabwesend. Ich wurde von meinem iPhone abgelenkt, auf dem eine E-Mail von Ulrike eingegangen war.
...
Eigentlich war alles gut, abgesehen vielleicht von dem weihnachtsmannroten Fleece-Mantel, den ich trug und in dem ich aussah »wie 'ne fleischfressende Riesentomate«, wie meine Freundin Sina sehr charmant bemerkte.
»Echt, Jens!«, sagte sie und prustete vor Lachen in ihren Cosmopolitan.
Das ist bekanntermaßen der Lieblingscocktail der vier Tanten aus »Sex and the City«, den die immer trinken, wenn sie sich ihre verkorksten Männergeschichten erzählen. Nun waren wir dort, wo »Sex and the City« spielt, in New York City nämlich, und Sina kippte sich an diesem Abend schön einen rein - gemeinsam mit unserer Freundin Ulrike, mit der wir auf der Terrasse vom »230 Fifth« saßen, einer Rooftop-Bar, die das ganze Jahr über geöffnet hat.
Es war eine bitterkalte Nacht im Januar, doch um uns herum standen Heizstrahler, die das Ganze etwas erträglicher machten. Außerdem hatte man uns diese roten Fleece-Teile gereicht, damit wir nicht erfroren, während wir die Aussicht genossen: Wir schauten auf das Empire State Building, das hell erleuchtet in den dunklen Winterhimmel ragte, keine 500 Meter von uns entfernt. Das war schon schick. Trotzdem guckte ich lieber auf die Flasche Bier, die vor Ulrike stand. Sie stammte aus einer Bremer Brauerei.
»Mist«, murmelte ich, »da ist das Bier so weit gereist, und ich darf es nicht trinken. Die Flasche hat sogar den wilden Ozean überquert, um in New York geleert zu werden - aber nicht von mir.« Ich war auf Diät.
Ich machte »FdH« (Friss die Hälfte) und trank seit drei Wochen keinen Alkohol mehr. Das neue Jahr hatte für mich mit einem guten Vorsatz begonnen, der da lautete: Ich will abnehmen! Es war nicht so, dass ich die Ausmaße eines Ottfried Fischer angenommen hätte, aber um meinen Bauch hatten sich drei der berühmten Rettungsringe gebildet, und mein Gesicht wirkte, als hätte ich mir Marshmallows in die Wangen implantieren lassen.
Ich fand, 10 Kilo weniger täten es auch: Auf eine Größe von 1,86 Meter kamen bei mir 95 Kilo. So war es jedenfalls vor drei Wochen gewesen. Inzwischen hatte ich mich auf 94,5 Kilo herunter-gehungert. Und an diesem Abend fand ich das alles total absurd: Ich war mit meiner schönen Freundin in New York, auf einer Reise, die ich ihr zu Weihnachten geschenkt hatte, wir besuchten Ulrike, die seit drei Jahren hier lebte, und die beiden Damen amüsierten sich, während ich die Spaßbremse gab?
»Jens, wie schmeckt denn deine Brause?«, fragte Sina und kicherte, dass ihr blonder Pferdeschwanz wippte.
Sehr komisch. Was sollte ich sagen? Ich hatte ein Ginger Ale bestellt, aber noch keinen Schluck getrunken. Schon der Anblick dieses teefarbenen Zeugs langweilte mich.
Ich bin vermutlich so etwas wie ein Otto Normalbiertrinker: Ich mag Pils, seit ich mit vierzehn oder fünfzehn allein auf Partys gehen durfte. Mein Vater trank gern ein Bier, wenn er mit mir auf dem Sofa saß und »Die Sportschau« guckte. Oder wenn Gäste kamen. So wuchs ich auf: Bier ist etwas, das in geselliger Runde schmeckt. Und so hielt ich es immer: Ich trank beim Fußballgucken mit Freunden oder wenn ich ausging. Manchmal hatte ich davon einen sitzen, meistens nicht. Das Feine am Bier ist ja, dass man eine Menge davon in sich reinschütten kann, ohne vom Hocker zu rutschen - anders als zum Beispiel bei Whiskey, der mich nach einem Glas zu Boden schickt. Außerdem mag ich den Geschmack von Bier. Er ist klar und unaufgeregt - da weiß man, was man hat. Mich macht ein Pils zum Filet Mig non jedenfalls glücklicher als ein Château Lafite aus dem Jahre 1962, die Flasche für über tausend Euro. Ich bin kein Feinschmecker, was Alkohol angeht.
