Die gebogenen Planken
Gedichte
(Sprache: Französisch, Deutsch)
"Poesie ist die Erfahrung dessen, was die Wörter überschreitet", hat Yves Bonnefoy einmal in einer berühmt gewordenen Wendung gesagt. Damit ist das Flüchtige, schwer Faßbare umrissen, das dieser Lyrik eignet - denn damit wird die Lyrik in ein unauflösliches...
Leider schon ausverkauft
Buch (Gebunden)
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Die gebogenen Planken “
Klappentext zu „Die gebogenen Planken “
"Poesie ist die Erfahrung dessen, was die Wörter überschreitet", hat Yves Bonnefoy einmal in einer berühmt gewordenen Wendung gesagt. Damit ist das Flüchtige, schwer Faßbare umrissen, das dieser Lyrik eignet - denn damit wird die Lyrik in ein unauflösliches Spannungsverhältnis zu sich selbst gebracht. Bonnefoys Lyrik wurde eine Schule des Sehens genannt, konzentriert auf die einfachen Dinge, die kostbare Momente reiner Präsenz hervorbringt.In diesem späten und bisher letzten Gedichtband treten liedhafte Strophen, Meditationen und rhapsodische Erörterungen zu Zyklen zusammen, in denen sich der Dichter erinnert, in denen er wiederaufgreift und so mit der eigenen Dichtung in einen Dialog tritt.
Lese-Probe zu „Die gebogenen Planken “
Les rainettes, le soirI
Rauques étaient les voix
Des rainettes le soir,
Là où l'eau du bassin, coulant sans bruit,
Brillait dans l'herbe.
Et rouge était le ciel
Dans les verres vides,
Tout un fleuve la lune
Sur la table terrestre.
Prenaient ou non nos mains.
La même abondance.
Ouverts ou clos nos yeux,
La même lumière.
II
Ils s'attardaient, le soir,
Sur la terrasse
D'où partaient les chemins, de sable clair,
Du ciel sans nombre.
Et si nue devant eux
Était l'étoile,
Si proche était ce sein
Du besoin des lèvres
Qu'ils se persuadaient
Que mourir est simple,
Branche écartée pour l'or
De la figue mûre. Die Laubfrösche, abends
I
Rauh waren die Stimmen
der Laubfrösche abends,
da, wo das Wasser des Beckens, lautlos fließend,
im Grase schimmerte.
Und rot war der Himmel
in den leeren Gläsern,
breithin ergossen über den Tisch
der Erde hin ein Fluß: der Mond.
Ergriffen sie oder nicht, unsere Hände,
der gleiche Überfluß.
Offen oder geschlossen unsere Augen,
das gleiche Licht.
II
Spät noch verweilten sie, abends,
auf der Terrasse,
wo, hellen Sandes, zahllos
himmlische Wege sich verteilten.
Und so nackt vor ihnen
war das Gestirn, so nah war diese Brust
dem Bedürfnis der Lippen,
daß Sterben ihnen
ein Leichtes schien,
ein Zweig, beiseitgeschoben
um des Goldes der reifen Feige willen.
Autoren-Porträt von Yves Bonnefoy
Yves Bonnefoy wurde 1923 in Tours geboren. Er studierte Mathematik und Philosophie in Tours, Poitiers und Paris, wohin er 1944 ging und wo er sich den Surrealisten anschloß, deren Gruppe er bald jedoch wieder verließ. Bonnefoys dichterische Arbeit war immer begleitet von essayistischen Arbeiten. Yves Bonnefoy war Professor am Collège de France.
Bibliographische Angaben
- Autor: Yves Bonnefoy
- 2004, 231 Seiten, Maße: 15,4 x 22,7 cm, Gebunden, Deutsch/Französisch
- Übersetzer: Friedhelm Kemp
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608936572
- ISBN-13: 9783608936575
Sprache:
Französisch, Deutsch
Rezension zu „Die gebogenen Planken “
"... Die Dichtung von Bonnefoy macht uns aufgeschlossen für Wörter, für uns selbst, für die Welt. Ein Blätterrascheln, ein Felssturz, der Geruch der Erde, und schon ist die Welt wieder sie selbst in all ihrer Fragilität. Mit einfachen Wörtern, Stein, Ast, Blatt, Schnee, Fluss, Gewitter, Haus, die das Wunder und die Eitelkeit des Erdendaseins offenbaren ..." Christine Lecerf (arte, Buchtipp der Woche, 2.12.2004) "... Um so erstaunlicher, daß dieser hermetisch-symbolistische Dichter mit autobiographischen Konfessionen kommt. Sie plaudern nichts aus, sondern sind von großer Diskretion, großer Wahrheit. Bonnefoy zeigt eine wunderbare Spröde, wenn er bekennt, er habe manche seiner Worte hundertmal durchgestrichen in Versen und in Prosa. ... Der späte Bonnefoy hat zu einer strengen Heiterkeit gefunden. Sie ist nicht ohne dämonischen Hintersinn. ..." Harald Hartung (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.7.2004)
Kommentar zu "Die gebogenen Planken"
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Die gebogenen Planken".
Kommentar verfassen