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Die Erpressung / Terra Alta Bd.2

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Aus der Abgeschiedenheit der Terra Alta ins politische Herz Barcelonas. Melchor Marín auf der Spur eines Erpressers

Aus der Abgeschiedenheit der Terra Alta kehrt Melchor Marín ins hitzige Leben Barcelonas zurück. Als die Bürgermeisterin der...
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Kommentare zu "Die Erpressung / Terra Alta Bd.2"
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  • 4 Sterne

    alekto, 23.08.2022

    Als eBook bewertet

    Stimmige, nicht ganz so starke Fortsetzung mit abgründigen Antagonisten

    Melchor unterbricht seine ruhige Arbeit bei der Polizei in Terra Alta, die ihm genug Zeit dafür lässt, seiner Tochter Cosette Gutenacht-Geschichten von Jules Verne vorzulesen und in der örtlichen Bibliothek auszuhelfen, als er von seinem ehemaligen Vorgesetzten Blai aufgesucht wird. Blai, der nun nicht mehr Sargento ist, sondern zum Inspector befördert wurde, ist Leiter des Dezernats für Personenfahndung in der Zentrale des Polizeikorps im Complex Egara in Barcelona. Und Blai bittet Melchor in einem besonders brisanten Fall um Hilfe, in dem er zu scheitern droht. Virginia Oliver, die Bürgermeisterin von Barcelona, wird erpresst.

    "Die Erpressung" ist nach "Terra Alta - Geschichte einer Rache" der zweite Fall für Melchor Marín. Dabei sind die Ereignisse zeitlich vier bis fünf Jahre nach denen des ersten Bandes dieser Reihe angesiedelt.
    Melchor arbeitet nach einem gut zweijährigen Intermezzo, während dem er unter Sargento Vàzquez für die Entführungs- und Erpressungseinheit in Barcelona tätig gewesen ist, wieder als Polizist in Terra Alta. Seine Freizeit verbringt Melchor nach wie vor lesend und sorgt als alleinerziehender Vater für seine Tochter Cosette. Nebenher hilft er nicht nur in der Bibliothek von Terra Alta aus, sondern ist auch Teil der Jury des von der Bibliothek gemeinsam mit dem Gymnasium veranstalteten Literaturwettbewerbs und studiert Bibliothekswissenschaften an der UOC, um seinen Job bei der Polizei aufgeben zu können, sobald eine Stelle als Bibliotheksassistent frei wird. Am Samstag besucht er das Grab seiner verstorbenen Frau Olga und geht anschließend oft mit Rosa Adell, die mit seiner Frau befreundet gewesen ist, einen Kaffee trinken.

    In einer recht lang geratenen Einleitung schildert Javier Cercas ausführlich die Ereignisse des Vorgängerbandes. Dabei werden die Geschehnisse, die rund um die Ermordung von Rosas Eltern und deren Aufklärung durch Melchor kreisen, nicht nur kurz angerissen, sondern in detaillierter Weise rekapituliert. Daher möchte ich jedem, der die beiden bisherigen Bände der Terra Alta-Reihe lesen möchte, raten mit dem starken Vorgänger "Terra Alta - Geschichte einer Rache" zu beginnen. Denn andernfalls wird zumindest meiner Ansicht nach zu Beginn "der Erpressung" zu viel über die Auflösung des Falls, der die Ermordung des Ehepaars Adell betrifft, und dessen sonst so unvorhersehbare Wendungen verraten.
    Der zweiter Band der Reihe führt Melchor aus Terra Alta in der katalanische Provinz nach Barcelona. So dreckig, verdorben und düster, wie Cercas Barcelona beschreibt, habe ich diese sonst so sonnendurchflutete, bei Touristen beliebte Stadt selten erlebt. In diesem Roman ist Barcelona ein korrupter Morast, dessen Auswüchse im Rathaus am schlimmsten sind. Das meidet sogar der gerissene Anwalt Vivales, der ein alter Freund von Melchors Mutter und dessen Ziehvater ist, da er dafür ein zu ehrenwerter Mann ist.