Nun hatte ich aber leider ein Problem: Ich fühlte mich irgendwie nicht wohl, angedickt, wie ich war.
»Trink halt weniger Bier«, sagte Sina und kam sich irre schlau vor, »das hat super viele Kalorien, Jens!«
Das dachte ich auch immer. Aber jetzt stand Sina neben Ulrike, einer jungen Dame mit kurzen, blonden Haaren, die 1,70 Meter groß ist und so aussieht, als wiege sie nicht mehr als 53 Kilo, und von der ich weiß, dass sie dem Bier mindestens so zugetan ist wie ich.
»Sag mal«, fragte ich Ulrike, »wie machst du das, warum hab ich dich noch nie mit einem Bierbauch gesehen?«
»Gute Gene!«, sagten Sina und Ulrike gleichzeitig, und dann lachten sie, denn das ist die Standardantwort, die bei Frauen für alles gilt.
Nein, sagen alternde Schauspielerinnen, ich lasse mir kein Botox spritzen, mein Gesicht schaut aus wie frisch gebügelt, weil ich so gute Gene habe! Nein, sagen junge Models, ich bin nicht magersüchtig, ich bin dünn wie ein Kleiderbügel, weil ich so gute Gene habe! Und im Ernst?
»Keine Ahnung«, sagte Ulrike. »Ich geh zum Beispiel morgen zum Boxtraining, vielleicht liegt es daran, dass ich regelmäßig Sport treibe?«
»Mache ich auch«, erklärte ich, »ich spiele abends Squash, mindestens einmal in der Woche. Doch kaum ein Bier schmeckt mir besser als das, mit dem ich mich nach einer Stunde des Auspowerns auf dem Squashplatz belohne.«
»Isst du dann noch etwas dazu?«, fragte sie.
Ich nickte. Was in der Kneipe halt so auf den Tisch kommt, wenn man noch kurz mit seinem Squashpartner zusammensitzt: ein paar Oliven oder Erdnüsse.
»Vielleicht ist es das«, sagte sie, »ich trinke abends nach dem Boxen auch gern Bier, aber ich esse dann nichts mehr. Ich fühl mich besser, wenn ich damit bis zum nächsten Morgen warte und lieber ordentlich frühstücke. Und ich hab mal irgendwo gelesen, dass Bier allein nicht besonders dick macht. Das hat nämlich gar nicht so viel Kalorien, wie man denkt.«
Und da lachte nun endlich einmal ich. Wer's glaubt, wird selig!
Ich hatte mich ein bisschen schlaugemacht, als ich über das Abnehmen nachdachte, und alles Mögliche über Diäten gelesen. Ob bei der Ananas-Diät, der South-Beach-Diät oder der Atkins-Diät - überall lautete die Grundvoraussetzung: Verzichten Sie auf Alkohol! Es geht leider nicht zusammen, Bier oder Figur, du musst dich entscheiden. Insofern fühlte ich mich bestens informiert, als ich Ulrike sagte, dass sie mir mal keinen Quatsch erzählen solle.
»Das ist kein Quatsch«, sagte sie, »ich werd's dir beweisen. Aber nur, wenn du uns jetzt noch ein Bier und einen Cosmopolitan organisierst.«
Ich kam mir vor wie ein Dackel, dem man ein Stöckchen hingeworfen hat: Ich war ziemlich schnell in Richtung Theke unterwegs.
Am nächsten Morgen war Ulrike schon aus dem Haus, als Sina und ich aufwachten. Sina hatte das, was man einen dicken Schädel nennt.
»Aua! «, hörte ich sie wimmern, »musste der letzte Drink noch sein?«
»Ja«, sagte ich geistesabwesend. Ich wurde von meinem iPhone abgelenkt, auf dem eine E-Mail von Ulrike eingegangen war.
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Autoren-Porträt von Jens Bujar, Ulrich von Bülow
Jens Bujar, geboren 1972 in Münster, Westfalen. Einst freier Autor für die "RTL-Nachtshow" von Thomas Koschwitz, dann Gagschreiber bei der "Harald Schmidt Show" und Producer bei Stefan Raabs "TV Total". Im Herbst 2003 wechselte Bujar zu Grundy Light Entertainment, wo er heute als Creative Director für Shows wie "Deutschland sucht den Superstar" oder "XFactor" verantwortlich ist. In seinem Buch "Die Bier-Diät" erzählt Bujar witzig und überzeugend, wie er mit der Bier-Diät sein eigenes Abnehmprogramm entwickelte und damit innerhalb von fünf Monaten 10 Kilo verlor.
