Die Harpyie

Roman
 
 
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"BRILLANT. EINE ZUTIEFST ERSCHÜTTERNDE, GROSSARTIGE LEKTÜRE."
DAISY JOHNSON, AUTORIN


Als Lucy erfährt, dass ihr Ehemann Jake sie betrügt, soll eine verhängnisvolle Abmachung die Ehe retten: Drei Mal darf Lucy Jake bestrafen. Wann und auf welche...
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Kommentare zu "Die Harpyie"
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    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.R., 06.04.2021

    Psychogramm einer überforderten Frau

    Kurzmeinung: Stilistisch dichte Darstellung eines Identitätsverlusts. Durchaus unmoralisch, aber realitätsnah und lesenswert. Eingeschränkt zu empfehlen.

    „Ich begriff, dass es legitime Wünsche nach Gewalt gab und abstoßende; sich aktuelle Nachrichten anzusehen, war akzeptabel; es fünf oder zehn Jahre später zu tun, war es nicht. True-Crime-Bücher lesen, Podcasts über Massenmorde hören: alles bestens. Ein Video anzusehen, auf dem ein Mann seinen blutenden Freund über die Straße schleppt, die Tonaufnahme von einem Schulmassaker oder einem in ein Hochhaus fliegenden Flugzeug anzuhören, und das immer und immer wieder: Das sind Anzeichen für eine Störung. Doch ich war nicht allein. 10 Millionen Klicks, 20Millionen Klicks, 300 Millionen Klicks, verkündete der hellgraue Text unter den Clips, manchmal stiegen die Zahlen, während ich noch zusah.“ (S. 98)

    Inhalt

    In einer ruhigen Nachbarschaft mit Reihenhäusern, einem zärtlichen Ehemann und zwei liebenden Kindern könnte alles harmonisch und rein sein. Doch der Schein trügt. Jake, Lucys Ehemann, ist fremdgegangen. Um ihre Beziehung zu retten, vereinbaren sie einen Deal: Lucy darf Jake dreimal bestrafen, den Zeitpunkt und die Art bestimmt Lucy. Kann diese ungewöhnliche Abmachung ihre kleine Familie retten? Wie verändert der Pakt Lucys Psyche?

    Schreibstil

    Der Roman ist in Ich-Perspektive aus Lucys Sicht geschrieben. Die fortlaufende Handlung wird immer wieder durch Einschübe unterbrochen. Einblicke in Lucys Vergangenheit schildern ihre besondere Faszination für das mythologische Wesen, die >HarpyieDas Lied von Eis und Feuer < und in der darauf aufbauenden Serie >Game of Thrones< wird die Harpyie zum dämonischen Symbol.

    Autorin

    Megan Hunter, Jahrgang 1984, aus Cambridge (England) spaltet mit ihrem zweiten Roman DIE HARPYIE die Gemüter. Ihr Debütroman „Vom Ende an“ ist bereits 2017 in Deutschland ebenfalls im C.H.Beck Verlag erschienen. Die Autorin hat einen Abschluss in English Literature und konnte mit ihrer Lyrik bereits einen Platz auf der Bridport Prize (ein internationaler Preis für kreatives Schreiben) – Shortlist erlangen.

    Meinung

    Ich bin hin- und hergerissen. Die bildgewaltige Darstellung sagt mir sehr zu. Megan Hunter beschreibt Alltagssituation, in denen ich mich wiederfinde - auch als Nicht-Mutter. Die Handlungen der Protagonistin Lucy sind in sich schlüssig, das Scheitern in allen Lebensbereichen -Karriere, Ehe und Muttersein- wird realistisch dargestellt. Womit ich allerdings ein großes Problem habe, ist der moralische Aspekt. Ich bin Idealist, das gebe ich gerne zu. Manche Verhaltensmuster kann ich nicht akzeptieren, geschweige denn gutheißen. Andererseits sagt die Autorin durch ihre Figur der Lucy dem Leser eingangs ganz deutlich, dass sich die eigene Meinung von den Taten im Buch abspalten kann und soll. Die Autorin distanziert sich von den Handlungen im Roman auf eine großartige schriftstellerische Art und Weise -durch eine Selbstreflexion der Protagonistin:

    „Ich bin ein furchtbarer Mensch und sie -die Entdecker- sind gute Menschen. Freundliche, großherzige, angenehme Menschen. Attraktiv, wohlriechend. Dieser Mensch – diese Frau, vielleicht – würde niemals tun, was ich getan habe. Sie würde es nicht einmal versuchen.“ (S.17)

    Es ist nicht beabsichtigt, dass der Leser die Protagonistin oder deren Handlungen mögen soll. Gerne hätte die Autorin daran beim Ende noch einmal anknüpfen können. Hier zeigt sich mal wieder die Schwierigkeit von Sternebewertungen. Ich bin nicht hundertprozentig zufrieden, daher vergebe ich 4 von 5 möglichen Sternen. Dennoch hat mich das Buch nachhaltig beschäftigt. Jeder muss für sich entscheiden, ob er sich eine Geschichte über Fremdbestimmung, Scheitern, ohne Selbstbewusstsein und Identitätsverlust "antun" möchte. Ausschließlich wegen dem Mythologie-Aspekt sollte der Roman nicht konsumiert werden.

    Fazit

    DIE HARPYIE von Megan Hunter ist ein stilistisch dichter Roman mit einer Protagonistin, die die Gemüter spaltet. Das Psychogramm einer überforderten Mutter zweier Kinder wird durch die mythologische Figur der Harpyie personifiziert und metaphorisiert. Je nachdem wie der Leser die Intention der Autorin deuten möchte, sind Interpretationen von „unmoralischer Story“ bis „realistisches Gemälde eines Identitätsverlustes“ möglich. In jedem Fall kann man über die Geschichte und deren Ende lange nachdenken und sich intensiv mit anderen Lesern austauschen.

    Ich empfehle den Roman nicht uneingeschränkt. Jemand, der mit depressiven Schüben zu kämpfen hat, sollte diese Geschichte bitte meiden!

    Die Harpyie| Megan Hunter | übersetzt aus dem Englischen von Ebba D. Drolshagen| C. H. Beck Verlag| 2021|227 Seiten| 22,00€

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