    Die mir aus "Terra Alta - Geschichte einer Rache" bekannten Charaktere werden in "der Erpressung" von Cercas konsequent weiterentwickelt. Das beginnt damit, dass in diesem Buch geschildert wird, wie sich das Leben der Figuren in den letzten Jahren verändert hat. Dabei konnte ich neue Facetten an bekannten Charakteren entdecken, da Blai etwa an seiner Beförderung gewachsen ist und der Franzose Gilles nun in Freiheit lebt.
    Sargento Vàzquez ist eine der neuen Figuren in diesem Krimi, der von Cercas stark als Leiter der Entführungs- und Erpressungseinheit bei einem Fall, der furchtbar schief geht und ein kleines Mädchen das Leben kostet, vorgestellt wird. Vàzquez ist als wilde, hyperaktive, durchtrainierte Bulldogge ein kantiges Original, das für seinen Job lebt. Doch nach dem Tod des entführten Mädchens erleidet er fast einen Nervenzusammenbruch und lässt sich für einige Zeit auf einen ruhigen Posten nach La Seu d’Urgell in den Pyrenäen versetzen, wo er ursprünglich herkommt. Nach seiner Rückkehr nach Barcelona arbeitet Vàzquez mit Melchor am Fall, der die Erpressung der Bürgermeisterin betrifft. Und dabei hat dann dieser eigenwillige Typ, der einer der härtesten Kerle ist, die Melchor kennt, für mich für eine der großen Überraschungen in diesem Buch gesorgt.

    Im Gegensatz zum ersten Band der Terra Alta Reihe, in dem die meisten Entwicklungen für mich unvorhersehbar gewesen sind und die Aufklärung des Mörders der Adells sowie dessen Motiv für mich absolut überraschend gekommen ist, habe ich die Auflösung "der Erpressung" schon früh vermutet.
    Im Vorgänger wurde im Wechsel Melchors Vergangenheit sowie die Untersuchung des Mordes am Ehepaar Adell geschildert. Das wird in "der Erpressung" nun fortgeführt, wenn zwischen der Ermittlung im Fall der Erpressung der Bürgermeisterin und zwischen den Kapiteln, indem ein zunächst noch namenloser Erzähler, dessen Identität erst im weiteren Verlauf enthüllt wird, seine Geschichte erzählt, gewechselt wird. Der unbekannte Erzähler schildert sein Studium an der Esade - der Business School für die katalanische Elite, an der er seine berühmten Freunde kennengelernt hat. Dann ergeht er sich über das Scheitern seines Vaters bis hin zu seinem eigenen Abstieg, den er mit seinen Versuchen wieder auf die Beine zu kommen nur verschlimmert hat.
    Dabei bleibt der bis kurz vor Schluss namenlose Erzähler erstaunlich blass, obwohl sonst die komplexen Charaktere eine der Stärken der Romane von Cercas sind. Aber in seinem fortwährenden Schimpfen auf diejenigen, die ihn im Stich gelassen haben, im Jammern über sein Scheitern, woran er nur anderen die Schuld gibt und nie sich selbst, und in seiner Weigerung in irgendeiner Hinsicht Verantwortung zu übernehmen, verkommt er zum Statisten. In so gut wie jeder entscheidenden Situation hat er sich fürs die Rolle des stillen Beobachters entschieden, indem er nichts tut.

    Statt diesem Erzähler so viel Raum zu geben, hätte mich interessiert, mehr über die Vergangenheit des Unternehmers Casas sowie des Politikers Vidal - am liebsten aus ihrer eigenen Perspektive und nicht nur in der Betrachtung von außen - zu erfahren. Der psychopathische Daniel Casas ist der Exmann der Bürgermeisterin und Eigentümer mehrerer Unternehmen u.a. von Clave Barcelona, einer Consultingfirma spezialisiert auf die Beratung der Privatwirtschaft im Technologiebereich. Enric Vidal, der es zum Stellvertreter der Bürgermeisterin gebracht hat, ist mehr Gangster als ehrenwerter Politiker, der seinen eigenen, loyalen Schlägertrupp - die Vidal Boys, der aus der städtischen Polizei rekrutiert wurde, um sich gescharrt hat. Vidal hält es lieber mit Montaigne als Machiavelli, da Machiavelli ihm nicht ernsthaft und radikal genug erscheint.
    Casas und Vidal - abgesehen von dem, was andere über sie erzählen - zu nur jeweils einer starken Szene mit Melchor zu verdammen, in der er sie befragt, ist fast schon eine Verschwendung dieser so stark angelegten Figuren. Denn sowohl bei Casas als auch bei Vidal hätte ich gern einen tieferen Einblick in ihre Gedankengänge gewonnen, um mehr über ihre Sicht auf die Welt zu erfahren. So wurde ich als Leser primär mit Vermutungen von anderen über Casas und Vidal abgespeist, für die die Handlungen von Psychopath Casas und Gangster Vidal aber oft kaum nachvollziehbar gewesen sind.

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