Die Lösung des Schattens

Ich wurde 1968 in L.A. in den USA geboren. Meine deutsche Mutter trennte sich relativ früh von meinem amerikanischen Vater und zog mit meinem älteren Bruder und mir erst in einen anderen Bundesstaat und anschließend zurück zu ihren Eltern nach Deutschland. Nach der Trennung meiner Eltern habe ich meinen Vater nur noch einige wenige Male gesehen. Er hatte, was in den 70er-Jahren auch in den USA recht unüblich war, auf das Sorgerecht geklagt, es allerdings nicht erhalten. Schon alleine durch die große Distanz war eine gelebte Beziehung mit meinem Vater verhindert, zusätzlich ließ meine Mutter im Anschluss kaum ein gutes Wort über ihn fallen. Damals war noch nicht bekannt, dass ein solches Verhalten seitens einer Mutter oder eines Vaters schwere negative psychologische Auswirkungen auf ein Kind hat. Heute ist dieses Vorgehen als Eltern-Kind-Entfremdung bekannt und man weiß, dass sich die Folgen ein Leben lang zeigen können. Eine klassische Folge der Eltern-Kind-Entfremdung ist, dass Anteile der eigenen Psyche, der Herkunft sowie viele Emotionen in das Unterbewusstsein, den Schatten, des betroffenen Kindes geschoben werden müssen, da diese mit dem entfremdeten Elternteil in Verbindung stehen, der abgelehnt werden muss. So auch bei meinem Bruder und mir. Auf der Suche nach Verstehen und Heilung hat mein Leben seither einen gewundenen Weg genommen und mich letztlich zu meiner Arbeit, zu mir selbst und meinen eigenen Schattenanteilen zurückgeführt. Nach verschiedenen Ausbildungen und einem Studium im Bereich Sprache und Literatur zog ich mit meinem damaligen Ehemann zurück in die USA. Dort bin ich in New York bei der einzigen generalisierten Telefonseelsorge als ehrenamtliche Mitarbeiterin in gewaltfreier Kommunikation und aktivem Zuhören ausgebildet worden. Später habe ich zusätzlich eine Ausbildung als Trainerin absolviert und war für das Vormundschaftsgericht im Bundesstaat Connecticut im Rahmen meiner Mitarbeiter in der Organisation Children in Placement als "Anwalt