Autoren-Interview mit Jens Bujar
Interview mit Jens BujarHerr Bujar, was soll uns "Die Bier-Diät" sagen? Dass man sich das Abnehmen schön trinken kann?
Jens Bujar: Ja, aber natürlich nur, wenn man es nicht übertreibt. Die Bier-Diät bedeutet jedenfalls nicht, dass man sich dabei ständig betrinken soll. Das kann schon mal passieren, aber eigentlich geht es darum, sich ausgewogener zu ernähren und auf offensichtlich dickmachende Dinge zu verzichten. Die Bier-Diät ist eine Art FdH, "Friss die Hälfte", nur dass ich das Konzept erweitert habe: Friss die Hälfte der Hälfte - und trink stattdessen ein Bier dazu.
Wie kamen Sie darauf?
Jens Bujar: Ich war an einen Punkt gekommen, an dem ich zwar nicht aussah wie Ottfried Fischer, aber doch ein bisschen aus dem Leim gegangen war. Ich wog 95 Kilo, bei einer Größe von 1,86m, und mir fiel auf: Um meinen Bauch hatten sich die berühmten Rettungsringe gebildet, über die meine Freundin gern liebevolle Witze machte. Ich dachte: 10 Kilo weniger täten es auch und beschäftigte mich deshalb mit Diäten. Doch egal, mit welchem Abnehmprogramm ich mich auseinandersetzte, überall lautete die Grundvoraussetzung: Verzichten Sie auf Alkohol, und bewegen Sie sich! Ich bewegte mich aber. Ich ging einmal die Woche abends Squash spielen - und nie schmeckte mir das Bier besser als nach einer anstrengenden Stunde auf dem Platz.
Sie taten sich schwer bei der Vorstellung, voll und ganz auf Bier zu verzichten?
Jens Bujar: Ja, total. Ich muss gar nicht jeden Tag eins trinken, aber eine Genuss-unfreundliche Diät kam für mich nicht in Frage. Ich bin wahrscheinlich so etwas wie ein Otto-Normal- Biertrinker: Ich trinke gern ein paar Pils, wenn ich mit Freunden Fußball gucke. Oder eben nach dem Sport. Aber ich dachte natürlich auch immer: Bier macht dick - warum
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reden wir sonst vom Bierbauch? Aber dann traf ich eine alte Freundin, mit der die Bier- Diät letztlich zusammen entstanden ist, weil die genauso gern und in ähnlichen Mengen Bier trinkt wie ich, aber keinen Bauch hat. Ich fragte sie: Wie geht das? Und so begann eine unterhaltsame Recherche: Wir googelten und recherchierten "Bier" und "Kalorien" - und kamen zu Ergebnissen, die uns ein Fass aufmachen ließen: Bier hat nicht halb so viele Kalorien, wie die meisten denken. Der Bauch kommt von den Chips oder den Erdnüssen, die wir dazu essen. Bier ist das alkoholische Getränk mit den wenigsten Kalorien: 0,3 Liter Pils haben 126 und 0,3 Liter Weizenbier 129 Kalorien. Wein hat da mehr Kalorien, Milch übrigens auch.
Also sparten Sie sich morgens einen Caffè Latte und tranken stattdessen abends ein Bier?
Jens Bujar: Zum Beispiel. Ich lernte: Ein Typ wie ich, der die meiste Zeit des Tages am Schreibtisch sitzt, soll täglich circa 2200 Kalorien zu sich nehmen. Wenn man das umrechnet, sind das mehr als 5 Liter Bier. Die kann ich im Leben nicht täglich trinken - aber all das regte mich an, mir mein eigenes Diätkonzept zusammenzubasteln. Ich verlor in fünf Monaten 10 Kilo, indem ich auf fett- und kohlenhydrathaltige Beilagen verzichtete. Ich aß also zum Steak keine Pommes frites mehr und griff stattdessen zum Salat - der mit einem Weizenbier gar nicht schlecht schmeckte. Ich hungerte mich sozusagen herunter, ohne mich herunterzutrinken.
Aber ganz so einfach, wie es klingt, war das auch nicht, oder?
