Die Hexenjagd von Salem Falls

Eine Hexenjagd, aber nicht im Ursprünglichen historischen Sinne, sondern eine moderne Hexenjagd auf einem Menschen der, zwar zu Unrecht, zur Strecke gebracht werden soll. Ich finde die Geschichte genial, es geht um Jack der versucht ein neues Leben zu beginnen und um Gillian und ihre 3 Freundinnen die der Wicca-Religion anhängen. Wobei dies eigentlich völlig nebensächlich ist. Wichtiger sind die 4 Mädels die etwas tun um jemandes Leben zu zerstören. Viele Denken sicher das diese Geschichte nicht wirklich glaubhaft ist, doch das passiert mehr als man denkt. Die Autorin hat es geschafft Rufmord und seine Auswirkungen realistisch dar zu stellen. Und manchmal braucht es nicht mal eine Lüge um einen Stein ins Rollen zu bringen, es reicht da schon eine Sache die nicht richtig gestellt wird. Und vor allem kommt die Richtigstellung oft zu spät.

Ich finde den dt. Titel irritierend - im Orig. heißt er lediglich "Salem Falls". Die junge, gerne tonangebende Gillian zelebriert mit Freundinnen Rituale, als "Hexenclub"-darüber mag jeder Leser selbst entscheiden!? Jack strandet als Fremder in dem "beschaulichen" Ort, wie die Einwohner von Salem Falls ihre Stadt einschätzen. Jodi Picoult beschreibt die Charactere wieder mit sehr viel Empathie. Sie erzählt, wie Menschen mit ihren "Geistern der Vergangenheit" umzugehen oder zu vergessen suchen. Die sich anbahnende Beziehung zwischen Jack und Addie könnte beiden hilfreich sein. Doch als im Ort bekannt wird, was Jack aus seinem Gedächtnis löschen möchte, begint für ihn ein "Spießrutenlauf", der ihn endgültig in den sozialen Absturz zu treiben droht. Jodi Picoult spiegelt mit sensiblen Themen, wie unterschiedlich die Menschen mit "Geistern" und Vorurteilen umgehen. Spannend, gefühlvoll!!

Bis zur letzten Seite spannend! Das Mitleid mit Jack (Hauptakteur), der Opfer eines Justizirrtums wird, wächst von Seite zu Seite. Leider ist am Ende der Part im Gericht etwas langatmig, aber das Buch muss man trotzdem lesen!