Die Orangen des Präsidenten
Roman
Zwei Jahre verbringt der junge Mahdi unter Saddam Husseins Regime im Gefängnis, unschuldig, wie sogar die Polizei zugibt. Der Roman berichtet vom höllischen Alltag der Gefangenschaft, aber auch von Mahdis vorherigem Leben als Literaturbegeisterter und...
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Produktinformationen zu „Die Orangen des Präsidenten “
Zwei Jahre verbringt der junge Mahdi unter Saddam Husseins Regime im Gefängnis, unschuldig, wie sogar die Polizei zugibt. Der Roman berichtet vom höllischen Alltag der Gefangenschaft, aber auch von Mahdis vorherigem Leben als Literaturbegeisterter und Taubenzüchter, dem das Leben offenzustehen schien. 1991 wird er von Partisanen aus dem Gefängnis befreit, doch sein Land ist nicht mehr dasselbe. Er beschließt zu fliehen.
Klappentext zu „Die Orangen des Präsidenten “
Meine Mutter weinte, wenn sie sehr glücklich war. Sie nannte diesen Widerspruch »Glückstränen«. Mein Vater dagegen war ein überaus fröhlicher Mensch, der überhaupt nicht weinen konnte. Und ihr Kind? Ich erfand eine neue, melancholische Art des Lachens. Man könnte es als »Trauerlachen« bezeichnen. Diese Entdeckung machte ich, als mich das Regime packte und in Ketten warf.
Lese-Probe zu „Die Orangen des Präsidenten “
"-als blickten wir direkt in die feurige Verdammnis. Es dauerte einen Moment, bis ich wirklich begriff, was ich dort sah. In der Kiste lagen leuchtende, pralle, saftige Blutorangen.""Was ist mit euch los? Wessen Geburtstag zum Teufel?", fragte ich, weil ich nicht verstand, warum sich plötzlich alle so freuten. "Es ist der Geburtstag unseres Führers!""Was? Bist du von allen guten Geistern verlassen? Saddams Geburtstag?", stieß ich angewidert hervor. "Gibt es etwa einen anderen Führer in diesem Lande? Alles Gute, alles alles Gute, mein Freund!", beglückwünschte er mich wie von Sinnen. "Habt ihr einen Lagerkoller oder hat euch die Mangelernährung das letzte bisschen Hirn zerstört? Saddam hat unser Leben in eine Hölle verwandelt! Ihr Idioten! Noch ein Wort und ich schlage euch die Fresse ein!""An diesem Tag öffnen sich alle Pforten des Himmels", posaunte Dahlal weiter. "Halbnackte Engel, behangen mit Zigeunerschmuck, werden wild und willig durch die Zellen tanzen und sich uns hingeben wie die Jungfrauen im Paradies-" Dann wandte er sich mit einem versöhnlichen Blick an mich: "Also, der 28. April ist tatsächlich Saddams Geburtstag und der wichtigste Tag im Leben jedes politischen Häftlings im Irak. In der Vergangenheit wurde an diesem Tag fast immer eine Amnestie für alle politischen Gefangenen erlassen. Wir sehnen diesen Tag also schon seit Monaten herbei. Er ist unsere Chance, hier lebend rauszukommen-"
Autoren-Porträt von Abbas Khider
Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Mit 19 Jahren wurde er wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet. Nach der Entlassung floh er aus dem Irak und hielt sich in verschiedenen Ländern auf, seit 2000 lebt er in Deutschland. 2008 erschien sein Debütroman »Der falsche Inder«, es folgten »Die Orangen des Präsidenten« (2011), »Brief in die Auberginenrepublik« (2013), »Ohrfeige» (2016), »Deutsch für alle. Das endgültige Lehrbuch« (2019) und »Palast der Miserablen« (2020). Er erhielt verschiedene Auszeichnungen, zuletzt wurde er mit dem Nelly-Sachs-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis geehrt. Abbas Khider lebt zurzeit in Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Abbas Khider
- 2013, 160 Seiten, Maße: 11,8 x 18,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: BTB
- ISBN-10: 344274461X
- ISBN-13: 9783442744619
- Erscheinungsdatum: 05.02.2013
Rezension zu „Die Orangen des Präsidenten “
"Was für ein tieftrauriges Buch, bei dem man über jede Seite glücklich ist. Das Traurige ist die Realität, von der es berichtet, und glücklich ist man über den, der diese Realität bis jetzt überlebt hat und ein künstlerisches Kleinod schuf." Reneé Zucker, rbb
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