Preis-Knüller der Woche – solange der Aktions-Vorrat reicht!

Klauser-Bock, A: Die geliehene Heimat

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 65186176

Buch
In den Warenkorb
  • Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
  • Kostenlose Rücksendung
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
Kommentar zu "Klauser-Bock, A: Die geliehene Heimat"
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heirich E., 17.08.2017

    Erlebte Geschicht einer Zeitzeugin, bewegend, authentisch, detailreich - zum nachdenken, gerade auch in der heutigen Zeit

    Die 1937 geborene Autorin hat ihren eigenen bemerkenswerten Lebensweg eingebettet in den geschichtlichen Hintergrund der Deutschen in Russland. Basierend auf gut recherchierten Fakten beschreibt sie, wie ihre Vorfahren vor 250 Jahren dem Ruf und den Versprechungen der Zarin Katharina II, einer Deutschen aus dem Hause Anhalt-Zerbst gefolgt sind und aus Dörfern nahe Wetzlar, aus Baden und auch aus dem Simmental in der Schweiz an die mittlere Wolga auswanderten. Nach ungeheuren Anstrengungen entstanden hier im Laufe mehrerer Generationen blühende Gemeinden.

    Bis im Herbst 1941 Stalin die Wolgadeutschen kollektiv der Kollaboration mit dem Deutschen Reich beschuldigte und im wahrsten Sinne des Wortes von heute auf morgen nach Sibirien deportieren ließ. Familien wurden zerrissen, Tausende gingen zu Grunde. Als vierjähriges Kind erlebte Alwina den Abtransport in Viehwaggons nach Sibirien. Hier musste die Familie überleben, unter größten Entbehrungen und Nöten, den ersten Winter in Erdhöhlen, der Vater im Arbeitslager im Ural. Die Autorin lässt uns teilhaben am entbehrungsreichen Dasein und dem täglichen Kampf ums nackte Überleben. Hier wird kein anonymes Schicksal beschreiben, vielmehr wird der Leser durch die plastischen und detailreichen Schilderungen der Autorin nahezu Teil dieser Schicksalsgemeinschaft.

    Mit unglaublicher Energie schafft es die junge Deutsche, sich Zugang zu Bildung und Ausbildung in der russisch dominierten Umwelt zu verschaffen. Sie erzählt von Glück ihrer Kindheit, ihrem Werdegang als Grundschullehrerin bis zur Promotion und zur Dozentin an der Universität Omsk. Ihre Dissertation ist den deutschen Dialekten gewidmet. Nach tagelangen Warten im fernen Moskau auf die Zulassung zur Promotion bittet die junge Frau den damaligen Generalsekretär der KPdSU Leonid Breschnew um Hilfe, was ihr einen gewaltigen Rüffel durch die Parteiführer der Uni einbringt, aber auch die Zulassung zur Promotion.

    Offen und mutig, schildert die Autorin ihr bewegendes Leben und das ihrer Familie und lässt uns teilhaben an den "sonnigen" Tagen, der ersten Liebe, der Geburt ihrer geliebten Tochter und der Enkelkinder, genauso wie an Krankheit, Elend, Tod und Verzweiflung.

    Das Buch endet mit ihrer Flucht nach Westdeutschland. Weit weg von der Grenze, im warmen Süden, “wo ich die sibirische Kälte vergessen kann” sollte die neue Bleibe sein und eine Universitätsstadt sollte sein, damit “ich meinen Beruf weiter ausüben kann” und so fiel die Wahl auf Tübingen, mit der vertrauten schwäbischen Mundart. Sehr bewegend: eines Tages fährt sie im Bus zu den hessischen Dörfern, aus denen ihre Vorfahren einst auswanderten. Die Menschen im Bus und auf der Straße unterhalten sich in Mundart. Sie sprechen so wie die Mutter und Großmutter im fernen Sibirien.

    Das Buch vermittelt, neben der persönlichen Geschichte der Autorin und ihrer Familie auch ein gutes Verständnis für das Schickal der Wolgadeutschen. Krieg und Not, die Suche nach dem Glück in einer neuen Heimat, Flucht und Vertreibung - heute so aktuell wie vor 250 Jahren.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
 
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •  
     
     
     
     
  •