Die Erbin

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Spektakulärer hätte Seth Hubbard seinen Tod nicht inszenieren können. Als sein Mitarbeiter ihn eines Morgens aufgehängt an einem Baum findet, ist die Bestürzung im beschaulichen Clanton groß. Niemand hätte mit einem Freitod gerechnet. Hubbards Familie sieht...
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Kommentare zu "Die Erbin"
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Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    40 von 60 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jens S., 31.03.2016

    Am Anfang von John Grishams "Die Erbin" steht ein Selbstmord: Ein alter, millionenschwerer und todkranker Unternehmer erhängt sich an einem Baum, nachdem er kurz zuvor per Testament praktisch sein gesamtes Vermögen seiner afroamerikanischen Haushälterin vermacht hat. Von nun an gibt es in der Kleinstadt Clanton in Mississippi kein anderes Gesprächsthema mehr: Warum bringt sich jemand um, der ohnehin nicht mehr lange zu leben hat? Weshalb wird plötzlich die eigene Familie enterbt und eine Haushaltshilfe quasi als Alleinerbin eingesetzt? Was steckt hinter all dem ? Vor allem ein junger Anwalt aus der gleichen Stadt - Jake Brigance, bekannt aus Grishams "Die Jury" - muss sich diesen Fragen stellen. Er soll den Nachlass des Toten vor Gericht vertreten und sieht sich dabei einer Horde von gewissenlosen Anwälten und gierigen Enterbten gegenüber. Praktisch erst auf der allerletzten von insgesamt über 700 Seiten wird das Geheimnis um den mysteriösen Freitod des alten Mannes gelüftet. Auf dem Weg dorthin erzählt John Grisham eigentlich nicht eine, sondern drei Geschichten: Er zeichnet die Figuren weiter, die er in seinem Weltbestseller "Die Jury" entworfen hat, beschreibt die Tücken und Macken des amerikanischen Justizsystems und rechnet mit dem jahrhundertealten Rassismus im Süden der USA ab. Bis auf einige unnötig langatmige Passagen und eine ziemlich lange "Vorspann"-Phase, in der relativ wenig passiert, bietet der neue Grisham beste, routiniert geschriebene Thrillerunterhaltung!

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  • 1 Sterne

    20 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Peter Waldbauer (Autor), 26.08.2017 bei bewertet

    aktualisiert am 28.09.2017

    Katastrophal

    Dieser Roman ist nur schwer erträglich. Sicher, es gibt flott geschriebene Grishams (die Firma, der Klient, der Regenmacher) und langweiligere (Das Testament, die Kammer), aber „Die Erbin“ schlägt dem Fass den Boden aus. Hier zeigt sich Grisham nur noch als Meister der Klischees und der Versatzstücke. Wenn einem die Ideen ausgehen, kehrt man dorthin zurück, wo alles begann: in der ländlichen Idylle von „die Jury“, ehemalige Protagonisten inklusive.
    Soweit (nach zwei Dutzend Romanen) noch tolerierbar. Aber dann. Ständig und überall wird Kaffee getrunken, zum Frühstück gibt es immer Rührei mit Speck, sonst wird fleißig Maisbrei gegessen. Die geschilderten Personen, deren Vielzahl kaum noch zu überblicken ist, sind derart eindimensional, dass man sie eine Seite weiter schon vergessen hat. Bei vielen Namen, die auftauchen, muss man zurückblättern (Willie? Wer was das nochmal?).

    Eine der Hauptpersonen des Romans, Lettie, ist schwarz, Haushälterin, Köchin und Krankenschwester. Eine andere Schwarze namens Sallie ist ebenfalls Haushälterin, Köchin und auch Krankenschwester. Man beachte allein die drollige Namensgebung „Lettie“ und „Sallie“. Nomen est Omen. Die Verniedlichungssilbe am Namensende soll dem Leser deutlich machen: der Unterschicht zugehörig; naives, braves Dienstmädchen.