Jens Bujar: Nein, natürlich nicht. Ich bin durch viele Phasen gegangen, wo ich dachte - ich schaffe das nicht. Meine Umwelt reagierte nicht immer nur verständnisvoll auf die Bier-Diät. Wenn ich Freunden am Tresen bei einem Weizenbier erzählte: "Hallöchen, ich nehme hier gerade ab" - dann schmissen die sich in die Ecke vor Lachen. "Haha, das kannst du Harald Juhnke erzählen, aber doch nicht uns!" Einmal saß ich abends mit Freunden vor dem Fernseher, wir guckten Fußball, und ich knabberte zum Bier auf ein paar Gurkensticks herum statt auf Chips. Als meine Freunde das sahen, bastelten sie mir sofort eine grüne Karte, mit der sie mich des Raumes verwiesen, unter spottenden Fangesängen: "Du kannst in' Garten geh'n, du kannst in' Garten geh'n!" Dafür haben die aber ganz schön doof geguckt, als ich nach fünf Monaten 10 Kilo leichter war.
Ihr Fazit?
Jens Bujar: Vielleicht hätte ich mit einer alkoholfreien Diät nur drei Monate dafür gebraucht. Vermutlich hätte ich die aber kaum durchgehalten, denn drei Monate ohne Bier wären mir wie eine Ewigkeit vorgekommen. Dadurch aber, dass die Entbehrungen halb so schlimm waren, fühlten sich die fünf Monate der Bier-Diät gar nicht so lang an. Und gerade weil ich ja trinken durfte, fiel es mir leichter, auch einmal freiwillig zu verzichten. Und es fällt mir seither nicht einmal schwer, mein Gewicht zu halten, denn ich ernähre mich jetzt viel bewusster.
Also sparten Sie sich morgens einen Caffè Latte und tranken stattdessen abends ein Bier?
Jens Bujar: Zum Beispiel. Ich lernte: Ein Typ wie ich, der die meiste Zeit des Tages am Schreibtisch sitzt, soll täglich circa 2200 Kalorien zu sich nehmen. Wenn man das umrechnet, sind das mehr als 5 Liter Bier. Die kann ich im Leben nicht täglich trinken - aber all das regte mich an, mir mein eigenes Diätkonzept zusammenzubasteln. Ich verlor in fünf Monaten 10 Kilo, indem ich auf fett- und kohlenhydrathaltige Beilagen verzichtete. Ich aß also zum Steak keine Pommes frites mehr und griff stattdessen zum Salat - der mit einem Weizenbier gar nicht schlecht schmeckte. Ich hungerte mich sozusagen herunter, ohne mich herunterzutrinken.
Aber ganz so einfach, wie es klingt, war das auch nicht, oder?
Jens Bujar: Nein, natürlich nicht. Ich bin durch viele Phasen gegangen, wo ich dachte - ich schaffe das nicht. Meine Umwelt reagierte nicht immer nur verständnisvoll auf die Bier-Diät. Wenn ich Freunden am Tresen bei einem Weizenbier erzählte: "Hallöchen, ich nehme hier gerade ab" - dann schmissen die sich in die Ecke vor Lachen. "Haha, das kannst du Harald Juhnke erzählen, aber doch nicht uns!" Einmal saß ich abends mit Freunden vor dem Fernseher, wir guckten Fußball, und ich knabberte zum Bier auf ein paar Gurkensticks herum statt auf Chips. Als meine Freunde das sahen, bastelten sie mir sofort eine grüne Karte, mit der sie mich des Raumes verwiesen, unter spottenden Fangesängen: "Du kannst in' Garten geh'n, du kannst in' Garten geh'n!" Dafür haben die aber ganz schön doof geguckt, als ich nach fünf Monaten 10 Kilo leichter war.
Ihr Fazit?
Jens Bujar: Vielleicht hätte ich mit einer alkoholfreien Diät nur drei Monate dafür gebraucht. Vermutlich hätte ich die aber kaum durchgehalten, denn drei Monate ohne Bier wären mir wie eine Ewigkeit vorgekommen. Dadurch aber, dass die Entbehrungen halb so schlimm waren, fühlten sich die fünf Monate der Bier-Diät gar nicht so lang an. Und gerade weil ich ja trinken durfte, fiel es mir leichter, auch einmal freiwillig zu verzichten. Und es fällt mir seither nicht einmal schwer, mein Gewicht zu halten, denn ich ernähre mich jetzt viel bewusster.
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Bibliographische Angaben
- Autoren: Jens Bujar , Ulrich von Bülow
- 2012, 5. Aufl., Maße: 12 x 18,9 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548374352
- ISBN-13: 9783548374352
- Erscheinungsdatum: 09.03.2012
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