    Überhaupt sind Grishams Nebenfiguren größtenteils Trottel, primitiv oder rassistisch. Zu Ihrer Charakterisierung verwendet der Autor ausschließlich Klischees. Über einen missratenen Bruder auf der Flucht heisst es: „Und so war es ihm nach einem unsteten Leben zur Gewohnheit geworden, ständig einen Blick über die Schulter zu werfen.“ (S. 291).
    oder
    „...er arbeitete in einer Kneipe...in einer heruntergekommenen Gegend der Stadt, wohin Matrosen, Hafenarbeiter und Handlanger kamen. Um sich zu betrinken, beim Würfel zu verlieren und Dampf abzulassen. Zwei grimmig aussehende Rausschmeißer sorgten für Ordnung...“ (S. 290).
    und
    „Er fuhr jahrelang auf Frachtschiffen und sah die Welt, die ganze Welt. Es gibt keinen Fleck auf der Landkarte, den Ancil nicht kennt. Keinen Berg, keinen Hafen, keine Stadt, keine Sehenswürdigkeit. Keine Bar, keinen Nachtclub, kein Bordell – Ancil war überall (S. 556)

    Als die kleine Tochter der Hauptperson zu Weihnachten einen Welpen geschenkt bekommt, geschieht folgendes: „Sie sah ihre Eltern mit Tränen in den weit aufgerissenen Augen an und brachte kein Wort heraus.“ (S. 356).
    Das ist Schundroman-Niveau, so klingt Groschenheft-Prosa.

    Auch Jugendliche gehören bei Grisham entweder zur Null-Bock-Genration: “Vor den auf volle Lautstärke gedrehten Fernsehgeräten saßen Teenager und starrten auf die Mattscheibe.“ (S. 353) oder aber sie entstammen einer Märchenwelt und werden klischeehaft als Engel verklärt: „Zwei Teenager – intelligente Jugendliche, gut Schüler, Sportler, Kirchenmitglieder, beliebte Jungs aus einer anständigen Familie – waren auf einer eisglatten Straße von einem Betrunkenen um ihr Leben gebracht worden....Die armen Jugendlichen“ (S. 412)

    Vor allem bei den Anwaltstypen greift Grisham tief in die Kiste mit den Versatzstücken: da ist der unerfahrene, aber moralisch überlegene Junganwalt mit Finanzproblemen, der gegen den älteren und teuren Staranwalt einer großen Kanzlei kämpft. Die Gegenseite ist natürlich skrupellos und arbeitet im Prozess mit illegalen Methoden (wie schon in „Der Regenmacher“ und „Das Urteil“). Da gibt es den alte Dorfanwalt mit Gesundheits- und Alkoholproblemen, dessen Ruf bereits gänzlich ruiniert ist; den publicitysüchtigen Selbstdarsteller, der im Rolls Royce vorfährt oder der mausgraue 0-8-15-Anwalt mit Dienst nach Vorschrift.
    Auch sonst tauchen altbekannte Grisham-Typen auf: die laszive Bedienung im Coffeeshop; die ehrgeizige Praktikantin; ein skurriler Richter, der die „Bösen“ in seinem Gerichtssaal erst zur Schnecke macht und dann hinauswirft (wie schon in „der Klient“).

    Wäre nicht alles schon so oft da gewesen, man würde schmunzeln müssen. So aber wirkt Grishams Kombinationsspiel nur beliebig, die Verwendung immer gleicher Versatzstücke austauschbar und ideenarm. Neu in diesem Buch ist nur die ellenlange, nervtötende Ahnenforschung.

    Einzig, dass ab und an ein witziger Dialog den dicken Schmöker versüsst, hält einen davon ab, das Buch vorzeitig zuzuklappen. Dem Roman hätte es gut getan, um mindestens 200 Seiten gekürzt zu werden.

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